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SHG
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Beitrag von SHG »

Ich habe ein paar deutschsprachige Podcasts zu Zwangserkrankungen entdeckt und möchte empfehlen, da mal reinzuhören. Derweilen bin ich erst dazugekommen mir zwei anzuhören und die fand ich beide sehr interessant: Der eine war von ocdland mit Burkhard Ciupka-Schön, der andere von „Ohne Zwang“ mit Thomas Middendorf (#7 Klinikaufenthalte und langfristige Genesung)

Ich teile das übrigens auch hier im Diskussionsforum, weil es zum Teil schon auch persönlicher wird und man über so manches (weiter) diskutieren könnte. So würde ich Ciupka-Schön fragen, was er von bedingungsloser Wertschätzung in der therapeutischen Beziehung hält. Die interessante Frage an Middendorf, wie mit Ängsten, die sich um etwas drehen, was sich ewig nicht auflösen kann, umgehen, wurde finde ich auch b ocdland noch schön besprochen. Auch das Zwang-Drang Thema wurde dabei anregend angegangen.
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Happy
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Re: Podcasts

Beitrag von Happy »

Super Post - ja "Ohne Zwang" kann ich auch sehr empfehlen - der ist echt gut. Und die OCD-Land Reihe.
Gibt es denn noch welche mit einem therapeutischen Schwerpunkt?

VG!
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SHG
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Re: Podcasts

Beitrag von SHG »

Danke für die Rückmeldung - gut zu erfahren, wie es bei anderen ankommt.

Hier noch ein paar einzelne deutschsprachige Beiträge zum Nachhören für Interessierte:
https://www.freirad.at/?p=19774 (fast ganz nach unten scrollen – kognitive Therapie)
https://psychcast.de/pc054-zwang-angst-analitaet/
https://psychos.simplecast.com/ Interview mit Margit, einer (ehem.) Betroffenen
https://kopfsprungpodcast.podigee.io/10-zwangsstoerung
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Happy
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Re: Podcasts

Beitrag von Happy »

Herzlichen Dank! Höre ich rein!
Paul
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Re: Podcasts

Beitrag von Paul »

OCDLand

"Zwangserkrankungen gehören bei richtiger Behandlung zu den psychischen Erkrankungen mit den besten Heilungsaussichten."

Schalten sie auch nächste Woche wieder ein ... wenn es heißt ...

Sorry, aber die, die wissen dass das nicht stimmt, sind (u.a.) längst nicht mehr hier auf dieser Plattform. Und seitens des Vorstandes wundert man sich ...
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SHG
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Heilen

Beitrag von SHG »

"Heilung" ist wahrscheinlich nicht ganz korrekt ausgedrückt insbesondere, wenn man damit meint, dass die Erkrankung für immer weg ist und keine derartigen Symptome mehr auftreten - ich erinnere mich nicht mehr an den genauen Wortlaut im Podcast. Ich habe es wage so in Erinnerung, dass gemeint ist, dass es bei der Zwangsstörung durch Therapie (insbes. Psychotherapie) eine gute Chance zur Symptombesserung gibt.

Worüber wundert man sich?
welltemperedmind
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Re: Podcasts

Beitrag von welltemperedmind »

Paul hat geschrieben: Mo 23. Mai 2022, 03:23 OCDLand

"Zwangserkrankungen gehören bei richtiger Behandlung zu den psychischen Erkrankungen mit den besten Heilungsaussichten."

Schalten sie auch nächste Woche wieder ein ... wenn es heißt ...

Sorry, aber die, die wissen dass das nicht stimmt, sind (u.a.) längst nicht mehr hier auf dieser Plattform. Und seitens des Vorstandes wundert man sich ...
Hi, Martin, der Gründer von OCD Land hier. Vielleicht der Begriff Heilungsaussichten nicht so günstig gewählt, da gebe ich recht - danke für den Hinweis. Ich habe es geändert zu "Behandlungsaussichten".

Es ist tatsächlich so gemeint, wie SHG geschrieben hat. Es handelt sich dabei auch um keine Meinung, sondern um den derzeitigen Stand der Forschung, den auch alle Spezialisten immer wieder bestätigen (bspw. auch in Folge 1 des Podcasts von Burkhard Ciupka-Schön).

Mehr Infos dazu befinden sich auch in unserem Blogartikel "Zwangsstörungen: Therapie und Behandlung", den ich zusammen mit Dr. Susanne Fricke geschrieben habe.

„Die gute Nachricht ist, dass die Zwangsstörung – auch wenn es eine verheerende und lähmende psychische Erkrankung ist – überraschenderweise zu den am besten behandelbaren zählt.“
- Dr. Jonathan Grayson

Gleichzeitig weiß ich natürlich auch, dass nicht jeder von einer Therapie profitieren kann und hoffe, dass sich da in Zukunft etwas bessert. Ich möchte aber meinen Teil dazu beitragen, dass Betroffene mehr über die guten Therapiemöglichkeiten erfahren, die sie üblicherweise ja nicht bekommen (siehe Leitlinie). Und dem Feedback nach zu urteilen, scheint das Informationsangeboten vielen sehr zu helfen.

Alles Gute!

---

Danke an alle anderen für das positive Feedback :).

Und damit ich auch noch beitragen kann:

Psychologie-to-go zum Thema Zwangsgedanken: https://podcasts.apple.com/de/podcast/z ... 25617&l=en

Peter Wittkamp (Betroffener von Kontrollzwängen und Autor "Für mich soll es Neurosen regnen"): https://podcasts.apple.com/de/podcast/w ... 97494&l=en

Viel Spaß beim Hören!
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SHG
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PsychCast: Veränderungen

Beitrag von SHG »

Ich habe wiedermal einen ganz netten PsychCast zum Thema Veränderungen angehört und mir ein paar Notizen gemacht. Es geht zwar weniger um Zwänge - allerdings kommt nach einer guten 1/2h auch die Zwanghafte Persönlichkeitsstörung vor, sodass ich mir erlaube, ihn hier zu teilen.


https://psychcast.de/veraenderung/

Veränderung braucht mehr Zeit, als ich oder die anderen uns gerne dafür geben möchten.

Veränderung („innerlich“) kann auch erforderlich sein um mich an neue äußere Umstände anzupassen.

Veränderung gelingt kaum, wenn man nur verstanden hat, dass es anders werden muss - wir verändern uns, um ein ungutes Gefühl (wie Angst, Leiden) weg zu bekommen oder ein gutes (wie Lust) zu erreichen.

(Konsumiere nur so viele Nachrichten, wie du gut verträgst - und das ist fast immer weniger, als man meint. Und das würde auch reichen.) (in Klammern, weil es etwas v Thema abweicht)

Verschiedene Menschen können unterschiedlich gut mit Veränderung umgehen. Weniger gut damit umgehen können z.B. die mit Zwanghafter Persönlichkeitsstörung - die sich gerne an gewohnten Bedingungen festhalten. Spontanität - wenn irgendetwas nicht nach Plan läuft, ist für sie gar nichts.
Kommentar von mir: Ich meine, das trifft auf Menschen mit Zwangsstörung eher weniger zu - die wünschen sich ja durchaus, dass es besser wird. Außerdem ist es da ja oft nur ein „Lebens-Ausschnitt“ der noch (! ;)) strikt geregelt ablaufen muss.

Warum (berufliche) Veränderung? Mehr aufgrund von Leidensdruck oder mehr wegen dem Spaß am Neuen? Auf der Suche nach neuen Herausforderungen.

Wie groß ist bei mir das Bedürfnis an Bewährtem festzuhalten? Möglicherweise übertreibe ich es damit. Allerdings, um an etwas längerfristig dran zu bleiben, braucht es das auch.

Eine Veränderung zur Zeit machen und dann soll das andere nach Möglichkeit gleich bleiben.

Heutzutage werden Veränderungen überbewertet und Beständigkeit unterbewertet, wofür man sich womöglich dann auch rechtfertigen muss.
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SHG
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Grübeln von OCDLAND

Beitrag von SHG »

Ich habe einen sehr interessanten Podcast zum Thema Grübeln mit Dr. Karina Wahl von ocdland gehört und mir beim 2ten Hören Notizen dazu gemacht:

„Themen: über Ursachen, Bedeutung und Konsequenzen (keinen Appetit, Schlafstörung..) wird nachgegrübelt
Definition: sich wiederholende, wiederkehrende Gedanken; zieht Aufmerksamkeit, Konzentration von anderem ab; ist unproduktiv: man versucht abzuwägen oder denkt man tut es, kommt aber zu keiner Lösung; abstraktes wiederkehrendes Nachsinnen

Passiert automatisch ohne es gleich zu bemerken (dagegen ev. Achtsamkeit) - oft in ähnlichen Situationen
Lange Zeit am selben Thema mit voller Aufmerksamkeit unproduktiv hängen
Sorgen eher in Zukunft gerichtet, Grübeln eher Vergangenheit - klebriges behaftet Bleiben
Zwanghafte Grübeln thematisch stark an Zwangsgedanken gebunden
Grübelgedanken ÜBER die Zwangsstörung (nicht über Zwangsinhalt sondern, warum hab ich Zwangsstörung und werde sie nicht los, wie soll das weiter gehen…) extrem häufig
Problem wird versucht durch Nachdenken zu lösen, aber schließlich wird durch das Nachgrübeln das Problem noch größer
Wenn ich auf die abstrakte Ebene gehe (warum gerade ich, warum kann ich nicht aufhören) - dann bin ich von den Gedanken (über Kontamination.. ) erst mal ein Stück weg - durch Grübeln erst mal kurzfristig angstreduzierenden Effekt - deswegen fange ich das nächste Mal wieder erstmal an zu Grübeln anstatt es auszuhalten, Exponieren.. das über die Zwangsstörung nachdenken.. könnte Ausweichen sein (passiert eher unbeabsichtigt i Vgl zu beabsichtigten Gegengedanken..)

Gedankliche Zwangshandlungen tue ich willentlich dagegen - Zwangsgedanken drängen sich unwillentlich auf

Gesunde Ablenkung: ich mache das was ich will weiter - mit der Möglichkeit, dass der Zwangsgedanke wahr ist.
Gedanken zulassen - Zwangshandlungen nicht ( ev. auch mit Hilfe von Ablenkung)

Training zum Reduzieren von automatisiertem Grübeln: Es scheint so, dass Grübeln häufig in mehrdeutigen Situationen passiert - es sollte dann besser gelingen, dass man in solchen Situationen nicht automatisch ins Grübeln abgleitet.“

Ohne Anhören der Sendung kann man wsl. damit nicht allzu viel anfangen, aber vielleicht weckt es Interesse oder hat es ja schon die/der eine oder andere gehört und mag nachlesen.
Falls es nicht recht ist, dass ich das hier ungefragt veröffentliche, bitte Bescheid geben, dann gebe ich es wieder raus.
Jedenfalls danke für diesen sehr bereichernden Podcast.
ChristianOCD
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Registriert: Mo 27. Dez 2021, 17:34

Re: Podcasts

Beitrag von ChristianOCD »

SHG, das von Frau Dr. Wahl scheint mir inhaltlich die Metakognitive Therapie (MCT) zu sein. Wird beispielsweise an der Uniklinik Lübeck angeboten.
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