ich lerne in letzter Zeit sehr viel über Zwänge und auch Gedanken allgemein und möchte einen kleinen Perspektivwechsel mit euch teilen, der mir sehr geholfen hat. Zwar habe ich trotz Besserung immer noch genug Zwangsgedanken und es ist auch kein neues Bild, aber war ein gewaltiger Aha-Moment für mich:
Man hört oft, sich Gedanken wie Autos auf einer Straße vorzustellen. Man beobachtet sie nur, und lässt sie ziehen. Akzeptiert die Gedanken (und auch Zwangsgedanken).
Da ich das Bild ein bisschen unorganisch fand, habe ich mir lieber einen Fluss vorgestellt. Die ersten paar Tage lang hatte ich einen knallgrünen, ekelhaften Fluss voller Giftmüll im Kopf. Ich dachte meine Aufgabe wäre es, ihn zu klären, ihn sauber zu machen.
Dann bin ich einen Schritt zurückgetreten und hatte auf einmal die Erkenntnis, dass es einfach ein normaler Fluss ist. Da schwimmen Fische und Enten, Boote und Treibholz, ein paar Algen gibt’s auch. Und natürlich treibt ab und zu eine ekelige benutze Bierflasche vorbei oder eine olle Plastiktüte mit Müll. Da ist kein kontaminierter Müllfluss in meinem Kopf; da treiben die schönen neben den hässlichen Sachen, die harmlosen neben den seltenen Fundstücken, und auch die hässlichen Dinge gehören dazu. Nun ja, nun ist die Landschaft in meinem Kopf durch diesen kleinen Switch gleich bedeutend angenehmer geworden.
Vielleicht hilft sich ja jemand mit ähnlichen Bildern

