Zwänge/Depression und Schlaf: Ein Teufelskreis

ocdopus
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Registriert: So 12. Jan 2020, 20:31

Re: Zwänge/Depression und Schlaf: Ein Teufelskreis

Beitrag von ocdopus »

Wenn wir schon beim Thema Schlafstörungen sind, kann ich leider noch folgende körperlich-seelische Wehwehchen beisteuern:

- morgens nach dem Aufwachen sofort starke Anspannung und Ängste
- morgens nach dem Aufwachen das Einschießen von Gedanken, die noch dringend zu erledigende Zwangshandlungen betreffen
- morgens total nassgeschwitzt
- Mühe, morgens aufzustehen und in die Gänge zu kommen
- morgens sehr aktiver Darm (Details lasse ich mal weg…)

Wer kann solche Dinge nachvollziehen bzw. hat Lösungsmöglichkeiten entdeckt?
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michael_m
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Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Zwänge/Depression und Schlaf: Ein Teufelskreis

Beitrag von michael_m »

Das mit dem Nassschwitzen kenn ich als Nebenwirkung von Medikamenten.
Auch das Aufstehen in der Früh fällt mir sehr schwer. Aktuell bin ich wieder zum Teil 4 h im Bett, bis ich rauskomm.

Gerade für Letzteres wäre ich auch für Tipps sehr dankbar. Also welche die nicht heißen: "Ich steh auch nicht gerne auf. Aber dann muss man halt sich überwinden und einfach aufstehen." :roll:
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SHG
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Re: Zwänge/Depression und Schlaf: Ein Teufelskreis

Beitrag von SHG »

Ich hab nicht dasselbe Problem, aber tue mich mit Schlafen nicht leicht, sodass ich auch viel Zeit im Bett bin ohne Schlaf. Ich lese dann meist online Zeitung oder schaue YouTube. Ich weiß das Folgende mag auf deine Situation nicht zutreffen, dennoch ist mir das auf deinen Beitrag hin wieder eingefallen und daher ist vielleicht was hilfreiches f dich dabei:
In der COGITO Selbsthilfe App die auf DGZ Seite verlinkt ist habe ich gelesen, man soll nach 20min nicht-schlafend im Bett mal wieder Aufstehen bzw. zB Lesen - also vielleicht wäre es f dich auch gut nach einer gewissen Zeit was anderes zu „machen“ - vielleicht auch nur bewusst (über was) ander(e)s nachdenken.
In einer Radiosendung hab ich kürzlich gehört, wenn man sich überlastet fühlt, ist es manchmal gar nicht so entspannend gar-nichts zu tun, sondern eher z.B. ein wenig zusammenzuräumen oder putzen (also wsl. eher nicht b Ordnungs oder Putzzwängen). Ich will dir nicht damit sagen, steh einfach auf und tu was, weil das geht ja, wie du sagst nicht, aber vielleicht hilft dir das Bewusst-sein, dass dieses wsl. grübelnd Daliegen etwas recht Forderndes / Anstrengendes sein kann.
Ich frage mich auch, ob du es tatsächlich selbst am meisten nicht gut haben kannst, diese Stunden nicht aufzustehen oder ob es insbesondere „von außen“ motiviert ist, dass es anders werden muss/soll.
Hast du ein Ziel, wieviel „unproduktive“ Bettzeit für dich ok wären? 4h sind natürlich schon ungewöhnlich, aber wenn ich so überlege +7 bis8h Schlaf, damit bleiben dem Tag noch 12-13h , ist ja auch nicht so wenig.
Mich hat dein Beitrag heute Morgen, als ich ab ca. 4h nicht mehr schlafen konnte motiviert aufzustehen und ein bisschen Zusammenräumen, sortieren, .. Päckchen aufmachen, aber ohne Anspruch etwas fertig erledigen zu müssen.. einfach nur bissl Tun
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michael_m
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Re: Zwänge/Depression und Schlaf: Ein Teufelskreis

Beitrag von michael_m »

Es ist nicht nur von außen der Anspruch, sondern ich will schon selber auch nicht so lange im Bett liegen. Denn erholsam ist es eben auch nicht. Aber es fehlt dann halt doch die Kraft aufzustehen und in den Tag zu starten.

Dazu kommt aber wieder, dass vieles zurzeit zusammenspielt. Die Medikamenteneinstellung passt aktuell nicht. Bin gerade eben auch wieder vom "Nachmittagsschlaf" aufgestanden, den ich so eigentlich gar nicht geplant hatte. An der Ecke mach ich aber derzeit eine Umstellung. Muss da aber noch das alte Medikament ausschleichen.

Das mit dem Gedankenwechsel versuch ich mal, danke für den Tipp.

Naja, ich erwarte nicht, das ich gleich beim Weckerklingeln rausspringe. So 10 - 15 Minuten wären schon in Ordnung, vielleicht auch ne halbe Stunde. Aber alles so ab 1 h ist doch etwas arg viel.

Wie gesagt, zurzeit spielt wieder vieles zusammen. Schaff es auch erst spät ins Bett bzw. dort auch spät, dass ich fürs Schlafen bereit bin. So vieles muss gefühlt noch erledigt/recherchiert/durchdacht etc. werden. Das ist natürlich auch ein Punkt, wo ich ansetzen muss, dass ich wieder geregeltere Schlafenszeiten hab.
downtherabbithole
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Re: Zwänge/Depression und Schlaf: Ein Teufelskreis

Beitrag von downtherabbithole »

Wollte eigentlich gestern schon schreiben habe es dann wieder gelöscht.
Ich kenne es nur aus sehr seltenen Fällen dass ich irgendwie so gar nicht aufstehen kann. 4h das ist schon heftig, kannst du dann gar nichts machen, auch nicht lesen oder so?
Ich bin generell sehr langsam beim Aufstehen, kommt häufig vor, dass ich eine Stunde rumliege, finde ich nicht so schlimm. Oft bringt mir mein Freund den Kaffee, das ist natürlich perfekt (oder auch nicht). Mich motiviert tatsächlich die Tasse Kaffee die Beine aus dem Bett zu stellen und zur Maschine zu traben auch wenns mir manchmal echt schwer fällt. Hast du vll irgendetwas, dass es dir ein bisschen einfacher machen würde? Oder geht sich schon mal im Bett zu bewegen, aufsetzen, dann erst mal so sitzen, als nächstes die Beine aus dem Bett stellen? Oder Musik anmachen, was ja auch aus dem Bett heraus geht. Füße und Hände bewegen oder so was? Ich hab auch schon mal überlegt mir eine kleine Kaffeemaschine ans Bett zu stellen, danach geht für mich alles einfacher.

Ich weiß wie gesagt nicht wie es ist, wenn es ganz so heftig ist, nur dass ich generell schwer rauskomme auch kreislaufmäßig ziemliche Probleme habe, also das nur so meine Gedanken.
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michael_m
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Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Zwänge/Depression und Schlaf: Ein Teufelskreis

Beitrag von michael_m »

Danke für deine Tipps!

Heute war es eine Kombination. War gegen 7:30 Uhr wach und hab dann gegrübelt. Auch ein paar Seiten gelesen, um von den Gedanken wegzukommen... Bin aber dann auch wieder eingeschlafen. Und irgendwann wars wortwörtlich "zehn vor zwölf".

Musikhören hab ich auch schon öfter probiert. Auch mit aufsitzen und trinken bzw. Kaffee aus der Thermoskanne vom Vorabend. Auch Bewegungsübungen im Bett...

Wie gesagt, hab da schon auch arg die Medizin im Verdacht. Nicht als alleinigen Verursacher, aber doch auch was das stark mit verstärkt. Nächste Woche kann ich dann mit der Umstellung anfangen und hoffe, dass es etwas besser wird.
Ansonsten... ich weiß nicht, ob ich es schaffe, da in der Früh an der Sache anzusetzen. Wahrscheinlich müsste ich eher generell die Stimmung aufbauen, also vor allem auch tagsüber.
Hatte da ja auch schon mit vielen Behandlern darüber "gegrübelt". ;) War auch sogar schon vor längerer Zeit in der Schlafambulanz und im Schlaflabor.

Wo es besser klappt: wenn ich z. B. bei meinen Eltern bin oder als ich in der Klinik war. Wenn quasi das Frühstück auch schon vorbereitet ist. Wobei das in meinem Fall auch alleine in der Wohnung eigentlich kein großer Akt ist... Marmeladensemmel (bzw. Brötchen, für unsere norddeutschen Mitleser :)) und ggf. eine Tasse Kaffee.
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