Innere Unruhe und Ängste

Jessi
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Registriert: Fr 22. Mai 2020, 19:55

Innere Unruhe und Ängste

Beitrag von Jessi »

Hey!

Mein Hauptproblem ist meistens die emotionale Beweisführung, wie in meinem letzten Thema sehr gut erkennbar ist.
Allerdings habe ich während der Weihnachtszeit ein "neues" Problem entwickelt. Die Anführungszeichen sind da, da ich es nicht wirklich als neu erachte, ich gehe eher davon aus, dass ich aufmerksamer im Umgang mit der Zwangsstörung geworden bin und einzelne Komponenten mittlerweile besser wahrnehmen kann.
Beispielsweise konnte ich früher keine Trigger erkennen, keine Zusammenhänge wahrnehmen und die Zwänge haben mich praktisch übermannt.
Aktuell merke ich jedoch eine extreme innere Unruhe. Ich bin völlig angespannt und in mich gekehrt. Ich bin sehr antriebslos geworden. Andererseits bemerke ich auch, dass es sich einfach um die Angst handelt, welche meine Zwänge befeuert. Das Gefühl auszuhalten ist das einzige, was richtig ist und langfristig helfen kann. Dem bin ich mir bewusst und das versuche ich auch stetig.
Ich erreiche dennoch nur selten Momente der Entspannung.
In solchen Zeiten spiele ich immer wieder mit dem Gedanken Medikamente auszuprobieren, ggf auch nur pflanzliche Alternativen.
Ich würde mich sehr freuen, falls jemand von euch weiß, wie man sich aus dieser Anspannung lösen kann. Ich bemerke immer wieder, wie ich durch die Grundstimmung wieder in die Gedankenspirale rutsche, wobei ich positiv überrascht bin, dass ich diese Ängste aktuell völlig unabhängig der Zwangsgedanken wahrnehmen kann und eher verwundert bin, wieso sie auftreten. Es folgt eher aufgrund dessen das Grübeln, einfach nur um die Angst loszuwerden (das ist natürlich kontraproduktiv). Es ist einerseits befreiend so klar zu erkennen, dass die Angst gerade da ist, sie durch die Gedanken auch verstärkt wird, doch völlig irrational ist und eigentlich keine Existenzgrundlage besitzt, andererseits jedoch so unangenehm, da ich nichts dagegen unternehmen kann außer meinen Alltag so gut es geht weiterzuführen. Meine größte Angst ist, dass die Panik sich wieder mit den Gedanken verbindet und ich wieder in meinen Fortschritten zurückgeworfen werde.
Danke euch, falls jemand einen guten Ratschlag hat. :)

Ich hoffe ihr hattet alle schöne Feiertage und wünsche euch schonmal einen Guten Rutsch ins neue Jahr. :)

LG Jessi
fabian123
Beiträge: 137
Registriert: So 20. Okt 2019, 14:06

Re: Innere Unruhe und Ängste

Beitrag von fabian123 »

Hi Jessi,
Was du beschreibst kenne ich auch sehr gut. Ich würde dir so gerne einen guten Ratschlag geben, aber vielleicht hilft dir ein wenig wie ich vorhin mit einer Situation umgegangen bin:
- mir ging es vorhin erst gut.
- ich habe reflektiert meine Trigger erkannt die mir immer wieder mir in den Sinn gekommen sind.
- ein kurzer Zweifel kam dann doch auf und drängte sich auf.
- dann habe ich den Fehler gemacht und habe etwas genauer etwas nachgeschaut.
- dann angefangen rum zu suchen im Internet.
- und bin wieder voll in den Zwangsgedanken abgedriftet.
- ich bin immer nervöser geworden.
- ich habe immer mehr Angst bekommen.
- ich bekam Todesangst, begann zu schwitzen und zittern am ganzen Körper.
- der Auslöser war übrigens ein orangenes icon in einem Webbrowser. Was übrigens konkret nichts über irgendetwas aussagt.
- ich stellte mir immer furchtbarere Dinge vor die nun eintreten könnten.
- ich versuche alles mögliche zu überprüfen.
- während ich diesen Beitrag schreibe, wechselte ich auch immer wieder das Tap und suche irgendwas was mich beunruhigt, aber ich höre schnell immer wieder auf.
ABER: der Unterschied bei mir ist mittlerweile, ich habe mich eben selbst immer wieder raus genommen, weil ich mir einfach immer wieder selbst sage: Was auch immer du denkst oder fühlst: Am Ende ist es so oder so egal. Es ist egal, was oder ob, ich dieses oder jedes denke oder auch nicht. Unterem Strich hab ich mir versucht selbst klar zu machen das die Angst in mir ok ist. Das ist traurig aber nachvollziehbar und ok, aber die Angst hat nichts mit der Welt um mich herum gemeinsam. Ich habe Jahrzehnte mit den Gedanken meine Gefühle erklärt und beruhigt, dass war mein Format, es war falsch aber nötig, weil ich ganz alleine war. Das kann ich nicht rückgängig machen. Ich versuche aktuell zu lernen und akzeptieren das meine Gedanken ein Resultat aus vielen Faktoren sind, auf die ich keinen Einfluss hatte. Das was ich fühle ist Angst, die pure Angst, gesammelt aus zig Jahrzehnten. Angst die ich ja auch irgendwie erklären zu versuche, aber meine Gedanken dafür vielleicht nicht immer der richtige Ort dafür sind. Außerdem hatte ich in meinem Leben oft Grund echt Angst zu haben, in diesem Momenten musste ich immer funktionieren. Mit fallen zur Zeit immer mehr furchtbare Dinge ein, in den ich gerade als Junger Mann funktioniert habe wie ein Uhrwerk, um andere zu retten. Seien es der stark betrunkene Gute Freunde welche auf ihr Leben nicht klar gekommen sind, und von mir vor sich selbst beschützt werden musste damit nichts schlimmes passiert, meine Geschwister die stark traumatisierte Schutz und Trost bei mir ihrem Bruder also mir suchten, oder meine Eltern die erbarmungslos ihr Leben vor alles und jeden in der Priorität stellten, welche schlußendlich auch ich vor sich selbst beschützten musste, und noch viel mehr. Aber ich, ich durfte nie Angst haben oder zeigen. Für mich war niemand da. Ich war alleine und hilflos im Chaos der anderen. Darum diese Angst und Gedanken, dass habe ich so für mich definiert um irgendwie mich selbst über dem Wasser zu halten.

Aktuelle kommt bei mir dazu das ich wegen einer Verletzung und eine kleiner OP seit einiger Zeit kein Sport machen kann, das spüre ich. Noch 7 bis 10 Tage, dann kann ich hoffentlich wieder wenigstens Joggen gehen. Du machst ja auch oft Sport oder? Mit hilft das sehr das ich generell ruhiger bin. Vor allem hilft mir vor allem die Struktur. Ich gehe im Normalfall alle zwei Tage Joggen. Das klingt merkwürdig, aber diese Form von kleinen Systemen und Strukturen in denen es aber nur um mich geht, tun mir gut. Es gibt noch mehr Dinge welche ich für mich einräume Stück für Stück. Natürlich zerstören meine Zwangsgedanken ab und zu mir alles mal temporär, aber ich mach trotzdem die Dinge. Wie beim Joggen: da bekomme ich während es Laufens Zwangsgedanken, und denke z.B. ich muss umdrehen, vielleicht ist was vorhin passiert …… weil …… Zwangsgedanken halt, aber ich laufe natürlich weiter, mittlerweile. Wie ist es bei dir, hast du Dinge welche dir gut tun, und welche du nur für dich machen kannst? Es geht ja gar nicht darum was, aber „das“ es für dich alleine gut ist? Vielleicht liege ich da falsch, aber ich habe das Gefühl das Menschen welche ich mit einer Zwangs und Angststörung persönlich kennen gelernt habe, oftmals der sensible, liebe Menschen sind, aber vor allem sehr Sozial sind und ihre eigenen Bedürfnisse oft hinter allen anderen anstellen. Ich merke mittlerweile das ich niemanden etwas böse tue, wenn ich mal Nein zu etwas sage. Aber ist das bei dir auch so?

Ich hoffe auch das es dir etwas besser geht, und das ich dir vielleicht etwas helfen konnte.

Alles Gute.
Fabian
Jessi
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Registriert: Fr 22. Mai 2020, 19:55

Re: Innere Unruhe und Ängste

Beitrag von Jessi »

Hey!
Vielen Dank für deine iebe Antwort. :)
Ich habe bisher leider noch niemanden persönlich kennengelernt, der das gleiche oder ein ähnliches Problem hat, allerdings bemerke ich auch schon im Austausch hier im Forum, dass deine Einschätzung richtig sein müsste. Ich glaube, jeder der irgendwann mal psychisch erkrankt war, ist viel feinfühliger und verständnisvoller als andere. Wirklich nachempfinden kann natürlich auch kaum jemand, der es nicht selbst erlebt hat. Daher ist der Austausch für mich auch immer sehr hilfreich.

Ich glaube mir geht es ähnlich wie dir. Ich werde auch getriggert, hauptsächlich momentan durch meine eigenen Gedanken, reagiere darauf mir Abwehr und bekomme Panik und Schuldgefühle ob es nicht doch der Wahrheit entspricht und ich einfach irgendwas verdrängt haben könnte. Ich weiß, dass da der Zwang aus mir spricht und immer wenn ich diese Erkenntnis habe, verspüre ich wieder unfassbare Erleichterung.
Allerdings verfalle ich immer wieder ins Grübeln und nachspüren, ich erlaube mir die Gefühle nicht und interpretiere die Ängste als Zustimmung meiner Gedanken. Ich habe das Konstrukt an sich auch relativ gut durchschaut, doch die Ängste schaffe ich nicht loszulassen und denke immer wieder ich müsse diesen auf den Grund gehen und nachspüren. Ich stelle mir Szenarien vor und versuche herauszufinden was meine echten Gefühle sind und durch die Panik bin ich so verunsichert und steigere mich einfach nur in die Spirale hinein.
Ich übe momentan auch viel mit der Stopp Technik.
Sport hilft mir auch sehr, ich möchte wieder regelmäßiger joggen gehen. Aktuell bin ich leider häufig zu müde. Allerdings gehe ich regelmäßig mit meinem Freund zum Sport. Dort habe ich auch kaum Zwangsgedanken, es ist wie ein sicherer Ort für mich.
Wie kannst du eigentlich mit diesen Emotionen und Erinnerungen an früher umgehen? Konntest du beispielsweise Weihnachten gut verbringen oder hat es dich auch so getriggert? Ich glaube in dieser Hinsicht kann ich mir viel abgucken.

LG Jessi
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Yoli
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Re: Innere Unruhe und Ängste

Beitrag von Yoli »

Hi Jessi und Fabian,
erstmal euch beiden ein frohes, neues Jahr.
Innere Unruhe und Angst sind ja meine Dauerbegleiter, mit und ohne Gedanken, dann grüble ich mich zu Tode.
Frage doch bei deiner Therapeutin/deinem Therapeuten nach, ob Medikamente eine Alternative wären. Ich habe Laif900 genommen und habe keine besonderen Wirkungen bemerkt, habe es nach knapp 5 Monaten nun ausgeschlichen.
Ansonsten finde ich die App OCDLand ganz hilfreich, ist umsonst (es gibt auch eine Premiumversion) und webbasiert. Da kannst Du deinen Zwang tracken und kleine Expositionen machen mit Wörtern oder Sätzen (ich habe zB „Vielleicht ist das kein Zwang“ und vieles anderes in die Richtung).
Vielleicht hilft dir das ja auch. Ansonsten: ich behandel auch Gefühle (Unruhe/Angst) als Obsessions, stelle das fest und versuche dann nichts mehr mit dem Gefühl zu machen.
Viele Grüße
Jessi
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Re: Innere Unruhe und Ängste

Beitrag von Jessi »

Hey Yoli!

Danke, ich wünsche euch auch ein frohes neues Jahr.

Schade, dass es keine positive Erfolge bei dir erzielen konnte. Die Seite kenne ich, ich glaube auch, dass es eine sehr gute Unterstützung der Therapie sein kann. Mein "Problem" bzgl dieser Situation ist allerdings, dass ich durch die innere Unruhe und die Ängste aktuell immer wieder Abende hatte, in denen ich zu nichts zu gebrauchen war. Ich habe mich zu Hause so sehr selbst getriggert und durch das Grübeln immer weiter hinein getrieben, dass ich zu solchen Expositionen nicht wirklich in der Lage wäre, bzw diese mich noch weiter triggern würden. Ich habe immer wieder Zeiten, in denen ich sehr angespannt bin und mal weniger entspannt. In diesen milden Phasen kann ich solche Expositionen durchführen und fühle mich dazu auch bereit und gefestigt genug. Aktuell habe ich den Fokus jedoch vollkommen auf die Gedanken und Gefühle gerichtet, dass mich alles sehr anstrengt und noch mehr herunterziehen würde. Daher auch mein Gedanke bzgl der Medikamente.
Du beschreibst ja, dass das deine Dauerbegleiter seien. Wie gehst du denn damit um, beispielsweise bei der Arbeit? Ich bin beispielsweise einige Tage deutlich weniger leistungsfähig gewesen.

LG Jessi
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Yoli
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Re: Innere Unruhe und Ängste

Beitrag von Yoli »

Geht mir ähnlich wie dir, meine Konzentrationsfähigkeit ist ganz ganz schlecht. Auf der Arbeit schaffe ich das Minimum dessen, was ich schaffen muss. In den ersten zwei Wochen meines Zyklus gehts immer etwas besser, in den letzten zwei geht es bergab. Ich versuche jetzt immer in den besseren Wochen auch mehr zu schaffen, bin trotzdem weit unter meinen eigentlichen Möglichkeiten.
Ich habe nächste Woche meinen Arzttermin, denn so geht es nicht weiter. Bei mir wird die depressive Begleitsymptomatik ausgeprägter, das ist eine schwierige Kombi um an den Expos dranzubleiben.
Zu Expos: Ich glaube, Expos sind trotzdem das was uns weiter bringt, damit wir unserem Gehirn endlich mal zeigen, dass wir uns nicht von der Angstreaktion zurückhalten lassen (evtl eine unpopuläre Meinung ;))
Jessi
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Re: Innere Unruhe und Ängste

Beitrag von Jessi »

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Gib gerne Bescheid, falls bei deinem Termin oder auch vorher irgendwelche Methoden hilfreich wurden.
Ich würde die Meinung nicht als unpopulär bezeichnen, es ist halt kein einfacher Weg. Meiner Meinung nach sollte man allerdings auch dazu in der Lage sein und nicht völlig überfordert werden dadurch. Das liegt aber eventuell auch an meiner Erfahrung damit. Bei vorwiegend Zwangsgedanken kann man häufig gegen das Grübeln als Zwangshandlung willentlich nicht viel entgegenwirken und dadurch sind Expositionen bei mir lange nicht erfolgreich gewesen, bzw waren in der Form sogar kontraproduktiv.

LG Jessi
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Yoli
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Re: Innere Unruhe und Ängste

Beitrag von Yoli »

Ja, das kenne ich.

Ich habe in einem anderen Forum gelesen, dass Grübeln eben eine Zwangshandlung ist und anders als die Gedanken dadurch gestoppt werden kann (und muss). Wie bei einer Matheaufgabe kannst du dich entscheiden diese nicht zu lösen, also kannst du auch entscheiden nicht zu grübeln. Auch wenn das sehr sehr unangenehm und wie bei allen Zwangshandlungen mit viel Übung und Überwindung verbunden ist. Ich selbst habe ja auch eigentlich nur mentale Zwangshandlungen bzw stecke in ständigen Grübeleien fest. Das Grübeln kann ich bemerken und dann beenden und das ist nicht der plötzlich einschießende Gedanke, sondern wegen des Gedankens grüble ich und suche nach Argumenten, um den Gedanken und die damit einhergehenden unangenehmen Gefühle der Anspannung, Unruhe, Unsicherheit, Traurigkeit, Verhängnis zu entkräften.

Vielleicht ist für dich der Ansatz Reid Wilsons etwas (ich glaube, das hatte ich schon bei der emotionalen Beweisführung geschrieben?), der Zwänge von der kognitiven Seite her behandelt und in der Folge dann Expositionen (with an attitude) als „testing out theories“ sieht. Dabei musst du die Anspannung und den Zweifel wollen, weil du vorher in einem nicht zwangsbehafteten Moment verstanden hast, dass das der Weg ist, um frei zu werden. Entscheidend ist die Entscheidung deine Gedanken als „Noise“ zu behandeln, wenn du unsicher bist (Zwang), ob sie etwas zu bedeuten haben oder nicht. Der hat auch sehr gute, kurze YouTube-Videos dazu.
Jessi
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Re: Innere Unruhe und Ängste

Beitrag von Jessi »

Ich bin auch der Meinung, dass es durchaus Sinn ergibt das Grübeln als Zwangshandlung zu verstehen. In schlimmen Phasen ist es für mich jedoch nicht nachvollziehbar wie man es stoppen kann, da es sich scheinbar wie von Geisterhand aufzudrängen scheint. Ich arbeite aktuell beispielsweise sehr häufig mit der Stopp Methode. Ich bemerke auch Fortschritte, doch es dauert sehr lange und ich verfalle immer wieder in die Gedankenschleifen. Ich ertappe mich immer wieder wie ich unbewusst Vergleiche ziehe und "nachspüre" ob ich mich "richtig" fühle. Fühlt es sich nicht "richtig" an, muss ich weiter grübeln. Es ist sinnlos und raubt mir die Kraft. Heute bin ich wieder an den Punkt gekommen, an dem mir bewusst geworden ist, dass alles irgendwann irrelevant sein wird und jedes unangenehme Gefühl verschwunden sein wird, egal wie lange es noch dauert aber es wird eintreten. Ich habe allerdings auch die letzten Tage kaum eine Sekunde alleine verbracht und habe dementsprechend einen Cut setzen können, daher geht es jetzt wieder bergauf. Ich habe lediglich Angst vor einem selbst herbeigeführten Rückfall, á la Madame gibt dem Zwang den kleinen Finger um sich einmal rückzuversichern. Das darf ich nicht zulassen.
Kannst du dich bewusst gegen das Grübeln entscheiden? Dazu kommt schließlich noch dieses zwanghafte Angstgefühl, ich kann es immernoch nicht korrekt beschreiben. Solange dieses Gefühl im Fokus steht, kann ich mich kaum ablenken und durch jegliche Form der Exposition würde ich mich unweigerlich weiter in die Spirale ziehen. Solange dieses Gefühl präsent ist, triggert mich allerdings auch nahezu alles, sodass es tagelang kaum abnimmt.
Würdest du/ihr in dieser Situation Medikamente empfehlen oder wirklich "einfach aussitzen" bis es vorüberzieht? Bisher habe ich es schließlich ohne Medikamente geschafft. Da ich aber auch gerne Dinge planen würde ohne vorher wochenlang nervös zu sein, Dinge einfach mal spontan unternehmen möchte und mich nicht immer wieder zu alltäglichen Dingen überwinden muss, ziehe ich die Möglichkeit immer mehr in Betracht.
Zudem bin ich weiterhin sehr ängstlich und unsicher, wie sich die Pille auf die Psyche auswirkt und würde sie gerne absetzen. Ich habe aber große Angst vor einer Verschlechterung der Symptome, sodass ich das Vorhaben seit über einem Jahr nicht umgesetzt habe.
Mir kommt es wie eine riesen Hürde zum nächsten Schritt der Genesung vor.

LG Jessi
Jessi
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Re: Innere Unruhe und Ängste

Beitrag von Jessi »

Kleiner Nachtrag: Ich werde mir die Videos auf jeden Fall mal anschauen. Ein Vorsatz meinerseits ist mehr mit Podcasts oder ähnlichem zu arbeiten, damit ich mir des Zwangs bewusster werde, in der Hoffnung nicht mehr so leicht zu verunsichern zu sein bzgl des Gedankens "was wäre, wenn es kein Zwang ist?"
Falls jemand noch Empfehlungen hat, ich freue mich sehr über Inspirationen. :)

LG Jessi
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