Hallo,
bist du in psychiatrischer oder in psychologischer Behandlung? Ich frage mich ob, wenn du Lernen willst die Zwangshandlungen deiner Tochter nicht mehr zu unterstützen, nicht letzteres notwendig wäre? Ich finde es jedenfalls sehr gut, dass du dir Hilfe geholt hast und dass du ihr helfen willst. Ich vermute aber, dass du genau aus dem Grund auch mehr verwickelt bist in die Zwangshandlungen. Ich halte es auch für sinnvoll wenn du dir eine Selbsthilfegruppe für Angehörige suchst. Selbsthilfegruppen für deine Stadt kannst du googlen, manchmal muss man wo anrufen um Auskunft über die Gruppen zu bekommen. Ansonsten wäre die Online Gruppe ja auch ein Start.
Ich denke es ist vor allem wichtig, dass du nach und nach aufhörst ihre Zwangshandlungen zu unterstützen, denn damit verstärkst du die Zwangshandlung. Da ich diesen Teufelskreis kenne aus meiner Beziehung weiß ich wie schwer das sein kann und denke eben therapeutische Unterstützung ist notwendig, und Kompromisse, wie ihr ja scheinbar schon macht.
Geduld ist auch wichtig. Das geht nicht von heute auf morgen!
Ich würde auch versuchen mit deiner Tochter im Gespräch zu bleiben über Klinik, Selbsthilfegruppe etc. vielleicht kann sie dir hier auch einen Kompromiss anbieten? Was sagt sie denn, wenn man sie fragt, wie sie das lösen möchte, bzw. weitermachen möchte?
Klinik war die beste Entscheidung in meinem Leben. Es musste mir aber erst richtig, richtig schlechte gehen, damit ich das gemacht habe. Ich hatte viel zu viele Zwangssorgen und andere Ängste. Als ich dort war war es wie ein sehr intensives Schulandheim, ehrlich gesagt. Ich war gerne dort. Und es hat auch sehr geholfen, mehr als jede Therapie davor. Vielleicht findet ihr einen Weg ihr Ängste und Sorgen zu nehmen. Du schreibst ihr konntet nicht in den Urlaub fahren, ich kann mir vorstellen, dass es aufgrund der Zwänge schwierig für sie ist in eine Klinik zu fahren. Wäre also wichtig, die Sorgen und Ängste davor zu klären, vielleicht gibt es Lösungen.
Manchmal kommt die Einsicht/Motivation erst wenn man richtig, richtig tief fällt. Das habe ich schon am eigenen Leid erfahren und auch bei anderen traurig mit ansehen müssen. Mit Zwängen ist es auch schön fies, manche von uns sind Meister darin, uns selbst vorzugaukeln, dass ja noch alles läuft & funktioniert obwohl wir stundenlang den ganzen Tag mit wahnsinniger Anstrengung mit unsinnigen Handlungen/Gedanken beschäftigt sind. Geht es deiner Tochter vielleicht auch so?
Alles Gute für dich und deine Tochter!
Meine Jugendliche Tochter ist Zwangserkrankt und wir wissen nicht weiter
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Re: Meine Jugendliche Tochter ist Zwangserkrankt und wir wissen nicht weiter
Hallo Antonia
Danke für Dein Angebot. Meine Frau war beim ersten Treffen der Selbsthilfegruppe und wir sind jetzt auch in einer WhatsApp Gruppe. Es tut gut sich auszutauschen und zu merken, dass man nicht alleine ist und es mehreren so geht.
Ich selber bin in psychologischer Behandlung um zu lernen loszulassen.
Geduld haben wir. Was uns ermutigen würde/helfen würde wäre wenn es bei unserer Tochter besser wird (kleine Lichtblicke würden reichen). Aber das ist leider nicht der Fall.
Klinik ist eben das "rote Tuch" für sie und ich kann die Ängste nachvollziehen. Wir bleiben aber definitiv dran.
Danke für Eure Unterstützung.
JoJo
Danke für Dein Angebot. Meine Frau war beim ersten Treffen der Selbsthilfegruppe und wir sind jetzt auch in einer WhatsApp Gruppe. Es tut gut sich auszutauschen und zu merken, dass man nicht alleine ist und es mehreren so geht.
Ich selber bin in psychologischer Behandlung um zu lernen loszulassen.
Geduld haben wir. Was uns ermutigen würde/helfen würde wäre wenn es bei unserer Tochter besser wird (kleine Lichtblicke würden reichen). Aber das ist leider nicht der Fall.
Klinik ist eben das "rote Tuch" für sie und ich kann die Ängste nachvollziehen. Wir bleiben aber definitiv dran.
Danke für Eure Unterstützung.
JoJo