Ich bin jetzt 20 Jahre alt, mache gerade meine Abiturprüfungen und habe, wer hätte es hier gedacht, eine Zwangsstörung.
Lange habe ich mit 13-14 Jahren mit mir ringen müssen, den Mut zu fassen mir Hilfe zu suchen. Nun war ich wegen Depressionen und dem Zwang ca. 3 Jahre in Therapie und es hat mir wirklich geholfen. Zwar war der Zwang nicht weg, aber durch das allgemeine besser werden meiner Stimmung, dem nehmen von Stress (ich neige dazu mir zu viel aufzuladen) und dem akzeptieren ging es mir mit der Zeit besser und der Zwang wurde weniger bzw. erträglicher. Auch die Scham, welche mich lange begleitete, ging immer weiter zurück. Zwar rede ich nicht gerne darüber, aber ich komme mir nicht mehr wie ein totaler Idiot vor, wenn ich es tue.
Bis auf einzelne Stimmungstiefs, in denen auch der Zwang lauthals "Hallo ich bin auch noch da" schreit und die Angst einen übermannt.
Derzeit fühlt es sich an, als würde ich wieder etwas zurückfallen. Wie Anfangs erwähnt, schreibe ich gerade meine Abiturprüfungen und kriege wegen diesen regelmäßig Angst. Das führt dazu, dass ich nicht ruhig schlafen kann und der Zwang sich, zu meinem Leiden, wieder Pudel wohl fühlt.
Ich habe gelernt mir weniger aufzuladen, Dinge zu känzeln die mir zu viel werden. Gerade bricht aber gefühlt alles weg. Ich hatte eine Aufgabe, konnte jeden Tag zur Schule gehen, zum Stepptanz, zum Singen und zum Babysitten fahren. In der Prüfungszeit habe ich das Singen und Steppen abgesagt, das Babysitten mache ich noch. Aber alles ändert sich gerade. Jetzt sind es die Prüfungen die mir Stress machen, aber bald sind auch diese vorbei und ich muss mir einen Wohnung in Hamburg suchen. Ich werde dort eine Musicalausbildung beginnen. Dieser ganze Umbruch macht mir Stress und Angst. Auf all diese Sachen bin ich nicht vorbereitet.
Jetzt meine Frage an euch, wie geht es euch wenn solche Lebensumbrüche eintreffen? Wie geht ihr allgemein mit Stress und dem Zwang um? Habt ihr vielleicht auch ein paar kleine Geheimtipps?
Liebe Grüße und ich freue mich auf eure Antworten.
