Zwangserkrankte Eltern

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Antonia
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Beiträge: 182
Registriert: Di 20. Mär 2018, 21:40
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Zwangserkrankte Eltern

Beitrag von Antonia »

Hallo ihr Lieben!

Auf Facebook habe ich eine neue Gruppe entdeckt. "Zwangserkrankte Eltern"!
Man will sich austauschen und unterstützen, damit die Kinder und der Partner möglichst wenig unter den Zwängen leiden müssen.
https://www.facebook.com/groups/368343147324121/

Hier gibt es sicher auch einige unter euch, die Eltern sind.
Wie gelingt es euch, dass eure Kinder möglichst wenig unter euren Zwängen leiden?
Geht ihr offen mit eurer Erkrankung um und wie erklärt ihr euren Kindern eure Zwangsstörungen?
Wo stoßt ihr an eure eigenen Grenzen?
Wie und wann habt ihr euch Hilfe geholt?

Es gibt sicherlich noch mehrere Fragen, Erfahrungen von euch!
Und ein Austausch dazu kann bestimmt interessant und hilfreich sein.
Was denkt ihr?
Liebe Grüße
Antonia.
Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich haben wollen. ;)
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michael_m
Beiträge: 613
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Zwangserkrankte Eltern

Beitrag von michael_m »

Ich bin zwar nicht in der Zielgruppe, möchte aber trotzdem kurz auf ein anderes "Problem" diesbezüglich hinweisen.

Was Facebook-Gruppen bzw. Facebook generell angeht bin ich ziemlich skeptisch. Noch dazu, wenn es um gesundheitliche Lebensaspekte geht.
Letztendlich muss es jeder für sich selbst entscheiden. Aber bedenkt, dass Facebook die Daten zur Profilbildung nutzt.

Grüße, Michael
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Antonia
Moderator
Beiträge: 182
Registriert: Di 20. Mär 2018, 21:40
Wohnort: Hamburg

Re: Zwangserkrankte Eltern

Beitrag von Antonia »

Hallo Michael!

Danke für Deinen Hinweis!
Genau aus diesem Grund habe ich dieses Thema hier aufgegriffen.
Jeder, der damit Erfahrungen und eine Meinung dazu hat, kann sich hier in einem geschützeren Rahmen dazu äußern! :D
Liebe Grüße Antonia.
Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich haben wollen. ;)
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michael_m
Beiträge: 613
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Zwangserkrankte Eltern

Beitrag von michael_m »

Entschuldige, das war dann ein kleines Missverständnis von mir. Ich dachte du willst auf die Facebook-Gruppe verweisen. :)

PS: Den großen Vorteil in diesem Forum sehe ich, dass eben kein Konzern, sondern ein gemeinnütziger Verein steht. Und werbefrei ist das Forum nebenbei auch noch. 8-)
Zwangzwerg

Re: Zwangserkrankte Eltern

Beitrag von Zwangzwerg »

Hallo,
also ich fände das durchaus interessant. Momentan kenne ich a) eh so gut wie niemanden mit Zwängen und b) erst recht keine Eltern. Insofern wäre da ein Austausch schon toll!

Als Neuling würde ich noch um eine Info bitten: Ist das so Usus, dass man hier im Forum duzt/duzen darf? (Dann würde ich nämlich beim nächsten Mal statt "Hallo" eher "Liebe Antonia" schreiben... :D)
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Yorge
Beiträge: 333
Registriert: Fr 1. Jun 2018, 23:36

KinderZEltern

Beitrag von Yorge »

So, bevor Antonia das Thema noch in “zwangserkrankte schüchterne Eltern“ umbenennen muss, werde ich mal etwas dazu schreiben. Ich werde allerdings auch hier nicht verraten, ob ich selbst Kinder habe oder nicht. Es soll ja hier nicht darum gehen Neugierden zu befriedigen und außerdem hat Yalom mal einen erfahrenen Beichtpriester zitiert der meinte “so etwas wie einen erwachsenen Mensch gibt es nicht“ - da find ich ist was d'ran.

Ich biete mal ein paar Meinungen von mir zur Diskussion:
Offenheit und Ehrlichkeit ist das Um und Auf in einer Eltern-Kind-Beziehung. Aber von einem kleinen Kind zu erwarten ein ganz strenges Geheimnis zu bewahren, kann zu viel verlangt sein. Das gilt es abzuwägen. Ich fände es nicht richtig deshalb das Kind anzulügen, aber es kann legitim sein etwas für sich zu behalten um nicht das Kind mit dem Geheimnis zu überfordern.

Wenn man zwängelt, kann es leicht sein, dass das Kind fragt, warum man das (so) macht - es will verstehen. Schwierig kann es sein, dem Kind etwas zu erklären zu versuchen, was man selbst nicht wirklich versteht. Auch hier würde ich anstatt einer Ausrede oder der Unwahrheit, vorschlagen dem Kind das so zu sagen, wie es eben ist, in etwa:“Ja, ich mache das anders, wie andere. Ich verstehe selbst eigentlich nicht genau, warum. Aber im Moment kann ich nicht anders- obwohl ich mir denke es wäre g'scheiter, so zu tun, wie es die meisten anderen machen. Mache du es so, wie du es selbst für richtig hältst oder schaue es dir besser bei jemand anderem ab.“

Ich denke Kinder sind von Natur aus recht zwanglos. Wenn ich mir also bewusst bin, dass ich zu einem übertrieben zwanghaften Sein neige, sollte ich mir im Kontakt mit ihnen öfter mal überlegen, ob es nicht gesünder, lebendiger, lustiger, vernünftiger ist, öfter mal auch das Kind bestimmen zu lassen oder sein zu lassen, wie es ist, und mitzumachen.

Es gibt bestimmte Situationen, da müssen wir dem Kind etwas aufzwingen. Zum einen, weil es ansonsten einfach zu gefährlich wäre (Straßenverkehr Krankheit, ..), das sehen, meine ich, die meisten so. Etwas umstrittener verhält es sich, wenn es darüber hinaus auch dann notwendig ist, wenn ich es ansonsten einfach nicht mehr aushalte, wenn ich es einfach im Moment nicht schaffe, dass das Kind jetzt seinen Willen behält oder durchsetzt. Das was das Kind nicht/machen möchte wäre eigentlich in Ordnung, nur für mich wäre das im Moment nicht zu schaffen und darum zwinge ich ihm meinen Willen auf. Das ist in dem Moment wsl. die einzige Möglichkeit - allerdings sollte ich mir dem bewusst sein und darauf schauen, dass es mir wieder besser geht, damit das weniger notwendig ist.

Ich denke es geht darum, ein Stück weit, das Kind als einen Teil von einem selbst zu sehen. Es geht darum, dass es uns miteinander gut geht. Der Machtkampf -mir oder dir geht es gut- der verbraucht sehr viel unnötige Energie. Wir stimmen uns aufeinander ab indem wir uns gegenseitig zwingen, uns gegenseitig sein lassen, uns gegenseitig ärgern, aber uns auch gegenseitig immer lieben.
Zuletzt geändert von Yorge am Di 19. Feb 2019, 10:16, insgesamt 1-mal geändert.
Das gute Leben .. ist eine Richtung, kein Ziel. [Carl Rogers]
Silvia
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Registriert: Mo 13. Aug 2018, 17:12

Re: KinderZEltern

Beitrag von Silvia »

Yorge hat geschrieben: Mo 18. Feb 2019, 21:25 Ich denke es geht darum, ein Stück weit, das Kind als einen Teil von einem selbst zu sehen. Es geht darum, dass es uns miteinander gut geht. Der Machtkampf -mir oder dir geht es gut- der verbraucht sehr viel unnötige Energie. Wir stimmen uns aufeinander ab indem wir uns gegenseitig zwingen, uns gegenseitig sein lassen, uns gegenseitig ärgern, aber uns auch gegenseitig immer lieben.
.... Yorge, Du sprichst mir aus der Seele.
Machtkämpfe sind unnötig und sinnlos. Sie führen zu nichts, außer zu Unruhe und Ärger.
Danke, für Deinen schönen Beitrag!
Nichts kann existieren ohne Ordnung,
nichts entstehen ohne Chaos.
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