Hallo,
Nach langer Zeit bin ich mal wieder hier...mit einer Frage nach euren Erfahrungen:
Hat jemand Erfahrungen mit mit der Beantragung eines Grad der Behinderung (GdB)?...Bzw. mit der " erfolgschance" bei einem Wiederspruch?
Nach langem zögern habe ich mich im letzten Jahr dazu entschieden, einen entsprechenden Antrag zu stellen, was ich dann mit Unterstützung meiner Ärztin gemacht habe...- Vor allem in der Hoffnug und dem Glauben einen grad von mindestens. 50%zu erhalten, wodurch ich mit 5 zusätzlichen urlaubstagen die Chance hätte meinen privaten lebensteil etwas in den Griff zu bekommen (meine zwänge zeigen sich vor allem im privaten -wohnung nicht putzen können,da alles kontaminiert ist, mitunter bis zu 45minuten- 1stunde Händewaschen, dinge von außen dürfen nicht in die whg.,briefe öffnen und ggf. Bearbeiten = nahezu unmöglich da vo draußen und 1000hände gegangen...absolute vermeidungsstrategien etc...) ich arbeite vollzeit und mein Job macht mir spaß(sozialer bereich)und dort kann ich mittlerweile nahezu gänzlich auf zwänge "verzichten" (jahrelange therapien und bisher ein 3monatiger klinikaufenthalt sei dank) dafür schlagen sie privat umso doller zu...Zeitmangel, dauererschöpfung, Verlust sozialer Kontakte mittlerweile ganz akut auch Trennung der Partnerschaft nach 18 Jahren...sind die Folgen..
Nun habe ich meinen Bescheid vorgestern erhalten...GdB 30....
Gibt es bei einem wiederspruch reelle chancen?Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen?Weiß nicht ob ich gerade einer größeren Auseinandersetzung mit rechtlichen bzw. Gutachten oder ähnlichem emotional gewachsen bin...
Bin gespannt von euren Erfahrungen zu hören ..
Liebe Grüße und allen viel Erfolg auf den unterschiedlichen Wegen und in den unterschiedlichsten Situationen sie möglichst zwangsfrei und glücklich erleben zu könne!
MfG ANKA
GdB
Re: GdB
Hallo Anka,
Ja, auch ich habe anfangs nur 30 Punkte bekommen. Hab dann nach einiger Zeit einen Verschlimmerungsantrag gestellt auf 50, der wurde aber mit 40 zurückgewiesen.
Hab dann Widerspruch eingelegt, der abgewiesen wurde. Hab dann die Gewerkschaft (IG Metall bzw. DGB) dann eingeschaltet. Ging letztendlich bis vors Sozialgericht. Der Gutachter vor Ort war aber in meinen Augen leider nicht ausgewogen. Hat zwar quasi alles körperlich vermessen - zum Schluss stand ich nur noch in Unterhose da. Aber psychisch war kaum Thema der Begutachtung. Wobei ich viele DIN-A4-Blätter mit Notizen dabei hatte (u. a. aus Zwangsgründen). Auch darauf ging er nicht ein.
Das Gericht ist letztendlich dem Gutachten gefolgt. Dort waren nur 3 Sätze zur Psyche. Am Ende hieß es dann, dass eine schwerwiegende Zwangserkrankung ausgeschlossen werden kann, weil ich ja zumindest noch teilweise arbeitsfähig bin.
Meine Rechtsberaterin hat mir damals empfohlen vor Gericht meine Widerspruch zurückzuziehen und später einen neuen Antrag zu stellen. Dieses Vorgehen wäre leichter als eine Anfechtung des Gutachtens.
Vorm Gerichtssaal hab ich die Vertreterin des VdK bemerkt. Die ging quasi von einer Verhandlung in die nächste. Machte auf mich einen geübteren Eindruck, als meine Vertreterin.
Insofern: Wenn du VdK-Mitglied bist, besprech es doch dort mal deinen Fall am besten. Ansonsten eben Rechtsschutz der Gewerkschaft etc. Oder vielleicht hilft dir auch der Sozialpsychiatrische Dienst?
Was sonst noch geht, was ich auch habe: eine arbeitsrechtliche Gleichstellung mit Schwerbehinderung. Allerdings ... die bezieht sich dann leider quasi nur auf den Kündigungsschutz, nicht auf den Zusatzurlaub etc.
Ich wünsche dir viel Erfolg und drücke dir die Daumen. Schau auf dich!
Ja, auch ich habe anfangs nur 30 Punkte bekommen. Hab dann nach einiger Zeit einen Verschlimmerungsantrag gestellt auf 50, der wurde aber mit 40 zurückgewiesen.
Hab dann Widerspruch eingelegt, der abgewiesen wurde. Hab dann die Gewerkschaft (IG Metall bzw. DGB) dann eingeschaltet. Ging letztendlich bis vors Sozialgericht. Der Gutachter vor Ort war aber in meinen Augen leider nicht ausgewogen. Hat zwar quasi alles körperlich vermessen - zum Schluss stand ich nur noch in Unterhose da. Aber psychisch war kaum Thema der Begutachtung. Wobei ich viele DIN-A4-Blätter mit Notizen dabei hatte (u. a. aus Zwangsgründen). Auch darauf ging er nicht ein.
Das Gericht ist letztendlich dem Gutachten gefolgt. Dort waren nur 3 Sätze zur Psyche. Am Ende hieß es dann, dass eine schwerwiegende Zwangserkrankung ausgeschlossen werden kann, weil ich ja zumindest noch teilweise arbeitsfähig bin.
Meine Rechtsberaterin hat mir damals empfohlen vor Gericht meine Widerspruch zurückzuziehen und später einen neuen Antrag zu stellen. Dieses Vorgehen wäre leichter als eine Anfechtung des Gutachtens.
Vorm Gerichtssaal hab ich die Vertreterin des VdK bemerkt. Die ging quasi von einer Verhandlung in die nächste. Machte auf mich einen geübteren Eindruck, als meine Vertreterin.
Insofern: Wenn du VdK-Mitglied bist, besprech es doch dort mal deinen Fall am besten. Ansonsten eben Rechtsschutz der Gewerkschaft etc. Oder vielleicht hilft dir auch der Sozialpsychiatrische Dienst?
Was sonst noch geht, was ich auch habe: eine arbeitsrechtliche Gleichstellung mit Schwerbehinderung. Allerdings ... die bezieht sich dann leider quasi nur auf den Kündigungsschutz, nicht auf den Zusatzurlaub etc.
Ich wünsche dir viel Erfolg und drücke dir die Daumen. Schau auf dich!
Re: GdB
Und noch ne Ergänzung meinerseits: Hängt wohl auch viel vom eigenen Arzt ab. Ggf. den auch nochmal ins Boot holen.
Mein Psychiater meinte leider da schon immer: Wenn die sich jetzt auf eine Formulierung aufhängen... ich bin Arzt aber kein Gutachter...
Mein Psychiater meinte leider da schon immer: Wenn die sich jetzt auf eine Formulierung aufhängen... ich bin Arzt aber kein Gutachter...
-
Chris_84
Re: GdB
Seltsam. Eine teilweise Arbeitsfähigkeit steht meines Wissens der Gewärhung von 50% nicht entgegen.
Und wenn ein Gutachter kaum auf die Psyche eingeht, obwohl das das Hautpthema ist - meiner meinung nach ein klarer Gutachter-Fehler. Leider trifft man auch bei solchen Leuten immer wieder auf eklatante Inkompetenz.
Doch wer so schwerte Zwänge hat, hat für gewöhnlich auch mindestens einen Klinikauftenthalt hinter sicht. Das beste wäre, sich gleich in der Klinik helfen zu lassen. Diese Leute haben in Team dort meist mehr Erfahrung mit solchen Anträgen/Verfahren.
Und dann gibt es auch noch spezielle Fachanwälte für Medizinrecht / Patientenrechte. Auch dort kann man sich ggf. Hilfe suchen. Nicht empfehlenswert sind oft die Ärzte/Anwälte von "um der Ecke". Denn auch Richter verfügen für gewöhnlich nicht über die nötigen Fachkenntnisse. Sie verlassen sich daher meist auf die Gutachter. Deshalb braucht ihr Fachleute, die im besten Fall bereits den Gutachter "in die richtige Richtung" lenken...
Und wenn ein Gutachter kaum auf die Psyche eingeht, obwohl das das Hautpthema ist - meiner meinung nach ein klarer Gutachter-Fehler. Leider trifft man auch bei solchen Leuten immer wieder auf eklatante Inkompetenz.
Doch wer so schwerte Zwänge hat, hat für gewöhnlich auch mindestens einen Klinikauftenthalt hinter sicht. Das beste wäre, sich gleich in der Klinik helfen zu lassen. Diese Leute haben in Team dort meist mehr Erfahrung mit solchen Anträgen/Verfahren.
Und dann gibt es auch noch spezielle Fachanwälte für Medizinrecht / Patientenrechte. Auch dort kann man sich ggf. Hilfe suchen. Nicht empfehlenswert sind oft die Ärzte/Anwälte von "um der Ecke". Denn auch Richter verfügen für gewöhnlich nicht über die nötigen Fachkenntnisse. Sie verlassen sich daher meist auf die Gutachter. Deshalb braucht ihr Fachleute, die im besten Fall bereits den Gutachter "in die richtige Richtung" lenken...