Zwangsstörung:Zwangsneurose

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toto1969
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Registriert: So 10. Dez 2023, 12:04

Zwangsstörung:Zwangsneurose

Beitrag von toto1969 »

Hallo ,ich bin seit vielen Jahren an Zwangsstörungen, insbesondere an Zwangsgedanken und Kontrollzwängen, erkrankt. In den letzten zwei Jahrzehnten habe ich Fluvoxamin-Neuroaxpharm 100mg eingenommen und war regelmäßig in neurologischer Behandlung.
Aktuell beschäftigt mich die Angst, dass meine DNA oder Fingerabdrücke durch Berührung von Gegenständen unvorhersehbare Folgen auslösen könnten. Zum Beispiel löst das Verlieren eines Taschentuchs oder oder jeglichen anderen Gegenstands in Angst. Die Sorge, dass dadurch ein Brand, ein Unfall oder etwas Schlimmes passieren könnte, lässt mich nicht los. Auch beim Spazierengehen nehme ich Gegenstände auf, die ich zufällig mit meinem Schuh berühre, aus der Angst heraus, dass meine Spuren darauf zurückbleiben könnten und dass durch diesen Gegenstände etwas Schlimmes passieren könnte .
Ein weiteres Problem ist , dass meine Stimme in der Nähe von Telefongesprächen aufgezeichnet werden könnte. Beim Einkaufen oder Spazierengehen vermeide ich peinlich genau jede Berührung mit Gegenstände die auf den Boden liegen , aus der Befürchtung dass etwas Schlimmes passieren könnte. Beispielsweise macht es mir Sorgen, wenn ich draußen esse, wie während einer Reise. Einmal hatte ich Angst, dass Brotkrümel auf den Boden fallen usw.
Obwohl ich erkenne, dass diese Gedanken absurd sind, fällt es mir schwer , sie loswerden. Kürzlich hatte ich einen Gespräch mit einem Psychologin, die mir eine kognitive Verhaltenstherapie vorgeschlagen hat. Allerdings meinte sie, dass eine Tagesklinik möglicherweise effektiver für mich wäre. Da ich berufstätig bin, fällt es mir schwer, 4 bis 6 Wochen zu fehlen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann Tipps geben, wie ich mit diesen Ängsten und Zwängen umgehen kann? Gibt es alternative Therapieansätze oder Strategien, die euch geholfen haben?
Ich freue mich über jeden Rat und jede Erfahrungsaustausch.
Herzliche Grüße, toto1969
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Bella
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Registriert: Mo 22. Jan 2024, 19:02
Wohnort: Ludwigsburg

Re: Zwangsstörung:Zwangsneurose

Beitrag von Bella »

Hallo,
ja, ich habe immer Angst, was Gefährliches auf andere zu übertragen. Z. B. Wem ich meine Nase berühre, die an einer Stelle leicht feucht ist, könnte ich eine schlimme Krankheit auf den nächsten Menschen übertragen. Oder Krümel müssen zwingend in den Biomüll, weil sie natürlich sind und sich im Restmüll nicht wohlfühlen.
Mittlerweile hab ich eine Müllphobie entwickelt mit jedem Einzelteil, das ich wegschmeißen. Jetzt kommt mir immer mehr, dass ich eine Seele habe, genau wie alle anderen. Jede Srrle hat die Berechtigung, hier im Leben so gut wie möglich zu existieren. Dafür darf und soll jeder für sich selbst sorgen. Deswegen darf ich endlich aufhören, mich zu striezen mit all dem Müllzeug. Ich soll mich schützen, weil ich sonst komplett verrückt werde. Wegen dieser Erkenntnis schaffe ich es, meine Zwangsgedanken wegen Mülltrennung zu missachten. Ich fühle mich selbst dadurch wieder viel mehr, nehme mich als friedvolles Wesen wahr.
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