Zwänge und ADHS

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stineschuene
Beiträge: 7
Registriert: Do 30. Sep 2021, 08:13

Zwänge und ADHS

Beitrag von stineschuene »

Hallo
Gibt es hier im Forum Leute, die auch (wie ich) mit Zwängen UND ADHS zu tun haben?
Früher habe ich immer gedacht, dass man nicht gleichzeitig zwangserkrankt und ADHS-ler sein kann. Ich merkte zwar durch den Kontakt mit anderen Zwangskranken in Kliniken und Selbsthilfegruppen, dass ich irgendwie " anders" zu sein schien. Aber das war eben nur ein Gefühl, "beweisen" liess sich das nicht. Bis meine damalige Therapeutin den Verdacht äusserte, ich könnte ADHS haben. Glücklicherweise gab es in meiner Heimatstadt einen der wenigen Ärzte, die eine zuverlässige ADHS-Diagnose bei Erwachsenen stellen konnten.
Vieles ist mir seither klarer geworden. Vor allem, wieso ich diese, manchmal unvereinbaren Persönlichkeitsanteile in mir habe.
Wie aber damit leben? Könnte der eine vielleicht dabei helfen den anderen zu zähmen bzw. ihm mehr Freiheit zu ermöglichen?
Ich suche dringend den Austausch mit anderen Betroffenen. Und hoffe sie hier zu finden.
Ich freue mich über jede Antwort
Liebe Grüsse Stine

(Thema von "Feedback" zu "Betroffene" verschoben, Grüße admin_zf)
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michael_m
Beiträge: 613
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Zwänge und ADHS

Beitrag von michael_m »

Mich hat eine Bekannte neulich gefragt, ob ich schon mal auf ADS hin untersucht wurde. Sie selbst hat die Diagnose und meinte, dass sie doch auch bei mir Punkte sieht, die darauf hindeuten könnten.
In der SHG haben wir eine, die auch die Diagnose ADS neben der Zwangsstörung hat.

Ich bin mir bei mir selber nicht ganz sicher. Könnte auch mit dem zu wenig Schlaf zu tun haben, dass ich sehr unkonzentriert und sprunghaft in Gesprächen bin etc. Aktuell habe ich noch nicht die Kraft gefunden, da einen spezialisierten Arzt zu suchen, wollte eigentlich mal die aus der SHG fragen, wo sie war. Denn... so einfach mit der Diagnose ADS im Erwachsenenalter ist das wohl nicht... wie du ja auch geschrieben hast.

Auch weiß ich nicht, was sich bei einer zusätzlichen ADS Diagnose für mich konkret ändern würde. Außerdem bin ich jetzt aktuell am Thema THS dran, was auch schon viel Kraft kostet.
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Happy
Beiträge: 39
Registriert: Di 10. Mai 2022, 19:44

Re: Zwänge und ADHS

Beitrag von Happy »

stineschuene hat geschrieben: Do 6. Jul 2023, 12:01 Hallo
Gibt es hier im Forum Leute, die auch (wie ich) mit Zwängen UND ADHS zu tun haben?
Früher habe ich immer gedacht, dass man nicht gleichzeitig zwangserkrankt und ADHS-ler sein kann. Ich merkte zwar durch den Kontakt mit anderen Zwangskranken in Kliniken und Selbsthilfegruppen, dass ich irgendwie " anders" zu sein schien. Aber das war eben nur ein Gefühl, "beweisen" liess sich das nicht. Bis meine damalige Therapeutin den Verdacht äusserte, ich könnte ADHS haben. Glücklicherweise gab es in meiner Heimatstadt einen der wenigen Ärzte, die eine zuverlässige ADHS-Diagnose bei Erwachsenen stellen konnten.
Vieles ist mir seither klarer geworden. Vor allem, wieso ich diese, manchmal unvereinbaren Persönlichkeitsanteile in mir habe.
Wie aber damit leben? Könnte der eine vielleicht dabei helfen den anderen zu zähmen bzw. ihm mehr Freiheit zu ermöglichen?
Ich suche dringend den Austausch mit anderen Betroffenen. Und hoffe sie hier zu finden.
Ich freue mich über jede Antwort
Liebe Grüsse Stine

(Thema von "Feedback" zu "Betroffene" verschoben, Grüße admin_zf)
Hallo Stineschuene,

ich habe auch tatsächlich beides. Beides auch erst seit einem Jahr - das ADHS war aber seit Kindheit an Thema.
Mein Zwang den ich habe ist untypisch und ich bin lt. Therapeutin keine klassische Zwangspatientin, sondern nutze das eher als Kompentation aufgrund von verschiedenen akuten sich häufenden Belastungen.
Wenn du dich austauschen möchtest schreib mir doch gerne mal

LG
downtherabbithole
Beiträge: 205
Registriert: Sa 7. Nov 2020, 21:10

Re: Zwänge und ADHS

Beitrag von downtherabbithole »

Hallo,

ich selber habe bei mir den starken Verdacht, dass ich ADS habe. Bzw. das ist ja wohl auch ein Spektrum, kann also unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Ich hab deswegen in der Klinik, die auch auf ADHS spezialisiert ist, darauf gepocht mich testen zu lassen.
Ich habe keine Diagnose bekommen, obwohl ich starke Anzeichen für ADS habe (das haben die so gesagt). Allerdings waren die Zeugnisse in meiner Grundschulzeit und die Aussagen meiner Mutter nicht ausschlaggebend genug. Also bin ich ohne Diagnose heim, man konnte es aber auch nicht ausschließen.

Nach der nicht-und-nicht-nicht-Diagnose habe ich nachgefragt woher dann bitte alle meine Symptome kommen. Die Antwort war, das könnten verstecke Depressions- und Zwangssymptome sein. Ich könne das ganze ja zu Hause noch weiter verfolgen.

Ich habe auch noch mal mit einer anderen Therapeutin gesprochen. Die Diagnose im Erwachsenenalter wird wohl eher selten vergeben, eben weil es schwierig nachzuvollziehen ist. Abgesehen davon werden viele Frauen nicht diagnostiziert weil die eher unter ADS leiden und das eher untergeht.

Ich habe mich dann noch gefragt wie man bitte Schulzeugnisse aus der Grundschule so ernst nehmen kann. Vor allem wenn man nicht auffällt mit ADS kann ich mir auch gut vorstellen, dass im Schulzeugnis nur blabla steht. Und meine Mutter erinnert sich generell ganz anders als Dinge wie ich. Auch da frage ich mich, wie das nach Jahrzehnten gehen soll (bin 36). Aber anscheinend geht es ja auch nicht so gut. :lol:

Also...ich kenne scheinbar viele Probleme die Menschen mit Zwängen und ADHS/ADS haben, habe aber keine Diagnose.
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