Strategien bei Grübelzwängen

[michael_m]

Klingt an sich sinnvoll, nur bin ich derzeit noch voll arbeitsfähig und hab somit eigentlich meine Routine. Hab zwar schon mal eine vier Tage Woche angepeilt, arbeite aber bisher nach wie vor 35 h.

Ich habe zwar Gleitzeit, aber auch relativ komische Kernzeiten. In letzter Zeit sind auch oft Besprechungen um 8 Uhr angesetzt. Komme da leider des Öfteren zu spät ...

Die Arbeit ist auch ein Stressfaktor für mich. Ich merke, dass es mir stimmungsmäßig besser geht, wenn ich nicht arbeite. War im März das erste Mal für zwei Wochen wegen der Depression krankgeschrieben. Das hat mir gesundheitlich recht gut getan.

Bei der Arbeit gibt es seit ca. 2 Jahren einen massiven Konflikt mit einer Kollegin im Team. Ausnahmslos alle anderen Teammitglieder (und andere Kollegen) haben ebenfalls Probleme mit ihr. Gab schon mehrere Gespräche, auch schon zwischen dem Personalleiter und ihr. Gebessert hat sich leider bis heute nichts.

[Miranda_L]

Ah, sorry.

Dein Post hörte sich so an, als seiest du nicht mehr am arbeiten.

Ich selber fange auch eher später an zu arbeiten. 8:00 Uhr Termine sind daher für mich immer extremer zusätzlicher Stress, weil sie meinen Wach-Schlaf-Rhytmus vollständig durcheinanderbringen.
So wie du schreibst, vermute ich, dass es dir ähnlich geht.
Kannst du da irgendwie drann drehen?

Gegen die Anwesenheit unliebsamer Kollegen kann man wenig machen. Da hat nunmal jeder seine Daseinsberechtigung, und das ist auch gut so.
Diese Situationen kannst du ja nicht vermeiden, selbst wenn diese Kollegin nicht mehr in der Abteilung wäre.
Es macht aber einen größen Unterschied, wie man mit diesen Situationen umgeht und ob man es zulässt, dass sie einen so weit runterziehen.

Wenn du magst kannst du ja mal bei Youtube nach "Vera Birkenbihl" suchen. Da gibt es einen Vortrag "Anti-Ärger-Strategien", den ich persönlich recht gut finde. Einige der da vorgestellten Strategien funktionieren meiner Erfahrung nach nicht nur bei Ärger, sondern auch einfach dann, wenn es einem einfach so undefiniert schlecht geht.
Probier bei dem schönen Wetter im Moment doch einfach mal einen Spatziergang zu machen und dir während dessen alle möglichen Dinge vor Augen zu rufen, für die du dankbar sein kannst. Das kann der Umstand sein, dass du fähig bist, diesen Spatziergang ohne Hilfe von anderen zu machen. Das kann der Duft einer Blume sein, oder die Geräusche von spielenden Kindern auf einem Spielplatz. Das kann auch der Umstand sein, dass du in einem Land lebst, in dem kein Krieg ist.
Manchmal hilft es schon, den Gedanken an das Schöne etwas mehr Platz im Bewusstsein einzuräumen. um sich zumindest zeitweise wohler zu fühlen.

(Wenn du nach dem Video suchst, nimm nicht das mit den Todesdaten in der Vorscchau. Da ist die Tonspur nach einiger Zeit nicht mehr synchon.)

[michael_m]

Kein Problem!

Vom Wach-Schlaf-Rhythmus her ist es nicht soo schlimm. Müsste aber trotzdem schauen, dass ich etwas eher ins Bett gehe. Könnte nämlich generell etwas mehr schlaf gut verkraften. Aber auch hier habe ich abends das Problem mit dem Antrieb. Dazu kommt auch die Angst vor den Zwängen der Abendkontrollrunde.
Bin aber trotzdem normalerweise zumindest wach im Bett. Aber 8 Uhr ist halt wirklich totaler Stress, da ich eben nicht aus dem Bett komme und ich mich mit den Kontrollen aufhalte ...
Mein Chef weiß von meinen Zwängen, aber Termine verschieben will er irgendwie trotzdem nicht.

Bzgl. der Kollegin werde ich leider aber auch zusätzlich fachlich bei meiner Arbeit behindert. Und mein Chef traut sich nicht, hier etwas zu ändern ...

Versuche schon hier mehr Abstand zu gewinnen, aber scheitere immer wieder daran. Bin zumindest nicht alleine - eine Kollegin muss sich wegen der Sache sogar regelmäßig sonntags übergeben. Die hat diese Woche aber leider das Handtuch geschmissen.

Danke für den Tipp mit den Videos, werde da mal reinschnuppern. Bloß ist es halt nicht so leicht, solche Sachen in der Praxis umzusetzen ...

PS: Irgendwie sagte mir "Birkenbihl" was - und tatsächlich: eine Kollegin hat mir da die Videos schon mal empfohlen. Allerdings mehr bzgl. Anregungen zur Arbeitsorganisation.

[Yorge]

https://m.youtube.com/watch?v=8lLQYTA83eU
(Ich überspringe immer die ersten 5min mit Erklärungen, dann wird's meditativer)
Dabei wird man angeleitet seinen Körper (die eigene Atmung, lokale Körpertemperatur) und die Gedanken mehr zu beobachten bzw. nur sanft zu verändern, anstatt zu beurteilen oder aktiv zu kontrollieren. Es kann helfen in einen angenehmeren Modus zu wechseln.

[michael_m]

Hallo Yorge,

danke für den Tipp!

Hab die ersten Minuten reingehört, allerdings komme ich speziell mit der Anleitung bzw. mit dem Vortragenden nicht klar. Kann aber gar nicht genau sagen, was mich da stört.

Nachdem ich aber schon einige Erfahrungen mit Meditation gesammelt habe, war das jetzt mal wieder ein Anstoß, dies wieder öfter zu machen.
Ich wechsle dabei oft zwischen verschiedenen Arten. Entweder komplette Stille und auf die Atmung achten, manchmal mit Musik im Hintergrund, manchmal auf die Nebengeräusche achten, etc.
Teilweise auch geführte Meditationen, da allerdings dann die des Diamantweg-Buddhismus, da ich dort einige Zeit regelmäßig zum Meditieren war.

Grüße

Michael