Hallo zusammen,
Hat jemand auch Desinfektions- und Waschzwänge? Ich habe seit Kindheit an viele grippale Infekte und stecke mich immer gleich überall an. Deshalb hab ich einen Desinfektions- und Waschzwang entwickelt. Es ist sehr anstrengend. Ich würde es gerne loslassen, aber es ist so schwer. Ich desinfiziere z.B. jedes Mal mein Handy, sobald ich es draußen dabei hatte und es dann daheim auf die Coach legen und benutzen will. Wenn ich etwas anfasse, dass ich eingekauft habe, dann wasche ich mir danach die Handy. Während ich mir also z.B. ein Käsebrot zubereite, wasche ich mir mehrmals die Hände...Kennt das jemand auch?
Außerdem hab ich einige Kontrollzwänge wie z.B. alles kontrollieren, dass es aus ist, bevor ich das Haus verlasse und bevor ich ins Bett gehe.
Liebe Grüße
Mia
Hat jemand auch Desinfektions- und Waschzwang?
Re: Hat jemand auch Desinfektions- und Waschzwang?
Hallo Mia,
Ich kenne das Problem . Ich habe auch schon seit vielen Jahren einen Waschzwang und hatte bzw. habe auch noch manchmal den Druck etwas oder meine Hände desinfizieren zu müssen. Wobei das mittlerweile lange nicht mehr so schlimm ist wie es mal war.
Was mich interessieren würde. Bist du seit du den Zwang ausführst seltener krank ? Ich kann es mir kaum vorstellen . Der Stress den der Zwang erzeugt, schwächt ja auch das Immunsystem. Ich jedenfalls war in der Expophase, wo ich mir ja so gut wie nie die Hände gewaschen und definitiv überhaupt nie desinfiziert habe, eigentlich auch nicht wirklich öfter krank. Ich hatte einmal einen Magen( Darm )Infekt. Sowas hatte ich davor 15 Jahre nicht mehr. Wobei niemand in meiner WG danach krank geworden ist, weshalb ich im Nachhinein denke, dass es nichts infektiöses war sondern eine Magenreizung.
Also von diesen 0815 Krankheiten habe ich definitiv ohne den Zwang auch nicht mehr gehabt.
Dass ich ihn immernoch habe liegt daran, dass es andere Krankheiten sind vor denen ich Angst habe.
Ich könnte jetzt noch was zu dem Brot schreiben , aber ich weiß nicht ob es wirklich die beste Idee wäre etwas krankes durch etwas anderes krankes zu ersetzten auch wenn es dann vielleicht weniger anstregend wäre .
Lg FeeBe
Ich kenne das Problem . Ich habe auch schon seit vielen Jahren einen Waschzwang und hatte bzw. habe auch noch manchmal den Druck etwas oder meine Hände desinfizieren zu müssen. Wobei das mittlerweile lange nicht mehr so schlimm ist wie es mal war.
Was mich interessieren würde. Bist du seit du den Zwang ausführst seltener krank ? Ich kann es mir kaum vorstellen . Der Stress den der Zwang erzeugt, schwächt ja auch das Immunsystem. Ich jedenfalls war in der Expophase, wo ich mir ja so gut wie nie die Hände gewaschen und definitiv überhaupt nie desinfiziert habe, eigentlich auch nicht wirklich öfter krank. Ich hatte einmal einen Magen( Darm )Infekt. Sowas hatte ich davor 15 Jahre nicht mehr. Wobei niemand in meiner WG danach krank geworden ist, weshalb ich im Nachhinein denke, dass es nichts infektiöses war sondern eine Magenreizung.
Also von diesen 0815 Krankheiten habe ich definitiv ohne den Zwang auch nicht mehr gehabt.
Dass ich ihn immernoch habe liegt daran, dass es andere Krankheiten sind vor denen ich Angst habe.
Ich könnte jetzt noch was zu dem Brot schreiben , aber ich weiß nicht ob es wirklich die beste Idee wäre etwas krankes durch etwas anderes krankes zu ersetzten auch wenn es dann vielleicht weniger anstregend wäre .
Lg FeeBe
Re: Hat jemand auch Desinfektions- und Waschzwang?
Hallo Mia,
Waschzwänge sind hier ein "alter Hut". Neben "Kontrolle" ist das eines der beliebtesten Zwangsthemen.
Sag mal, ist es das wirklich wert, wegen eines grippalen Infekts (also noch nicht einmal einer richtigen Grippe) sich das Leben so einzuschränken ? Ich meine, ein bisschen Husten, ein bisschen Halsweh - und das wars... Sterben tut man davon nicht. Und länger als 7, 8 Tage dauerts auch meist nicht. Macht es Sinn, dafür wirklich diesen Aufwand zu betreiben ?
Wenn du das Handy desinfizierst, was machst du dann eigentlich mit deiner Kleidung nach dem nach-hause-kommen ? Und was ist mit den Schuhen ?
Ich habe mein Handy übrigens noch absolut nie desinfiziert - und bin deshalb bisher weder gestorben noch häufiger krank gewesen...
Also einmal kurz Hände waschen vorm Essen - in Ordnung. Aber an dem "mehrmals" solltest du arbeiten.
Ganz abgesehen davon weisst du sicher, dass Händewaschen die Bakterien nicht abtötet. Da sind hinterher immer noch zig-tausende auf deiner Haut. Und das ist auch gut so. Denn du brauchst sie, um gesund zu bleiben ! Das weisst du ja sicher, oder ?
Deshalb empfehle ich dir auch absolut nicht, die Hände zu desinfizieren ! Das würde nur noch mehr (ungesunde) Probleme erzeugen...
Liebe Grüße
Marie
Waschzwänge sind hier ein "alter Hut". Neben "Kontrolle" ist das eines der beliebtesten Zwangsthemen.
Sag mal, ist es das wirklich wert, wegen eines grippalen Infekts (also noch nicht einmal einer richtigen Grippe) sich das Leben so einzuschränken ? Ich meine, ein bisschen Husten, ein bisschen Halsweh - und das wars... Sterben tut man davon nicht. Und länger als 7, 8 Tage dauerts auch meist nicht. Macht es Sinn, dafür wirklich diesen Aufwand zu betreiben ?
Wenn du das Handy desinfizierst, was machst du dann eigentlich mit deiner Kleidung nach dem nach-hause-kommen ? Und was ist mit den Schuhen ?
Ich habe mein Handy übrigens noch absolut nie desinfiziert - und bin deshalb bisher weder gestorben noch häufiger krank gewesen...
Also einmal kurz Hände waschen vorm Essen - in Ordnung. Aber an dem "mehrmals" solltest du arbeiten.
Ganz abgesehen davon weisst du sicher, dass Händewaschen die Bakterien nicht abtötet. Da sind hinterher immer noch zig-tausende auf deiner Haut. Und das ist auch gut so. Denn du brauchst sie, um gesund zu bleiben ! Das weisst du ja sicher, oder ?
Deshalb empfehle ich dir auch absolut nicht, die Hände zu desinfizieren ! Das würde nur noch mehr (ungesunde) Probleme erzeugen...
Liebe Grüße
Marie
Zuletzt geändert von OCD-Marie am Mo 23. Jul 2018, 08:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Miranda_L
Re: Hat jemand auch Desinfektions- und Waschzwang?
Hallo Mia,
wenn du oft mit Halsschmerzen und ähnlichem zu tun hast, könnte es auch sein, dass du eine Allergie hast, die dafür sorgt, dass immer Flüssigkeit aus der Nase in den Rachen läuft.
Ein Antiallergikum hat bei mir Wunder vollbracht.
Ausserdem ist immer zu Bedenken, dass das Immunsystem Training braucht um den Körper schützen zu können. Es muss also mit Erregern in Kontakt kommen, damit es in Zukunft vor Gefahren schützen kann.
Aber da wären wir mal wieder bei der Logik, die zumindest bei mir oft dazu führt, dass der Zwang sich verschlimmert.
Ja, "hier eine Angstauslösende Situation einfügen" ist erwiesenermaßen nicht gefählich, aaaber "hier eine Ausnahme einfügen" --- und das geschieht so lange, bis ich mir mit Logik keineBeruhigung mehr verschaffen kann. (Ich nenne besser keine Beispiele, aber ich denke jeder kennt solche Gedankenketten.)
Ich hatte dann irgendwann vor dem Desinfektionsmittel Angst.
Mir haben meine Eltern Jahrelang eingeredet, dass ich anfällig für Erkältungen wäre. Ich war das einzige Kind, das an warmen Märztagen immer noch mit Mütze (und ich meine diese Mützen, die bis zum Hals gehen und nur ein Loch fürs Gesicht offenlassen) herumlaufen musste und mit warmer Jacke, während die anderen in Pullover oder T-Shirt herumliefen.
Ich habe also in den warmen Klamotten geschwitzt bis ich es nicht mehr aushalten konnte und habe dann doch die Jacke ausgezogen.
Mit dem Ergebnis, dass ich mir tatsächlich was geholt habe, weil ich nassgeschwitzt durch den Wind gelaufen bin.
Für meine Eltern wars dann klar: "Siehste, du bist halt anfälliger für Erkältungen!"
Ich habe auch lange den Toilettensitz in der Firma mit Desinfektionsmittel bearbeitet, weil ich oft mit Blasenentzündung zu tun hatte.
Dann habe ich trotz Desinfektion wieder Blasenentzündung gekriegt, und zwar mehrmals hintereinander.
Geholfen hat dann, mehr darauf zu achten, dass ich genug trinke.
Den Spender mit dem Desinfektionsmittel ignoriere ich mittlerweile.
Bist du denn in Behandlung wegen dieser Zwänge?
wenn du oft mit Halsschmerzen und ähnlichem zu tun hast, könnte es auch sein, dass du eine Allergie hast, die dafür sorgt, dass immer Flüssigkeit aus der Nase in den Rachen läuft.
Ein Antiallergikum hat bei mir Wunder vollbracht.
Ausserdem ist immer zu Bedenken, dass das Immunsystem Training braucht um den Körper schützen zu können. Es muss also mit Erregern in Kontakt kommen, damit es in Zukunft vor Gefahren schützen kann.
Aber da wären wir mal wieder bei der Logik, die zumindest bei mir oft dazu führt, dass der Zwang sich verschlimmert.
Ja, "hier eine Angstauslösende Situation einfügen" ist erwiesenermaßen nicht gefählich, aaaber "hier eine Ausnahme einfügen" --- und das geschieht so lange, bis ich mir mit Logik keineBeruhigung mehr verschaffen kann. (Ich nenne besser keine Beispiele, aber ich denke jeder kennt solche Gedankenketten.)
Ich hatte dann irgendwann vor dem Desinfektionsmittel Angst.
Mir haben meine Eltern Jahrelang eingeredet, dass ich anfällig für Erkältungen wäre. Ich war das einzige Kind, das an warmen Märztagen immer noch mit Mütze (und ich meine diese Mützen, die bis zum Hals gehen und nur ein Loch fürs Gesicht offenlassen) herumlaufen musste und mit warmer Jacke, während die anderen in Pullover oder T-Shirt herumliefen.
Ich habe also in den warmen Klamotten geschwitzt bis ich es nicht mehr aushalten konnte und habe dann doch die Jacke ausgezogen.
Mit dem Ergebnis, dass ich mir tatsächlich was geholt habe, weil ich nassgeschwitzt durch den Wind gelaufen bin.
Für meine Eltern wars dann klar: "Siehste, du bist halt anfälliger für Erkältungen!"
Ich habe auch lange den Toilettensitz in der Firma mit Desinfektionsmittel bearbeitet, weil ich oft mit Blasenentzündung zu tun hatte.
Dann habe ich trotz Desinfektion wieder Blasenentzündung gekriegt, und zwar mehrmals hintereinander.
Geholfen hat dann, mehr darauf zu achten, dass ich genug trinke.
Den Spender mit dem Desinfektionsmittel ignoriere ich mittlerweile.
Bist du denn in Behandlung wegen dieser Zwänge?
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wölfin32
Re: Hat jemand auch Desinfektions- und Waschzwang?
Ja das kenne ich durchaus.Ich verbrauche pro Woche 30 Flaschen an Desinfektionsmittel.Essen zubereiten wird zur Qual.Ständig muss ich das Geschirr kontrollieren und wehe da ist was dran wird das desinfiziert.Gefolgt von Händedesinfektion/Händewaschen.Oft muss ich mir sogar die Klamotten absprühen weil ich mich sonst nicht auf die Couch legen darf.Es ist einfach die Hölle schlechthin.Das zerrt nicht nur an den Nerven ,sondern hat auch das Potential,einen finanziell zu ruinieren (Wasserkosten,Kosten für Desinfektionsmittel usw.).DIe Wohnung säubern?Geht nur noch mit Handschuhen.Übel ist das.Und es verschlimmert sich auch bei mir.Schleichend aber stetig.Hoffe der Widerspruch geht durch und ich bekomme meine Reha sonst weiß ich echt nicht mehr weiter.Ich glaube kaum dass ich das hier im privaten Umfeld hinkriege.Ich brauche da ne Klinik als Sprungbrett.In meiner Wohnung sind mir Expos zu riskant.Wenn ich das nicht schaffe habe ich den Salat.Hast du nen Therapeuten?
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Miranda_L
Re: Hat jemand auch Desinfektions- und Waschzwang?
Hallo wölflin,
warum sind Expos in deiner Wohnung riskant?
warum sind Expos in deiner Wohnung riskant?
Re: Hat jemand auch Desinfektions- und Waschzwang?
Ja, ja... 30 Flaschen Desinfektionsmittel (pro Woche !) - aber sich über andere lustig machen wollen weil die sich ja soooo lange mit dem Zwang abmühen...
Stimmt. Bei 30 Flaschen die Woche ist eine Klinik so indiziert, indizierter geht es wohl kaum noch. Ne Klinik. Nicht ne Reha.
Ne Reha macht nur dann Sinn, wenn sie den Zweck hat, sich so weit zu erholen, dass man anschließend die anstrengende Therapie in eine spezielle "Zwangs-Klinik" so gut wie möglich durchstehen kann. Dazu müsste man dann aber natürlich in der Reha die Zwänge reduzieren, sonst wird das mit der Erholung ja nix. Ob das funktioniert ? Ich kann die Krankenkasse hier gut verstehen...
Ein "Zwangs-Klinik-Aufenthalt" macht letztlich aber auch nur dann Sinn, wenn man mit dem Bewusstsein und der Bereitschaft dort hingeht, dass man (zumindest anschließend) auch dort Expos macht, wo es am nötigsten ist (in der eigenen Wohnung).
Wenn man das jedoch für "zu riskant" hält, wäre es vermutlich besser, man überließe diesen begehrten Klinik-Platz einer/einem andere(n) Betroffenen...
Stimmt. Bei 30 Flaschen die Woche ist eine Klinik so indiziert, indizierter geht es wohl kaum noch. Ne Klinik. Nicht ne Reha.
Ne Reha macht nur dann Sinn, wenn sie den Zweck hat, sich so weit zu erholen, dass man anschließend die anstrengende Therapie in eine spezielle "Zwangs-Klinik" so gut wie möglich durchstehen kann. Dazu müsste man dann aber natürlich in der Reha die Zwänge reduzieren, sonst wird das mit der Erholung ja nix. Ob das funktioniert ? Ich kann die Krankenkasse hier gut verstehen...
Ein "Zwangs-Klinik-Aufenthalt" macht letztlich aber auch nur dann Sinn, wenn man mit dem Bewusstsein und der Bereitschaft dort hingeht, dass man (zumindest anschließend) auch dort Expos macht, wo es am nötigsten ist (in der eigenen Wohnung).
Wenn man das jedoch für "zu riskant" hält, wäre es vermutlich besser, man überließe diesen begehrten Klinik-Platz einer/einem andere(n) Betroffenen...
Zuletzt geändert von OCD-Marie am Mo 23. Jul 2018, 08:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Miranda_L
Re: Hat jemand auch Desinfektions- und Waschzwang?
Was ist denn das für eine Verhaltensweise?
Wir sind hier in einem Forum, in dem Menschen mit psychischen Problemen herumlaufen. Und das sind Leute, die generell schon empfindlicher sind als andere.
Vorwürfe und Behauptungen über den Sinn oder Unsinn einer Therapie,Eines Klinikaufenthalts oder was auch immer, sowie Mutmaßungen über die Motivation einzelner User sind absolut unnötig und können in einem solchen Forum sogar gefährlich sein.
Keiner hier hat genug Hintergrundwissen und Erfahrung, um über einen User hier eine Diagnose zu stellen bzw. ein Urteil zu fällen.
Tipps geben: Ja
Erfahrungen austauschen: Ja
Mut machen: Ja auf jeden Fall
Provokationen:Nein
Urteile und Diagnosen: Auf keinen Fall
Wir sind hier in einem Forum, in dem Menschen mit psychischen Problemen herumlaufen. Und das sind Leute, die generell schon empfindlicher sind als andere.
Vorwürfe und Behauptungen über den Sinn oder Unsinn einer Therapie,Eines Klinikaufenthalts oder was auch immer, sowie Mutmaßungen über die Motivation einzelner User sind absolut unnötig und können in einem solchen Forum sogar gefährlich sein.
Keiner hier hat genug Hintergrundwissen und Erfahrung, um über einen User hier eine Diagnose zu stellen bzw. ein Urteil zu fällen.
Tipps geben: Ja
Erfahrungen austauschen: Ja
Mut machen: Ja auf jeden Fall
Provokationen:Nein
Urteile und Diagnosen: Auf keinen Fall
