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Yoli
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Re: Youtube

Beitrag von Yoli »

Hallo SHG,
danke für die Klarstellung - da ich keine Mikrobiologin, Virologin o.ä. bin kann ich deine Frage leider nicht fachlich korrekt beantworten… und da sich die Frage für mich nach Rückversicherung anhört, kann ich sie leider auch nicht mit meiner persönlichen Einschätzung beantworten ;)
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SHG
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viral

Beitrag von SHG »

Wie gesagt habe ich derzeit kaum Sorgen bzgl. HIV und erhoffe mir diesbzgl. auch keine Rückversicherung oder dergleichen. Ich weiß auch ziemlich gut Bescheid, was den derzeitigen Kenntnisstand von Übertragungswegen von HIV und Corona betrifft.
Ich versuche es etwas anschaulicher: Es gab vor der Pandemie Zeiten, wenn da jemand, von dem ich nicht wusste, ob er/sie mit HIV infiziert ist oder nicht, mit seinen Fingern im Mund oder Nase herumgefahren ist oder mit sonstigen Körper-Exkrementen hantiert hat und mir dann die Hand reichte oder mein Essen angegriffen hat - und wenn ich dann noch eine offene Wunde an der Hand hatte oder zuvor Zahnfleischbluten, da war ich mir nicht sicher ob ich das annehmen sollte. Jetzt ist es durch die Pandemiemaßnahmen, die mancherorts auch eingehalten werden, so, dass ohnehin kaum Hände-geschüttelt wird und einem auch weniger ins Essen gespuckt oder gerotzt wird. Damit ist die Sorge vor HIV (die ja auch zuvor in diesen Fällen kaum berechtigt ist) so gut wie gar nicht mehr da. Und der Umgang mit Corona ist ja generell stark im Wandel. Jetzt könnte es aber auch Leute geben mit HIV-Ängsten, bei denen die Corona-Maßnahmen kaum was daran geändert haben und darüber, meine ich, könnte es sich lohnen nachzudenken.
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Yoli
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Re: viral

Beitrag von Yoli »

SHG hat geschrieben: Mo 31. Jan 2022, 15:35 Damit ist die Sorge vor HIV (die ja auch zuvor in diesen Fällen kaum berechtigt ist) so gut wie gar nicht mehr da. Und der Umgang mit Corona ist ja generell stark im Wandel. Jetzt könnte es aber auch Leute geben mit HIV-Ängsten, bei denen die Corona-Maßnahmen kaum was daran geändert haben und darüber, meine ich, könnte es sich lohnen nachzudenken.
Hmm, ich glaube, dass es dem Zwang letztlich egal ist, wie viel Hygienemaßnahmen durchgeführt und eingehalten werden - ich glaube, dass jegliches Argumentieren und Nachdenken über den Zwangsinhalt nur dazu führt, dass der Zwang wieder Futter bekommt und dadurch eine Verlängerung des Leidens stattfindet. Das gilt mE auch für alle Zwangsinhalte, die am Ende ja auch zu vernachlässigen sind.

Viele Grüße :)
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SHG
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Never ever

Beitrag von SHG »

Mhm, das ist eine interessante Herangehensweise, die ich dabei jetzt tatsächlich vernachlässigt habe und die man dabei unbedingt bedenken sollte und es auch sicherlich mal damit versuchen sollte.
Wenn einem der Zwang damit aber einfach keine Ruhe lässt, sich immer wieder aufdrängt und auch die Inhalte sich einfach nicht ignorieren lassen - ja, selbst dann gebe ich dir schon recht, probier ich’s doch noch damit, dass ich mich mehr auf was anderes konzentriere, mich anderem ganz widme… damit kann’s gut werden, keine Frage.
Er lässt aber dennoch keine Ruh‘..
Und da fällt mir das Zitat ein, das ich im kürzlichen Austausch mit Jessi geschrieben habe mit dem, sich um das Angstmachende kümmern (und bei meinem Dilemma, wieviel ich in den Zwang und ins Forum investieren sollte, geht es ja schon auch darum). Mal wirklich ganz ausführlich- Aber vielleicht mal auf eine andere Weise als sonst. Und dann schaue ich mir das mal an: Ich habe große Angst vor einem Virus. Und da gibt es ja noch ein anderes Virus, das zwar auch wieder ganz anders ist bzgl. Übertragungswegen und die Krankheit, die es auslösen kann, aber sie haben was gemeinsam. Beide werden (in verschiedenem) Zwischenmenschlichem übertragen und beide machen Angst - an das eine haben sich viele schon gewöhnt, das Neue bereitet viele auf der Welt noch Kopfzerbrechen und beeinflusst stark den Alltag von vielen und lässt unser friedliches Zusammensein wanken.. oder ist es überhaupt Angst, die es mir macht - ist es eher Ekel und ist das nicht auch berechtigt. Oder ärgert es mich, wenn da herumgeschlampt wird. So und jetzt überleg ich mal, was die zwei gemeinsam haben, was sie unterscheidet.. und, wenn sich dabei gar nicht recht was ergibt, dann sehe ich ja auch, dass es vielleicht gar nicht sehr um den Virus geht - es geht eigentlich um was ganz anderes, es geht um mich - ich kann einfach gerade nicht mehr und weiß nicht mehr weiter und das ist alles so .. und jetzt kommt noch was dazu.. und ich verstehe das alles nicht mehr und mich selbst auch nicht mehr > Aber das mit dem Virus, das ist ja gar nicht so kompliziert - das will ich einfach nirgends d‘rauf haben - in Ordnung - das ist in Ordnung - das Schlimmste kann nicht passieren - jetzt ist alles gut - jetzt ist alles gut und dabei bleib ich.
Oder lieber doch nicht?!
downtherabbithole
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Re: Youtube

Beitrag von downtherabbithole »

Hallo,

ich habe deine Videos angsehen, ich kann deine Gedanken und Verhaltensweisen gut nachvollziehen. Ich habe Angst vor mentaler Kontamination (sozusagen) aber das funktioniert im Endeffekt wie die Angst vor Viren oder HIV.
Nein, ganz anders. Gut dass du nachfragst. War tatsächlich etwas unverständlich schnell hingeschrieben. Mir ist klar, dass so keine Übertragung v HIV möglich ist. Wenn man sich jetzt mit Maßnahmen unabhängig v Tests u Impfen versucht vor Corona zu schützen mit Abstand, Desinfizieren.. gibt es dann überhaupt noch eine Möglichkeit, sich unabsichtlich mit HIV anzustecken?
Ja klar durch einen Unfall. Selbst wenn dir im Haus was passiert und es ganz dumm läuft könnte man sich theoretisch auch über den behandelnden Arzt was einfangen. Also was du, soweit ich es verstanden hast, auch in Jessis Thread schon geschrieben hast, eine 100% Sicherheit hat man niemals und die Zwänge beruhen meiner Meinung nach schon auf gewissen grundsätzlichen Ängsten die durchaus berechtigt sind. Nur eben, dass ein Zwangspatient es vollkommen übertreibt und das bis ins Absurde. Um HIV ganz auszuschließen wäre ja dann auch die beste Möglichkeit gar keinen Sex mehr zu haben, der Partner kann schließlich auch fremdgehen. Es ist ja auch ein bisschen eine Kosten/Nutzen Frage. Also wieviel Risiko kann ich eingehen um noch ein gutes Leben zu haben. Und wir gehen quasi gar kein Risiko ein und je nachdem wie weit wir das treiben, ist das Leben dann eben auch ziemlich verkorkst.

Und das was Yoli sagt, dem kann ich auch nur zustimmen: der Zwangsinhalt ist total egal. Nimmt mal meinen Zwang, der verhält sich genauso wie deiner. Ich mache sogar die Haustüre genauso wie du auf. Nur hab ich gar keine Angst vor Viren, sondern das irgendwas von anderen Personen auf mich überhüpft/kleben bleibt. Bei mir hat das unglaublich viel mit Ekel zu tun. Vielleicht wird dir bei mir bewusst, dass es total albern ist sich nicht auf einen Stuhl zu setzen, oder eine Türklinke nicht anzufassen, weil ich Angst habe das da "etwas" (ich kanns nicht mal beschreiben) von einer schlimmen (moralisch gesehen) Person klebt und dass dann bei mir irgendwas bewahrheitet. Ich hab das jetzt ne Ewigkeit rationalisiert und dann kam mein Zwang auf einmal auf die glorreiche Idee sich zu fragen, na dann kleben eben Bakterien oder Haare oder Hautschuppen von einer anderen Person daran wenn schon nichts magisches da ist. Also ich weiß rational das es nichts magisches gibt aber jetzt brauch ich eine andere Erklärung für die Emotion und was "echtes" bietet sich da besser an. Ich bin also fast da wo du bist, aber aus einem ganz anderen Grund. Und weil sich die Zwänge immer einen Weg suchen um wieder da zu sein. Und ich hab auch schon gegoogled wie lange Haare/Hautschuppen etc brauchen um sich vollständig in Luft aufzulösen. Manchmal hilft es mir auch ein bisschen den Zwang zu rationalisieren und zu wissen was normales Verhalten ist und was nicht. Aber derzeit hilft gar nichts. Also ich weiß zB das Seife allein genügt um ganz sauber zu werden. Aber mein Hirn will auch Nummer 1000% sicher gehen und deswegen brauch ich noch Sagrotan dazu.

Ich muss allerdings sagen, dass diese ganzen Gedanken was Desinfizieren, Viren und irgendwelche "echten" Sachen die an Türklinken etc. kleben können bei mir durch Corona viel, viel schlimmer geworden sind. Kein Wunder, man wurde ja dauernd darauf aufmerksam gemacht. Hattest du deine Angst vor Viren auch schon vor Corona? Oder ist es dadurch schlimmer geworden?

Was deine Frage zum ist das völlig übertrieben mit dem Brot angeht: Ja. Und: Das mit dem Backen um mit Hitze Sachen abzutöten macht Sinn (auch wenn es totaaal unwahrscheinlich ist sich so anzustecken und deswegen ist es schon wieder sinnlos), aber du wäscht dir doch auch die Hände, also warum kannst du danach nicht das Brot anfassen? Ich vermute mal, dein Zwang hat eine gute Erklärung dazu.

Ich lösche übrigens ganz ganz oft Antworten die ich hier so verfasse und sende sie nie ab. dann überdenke ich sie ewig. Weil ich immer denke: das ist zu lang, aber ich kriegs nicht kürzer hin, damit kann niemand was anfangen, das ist zuviel, das bringt doch nichts, ist das sinnvoll genug, jetzt quatsch ich wieder alle zu, das kannst du doch nicht schreiben, wenn irgendjemand herausfindet wer du bist...blablabla. Man macht sich schon auch verletzlich, aber auch da gibts eben keine 100% Sicherheit. Das ist übrigens wirklich ziemliche Zeitverschwendung, ewig texten und dann löschen. Ansonsten hilft es mir mich mit Menschen auszutauschen, die genauso ticken (was Zwänge angeht), weil das kann keiner meiner Freunde, trotz Bemühens, nachvollziehen und ich will da auch nicht immer drüber reden, wenn ich sie denn dann trotz meiner Zwänge überhaupt mal treffe.
Deswegen, ich finde es gut und hilfreich, dass du deine Videos einfach hochgeladen hast und einfach mal losgelegt hast und es nicht ewig zerdacht hast.
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SHG
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.. im Wunderland

Beitrag von SHG »

Hallo Alice! (So nenne ich dich mal, weil dein Nick relativ lang ist und du dich ja eh schon etwas 'raus traust ;)
Bin etwas in Eile d'rum melde ich mich nur kurz dazu. Ich finde deinen freundlichen Beitrag voll wertvoll für mich, insbesondere auch den letzten Absatz. Ob mal schnell was schreiben und gleich abschicken oder tagelang überlegen und wieder löschen und nochmal.., wir sollten weder das eine noch das andere gleich als besser oder schlechter ansehen - mal braucht es das, mal das andere und klar, dann ist es mal wieder so, dass wir uns anders haben möchte und ausprobieren es etwas spontaner oder eben dann auch wieder mit mehr überlegen oder Vorsicht machen.
Zu dem, wie ich* in den Videos was zwanghaft nicht/mache - gehe ich vielleicht später nochmal ein. Nur soviel dazu: Es geht ja darum, dass die Verpackungen "kontaminiert" sein könnte und dann müsste ständig dazwischen auch Hände gewaschen werden.
Bzgl. Türen aufmachen: Es gibt einen "Kontaminationsweg"/Mit etwas in Berührung, den ich nicht beachte. Der Schlüssel kommt ja mit der Innenseite des Schlosses in Kontakt. Also mit Oberflächen, die auch mit den Schlüsseln anderer (die die natürlich auch angreifen) in Kontakt kommen. Ich greife den Schlüssel trotzdem überall an ohne darauf zu achten, dass ihn z.B. nur am Griff und nicht am Bart angreife und stecke ihn auch in meine Taschen, wo er mit meinen anderen Sachen in Berührung kommt. Das ist bedeutend. Die Kunst ist ja nicht, dass einem eine "Gefahr" gar nicht auffällt - darin sind viele Leute ohnehin Meister. Das Besondere ist, es wahrzunehmen und trotzdem dieses mini-mini Risiko einzugehen. Den Zwang gewähren lassen, würde bedeuten, jetzt das auch nicht mehr anzugreifen.. Gesünder ist es zu sagen: das behalte ich so bei, obwohl ich die Berührungs-Kette bedenke. und wenn das ganze sowieso nicht absolut sauber ist, vielleicht gibt es etwas, was ich mir dann auch erlaube zuzulassen. Z.B. ich muss ja die Türschnalle nicht gleich ganz mit voller Hand angreifen, aber ich könnte sie dort angreifen, wo die meisten nicht hingreifen (das wäre z.B. bei einer Türschnalle, die am Ende zur Tür hingewinkelt ist an der Seite die zur Tür schaut - ev. Video noch mal anschauen, damit ihr wisst was ich meine - und Abo dalassen! - war nur Scherz, weiß gar nicht ob ich noch damit weitermache, vielleicht auch mal andere Vids)

(jetzt ist's doch wieder länger geworden - naja wird's gebraucht haben)

*Als kleine Fußnote - das habe ich in dem ersten Video dieser "Reihe" das ich dann wieder rausgegeben habe kurz angemerkt: Ich sage nicht, dass das Zwänge sind, die ich (noch / immer) so ausführe in meinem Alltag. Ich möchte das etwas offen lassen aus "Datenschutzgründen" nicht zuletzt auch deswegen, weil es sein könnte, dass ich heute schon wieder anders tue als damals. Es geht mir v.a. darum zwanghaftes Verhalten zu zeigen und zur Diskussion zu stellen.
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SHG
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kleine Schritte

Beitrag von SHG »

Ein kleines Video vom Auslauf am Wochenende (far from perfect!)
https://youtu.be/o3zbpojPp4g

Mit Zwang hat es eher weniger zu tun, wobei schon auch was dabei ist, was mit Zwang nicht ganz ohne sein kann. Ich hab einfach im Automatik-Modus gefilmt, was man leider sieht. Nun, da ich aber gedanklich auch immer wieder mal hier im Forum währenddessen war, teile ich es mal. Ich habe dort auch die letzten Beiträge von Sonnenblume und speedi gelesen, die mich recht berührt haben - insbesondere die Bekenntnis zur ungesunden Einsamkeit. Aufeinander Zugehen ist meine ich tatsächlich ganz was wesentliches auf einen guten Weg - in kleinen Schritten .. und sich ruhig Zeit lassen.
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