Zwangsgedanken Partner nicht mehr lieben!
Zwangsgedanken Partner nicht mehr lieben!
Hallo zusammen,
ich habe sehr große Angst/Bedenken bezüglich meiner Zwangsgedanken.
Ich leide seit mittlerweile 6 Jahren an Zwangsgedanken. Manchmal stärker/schwächer.
Ich bin auch 3 Jahre in Therapie gewesen und habe gelernt gut damit umzugehen.
Mittlerweile bin ich seit 8 Monaten glücklich mit meinem Partner zusammen.
Von heute auf morgen hat dann die Angst angefangen, was wenn ich meinen Partner nicht mehr liebe?
Was ist ,wenn ich keine Gefühle mehr habe? Dazu gab es keinen Grund, denn ich hatte Gefühle und alles war gut.
Doch ab dem Zeitpunkt, als ich angefangen habe mir Gedanken darüber zu machen, wurde es immer schlimmer.
Seit einer Woche dreht sich alles nur noch, Minute für Minute um meine Angst. Wenn ich ihn sehe, küsse usw. habe ich auf einmal
das Gefühl, keine Schmetterlinge usw. so wie sonst immer mehr im Bauch zu haben!!? Meine Gefühle sind total unterdrückt von der Angst.
Es viel mir total schwer, mich in seiner Nähe aufzuhalten, weil ich so eine Angst hatte… ich habe ihm das dann auch alles erzählt, weil ich es nicht
mehr ausgehalten habe, Gedanken gegen ihn zu haben.
Die Angst ist trotzdem weiterhin da. Ich finde die Situation extrem grausam.
In 2 Wochen habe ich einen Termin bei meiner Therapeutin, ich hoffe sie kann mir auch helfen.
Nun meine Frage. Kann eine Angst so stark sein, sich das alles einzubilden-> also ihn nicht mehr zu lieben usw.?
Kann Angst Gefühle unterdrücken?
Über eine Antwort würde ich mich freuen
LG Mila
ich habe sehr große Angst/Bedenken bezüglich meiner Zwangsgedanken.
Ich leide seit mittlerweile 6 Jahren an Zwangsgedanken. Manchmal stärker/schwächer.
Ich bin auch 3 Jahre in Therapie gewesen und habe gelernt gut damit umzugehen.
Mittlerweile bin ich seit 8 Monaten glücklich mit meinem Partner zusammen.
Von heute auf morgen hat dann die Angst angefangen, was wenn ich meinen Partner nicht mehr liebe?
Was ist ,wenn ich keine Gefühle mehr habe? Dazu gab es keinen Grund, denn ich hatte Gefühle und alles war gut.
Doch ab dem Zeitpunkt, als ich angefangen habe mir Gedanken darüber zu machen, wurde es immer schlimmer.
Seit einer Woche dreht sich alles nur noch, Minute für Minute um meine Angst. Wenn ich ihn sehe, küsse usw. habe ich auf einmal
das Gefühl, keine Schmetterlinge usw. so wie sonst immer mehr im Bauch zu haben!!? Meine Gefühle sind total unterdrückt von der Angst.
Es viel mir total schwer, mich in seiner Nähe aufzuhalten, weil ich so eine Angst hatte… ich habe ihm das dann auch alles erzählt, weil ich es nicht
mehr ausgehalten habe, Gedanken gegen ihn zu haben.
Die Angst ist trotzdem weiterhin da. Ich finde die Situation extrem grausam.
In 2 Wochen habe ich einen Termin bei meiner Therapeutin, ich hoffe sie kann mir auch helfen.
Nun meine Frage. Kann eine Angst so stark sein, sich das alles einzubilden-> also ihn nicht mehr zu lieben usw.?
Kann Angst Gefühle unterdrücken?
Über eine Antwort würde ich mich freuen
LG Mila
Re: Zwangsgedanken Partner nicht mehr lieben!
Hallo Mila,
aus eigene Erfahrung kann ich dir sagen ja das ist möglich. Vor ein paar Wochen habe ich selbst hier einen Post verfasst der sich mit der gleichen Thematik beschäftigt. Bei mir hält das ganze schon seit 15 Jahren an und die Beziehung besteht seit mittlerweile 18 Jahre. Die 15 Jahre waren natürlich nicht durchgängig von Angst geprägt aber gerade am Anfang war es ganz schlimm und war mehr oder weniger alles was mir durch den Kopf ging. Mittlerweile weiß ich das es einen Begriff für diese Form der Zwangsgedanken gibt, Relationship OCD oder kurz ROCD. Die Angst die dich umtreibt ist verständlich und das du während dieser Angst kaum Platz für andere Gefühle hast ist etwas das ich auch sehr gut kenne und definitiv nicht unüblich. Das du schon so bald einen Termin mit einer Therapeutin hast ist klasse. Kennt sie sich mit Zwängen und Zwangsgedanken aus? Leider habe ich die Erfahrung gemacht das gerade Zwangsgedanken bei uns noch sehr stiefmütterlich behandelt werden und es dann schnell in Richtung ambivalenter Gefühle geht. Das war das Fazit meiner ersten Therapie vor vielen Jahren und leider hat es mich nachhaltig geprägt, da ich immer noch nicht frei von Angst bin wenn die Zwangsgedanken mal wieder hochkommen. Im Hinterkopf bleibt oft einfach der Zweifel das es doch nur eingebildet ist das es Zwangsgedanken sind. Daher ist es wirklich wichtig eine therapeutische Hilfe zu finden die sich in dem Bereich auskennt.
Als Leidensgenosse wünsche ich dir auf jeden Fall alles gute und hoffe du findest in der Therapie Hilfe. Es gibt auch einige Bücher die mir geholfen haben das ganze besser zu verstehen. Bei Interesse gebe ich dir gerne ein paar Tipps.
LG
Manuel
aus eigene Erfahrung kann ich dir sagen ja das ist möglich. Vor ein paar Wochen habe ich selbst hier einen Post verfasst der sich mit der gleichen Thematik beschäftigt. Bei mir hält das ganze schon seit 15 Jahren an und die Beziehung besteht seit mittlerweile 18 Jahre. Die 15 Jahre waren natürlich nicht durchgängig von Angst geprägt aber gerade am Anfang war es ganz schlimm und war mehr oder weniger alles was mir durch den Kopf ging. Mittlerweile weiß ich das es einen Begriff für diese Form der Zwangsgedanken gibt, Relationship OCD oder kurz ROCD. Die Angst die dich umtreibt ist verständlich und das du während dieser Angst kaum Platz für andere Gefühle hast ist etwas das ich auch sehr gut kenne und definitiv nicht unüblich. Das du schon so bald einen Termin mit einer Therapeutin hast ist klasse. Kennt sie sich mit Zwängen und Zwangsgedanken aus? Leider habe ich die Erfahrung gemacht das gerade Zwangsgedanken bei uns noch sehr stiefmütterlich behandelt werden und es dann schnell in Richtung ambivalenter Gefühle geht. Das war das Fazit meiner ersten Therapie vor vielen Jahren und leider hat es mich nachhaltig geprägt, da ich immer noch nicht frei von Angst bin wenn die Zwangsgedanken mal wieder hochkommen. Im Hinterkopf bleibt oft einfach der Zweifel das es doch nur eingebildet ist das es Zwangsgedanken sind. Daher ist es wirklich wichtig eine therapeutische Hilfe zu finden die sich in dem Bereich auskennt.
Als Leidensgenosse wünsche ich dir auf jeden Fall alles gute und hoffe du findest in der Therapie Hilfe. Es gibt auch einige Bücher die mir geholfen haben das ganze besser zu verstehen. Bei Interesse gebe ich dir gerne ein paar Tipps.
LG
Manuel
Re: Zwangsgedanken Partner nicht mehr lieben!
Lieber Manuel,
danke für deine Antwort.
Ich gehe schon seit längerem zu meiner Therapeutin und sie hat mir damals schon sehr viel geholfen, mit den Zwangsgedanken umzugehen.
Ich war jetzt eine längere Zeit nicht, da ich immer gut klar kam.
Aber nachdem sich die Gedanken nun gegen meinen Partner richten, hat das eine ganz neue Angst freigeschaltet. Es ist grausam. Am Sonntag noch alles gut, am Dienstag soll ich ihn nicht mehr lieben? Ich dachte, das kann doch nicht sein? Ich hab viel gegoogelt, usw. aber die Angst ist permanent da. Ich hoffe, dass meine Therapeutin mir helfen kann. Ich spüre aktuell nur Angst, selbst wenn ich ihn sehe verspüre ich die starke Angst, ihn nicht mehr zu lieben. Dabei weiß ich, dass ich mir eine Zukunft mit ihm vorstellen kann und ihn liebe. Nur merke ich das aktuell nicht, da ich so gefangen in meiner Angst bin.
Wie lange hat es bei dir gedauert, bis ein wenig Besserung eintrat? Hast du auch manchmal Momente, wo du gar keine Angst verspürst? Wo du wieder Gefühle empfindest? Wo deine Angst dich nicht im Griff hat? Ich bin einfach froh, mit der Angst nicht alleine zu sein.
PS: Welche Bücher haben dir denn geholfen? Würde mich sehr interessieren.
Liebe Grüße
Mila
danke für deine Antwort.
Ich gehe schon seit längerem zu meiner Therapeutin und sie hat mir damals schon sehr viel geholfen, mit den Zwangsgedanken umzugehen.
Ich war jetzt eine längere Zeit nicht, da ich immer gut klar kam.
Aber nachdem sich die Gedanken nun gegen meinen Partner richten, hat das eine ganz neue Angst freigeschaltet. Es ist grausam. Am Sonntag noch alles gut, am Dienstag soll ich ihn nicht mehr lieben? Ich dachte, das kann doch nicht sein? Ich hab viel gegoogelt, usw. aber die Angst ist permanent da. Ich hoffe, dass meine Therapeutin mir helfen kann. Ich spüre aktuell nur Angst, selbst wenn ich ihn sehe verspüre ich die starke Angst, ihn nicht mehr zu lieben. Dabei weiß ich, dass ich mir eine Zukunft mit ihm vorstellen kann und ihn liebe. Nur merke ich das aktuell nicht, da ich so gefangen in meiner Angst bin.
Wie lange hat es bei dir gedauert, bis ein wenig Besserung eintrat? Hast du auch manchmal Momente, wo du gar keine Angst verspürst? Wo du wieder Gefühle empfindest? Wo deine Angst dich nicht im Griff hat? Ich bin einfach froh, mit der Angst nicht alleine zu sein.
PS: Welche Bücher haben dir denn geholfen? Würde mich sehr interessieren.
Liebe Grüße
Mila
Re: Zwangsgedanken Partner nicht mehr lieben!
Hallo Mila,
Das mit deiner Therapeutin ist schon mal sehr gut. Bei mir hat es tatsächlich so zwei drei Jahre gedauert, aber unter Vorbehalt da wie gesagt in meiner Therapie das Thema Zwang lange gar nicht aufkam. Es gab aber selbst in der Zeit Phasen in den es mir besser ging. Das Problem mit Liebe ist bei mir ein bisschen das ich mittlerweile so durcheinander bin das ich gar nicht mehr so richtig weiß wie sich das anfühlen müsste.
Der Unterschied der für mich aber immer wieder klar macht das die Beziehung schön ist und ich wahnsinnig gerne mit meinem Partner zusammen bin ist das, wenn ich keine oder besser gesagt nur sehr wenige zwanghafte Gedanken habe ich sofort viel entspannter bin. Es irritiert mich nichts so schnell das ich sofort Angst bekomme und in der Zeit kommt es mir auch gar nicht in den Sinn das wirklich etwas an der Beziehung nicht in Ordnung ist weswegen ich sie beenden müsste. Gerade bin ich so in einem Mittelding drin, ich habe nicht permanent Angst aber ein Gefühl das etwas irgendwie nicht stimmt. Dabei fällt mir aber auch oft auf das meine größte Angst ist, dass das mein Leben lang so weiter geht, also immer wieder Panik und Angst erleben zu müssen.
Bzgl. der Bücher habe ich neulich „Alles nur in meinem Kopf“ von Ellen Mersdorf gelesen das ich wirklich gut fand. Die meisten Bücher rund um das Thema ROCD sind leider auf Englisch, wenn das für dich kein Problem ist kann ich aber unter anderem noch „Relationship OCD“ von Sheva Rajaee empfehlen. Eine Sache zumindest aus meiner Erfahrung ist das ich beim lesen durchaus plötzlich mit neuen Zweifeln konfrontiert war, meistens dann wenn sich Geschichten von anderen unterscheiden. Auch das du beispielsweise schon vorher mit Zwängen zu tun hattest löst bei mir gerne mal den Gedanken aus „Ich habe bisher nie andere Zwänge außer bei der Beziehung erlebt, bestimmt ist das ein Zeichen das ich mir alles nur einbilde und eigentlich alles in Ordnung ist und die Beziehung einfach nicht richtig“.
Das sollte man vielleicht im Hinterkopf haben bevor man etwas liest. Neue Information verwendet der Zwang gerne und sehr effektiv gegen einen, da ist er wirklich perfide.
LG
Manuel
P.S. Wenn was ist meld dich gerne, leider ist selbst hier im Forum ROCD eher eine seltene Erscheinung.
Das mit deiner Therapeutin ist schon mal sehr gut. Bei mir hat es tatsächlich so zwei drei Jahre gedauert, aber unter Vorbehalt da wie gesagt in meiner Therapie das Thema Zwang lange gar nicht aufkam. Es gab aber selbst in der Zeit Phasen in den es mir besser ging. Das Problem mit Liebe ist bei mir ein bisschen das ich mittlerweile so durcheinander bin das ich gar nicht mehr so richtig weiß wie sich das anfühlen müsste.
Der Unterschied der für mich aber immer wieder klar macht das die Beziehung schön ist und ich wahnsinnig gerne mit meinem Partner zusammen bin ist das, wenn ich keine oder besser gesagt nur sehr wenige zwanghafte Gedanken habe ich sofort viel entspannter bin. Es irritiert mich nichts so schnell das ich sofort Angst bekomme und in der Zeit kommt es mir auch gar nicht in den Sinn das wirklich etwas an der Beziehung nicht in Ordnung ist weswegen ich sie beenden müsste. Gerade bin ich so in einem Mittelding drin, ich habe nicht permanent Angst aber ein Gefühl das etwas irgendwie nicht stimmt. Dabei fällt mir aber auch oft auf das meine größte Angst ist, dass das mein Leben lang so weiter geht, also immer wieder Panik und Angst erleben zu müssen.
Bzgl. der Bücher habe ich neulich „Alles nur in meinem Kopf“ von Ellen Mersdorf gelesen das ich wirklich gut fand. Die meisten Bücher rund um das Thema ROCD sind leider auf Englisch, wenn das für dich kein Problem ist kann ich aber unter anderem noch „Relationship OCD“ von Sheva Rajaee empfehlen. Eine Sache zumindest aus meiner Erfahrung ist das ich beim lesen durchaus plötzlich mit neuen Zweifeln konfrontiert war, meistens dann wenn sich Geschichten von anderen unterscheiden. Auch das du beispielsweise schon vorher mit Zwängen zu tun hattest löst bei mir gerne mal den Gedanken aus „Ich habe bisher nie andere Zwänge außer bei der Beziehung erlebt, bestimmt ist das ein Zeichen das ich mir alles nur einbilde und eigentlich alles in Ordnung ist und die Beziehung einfach nicht richtig“.
Das sollte man vielleicht im Hinterkopf haben bevor man etwas liest. Neue Information verwendet der Zwang gerne und sehr effektiv gegen einen, da ist er wirklich perfide.
LG
Manuel
P.S. Wenn was ist meld dich gerne, leider ist selbst hier im Forum ROCD eher eine seltene Erscheinung.
Re: Zwangsgedanken Partner nicht mehr lieben!
Hey
Ich kenne die Angst auch sehr gut. Erstmal vorweg: Die Fragen wie lange es gedauert hat bis es bei anderen wieder erträglicher wurde, etc zählen zur Rückversicherung, die bei Zwängen leider kontraproduktiv ist. Ich weiß aber, wie aufbauend solche Sätze dennoch sein können und auch wenn diese Rückversicherung immer wieder erfolgen muss und nie eine langfristige Wirkung hat, hat es mir zb doch sehr geholfen solche Erfahrungsberichte zu lesen, die positiv ausgingen.
Ich hatte diese Gedanken zum ersten Mal als Teenager und damals leider keine richtige Hilfe bekommen.
Nachdem diese Beziehung in die Brüche ging, waren diese Art der Gedanken weg.
Irgendwann, nachdem ich schon einige Zeit mit meinem Freund zusammen war, kamen die Gedanken mit aller Wucht zurück. Diesmal wusste ich aber, dass ich mir Hilfe suchen musste und auch schon, dass es etwas wie rocd gibt. Mit dieser Vorgeschichte und dem Glück schnell einen Therapeuten gefunden zu haben dauerte es bei mir nur wenige Monate bis ich eine deutliche Besserung spüren konnte und bis heute gibt es zwar Aufs und Abs mit den Gedanken, doch sie machen mich nicht mehr so fertig.
Mir hilft allerdings der Austausch hier sehr. Ich habe auch vor einiger Zeit regelmäßig Ratschläge in verschiedenen Beiträgen bekommen, falls ich aktuellen Triggern ausgesetzt war und nicht genau wusste wie ich damit umgehen soll.
In der Therapie habe ich beispielsweise gelernt woher meine Ängste vermutlich kommen, wie sie sich zeigen und wodurch sie scheinbar getriggert werden.
Das Buch Kobold im Kopf hat mir auch in der Anfangszeit extrem geholfen.
LG Jessi
Ich kenne die Angst auch sehr gut. Erstmal vorweg: Die Fragen wie lange es gedauert hat bis es bei anderen wieder erträglicher wurde, etc zählen zur Rückversicherung, die bei Zwängen leider kontraproduktiv ist. Ich weiß aber, wie aufbauend solche Sätze dennoch sein können und auch wenn diese Rückversicherung immer wieder erfolgen muss und nie eine langfristige Wirkung hat, hat es mir zb doch sehr geholfen solche Erfahrungsberichte zu lesen, die positiv ausgingen.
Ich hatte diese Gedanken zum ersten Mal als Teenager und damals leider keine richtige Hilfe bekommen.
Nachdem diese Beziehung in die Brüche ging, waren diese Art der Gedanken weg.
Irgendwann, nachdem ich schon einige Zeit mit meinem Freund zusammen war, kamen die Gedanken mit aller Wucht zurück. Diesmal wusste ich aber, dass ich mir Hilfe suchen musste und auch schon, dass es etwas wie rocd gibt. Mit dieser Vorgeschichte und dem Glück schnell einen Therapeuten gefunden zu haben dauerte es bei mir nur wenige Monate bis ich eine deutliche Besserung spüren konnte und bis heute gibt es zwar Aufs und Abs mit den Gedanken, doch sie machen mich nicht mehr so fertig.
Mir hilft allerdings der Austausch hier sehr. Ich habe auch vor einiger Zeit regelmäßig Ratschläge in verschiedenen Beiträgen bekommen, falls ich aktuellen Triggern ausgesetzt war und nicht genau wusste wie ich damit umgehen soll.
In der Therapie habe ich beispielsweise gelernt woher meine Ängste vermutlich kommen, wie sie sich zeigen und wodurch sie scheinbar getriggert werden.
Das Buch Kobold im Kopf hat mir auch in der Anfangszeit extrem geholfen.
LG Jessi
Re: Zwangsgedanken Partner nicht mehr lieben!
Liebe Jessi,
Vielen Dank für deine Antwort. Ich kann das alles so gut nachvollziehen. Manchmal am Tag geht es total mit den Gedanken und alles ist gut und ich denke mir oke ich liebe ihn (auch wenn ich innerlich noch Angst habe und meine Gefühle total unterdrückt sind), und dann kommen die Gedanken auf einmal wie eine Wucht zurück und alle Zweifel und Ängste kommen zurück. Das schlimmste für mich ist eigentlich eher, dass ich bei jedem Kuss, jede Intimität nicht mehr genießen kann sondern ständig die Angst primär vorhanden ist. Also die Angst habe ich immer im Hintergedanken. Jegliche Gefühle sind blockiert. Das ist grausam. Am Montag war noch alles gut und am Dienstag haben die Ängste aus dem Nichts begonnen und es wurde immer schlimmer. Da ich seit Jahren mit zwangsgedanken zu kämpfen habe weiß ich, wie schlimm sie sein können. Seitdem sie sich aber gegen meinen Partner richten empfinde ich sie nochmal 100× schlimmer. Ich wünschte mir so sehr, dass alles gut ist wie zuvor und diese Ängste weggehen. Ich kann meine Partnerschaft aktuell kaum genießen, seine Nähe ist manchmal total gut, manchmal wenn dann wieder Angst da ist eher kontraproduktiv, da er ja eigentlich mein trigger ist. Er weiß weiß meinen Ängsten und versucht mir sogut es geht zu helfen.
Vielen Dank für deine Antwort. Ich kann das alles so gut nachvollziehen. Manchmal am Tag geht es total mit den Gedanken und alles ist gut und ich denke mir oke ich liebe ihn (auch wenn ich innerlich noch Angst habe und meine Gefühle total unterdrückt sind), und dann kommen die Gedanken auf einmal wie eine Wucht zurück und alle Zweifel und Ängste kommen zurück. Das schlimmste für mich ist eigentlich eher, dass ich bei jedem Kuss, jede Intimität nicht mehr genießen kann sondern ständig die Angst primär vorhanden ist. Also die Angst habe ich immer im Hintergedanken. Jegliche Gefühle sind blockiert. Das ist grausam. Am Montag war noch alles gut und am Dienstag haben die Ängste aus dem Nichts begonnen und es wurde immer schlimmer. Da ich seit Jahren mit zwangsgedanken zu kämpfen habe weiß ich, wie schlimm sie sein können. Seitdem sie sich aber gegen meinen Partner richten empfinde ich sie nochmal 100× schlimmer. Ich wünschte mir so sehr, dass alles gut ist wie zuvor und diese Ängste weggehen. Ich kann meine Partnerschaft aktuell kaum genießen, seine Nähe ist manchmal total gut, manchmal wenn dann wieder Angst da ist eher kontraproduktiv, da er ja eigentlich mein trigger ist. Er weiß weiß meinen Ängsten und versucht mir sogut es geht zu helfen.
Re: Zwangsgedanken Partner nicht mehr lieben!
Hallo meine Liebe!
Seit über einem Jahr bieten wir, die Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V., Online Seminare rund um die Zwangsstörungen an. Hinterher führe ich immer ein Zoom Interview mit den Referenten.
Zu ROCD gab es vor ein paar Wochen ein Online Seminar mit Thomas Hillebrand, Dipl. Psych. aus Münster und Vorstandsmitglied der DGZ e.V.
Das Interview findest Du hier.
https://www.youtube.com/watch?v=VueGE7ziFyk
Weitere Videos findest Du unter AKTUELLES auf unserer Webseite. www.zwaenge.de
Liebe Grüße Antonia.
Seit über einem Jahr bieten wir, die Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V., Online Seminare rund um die Zwangsstörungen an. Hinterher führe ich immer ein Zoom Interview mit den Referenten.
Zu ROCD gab es vor ein paar Wochen ein Online Seminar mit Thomas Hillebrand, Dipl. Psych. aus Münster und Vorstandsmitglied der DGZ e.V.
Das Interview findest Du hier.
https://www.youtube.com/watch?v=VueGE7ziFyk
Weitere Videos findest Du unter AKTUELLES auf unserer Webseite. www.zwaenge.de
Liebe Grüße Antonia.
Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
Re: Zwangsgedanken Partner nicht mehr lieben!
Hey!
Ich weiß genau wie sich das anfühlt. Ich denke, du kämpfst zu sehr gegen die Gedanken an. So war es bei mir. Ich kann sie zwar immernoch nicht immer annehmen und ich finde sowieso, sobald der Zwang sich wieder einen neuen "Hauptgedanken" ausgesucht hat, fühlt es sich 1000x schlimmer an, aber mir hilft es mich abzulenken und sie zu ignorieren. Ich konnte mir früher nie vorstellen wie das möglich sein soll wenn jemand zu mir sagte "denk einfach nicht daran" aber wenn man seinen Fokus nicht mehr darauf legt mit seinen Gedanken zu diskutieren, dann funktioniert es tatsächlich irgendwann. Sie sind nicht 100% weg, am Anfang gar nicht und später manchmal schon, aber man hat keine Angst mehr vor ihnen und lässt sich durch sie nicht mehr einschränken.
Es geht nicht darum nicht zu denken, denn das funktioniert nicht. Wenn man aber lernt nicht auf die Gedanken einzugehen und zb nicht jedem Gedanken folgt mit "gerade habe ich xy gespürt, gesehen, gehört.., das könnte bedeuten, dass...." oder anderweitig versucht die Gedanken zu neutralisieren oder die Gefühle und Reaktionen des Körpers zu analysieren, dann sind sie irgendwann einfach nur noch da aber belasten einen nicht. Und zwischendurch fällt mir dann zb auch mal auf wie lange ich die Gedanken schon gar nicht mehr wahrgenommen habe.
Momentan habe ich aber auch wieder eine Phase, in der ich wieder zum Grübeln neige und mich auch wieder aktiv ablenken muss.
Beispielsweise nutze ich immer die Stopp Methode.. In schlimmen Phasen musste ich innerhalb von 2 Minuten bestimmt 20x Stopp sagen. Aber ein paar Tage später war es nur noch halb so oft, die Hauptsache ist, dass man sich danach wieder den Dingen widmet die man eigentlich machen möchte und sich nicht durch die Gedanken davon abbringen lässt.
LG Jessi
Ich weiß genau wie sich das anfühlt. Ich denke, du kämpfst zu sehr gegen die Gedanken an. So war es bei mir. Ich kann sie zwar immernoch nicht immer annehmen und ich finde sowieso, sobald der Zwang sich wieder einen neuen "Hauptgedanken" ausgesucht hat, fühlt es sich 1000x schlimmer an, aber mir hilft es mich abzulenken und sie zu ignorieren. Ich konnte mir früher nie vorstellen wie das möglich sein soll wenn jemand zu mir sagte "denk einfach nicht daran" aber wenn man seinen Fokus nicht mehr darauf legt mit seinen Gedanken zu diskutieren, dann funktioniert es tatsächlich irgendwann. Sie sind nicht 100% weg, am Anfang gar nicht und später manchmal schon, aber man hat keine Angst mehr vor ihnen und lässt sich durch sie nicht mehr einschränken.
Es geht nicht darum nicht zu denken, denn das funktioniert nicht. Wenn man aber lernt nicht auf die Gedanken einzugehen und zb nicht jedem Gedanken folgt mit "gerade habe ich xy gespürt, gesehen, gehört.., das könnte bedeuten, dass...." oder anderweitig versucht die Gedanken zu neutralisieren oder die Gefühle und Reaktionen des Körpers zu analysieren, dann sind sie irgendwann einfach nur noch da aber belasten einen nicht. Und zwischendurch fällt mir dann zb auch mal auf wie lange ich die Gedanken schon gar nicht mehr wahrgenommen habe.
Momentan habe ich aber auch wieder eine Phase, in der ich wieder zum Grübeln neige und mich auch wieder aktiv ablenken muss.
Beispielsweise nutze ich immer die Stopp Methode.. In schlimmen Phasen musste ich innerhalb von 2 Minuten bestimmt 20x Stopp sagen. Aber ein paar Tage später war es nur noch halb so oft, die Hauptsache ist, dass man sich danach wieder den Dingen widmet die man eigentlich machen möchte und sich nicht durch die Gedanken davon abbringen lässt.
LG Jessi
Re: Zwangsgedanken Partner nicht mehr lieben!
Was Jessi sagt bringt es tatsächlich auf den Punkt und auch wenn es dauert bis man soweit ist, lohnt es sich es immer weiter zu probieren. Die Gedanken werden vermutlich nie vollkommen verschwinden, was erstmal schwierig zu akzeptieren ist und ich kann leider noch nicht behaupten es geschafft zu haben, dafür ist das „sich dagegen wehren“ einfach zu lange quasi zur Routine geworden. Aber je mehr man in diese Richtung kommt desto mehr löst sich am Ende auch der Widerstand gegenüber diesen Gedanken der sie ja überhaupt erst aufrecht erhält.
P.S. ich habe dir Mila übrigens auf deine PN geantwortet, ist die bei dir angekommen? Bei mir taucht im Postausgang irgendwie nichts auf von dem was ich versende.
P.S. ich habe dir Mila übrigens auf deine PN geantwortet, ist die bei dir angekommen? Bei mir taucht im Postausgang irgendwie nichts auf von dem was ich versende.
Re: Zwangsgedanken Partner nicht mehr lieben!
Klasse zusammen gefasst !
Meine Erfahrung der letzten Monate ist auch dass die Gedanken irgendwann nicht mehr so "heiß" sind. Ich hab da ein Bild im Kopf vielleicht hilft es ja jemand.
Es gibt bestimmte Gedanken bei denen ich früher in eine große Krise kam wenn sie nur kurz aufblitzten. So wie wenn man ein heißen Eisen anfässt und ein Stromschlag durch den Körper läuft.
Jetzt kann ich immer mehr dieser Gedanken "Mental anfassen" ohne mich zu "verbrennen". Es sind exakt die gleichen Gedanken, aber sie erzeugen (fast) kein unangenehmes Gefühl mehr.
Daraus hab ich für mich richtig erfahren, dass es für mich gar nicht der Gedanke ist, der so schlimm ist, sondern das Gefühl das damit kommt.
Und das man später tatsächlich den gleichen Gedanken haben kann und es ist vollkommen ok, manchmal sogar langweilig.
Seitdem halte ich bewusst Ausschau nach solchen Gedanken die mal schlimm waren und jetzt nicht mehr "heiß" sind, weil mir das hilft solche Gedanken zu akzeptieren, weil ich mir sage kann: "ich darf das denken und ich möchte nur das Gefühl loswerden" und deswegen versuche ich wann immer es geht ganz bewusst dran zu denken bis der Gedanke weniger heiß ist.
Meine Erfahrung der letzten Monate ist auch dass die Gedanken irgendwann nicht mehr so "heiß" sind. Ich hab da ein Bild im Kopf vielleicht hilft es ja jemand.
Es gibt bestimmte Gedanken bei denen ich früher in eine große Krise kam wenn sie nur kurz aufblitzten. So wie wenn man ein heißen Eisen anfässt und ein Stromschlag durch den Körper läuft.
Jetzt kann ich immer mehr dieser Gedanken "Mental anfassen" ohne mich zu "verbrennen". Es sind exakt die gleichen Gedanken, aber sie erzeugen (fast) kein unangenehmes Gefühl mehr.
Daraus hab ich für mich richtig erfahren, dass es für mich gar nicht der Gedanke ist, der so schlimm ist, sondern das Gefühl das damit kommt.
Und das man später tatsächlich den gleichen Gedanken haben kann und es ist vollkommen ok, manchmal sogar langweilig.
Seitdem halte ich bewusst Ausschau nach solchen Gedanken die mal schlimm waren und jetzt nicht mehr "heiß" sind, weil mir das hilft solche Gedanken zu akzeptieren, weil ich mir sage kann: "ich darf das denken und ich möchte nur das Gefühl loswerden" und deswegen versuche ich wann immer es geht ganz bewusst dran zu denken bis der Gedanke weniger heiß ist.