Medikamente reduzieren eure Erfahrungen

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Deluxe
Beiträge: 25
Registriert: Di 17. Apr 2018, 14:53

Medikamente reduzieren eure Erfahrungen

Beitrag von Deluxe »

Ich würde gerne meine Medikamente reduzieren. Ein Versuch vor ein paar Wochen schlug fehl und ich hatte starke Unruhe die zu Zwangsgedanken führte. Wie sind eure Erfahrungen und evtl Tipps und Tricks?
Mino12345

Re: Medikamente reduzieren eure Erfahrungen

Beitrag von Mino12345 »

Hallo Deluxe,

Welches nimmst du denn ? Ich Frage, weil ich noch auf der Suche bin nach einem passenden Medikament.

Ich kann dir nur empfehlen, dich so zu verhalten wie du es ohne Reduzierung des Medikaments getan hast. Das hilft mir immer wenn ich reduziere.... Wie habe ich mich vor Reduzierung des Medikaments gegenüber diese Gedanken verhalten.....
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michael_m
Beiträge: 613
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Medikamente reduzieren eure Erfahrungen

Beitrag von michael_m »

Hallo Deluxe,

auf alle Fälle schrittweise verringern und eigentlich nur in Abstimmung mit deinem Arzt.

Aber selbst bei schrittweiser Verringerung können zunächst wieder verstärkt Nebenwirkungen auftreten. War bei mir oft der Fall.

Wenn die starke Unruhe nicht nach einigen Tagen verschwindet, würde ich die Reduzierung an deiner Stelle nochmal infrage stellen und mit dem Arzt abklären. Wahrscheinlich ist dann die ursprüngliche Dosis doch angemessen ...

Grüße

Michael

PS: Ich nehme zur Zeit Fluoxetin, 10 mg. Schlägt bei mir, was die Zwänge angeht, relativ gut an. Dafür hab ich aber mit Schläfrigkeit zu kämpfen. :roll:
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Antonia
Moderator
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Registriert: Di 20. Mär 2018, 21:40
Wohnort: Hamburg

Re: Medikamente reduzieren eure Erfahrungen

Beitrag von Antonia »

Hallo Delux!

Im Rahmen einer Studie am UKE, habe ich ca 2 Jahre Paroxitin genommen. Habe es dann über 12 Wochen ausgeschlichen. Die Nebenwirkungen waren beim Ausschleichen die gleichen, wie beim Einstellen. Unruhe, Hautjucken, trockener Mund, Schlafstörungen, Unsicherheit beim Laufen.
Habe 20mg genommen und mein Arzt empfahl mir, alle 2 Wochen jeweils um 5mg zu reduzieren. Leider kam der Zwang dann wieder, weil ich VT und Medikamente nicht paralle nehmen durfte. Habe dann an der Klinik eine ambulante VT gemacht, die den Durchbruch gebracht hat. Konnte meine Zwänge um 90% reduzieren.
Nach 8 Jahren bekam ich plötzlich Angst und Panikattacken. Mein Arzt verordnete mir Citalopram und eine erneute VT.
Beides in Kombination hat super geholfen. Kann heute ohne Angst und Panik wieder das Haus verlassen. Die Dosis für Citalopram war 20 mg. Nebenwirkungen hatte ich keine. Es nervte mich aber immer öfter, dass meine Stimmung immer gleichbleibend war. Gefühle konnte ich nicht mehr so tief, oder hoch empfinden. Das ist mir zuerst aufgefallen, als ich ein Konzert meines Lieblingssängers besuchte, und ich mit dem Herzen garnicht mehr so richtig dabei war. Zu dieser Zeit lernte ich auch Christina, meine Heilpraktikerin kennen. Sie unterstützte mich mit Homoöpatischen Mitteln und Klangschalen Therapie. Mein Psychiater empfahl mir auch diesmal, Citalopram schrittweise zu reduzieren. Jeder Woche 5mg weniger nehmen. Absetzwirkungen hatte ich diesmal nicht. Seit 4 Jahren nehme ich nun keine SSRIs mehr und bin superfroh darüber. Die Zwänge sind weiterhin ruhig, sprich ich habe keine Symptome mehr. Allerdings kommen jetzt immer mal wieder die Gefühle hoch, die ich Jahrelang mit dem Zwang zu gedeckelt habe. Deprissive Verstimmungen, Lustlosigkeit, Angst, Wut und Antriebslosigkeit. Mithilfe von Christina und meiner Selbsthilfegruppe habe ich gelernt, damit umzugehen, bzw. darüber zu sprechen. Ich kann diese "Zustände" zulassen, annehmen und weiß, das sie auch wieder zurück gehen!
Sollten diese Symptome allerdings zu heftig werden, oder lange anhalten, würde ich mich auch nicht scheuen, wieder psychologische Hilfe in Anspruch zunehmen!
Meine Reduzierung hat nur funktioniert im Zusammenspiel mit meinem Arzt! Und der wäre immer der, den ich sofort darauf ansprechen würde.
Viel Erfolg,
Antonia.
:D
Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich haben wollen. ;)
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