Anafranil die Superwaffe aber gleichzeitig schwierig. Wer kann aus eigener Erfahrung sprechen ?

Antworten
Mino12345

Anafranil die Superwaffe aber gleichzeitig schwierig. Wer kann aus eigener Erfahrung sprechen ?

Beitrag von Mino12345 »

Hallo,

ich nehme seit einigen Monaten Anafranil gegen die lästigen Zwangsgedanken! Sogar nur 37,5 mg morgens und 37,5 mg mittags.... Warum auch immer, hilft dieses Medikament.... Ich bin darunter Zwangsfrei! Ein Segen! Aaaaber: leider drückt mich dieses Medikament auch runter was da bedeutet, dass ich mich echt doll aufraffen muss, an nichts so richtig Freude habe, keine Libido mehr habe und von der Gewichtszunahme mal ganz zu schweigen. Ok, mit einigen dieser Nebenwirkungen kann ich ja leben! Was ich aber unbedingt besser haben will, ist der Antrieb, dass der besser wird. Reduziere ich das Medikament auf 37, 5 mg runter werde ich wieder lebendiger und habe auch mehr Freude...... Aber die Zwänge kommen zurück. Das Problem ist, dass man die Tabletten Retard nur in 75 mg kriegt. Das heißt die Hälfte 37,5 mg. Aber halt nur so teilbar.....

Einige Nebenwirkungen würde ich ja in Kauf nehmen, weil es halt so gut gegen die Zwänge wirkt.
Könnte man nicht noch irgendwas dazu geben was den Antrieb wieder mehr raus holt?
Gibt es hier jemanden der auch Anafranil und noch was zusätzliches nimmt ? Und gut damit zurecht kommt?

Ich habe 10 Jahre Escitalopram genommen und das half gar nicht bei den Zwängen.... Meine Vorschläge bei den Pschiatwrn mal Fluoxetin oder Paroxetin zu versuchen wurden abgelehnt, da diese wohl von der Stärke wie das Escitalopram sein sollen....

Nun stehe ich da und weiß nicht so richtig weiter, wie ich diese Lustlosigkeit und Trägheit unter diesem Medikament entgegenwirken kann...

Ich weiß auch, dass jedes Medikament bei jedem anders wirken....

Würde mich über Erfahrungen mit Betroffenen, die das Anfranil nehmen freuen oder über andere Ideen.... Ich spreche natürlich immer alles mit meinem Psychiater vorher ab. Aber er sagt immer, er weiß nicht was er mir verschreiben soll... Und ich weiß es viel weniger, weil ich solche Tablette ehe nicht sonderlich mag und sehr vorsichtig bin, was das ausprobieren angeht.....
Nasdaq
Beiträge: 17
Registriert: Mi 18. Apr 2018, 12:28

Re: Anafranil die Superwaffe aber gleichzeitig schwierig. Wer kann aus eigener Erfahrung sprechen ?

Beitrag von Nasdaq »

Normalerweise beteilige ich mich nicht mehr an Tablettendiskussionen.

Aber gerade Anafranil war quasi die Erfahrung schlechthin für mich:

Ich habe damals 200 mg ( ! ) nehmen müssen / dürfen.

Und es war tatsächlcih auch das einzige Medikamnet, das ansatzweise eine Besserung brachte, allerdings stand ich dann auch irgendwann an einem sonnigen Balkon und dahcte das wäre kein schlechter Tag für einen Selbstmord - ohne einen wirklichen Anlass.

Es wird auch im Beipackzettel - wer liest den bei den ellenlangen Nebenwirkungen ? - irgendwo auch als paradoxe Reaktion aufgeführt.

Ja, und Du hast Recht es drückt die LIbido schneller runter als man " papp " sagen kann und die Müdigkeit ist auch da.

Als ich 2004 in der Klinik war, lachte man über Anafranil und meinte das sei ja uralt und da gäbe es heute viel besseres ( gemeint waren dir die SSRI s ).

Naja davon hatte ich da schon 20 probiert.

Also wenn Du wenigstens einen Effekt hast, kannst du dich glücklich schätzen.
Ich spreche natürlich immer alles mit meinem Psychiater vorher ab.Aber er sagt immer, er weiß nicht was er mir verschreiben soll
Das ist natürlich ziemlich armselig.

Also wenn Du da einen Zwischenschritt unternehmen willst: Es gibt so kleine Raspeln und Grammwaagen - aufwendig zwar aber vieilleicht nützt es Dir.

Mit freundlichen Grüßen

Nasdaq
" Stay Hard , Stay Hungry, Stay Alive " ( Bruce Springsteen )
Benutzeravatar
michael_m
Beiträge: 613
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Anafranil die Superwaffe aber gleichzeitig schwierig. Wer kann aus eigener Erfahrung sprechen ?

Beitrag von michael_m »

Meine medikamentöse Behandlung der Zwangsstörung begann mit Anafranil.
Nahm es insgesamt ca. 5 Monate. In Dosen von 75 mg - 150 mg, zeitweise zusätzlich wegen fehlendem Antrieb und Tagesmüdigkeit zusammen mit Elontril 150 mg.

Gegen die Zwänge hat es - soweit ich mich erinnere - gut geholfen.
Letztendlich habe ich aber einen Wechsel der Medizin angeregt. Habe einen sehr extremen Heißhunger bekommen und dementsprechend in der Zeit ca. 20 kg zugenommen. :cry:
Aber - wie du schon selber schreibst, jeder reagiert anders ...

Gemäß S3-Richtlinie meine ich mich zu erinnern, dass dort SSRIs als 1. Wahl gelten. Trizyklisch - wie Anafranil - ist eher, wenn SSRIs nicht den gewünschten Erfolg haben. Im Allgemeinen heißt es, dass Trizyklische meist mehr Nebenwirkungen verursachen.
Mino12345

Re: Anafranil die Superwaffe aber gleichzeitig schwierig. Wer kann aus eigener Erfahrung sprechen ?

Beitrag von Mino12345 »

Hey ihr beiden,
Ich bin froh, dass es doch jemanden in diesem Forum gibt, der das Medikament auch schon genommen hat. Danke für eure Erfahrungsberichte!!! :D
Antworten