Extreme Zwangsgedanken/Grübelzwänge

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Saarländer87
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Registriert: Do 23. Jul 2020, 22:03

Extreme Zwangsgedanken/Grübelzwänge

Beitrag von Saarländer87 »

Hallo in die Runde!

Zunächst vorweg. Ich leide schon lange an Zwängen, habe dieser aber immer gut im Griff. Leider in diesem Fall nicht. Folgendes ist passiert.

Vor knapp zwei Wochen war ich mit guten Freunden was trinken. Dieser Abend ist ein wenig ausgeartet und wir haben zu viel getrunken (ich weiß, dass Alkohol kacke ist usw. bitte keine Belehrungen ;)). Dann sind wir in eine weitere Bar gezogen und da habe ich eine Bekannte von mir getroffen (sie war mit einer weiteren Freundin da). Mein Kumpel und ich haben uns von unserer Gruppe abgesetzt und haben uns zu den beiden Mädels gesetzt. Ich kann mich daran erinnern, dass ich meiner Bekannten die Hand immer wieder auf die Beine gelegt und habe sie „angegraben“. Ich habe es immer wieder probiert und sie ist nicht darauf eingegangen. Seit dem fehlen mir allerdings die Erinnerungen und ich habe eine Lücke. Dann kann ich mich erst wieder dann erinnern, wie ich mit meinem Kumpel wieder in der Bar saß. Die beiden Mädels waren nicht mehr da. Bin dann auch mit dem Kumpel mit einem Taxi nach Hause.

Als ich am nächsten Tag wach wurde, war mir noch bekannt, dass ich meine Bekannte immer wieder auf ihre Beine gefasst habe. Aber je länger der Tag dauerte, hat sich der Gedanke eingeschlichen, dass ich mit ihr Sex in der Bar (Toilette) gehabt haben könnte. Ich habe versucht diesen Gedanken immer wieder zu unterdrücken, da mir auch immer bewusst war, dass mein Kumpel immer bei mir war. Da der Grübelzwang immer wieder aufgekommen ist, habe ich die Bekannte angeschrieben. Ich habe sie nicht direkt gefragt ob wir Sex in der Bar hatten. Das war mir viel zu peinlich. Deswegen habe ich Drumherum gefragt/geschrieben („Entschuldigt, dass ich meine Hand nicht bei mir lassen konnte“, wie lange wart ihr da? usw.). Das ging die letzten zwei Wochen fast täglich so. Smalltalk, Fragen zum Abend um somit versuchte ich, den Grübelkreislauf zu durchtrennen. Trotz immer wieder Anzeichen dass an dem Abend nichts weiter war, wurde es immer schlimmer. Dann habe ich nach 7 Tagen schon direkter gefragt:

- habe ich dich versucht zu küssen?
Antwort: nein, habe ich nicht mitbekommen

Nach 12 Tagen dann (weil das Grübeln nicht besser wurde):
- Kannst du mir versichern, dass wir beide in der Bar nichts hatten und auch keinen Sex hatten? Vielleicht kann ich so den Grübel besiegen...

Antwort:
Ja das kann ich dir versichern...wenn es so gewesen wäre, dann hätte ich dir das erzählt. Du kannst deine Grübel ruhigen Gewissens ablegen.
Ich habe echt noch keinen Mann erlebt, der sich so viele Gedanken gemacht hat.


Sie hat mir ja sogar bestätigt, dass an dem Abend da nichts war. Aber wieso wird der Grübelzwang nicht besser? Ich lese mir immer wieder ihre Nachrichten langsam und laut vor, damit mein Gehirn es kapiert. Zum Abend hin wird es besser, aber so bald ich morgens aufstehe das Grübeln wieder los. Hat sie meine Fragen vielleicht falsch verstanden? Lügt sie usw.? Und immer wieder lese ich mir ihre Nachrichten durch. Das dutzende Male am Tag.

Ich schätze mal, dass ich momentan ziemlich anfällig bin, da bei mir bald ein Arbeitsplatzwechsel ansteht und ich schon ganz angespannt bin.

Habt ihr noch Ideen wie ich diesen Grübelkreislauf durchbrechen kann? Ich bin abends echt kaputt. Das nicht vom arbeiten, sondern vom Grübeln. Ich brauche die Kraft aber für die nächsten beruflichen Aufgaben.

Liebe Grüße
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