Das Forum

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Yorge
Beiträge: 333
Registriert: Fr 1. Jun 2018, 23:36

Alles Gute!

Beitrag von Yorge »

Ich möchte das 1-jährige Bestehen des Forums zum Anlass nehmen, mich herzlich zu bedanken. Vorallem den Administratoren, die das einfach hervorragend machen!! Bei denen, die hier Persönliches und Erfahrungen einbringen - es ist so wertvoll es von denen zu erfahren, die auch wirklich selbst am lernen sind, wie das gehen kann, sich von Zwängen zu lösen oder sie zumindest zu ertragen. Und nicht zuletzt fürs Mitlesen - irgendwie ergibt das Ganze dann doch mehr Sinn, wenn ich empfinde, dass mein Tun bei anderen ankommt - sich auch vom übertriebenen Eigensinn zu lösen, das hilft mir schon auch sehr gegen meine störenden Zwänge.
Das gute Leben .. ist eine Richtung, kein Ziel. [Carl Rogers]
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admin_zf
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Re: Das Forum

Beitrag von admin_zf »

Hallo Yorge,

vielen Dank für das Lob! - Und auch für den Hinweis, ich hätte nämlich das einjährige Bestehen des neuen Forums verpennt. ;)

Auch wenn es zwischendurch mal etwas still im Forum ist, seit Anfang des Jahrs haben wir pro Monat ca. 150 - 200 Sessions [1] pro Tag.
Also auch wenn manchmal wenig neue Beiträge im Forum erscheinen, gibt es wohl doch eine relativ große Leserschaft.
Und wenn wir nur einigen Forenteilnehmern/-besuchern helfen können, dann ist es den Betrieb wert.

Viele Grüße

Franz


[1] Eine Session entspricht einem Besucher. Pro Tag werden mehrere Seitenaufrufe nur einmal gezählt. Wie jede Statistik ist dies allerdings auch etwas ungenau. Wenn jemand mit mehreren Geräten das Forum besucht, wird er beispielsweise auch öfters gezählt. Befinden sich zwei Besucher hinter einem Proxy (ist häufig in Büros so), so werden diese nur als eine Session gezählt. Wir verzichten aber aus Datenschutzgründen bewusst auf Google Analytics (oder Ähnliches) und begnügen uns soweit mit den groben Statistiken unseres Webhosters, die komplett ohne Cookies etc. auskommen.
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SHG
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Betroffene/Angehörigen-Kontakte

Beitrag von SHG »

Hin und wieder wird hier aufgerufen, man möge sich melden, um in Kontakt zu treten, wenn man aus einer bestimmten Region ist. "Öffentlich" meldet sich da nie jemand - mich würde interessieren, ob hierdurch per PN Kontakte entstehen. Und falls, ob diese hilfreich sind/waren? Generell würde es mich interessieren, welche Erfahrungen es mit "Selbsthilfe" zwischen Betroffenen/Angehörigen gibt. Eine weitere Frage brennt mir auch noch zwischen Fingern und Tastatur: Es lesen hier ja doch einige Interessierte mit, warum seid ihr gar so zurückhaltend, euch auch mitzuteilen? Was gibt es den "reinen" Lesern wirklich (außer sich "weniger alleine" zu fühlen)? - Ehrlich gesagt, habe ich kaum Hoffnung v.a. auf meine letzte Frage eine Antwort zu bekommen - würde mich aber über eure Offenheit freuen.
Kenny

Re: Das Forum

Beitrag von Kenny »

Es gibt Selbsthilfegruppen
Informationen gibt es auf der DGZ Seite
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OCD-Marie
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Re: Betroffene/Angehörigen-Kontakte

Beitrag von OCD-Marie »

SHG hat geschrieben: Fr 27. Dez 2019, 07:47 ... mich würde interessieren, ob hierdurch per PN Kontakte entstehen. Und falls, ob diese hilfreich sind/waren? Generell würde es mich interessieren, welche Erfahrungen es mit "Selbsthilfe" zwischen Betroffenen/Angehörigen gibt.
Gelegentlich ja. Meist jedoch eher kürzerer "Natur".

Meinst du Betroffene UND Angehörige in EINER Gruppe ?
SHG hat geschrieben: Fr 27. Dez 2019, 07:47 Eine weitere Frage brennt mir auch noch zwischen Fingern und Tastatur: Es lesen hier ja doch einige Interessierte mit, warum seid ihr gar so zurückhaltend, euch auch mitzuteilen? Was gibt es den "reinen" Lesern wirklich (außer sich "weniger alleine" zu fühlen)?
Eine wirklich gute Frage. Ist mir auch schon aufgefallen. Ich habe gerade mal geschaut. Aktuell gibt es 252 Benutzer. Davon haben 97 - also mehr als jeder Dritte - keinen einzigen Beitrag verfasst. Insgesamt haben 179 Benutzer drei oder weniger Beiträge verfasst. Das sind ganze 71% !
Und 59% aller Beiträge entfallen auf gerade mal 6 Benutzer (= 2,4%)...
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admin_zf
Administrator
Beiträge: 67
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Re: Betroffene/Angehörigen-Kontakte

Beitrag von admin_zf »

OCD-Marie hat geschrieben: Fr 27. Dez 2019, 12:44
SHG hat geschrieben: Fr 27. Dez 2019, 07:47 Eine weitere Frage brennt mir auch noch zwischen Fingern und Tastatur: Es lesen hier ja doch einige Interessierte mit, warum seid ihr gar so zurückhaltend, euch auch mitzuteilen? Was gibt es den "reinen" Lesern wirklich (außer sich "weniger alleine" zu fühlen)?
Eine wirklich gute Frage. Ist mir auch schon aufgefallen. Ich habe gerade mal geschaut. Aktuell gibt es 252 Benutzer. Davon haben 97 - also mehr als jeder Dritte - keinen einzigen Beitrag verfasst. Insgesamt haben 179 Benutzer drei oder weniger Beiträge verfasst. Das sind ganze 71% !
Und 59% aller Beiträge entfallen auf gerade mal 6 Benutzer (= 2,4%)...
Die Zugriffe sind übrigens in der Tat im Gegensatz zu Anfang des Jahres (ca. 150 - 200 Sessions/Tag) rückläufig.
Im November waren es durchschnittlich 113 Sessions/Tag, im Oktober 108 Sessions/Tag und im September 106 Sessions/Tag.

Die Forensoftware zeichnet den Zeitstempel der letzten Aktivität der Benutzerkonten auf.
Wenn ich mithilfe dessen gucke, waren in den letzten zwei Monaten (seit 27. Oktober 2019) 69 Benutzer aktiv.
Von den Benutzern dieser Gruppe wurden im Durchschnitt 26,83 Beiträge erstellt. Wie Marie aber schon festgestellt hat: Das Verhältnis ist allerdings unausgeglichen, denn der Median liegt dabei bei nur 4 Beiträgen. 15 Benutzer haben übrigens davon noch keinen Beitrag erstellt.

So, das dürfte erst mal genug Statistik sein. ;) Vielleicht ist es ja etwas Ansporn für die (relativ) passiven Mitglieder. :)
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SHG
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2.Jahrestag

Beitrag von SHG »

In diesem hervorragend betreutem Forum wurde vor 2 Jahren der erste Beitrag veröffentlicht.
Super, dass es stetig dazu beiträgt, dieses oft massiv quälende Leiden nach außen zu bringen.
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admin_zf
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Beiträge: 67
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Re: Das Forum

Beitrag von admin_zf »

Stimmt, es sind schon wieder 2 Jahre seit dem Startschuss des Forums vergangen! :o Wie schnell doch die Zeit vergeht ...

Vielen Dank jedenfalls für das Lob! :)
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Yorge
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Registriert: Fr 1. Jun 2018, 23:36

Zweifel

Beitrag von Yorge »

Wir haben das Bedürfnis nach absoluter Gewissheit, dass wir sicher sind. Anderen gelingt es besser Restrisiken auszublenden. Kindern z.B. indem sie sich auf ihre Eltern verlassen in der Illusion, dass die alles wissen oder alles können. Bis man draufkommt, dass dem nicht so ist und auch sie Fehler machen, nur begrenzt Energie haben. Wir können diese Unsicherheit am ehesten aushalten, wenn wir durch Zwänge in einem Teilbereich des Lebens absolute Sauberkeit/Unschuld/Kontrolle versuchen zu erzeugen. Damit täuschen wir uns vor, dass ALLES in Ordnung ist. Nachdem aber selbst in diesem Ausschnitt des Lebens das Absolute nicht zu erreichen ist und immer ein Rest Ungewissheit bleibt, sind wir nie zufrieden und versuchen immer weiter und weiter die gefühlte Sicherheit zu erlangen. Das führt wieder zu Schaden in anderen Bereichen und wir sind erst recht verunsichert, weil wir womöglich genau damit den Schaden verursachen, den wir zwanghaft versuchen zu verhindern – in etwa, nicht mehr ganz frei von Schuld zu sein oder nicht mehr lebendig zu sein.

Einerseits gefällt mir die angeregte Diskussion hier im Forum gerade- ich finde sie ist nur schon recht theoretisch. Womöglich liegt es daran, dass, wenn es um Zwangsgedanken geht, man versucht nicht zu wagen etwas zu denken, ja und dann möchte man das, was man (vermeintlich „böser“-weise) denkt, schon gar nicht aussprechen bzw. in unserem Fall hier schreiben – wir sollten nicht vergessen, dass wir kaum direkt beeinflussen können, welche Gedanken uns einfallen – das gilt übrigens auch für Gefühle. Wir können aber entscheiden, was wir damit tun, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, welche Haltung wir dazu einnehmen.

Entscheiden fällt mir nicht gerade am leichtesten. Gerade, wenn nicht ausreichend Energie da ist, ist das echt nicht leicht und geht auch damit einher, dass ich schon vorher viel darüber nachdenke, bevor ich die Entscheidung fälle und danach womöglich gedanklich hängen bleibe, zweifle, ob es die richtige Entscheidung war, ob es nicht zu riskant ist – und es womöglich (zumindest teilweise) rückgängig mache entschieden zu haben, indem ich mich zum Beispiel bei anderen absichere oder mit Reinigen. Da bleibt mir dann oft nichts anderes übrig, als mich wieder dafür zu entscheiden (!) den gewohnteren zwanghaften Weg zu wählen mit Ganz-auf-Nummer-Sicher-gehen, Verantwortung abgeben, Routinen einhalten – weil ich es im Moment einfach nicht anders aushalte. Wohl wissend, dass mich das nicht besonders weiterbringt und langfristig schädlich ist.

Das was ich in diesem Beitrag bisher geschrieben habe ist auch sehr theoretisch und ich weiß nicht, ob andere das dann aufmerksam verfolgen – zumindest mir geht es so, dass ich dann schon auch mal „aussteige“. Eigentlich hätte ich vor gehabt etwas persönlicheres zu schreiben – aber es fällt mir nicht besonders leicht mich dann tatsächlich dafür zu entscheiden.
Ich bin im Gesundheitswesen tätig und daher gibt es bei uns auch in Zeiten der Gesundheits-Krise ausreichend zu tun. Dazu bin ich in einer Position, die von mir zunehmend abverlangt, eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen. Und, wie das so ist, wenn man mit kranken Menschen arbeitet, können Entscheidungen auch unmittelbar dazu führen, dass man (selbstverständlich unabsichtlich) mehr Schaden anrichtet und eine Fehleinschätzung womöglich das (Über)Leben kostet. Entscheidungen zu treffen ist damit zudem das, wofür ich bezahlt werde und was meine gesellschaftliche Aufgabe ist. Tue ich es nicht oder besser gesagt, entscheide ich mich dafür, eine kritische Entscheidung nicht zu treffen, bleibt das immer an anderen hängen (entweder an anderen, die an der Gesundheit der Mitmenschen arbeiten, oder am Patienten selbst).

Es fällt mir auch schwer, mich wieder ans Einkaufen oder mich mit Freunden zu treffen zu gewöhnen. Ich habe etwas übertrieben (also über das gesetzlich Vorgeschriebene hinaus) die Vorsichtsmaßnahmen gegen Virus-Kontamination eingehalten. Wenn die Maßnahmen langsam/lokal gelockert werden, muss ich eben schauen, dass ich da auch Vorsichtmaßnahmen wieder sein lasse. Wenn gelockert wird, nicht weil die Gefahr des Virus gebannt ist, sondern weil die Leute es nicht mehr aushalten – da tue ich mich besonders schwer bei der Lockerung mitzumachen – obwohl ich es besser wissen müsste, dass auch der psychosoziale Schaden nicht zu unterschätzen ist.

Ich bin auch immer wieder etwas unsicher, ob es mich viel weiter bringt hier -anonym und doch nicht ganz- Beiträge zu schreiben – vielleicht sehe ich es auch als Vorstufe, mich damit im „wahren Leben“ anderen Menschen mehr zu öffnen. Jedenfalls danke fürs Lesen und ich würde mich über Rückmeldungen wirklich freuen. Sich zu öffnen und anderer Ansichten dazu anzunehmen ist auch eine Entscheidung.
Das gute Leben .. ist eine Richtung, kein Ziel. [Carl Rogers]
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michael_m
Beiträge: 613
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Das Forum

Beitrag von michael_m »

Ich weiß nicht, ob es so was Schlechtes ist, wenn man anonym bzw. pseudonym schreibt. Zum einen mag es mir dann leichter fallen, Themen anzusprechen, zum anderen bietet es auch einen "gewissen Schutz" bei heiklen Themen.

Wenn ich dadurch Sachen anspreche, die ich ansonsten nicht ansprechen würde, sehe ich da schon einen Mehrwert für mich. Selbst in der SHG fallen mir manche Themen schwierig, diese dort anzusprechen.

Wie weit man sich öffnet, das muss man selbst entscheiden. Ich verwende z. B. ein Pseudonym, damit man die Beiträge nicht direkt mit mir als Person in Verbindung bringen kann (Arbeitgeber, Bekannte - die das nicht wissen sollen, etc.). Leute, die mich kennen und wissen, dass ich hier im Forum unterwegs bin, werden mich allerdings schnell "enttarnen". Das ist aber für mich auch in Ordnung.

Andererseits frag ich mich auch manchmal, inwieweit man sich verstecken soll/muss. Ich gehe in meinem Umfeld ja relativ offen mit der Krankheit um. Zum Teil auch ganz bewusst deswegen, weil ich das zu einem gewissen Grad als Aufklärung sehe. Aber auch, weil für mich dadurch einiges leichter wird, weil ich mich nicht komplett "verstecken" muss.
Bei Leuten, mit denen ich eine gewisse Beziehung aufgebaut habe, sehe ich da überhaupt keine Probleme. Unsicher bin ich bei zukünftigen Kontakten, die aufgrund der Vorurteile dann mich vielleicht gleich abstempeln. Also eben z. B. der neue potenzielle Arbeitgeber, der dann nicht zum Bewerbungsgespräch einlädt.
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