Zwangsgedanken & Depressionen - akzeptieren und anzunehmen. Nur wie kann ich das?

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fabian123
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Registriert: So 20. Okt 2019, 14:06

Zwangsgedanken & Depressionen - akzeptieren und anzunehmen. Nur wie kann ich das?

Beitrag von fabian123 »

Hallo.
Ich weiss nicht so recht wie ich die Frage formulieren kann. Ich versuche es mal so: ich wollte euch mal fragen, ob ihr eure Zwangserkrankung annehmen und akzeptieren könnt? Oder wie ihr damit diesbezüglich umgeht. Weil, ich tue mir nach wie vor damit sehr schwer. Und ich habe das Gefühl, daran liegt bei mir möglicherweise ein wichtiger nächster Schritt.

Aktuell geht es mir mal besser mal schlechter. Im Moment leider eher schlecht. Ich habe auch wieder regelmäßige Gesprächstherapie und habe mir auch einen Psychiater gesucht. Ich versuche ganz offen zu sein, und das fällt mir schwer folgendes zu tippen: ich weiß an was ich leide. Bei all dem Wissen über meine diagnostizierte Zwangsstörung, Angststörung und Depression, tue ich mir nach wie vor schwer damit, dies zu akzeptieren und anzunehmen. Ich lebe seit Jahren in diesem Zustand. Ich weiß das fast jeder Tag für mich, leider überwiegend ein von Angst, Stress und Unsicherheit dominierter oftmals quälender Zustand ist. Aber irgendwas in mir will nicht akzeptieren, dass ich krank bin, und die Angst die ich vor fast allem in dieser Welt habe, nur in mir ist, und nichts, mit der Realität zu tun hat.

Durch meine Therapie wurde mir auch erst klar, wie kaputt ich aufgewachsen bin. Auch habe ich in Erfahrung bringen müssen, dass ich schon als Jugendlicher regelmäßig heftige Panikattacken und Angstzustände hatte. Mein familiäres Umfeld wusste dies, tat aber nichts, und überlies mich mir selbst. Natürlich verstehe ich im Rückblick, dass ich Strategien entwickeln musste um irgendwie durch zu kommen.
Ich stehe auch gefühlt mit einem Bein immer noch fest in der Vergangenheit. Mit dem anderen in der Gegenwart, aber so richtig bin ich dadurch nirgends. Also so fühlt es sich irgendwie an.
Dabei habe ich so vieles gutes in meinem Leben bereits erreicht. Ich habe ein liebevolles soziales Umfeld, eine tolle Partnerin und beruflich entwickelt sich bei mir alles positiv. Auch mache ich seit längerem alle zwei Tage mindestens 60 Minuten Ausdauersport. Auch versuche ich regelmäßig und früh schlafen zu gehen, und ernähre mich überwiegend gesund. Die positiven Effekte daraus merke ich in meinem Alltag, vor allem bei den Zwangsgedanken. Ich halte sie eigentlich fast alle aus, ohne zu handeln. Das ist gut. Aber die Depressionen werden irgendwie aktuell leider intensiver bei mir.

Aber bei all dem wissen, kann ich einfach nicht los lassen, und meine Zwangsstörung, Angststörung und Depression annehmen. Ich habe auch wieder SSRI´s mir verschieben lassen. Ich sprechen über einen möglichen Tagesklinik Aufenthalt etc. Ich tue und rede über eine existierende Zwangsstörung und Depression. Ich versuche und tue so viel, ich verstehe das alles empirisch und logisch. Aber ein Teil in mir, will es einfach nicht wahrhaben, oder auch nicht los lassen. Ich weiß es leider aktuell nicht.

Mich würde es wirklich sehr interessieren ob ihr das auch mal so wie ich wahrgenommen habt. Oder wie geht ihr mit der Akzeptanz bezüglich der Zwangsgedanken um?

Ich wünsche euch alles Gute.
Fabian
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Happy
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Registriert: Di 10. Mai 2022, 19:44

Re: Zwangsgedanken & Depressionen - akzeptieren und anzunehmen. Nur wie kann ich das?

Beitrag von Happy »

Hallo Fabian,

ich habe mich gerade gefragt, wie du mit "rein körperlichen" Diagnosen umgehst. Was machst du, wenn dein Hausarzt dir sagt: "Lieber Fabian, du hast ne Grippe, ein gebrochenes Bein, Diabetes, eine chronische Darmerkrankung...." - wie hast du das bislang gemacht?

Sonnige Grüße!
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