Waschzwang behandeln ohne Klink

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admin_zf
Administrator
Beiträge: 67
Registriert: Sa 3. Feb 2018, 18:01

Re: Waschzwang behandeln ohne Klink

Beitrag von admin_zf »

Chris_84 hat geschrieben: So 21. Apr 2024, 16:42 Sehr geehrter Herr SHG,

sie haben hier sehr knapp, abgehackt und unpersönlich geantwortet ! Das sollten sie besser nicht tun. Denn Sie laufen sonst Gefahr, in diesem Forum für subjektiv zu unfreundlich empfundene Antworten gesperrt zu werden !
Dieses Forum ist sozusagen ein rechtsfreier Raum und es gibt keinen Schutz vor der Willkür der Administratoren !

Bitte bedenken Sie dies künftig...

Freundlichst
Ihr Chris
Lieber Chris_84,

rechtsfrei ist es hier nicht. Du verwechselst und vergleichst auch gerade unfreundlich mit beleidigend.
Aber zu unserem Recht gehört auch das "Hausrecht". Du darfst deine Ansichten auch gerne auf deiner eigenen Internerseite verbreiten, soweit sie nicht gegen geltendes Recht verstoßen.

Das Angebot dieses Forums ist freiwillig, wir sind nicht verpflichtet, dir persönlich das anzubieten. Noch dazu wo ich privat die Kosten dafür übernehme und wir ehrenamtlich in unserer Freizeit das Forum betreuen.

Viele Grüße

Franz
Emili
Beiträge: 11
Registriert: Sa 20. Apr 2024, 09:36

Re: Waschzwang behandeln ohne Klink

Beitrag von Emili »

Hi , danke für die Info .
Da gibt es ja so viele verschiedene Kliniken.
Mein Therapeut kennt nur die schön Klinik….
Chris_ocd
Beiträge: 7
Registriert: Do 18. Jul 2024, 16:32

Re: Waschzwang behandeln ohne Klink

Beitrag von Chris_ocd »

TeeCoffee hat geschrieben: So 21. Apr 2024, 22:54 Hi,

also
- "Mehrbettzimmer" -- kann ich gut verstehen, dass das bei Waschzwängen ein Problem ist, finde es auch unverschämt, dies Leuten zuzumuten, bevor die Therapie begonnen hat. Das wird frecherweise dann noch als "tolle Übung" verkauft. Aber es gibt ein paar wenige Kliniken, die auch Einzelbetten haben.
Ich denke, jeder darf natürlich seine Gründe haben, aber bei Zwängen adäquate Behandlung zu finden, ist ohnehin schon schwer genug. Je mehr zusätzliche Kriterien man hat, desto unwahrscheinlicher wird es, überhaupt etwas zu finden.
Gruss
Hi TeeCoffee, kannst du mir Kliniken mit Einzelzimmern nennen? Finde Mehrbettzimmer in solchen Fällen auch ein No-Go! Das sollte nach Krankheit entschieden werden und nicht danach, wer am meisten zahlt! Es geht einem dabei ja nicht um mehr Komfort.
TeeCoffee
Beiträge: 97
Registriert: Di 12. Jul 2022, 01:56

Re: Waschzwang behandeln ohne Klink

Beitrag von TeeCoffee »

Hi Chris_ocd,

ich war in der Christoph Dornier Klinik in Muenster. Dort sind es Einzelzimmer -- viele Patienten muessen den Aufenthalt leider Privat zahlen oder sind privatversichtert. Ab und an waren auch mal Kassenpatienten dort.
Ich glaube dass es in Prien eine Schön Klink gibt, wo man das wohl unter Zuzahlung auf einer Privatstation haben kann. Du koenntest auch mal bei der EOS Klinik in Muesnter fragen -- ich habe ueber die noch nicht viel gehoert, aber ihr Profil scheint auch Zwänge abzudecken. In Freiburg (Brsg) sind es fast nur geteilte Zimmer. Man sagte mir, es gaebe irgendwie ein Einzelzimmer aber kann sein dass man dann noch länger warten muss.
Wie du sagst, bei Waschzwangspatienten geht es nicht um Luxus sondern ist einfach noetig um erstmal den Einstieg zu finden -- sonst wird es ja noch viel schwerer. Daher habe ich mich immer sehr über den Satz "das ist ja eine gute Übung" geärgert. Man kommt sich nicht ernst genommen vor. Die Übungen kommen ja erst allmaehlich im Verlauf der Therapie und nicht beim Einchecken.
Gruss
Chris_ocd
Beiträge: 7
Registriert: Do 18. Jul 2024, 16:32

Re: Waschzwang behandeln ohne Klink

Beitrag von Chris_ocd »

Hey TeeCoffee,

Stimmt es, dass man dort 8 Einzeltherapiesitzungen pro Woche hat?! Das wären ja mehr als eine am Tag, wenn am Wochenende auch was ist? Wie gestaltet sich das? Was macht man in der ganzen Zeit? Hat man so viel zu erzählen oder macht man viele Expos?

Und wie bist dorthin gekommen? Bist du privat versichert?

Beste Grüße

Chris
TeeCoffee
Beiträge: 97
Registriert: Di 12. Jul 2022, 01:56

Re: Waschzwang behandeln ohne Klink

Beitrag von TeeCoffee »

Hi Chris_ocd,
Stimmt es, dass man dort 8 Einzeltherapiesitzungen pro Woche hat?! Das wären ja mehr als eine am Tag, wenn am Wochenende auch was ist? Wie gestaltet sich das? Was macht man in der ganzen Zeit? Hat man so viel zu erzählen oder macht man viele Expos?
Ja das stimmt, und es war fuer mich auch der Grund dorthin zu gehen. Am Wochenende ist nichts. Naja, also erstmal geht schon einiges an Zeit für all die Diagnosegspräche drauf, bevor man ueberhaupt anfängt. Und dann: Also je nachdem wie schlimm der Zwang ist, braucht es schon viel Zeit, um sich zu ueberwinden, die Angst bei der Expo auszuhalten, je nach PRoblematik geht man z.B. in die Stadt únd "kontaminiert" sich dort also Expo. ODer man bespricht eigenständige Expos vor und nach etc. Und manc einer hat ja dann auch noch Depressionen oder andere Probleme. Also ich finde es immer noch eher zu wenig als zu viel Zeit. Zu Beginn wartet man oft mit Therapeut bis die Anspannung nachlässt und das wird immer wieder abgefragt damit amn den Angstverlauf wahrnimmt....sowas dauert halt und ist nicht in 10 min vorüber. Und oft muss man dann danach alleine weiteraushalten, wenn die Übung vorbei ist -- ist ja nicht Sinn dann ans Waschbecken zu laufen, sondern es weiter so zu lassen. Dann macht man 100 min mit Therapeut pro Tag, aber da bleiben ja noch immer 14 Stunden, in denen man selbst uebt oder Gruppenangebote macht oder sich ausruht. Und durch die Kompression bleibt man vielleicht auch eher 6 oder 8 Wochen statt 12 oder 16 wie in vielen anderen Kliniken; in solchen hast du deine 1-2 Stunden pro Woche und der Rest sind dann Gruppenangebote, die mir jetzt bei den Zwängen konkret nicht soo viel gebracht haben --- das ist mehr Info. Oder Achtsamkeit oder sowas --- davon traut man sich aber nicht, wieder den Boden anzufassen oder den Müll rauszubringen ohne Hände zu waschen.
Und wie bist dorthin gekommen? Bist du privat versichert?
Leider mussten es meine Eltern zahlen (obwohl wir nicht finanziell besonders hochgestellt sind), wir waren nur gesetzlich versichert, aber in meinem damaligen Zustand wären geteilte Zimmer und 2 Wochenstunden niemals gegangen. Da wäre der Zwang zwischen den Sitzungen viel zu schnell wieder schlechter geworden, so hatte ich am nächsten Tag jemand, der mir mit den Schwierigkeiten half.

Gruss
Chris_ocd
Beiträge: 7
Registriert: Do 18. Jul 2024, 16:32

Re: Waschzwang behandeln ohne Klink

Beitrag von Chris_ocd »

Hey!

Danke für die Infos! Darf ich fragen was das gekostet hat? Und hat die Krankenkasse ihren Teil übernommen? Wann warst du da und wie lange? Hattest du nicht dann den Druck in deinem Kopf „oh Gott, meine Eltern haben viel dafür gezahlt, das muss jetzt klappen“?
TeeCoffee
Beiträge: 97
Registriert: Di 12. Jul 2022, 01:56

Re: Waschzwang behandeln ohne Klink

Beitrag von TeeCoffee »

Hi,

also ich will jetzt nichts über Preise sagen, aber du kannst dort in der Klinik anrufen und die können das dann schätzen, zumindest so in etwas Kosten pro Woche sollten sie dir geben koennen.
Nein, die Krankenkasse hat sich vollkommen geweigert irgend etwas zu zahlen. Das ist die Schande daran. Denn weil man zumindest kuerzer bleibt in solch einer Klinik als in der kassen-bezahlten Klinik, kann es gut sein, dass es sogar billiger oder nicht viel teurer als eine Standardklinik. "Privat" klingt zwar so exklusiv, aber dort werden keine Wellnesskuren durchgeführt. Es waere fair gewesen, wenn die Krankenkasse zumindest denselben Teil bezahlt hätte wie sie es in einer anderen Klinik getan hätten. Aber dann sagt man einfach "wir haben keine Verträge mit dieser Klinik" und Schluss. Und ich bin mir sicher, dass ich ohne die intensive Behandlung nicht klar gekommen wäre, möchte hier nicht spekulieren wie es mir dann ergangen wäre. Das war damals so um 2001 und es gab fuer mich selbst Schwierigkeiten überhaupt zu essen und zu trinken. Mir ging es danach deutlich besser, aber zum normalen Gesunden waren schon noch sehr deutlich Unterschiede. Ich war nochmal 2015 dort, weil es in der ambulanten Therapie doch nur sehr schleppend voranging, also eine Art "Booster" . Allerdings muss ich sagen, das die Intensität 2001 viel höher war, ich glaube ich habe da vielleicht sogar 4-6 Stunden am Tag gemacht, und brauchte das auch, weil es mir durch die Angst so schwer fiel, ueberhaupt in die Expos zu gehen. Ich finde der Therapieplan sollte sich im Idealfall nach der Symptomatik richten und nicht nach irgendeinem Taktplan. Obwohl alle Kliniken behaupten sie hätten einen "individuell zugeschnittenen Therapieplan". Ich kann mir bei wirklich schweren Zwängen kaum vorstellen, wie man mit 1-2 Stunden pro Woche relevante Fortschritte machen kann -- aber das ist nur meine Ansicht. Und sowas wie "ich habe viel ueber mich und meine Zwänge gelernt" ist zwar gut, aber m.E. nicht ausreichend.
Druck -- stimmt schon auch, aber meine Eltern wussten schon auch, dass man das nicht vorhersagen kann. Ich habe mich halt bemueht und das getan, was ich konnte. Es geschehen auch dort keine Wunder. Und man wird nie zu irgendwas gepushed oder gezwungen, und man muss schon selbst sehr motiviert sein, sonst sitzt man die Zeit nur ab. Leider ist es bei den psychischen Erkrankungen ganz anders als bei sonstigen Arztbehandlungen: Man muss das meiste selbst machen und das muss auch erst mal zu einem durchsickern.
Ich hoffe, das hilft.
Gruss
Chris_ocd
Beiträge: 7
Registriert: Do 18. Jul 2024, 16:32

Re: Waschzwang behandeln ohne Klink

Beitrag von Chris_ocd »

Hey!
Danke für die vielen Infos!
Welche Krankenkasse bist du denn?
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