Ängste und Zwangsstörungen bei erwachsener Tochter
Ängste und Zwangsstörungen bei erwachsener Tochter
Hallo in die Runde,
unsere Tochter wird mittlerweile von ihrer diagnostizierten Zwangsstörung kombiniert mit Angststörung immer mehr beeinträchtigt.
Der Verlauf:
Führerschein: Angst vor/bei den Fahrstunden, Prüfungsangst
Im gleichen Jahr: Angst um eine sehr nahe Bezugsperson (die eine schwere Erkrankung bekam, diese aber gut im Griff hat)
Im Anschluss: Oberstufe und Abitur, teilweise noch unter Coronabedingungen: starke Prüfungsangst, Versagensangst.
Im Anschluss nach dem Abi: Freiwilliges Soziales Jahr in einer deutschen Großstadt mit Umzug und komplett eigenem Haushalt: eine tolle Zeit für sie (kein Druck, stark eingespannt in ihrer Arbeit, die sinnstiftend war, ihr viel Spaß machte und ihr viel gab).
Danach dachten wir naiverweise, die Ängste wären überwunden.
Seit Oktober 2023: Studium, wieder heimatfern: Leistungsdruck, Notendruck. Mittlerweile ist klar, dass Uni und Studiengang dafür "berüchtigt".
Die Prüfungsängste und sonstigen Ängste kamen mit aller Wucht zurück.
Das Studium gefällt ihr jedoch gut, es ist das, was sie seit Jahren wollte und sie lehnt es bisher ab, über Alternativen, egal in welche Richtung die gehen, nachzudenken.
Mit oder nach den Ängsten haben sich seit ein paar Monaten Zwangsstörungen entwickelt, die gefühlt immer stärker werden. Sie erkannte das selbst und hat sich aktiv um einen Therapieplatz gekümmert, was glücklicherweise sehr zügig geklappt hat.
In Therapie (Verhaltenstherapie mit Exposition, allerdings ist die Therapeutin keine Expertin für Zwänge) ist sie also seit ca. einem dreiviertel Jahr, bisher ohne Medikamente.
Sie ist sich ihrer Erkrankung sehr bewusst und kämpft - es muss unheimlich anstrengend sein.
Ihre Störung besteht hauptsächlich in Ordnungszwängen (bestimmte Anordnung bestimmter Gegenstände), Kontrollzwängen und - mittlerweile für uns am offensichtlichsten - extremen Zwangshandlungen in Form von Vermeiden oder Antippen bestimmter „Flecken“ auf dem Boden, nicht auf Steine treten, stehenbleiben, Linien nicht betreten, Stehenbleiben an bestimmten Stellen usw.
Das Laufen/Gehen ist das größte Problem für sie, wie sie selbst sagt. Vorher war es das Aufsammeln von Müll, das war das erste sichtbare Anzeichen und kam einige Zeit vor ihrer speziellen Art zu laufen, wir dachten aber da erst einmal an übertriebenes Umweltbewusstsein. Dieser Zwang wurde nun beinahe "ersetzt" durch die Zwänge beim Laufen. Diese sind auch die offensichtlichsten Zwänge, was ihr sehr unangenehm ist.
Uns ist mittlerweile bewusst, dass sie einfach nicht anders kann. Sie hat es uns gut erklärt, und auch wenn man es als nichtbetroffener Mensch nicht nachvollziehen kann, versuchen wir bestmöglich damit umzugehen.
Es ist ziemlich schwer. Man sieht das eigene Kind leiden und kämpfen und kann nicht wirklich helfen.
Laut ihren Aussagen kann sie alle ihre Zwangshandlungen nicht lassen, sie macht das, damit nicht etwas Schlimmes passiert. Ihre größte Angst ist es, geliebte Menschen zu verlieren, und dafür übt sie diese Handlungen aus. So sagte sie es uns.
Zum Glück geht sie offen mit ihrer Erkrankung um und das machen wir auch. Wir finden es sehr wichtig, dass diese Krankheiten das „Schambesetzte“ verlieren.
Ihr Freundeskreis vor allem im Studium hat großes Verständnis, aber trotzdem ist ihr soziales Leben im Moment sehr schwer, eingeschränkt und anstrengend mit diesen Zwangshandlungen. Und auch ein Freundeskreis kann das sicher nur begrenzt auffangen.
Körperliche Symptome gibt es ebenfalls einige: u.a. oft Übelkeit, Erbrechen, flauer Magen, Kreislaufprobleme, Schlafprobleme, hochsensibel was den Körper betrifft.
Durch ihre Zwänge geht sie extrem spät ins Bett, weil sie vorher noch alles mögliche kontrollieren muss.
All das bekommen wir nur mit, wenn sie daheim ist und nicht am Studienort, aber da scheint es auch so zu sein.
Das ganze ist verstärkt vor besonderen und unberechenbaren Situationen, die sie nicht kontrollieren kann.
Aufgrund einer Verletzung konnte sie in den letzten Wochen auch viele Situationen vermeiden. Soziales Leben war damit noch eingeschränkter.
Ich könnte unendlich weiterschreiben, aber meine Themen sind:
Ist es in einer solchen Situation angeraten, eine spezialisierte Klinik einzuschalten, oder ist die Therapiezeit mit ca. einem dreiviertel Jahr noch zu kurz für eine deutliche Besserung? Auch eben unter dem Aspekt der Verletzung?
Schön-Kliniken z.B.?
Sie überlegt, auch wenn sie es eigentlich vermeiden will, Medikamente zu nehmen und will das mit der Therapeutin besprechen. Wie sind da eure Erfahrungen?
Therapie ist jetzt leider auch 4 Wochen ausgefallen und wir haben die Hoffnung, dass es nun wieder aufwärts gehen kann, wenn es damit weitergeht.
Wie können wir sonst helfen und unterstützen?
Welche Anlaufstellen für uns als Angehörige gibt es?
Ist eine Selbsthilfegruppe für Angehörige eine Option?
Gibt es ähnlich gelagerte Fälle hier im Forum?
Fragen über Fragen ...
Ich bin dankbar für jeden Austausch.
Wir leiden so mit und fühlen uns so hilflos.
Wir wünschen ihr einfach ein glückliches und selbstbestimmtes Leben.
Vielen Dank im Voraus für eure Meinungen und beste Grüße!
AndAnn
unsere Tochter wird mittlerweile von ihrer diagnostizierten Zwangsstörung kombiniert mit Angststörung immer mehr beeinträchtigt.
Der Verlauf:
Führerschein: Angst vor/bei den Fahrstunden, Prüfungsangst
Im gleichen Jahr: Angst um eine sehr nahe Bezugsperson (die eine schwere Erkrankung bekam, diese aber gut im Griff hat)
Im Anschluss: Oberstufe und Abitur, teilweise noch unter Coronabedingungen: starke Prüfungsangst, Versagensangst.
Im Anschluss nach dem Abi: Freiwilliges Soziales Jahr in einer deutschen Großstadt mit Umzug und komplett eigenem Haushalt: eine tolle Zeit für sie (kein Druck, stark eingespannt in ihrer Arbeit, die sinnstiftend war, ihr viel Spaß machte und ihr viel gab).
Danach dachten wir naiverweise, die Ängste wären überwunden.
Seit Oktober 2023: Studium, wieder heimatfern: Leistungsdruck, Notendruck. Mittlerweile ist klar, dass Uni und Studiengang dafür "berüchtigt".
Die Prüfungsängste und sonstigen Ängste kamen mit aller Wucht zurück.
Das Studium gefällt ihr jedoch gut, es ist das, was sie seit Jahren wollte und sie lehnt es bisher ab, über Alternativen, egal in welche Richtung die gehen, nachzudenken.
Mit oder nach den Ängsten haben sich seit ein paar Monaten Zwangsstörungen entwickelt, die gefühlt immer stärker werden. Sie erkannte das selbst und hat sich aktiv um einen Therapieplatz gekümmert, was glücklicherweise sehr zügig geklappt hat.
In Therapie (Verhaltenstherapie mit Exposition, allerdings ist die Therapeutin keine Expertin für Zwänge) ist sie also seit ca. einem dreiviertel Jahr, bisher ohne Medikamente.
Sie ist sich ihrer Erkrankung sehr bewusst und kämpft - es muss unheimlich anstrengend sein.
Ihre Störung besteht hauptsächlich in Ordnungszwängen (bestimmte Anordnung bestimmter Gegenstände), Kontrollzwängen und - mittlerweile für uns am offensichtlichsten - extremen Zwangshandlungen in Form von Vermeiden oder Antippen bestimmter „Flecken“ auf dem Boden, nicht auf Steine treten, stehenbleiben, Linien nicht betreten, Stehenbleiben an bestimmten Stellen usw.
Das Laufen/Gehen ist das größte Problem für sie, wie sie selbst sagt. Vorher war es das Aufsammeln von Müll, das war das erste sichtbare Anzeichen und kam einige Zeit vor ihrer speziellen Art zu laufen, wir dachten aber da erst einmal an übertriebenes Umweltbewusstsein. Dieser Zwang wurde nun beinahe "ersetzt" durch die Zwänge beim Laufen. Diese sind auch die offensichtlichsten Zwänge, was ihr sehr unangenehm ist.
Uns ist mittlerweile bewusst, dass sie einfach nicht anders kann. Sie hat es uns gut erklärt, und auch wenn man es als nichtbetroffener Mensch nicht nachvollziehen kann, versuchen wir bestmöglich damit umzugehen.
Es ist ziemlich schwer. Man sieht das eigene Kind leiden und kämpfen und kann nicht wirklich helfen.
Laut ihren Aussagen kann sie alle ihre Zwangshandlungen nicht lassen, sie macht das, damit nicht etwas Schlimmes passiert. Ihre größte Angst ist es, geliebte Menschen zu verlieren, und dafür übt sie diese Handlungen aus. So sagte sie es uns.
Zum Glück geht sie offen mit ihrer Erkrankung um und das machen wir auch. Wir finden es sehr wichtig, dass diese Krankheiten das „Schambesetzte“ verlieren.
Ihr Freundeskreis vor allem im Studium hat großes Verständnis, aber trotzdem ist ihr soziales Leben im Moment sehr schwer, eingeschränkt und anstrengend mit diesen Zwangshandlungen. Und auch ein Freundeskreis kann das sicher nur begrenzt auffangen.
Körperliche Symptome gibt es ebenfalls einige: u.a. oft Übelkeit, Erbrechen, flauer Magen, Kreislaufprobleme, Schlafprobleme, hochsensibel was den Körper betrifft.
Durch ihre Zwänge geht sie extrem spät ins Bett, weil sie vorher noch alles mögliche kontrollieren muss.
All das bekommen wir nur mit, wenn sie daheim ist und nicht am Studienort, aber da scheint es auch so zu sein.
Das ganze ist verstärkt vor besonderen und unberechenbaren Situationen, die sie nicht kontrollieren kann.
Aufgrund einer Verletzung konnte sie in den letzten Wochen auch viele Situationen vermeiden. Soziales Leben war damit noch eingeschränkter.
Ich könnte unendlich weiterschreiben, aber meine Themen sind:
Ist es in einer solchen Situation angeraten, eine spezialisierte Klinik einzuschalten, oder ist die Therapiezeit mit ca. einem dreiviertel Jahr noch zu kurz für eine deutliche Besserung? Auch eben unter dem Aspekt der Verletzung?
Schön-Kliniken z.B.?
Sie überlegt, auch wenn sie es eigentlich vermeiden will, Medikamente zu nehmen und will das mit der Therapeutin besprechen. Wie sind da eure Erfahrungen?
Therapie ist jetzt leider auch 4 Wochen ausgefallen und wir haben die Hoffnung, dass es nun wieder aufwärts gehen kann, wenn es damit weitergeht.
Wie können wir sonst helfen und unterstützen?
Welche Anlaufstellen für uns als Angehörige gibt es?
Ist eine Selbsthilfegruppe für Angehörige eine Option?
Gibt es ähnlich gelagerte Fälle hier im Forum?
Fragen über Fragen ...
Ich bin dankbar für jeden Austausch.
Wir leiden so mit und fühlen uns so hilflos.
Wir wünschen ihr einfach ein glückliches und selbstbestimmtes Leben.
Vielen Dank im Voraus für eure Meinungen und beste Grüße!
AndAnn
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Heinz_Hilbig
- Beiträge: 117
- Registriert: Di 14. Jan 2025, 11:47
Re: Ängste und Zwangsstörungen bei erwachsener Tochter
Hallo
Es gibt schon genug ähnliche Beiträge hier. Ich fasse mich also kurz.
Eure Tochter ist erwachsen. Und es macht den Eindruck, als könne sie die Situation gut selbst einschätzen und auch tun was nötig ist.
Lasst sie in Ruhe. Haltet euch raus. Und kümmert euch um euch selbst. Sucht euch eine Selbsthilfegruppe für Angehörige oder auch therpeutische Unterstützung für euch selbst. Ich habe dein Eindruck, damit seid ihr für die nächsten Monate erst einmal ganz gut ausgelastet.
Zum besseren Verständnis der Gesamtsituation eurer Tochter: in Anbetracht der Schwere ihrer Symptomatik könnte sie durchaus über einen Klinikaufenthalt nachdenken. Dieser wird jedoch 10-12 Wochen dauern. U.u. würde sie dadurch ein Semester verlieren... Ausgang im Übrigen ungewiss. Manche kommen gebessert aus der Klinik, andere weitgehend unverändert und wieder andere sogar mit stärkerer Symptomatik. Und da ihr nach 9 Monaten scheinbar schon etwas ungeduldig werdet: Zwänge und Ängste werden eure Tochter noch auf Jahre hin begleiten. Bei den ganzen Baustellen, welche hier skizziert wurden, hat eure Tochter locker "Arbeit" für die nächsten 5-10 Jahre... Schnelle Lösungen sind nicht in Sicht.
Versucht also das Beste aus der Situation zu machen. Jeder für sich selbst.
Beste Grüsse
Heinz
Es gibt schon genug ähnliche Beiträge hier. Ich fasse mich also kurz.
Eure Tochter ist erwachsen. Und es macht den Eindruck, als könne sie die Situation gut selbst einschätzen und auch tun was nötig ist.
Lasst sie in Ruhe. Haltet euch raus. Und kümmert euch um euch selbst. Sucht euch eine Selbsthilfegruppe für Angehörige oder auch therpeutische Unterstützung für euch selbst. Ich habe dein Eindruck, damit seid ihr für die nächsten Monate erst einmal ganz gut ausgelastet.
Zum besseren Verständnis der Gesamtsituation eurer Tochter: in Anbetracht der Schwere ihrer Symptomatik könnte sie durchaus über einen Klinikaufenthalt nachdenken. Dieser wird jedoch 10-12 Wochen dauern. U.u. würde sie dadurch ein Semester verlieren... Ausgang im Übrigen ungewiss. Manche kommen gebessert aus der Klinik, andere weitgehend unverändert und wieder andere sogar mit stärkerer Symptomatik. Und da ihr nach 9 Monaten scheinbar schon etwas ungeduldig werdet: Zwänge und Ängste werden eure Tochter noch auf Jahre hin begleiten. Bei den ganzen Baustellen, welche hier skizziert wurden, hat eure Tochter locker "Arbeit" für die nächsten 5-10 Jahre... Schnelle Lösungen sind nicht in Sicht.
Versucht also das Beste aus der Situation zu machen. Jeder für sich selbst.
Beste Grüsse
Heinz
Re: Ängste und Zwangsstörungen bei erwachsener Tochter
Bissl locker lassen, nicht zu viel Druck machen, sie auch selbstständig erwachsener werden lassen -das würde ich auch so einschätzen, dass das gut ist. Jede/r für sich „alleine“ - ohne Miteinander, das würde ich nicht so absolut befürworten.
Re: Ängste und Zwangsstörungen bei erwachsener Tochter
Danke für diese Worte, so sehe ich das auch und so handhaben wir es auch.ocøoc hat geschrieben: Sa 13. Sep 2025, 07:21 Bissl locker lassen, nicht zu viel Druck machen, sie auch selbstständig erwachsener werden lassen -das würde ich auch so einschätzen, dass das gut ist. Jede/r für sich „alleine“ - ohne Miteinander, das würde ich nicht so absolut befürworten.
Mir war es einfach als Neuling ein Bedürfnis, mir das "von der Seele zu schreiben".
Viele Grüße!
-
Pfauenauge
- Beiträge: 1
- Registriert: Di 30. Sep 2025, 07:27
Re: Ängste und Zwangsstörungen bei erwachsener Tochter
Hallo AndAnn,
Danke dafür, dass ihr den Beitrag geschrieben habt.
Man könnte meinen, ihr schreibt von unserer Tochter. Es gibt so viele Parallen zwischen uns. Sie hat genau die gleichen Lebensstationen hinter/ vor sich ( Abi, Bufdi, Studium/ Therapie/ Umzug/ Ängste/ Zwänge). Ich weiß auch gar nicht, wo ich anfangen soll mit Aufzählen.
Ich will euch nur schreiben, dass ich euch hundertprozentig verstehen kann, auch wenn das vielleicht keine Hilfe ist. Ich fühl mich genauso hilflos. Es tut gut, wenn man sich mit jemandem austauschen kann.
Bitte schreibt mir wieder. Das tut mir auch gut.
Viele Grüße von Pfauenauge
Danke dafür, dass ihr den Beitrag geschrieben habt.
Man könnte meinen, ihr schreibt von unserer Tochter. Es gibt so viele Parallen zwischen uns. Sie hat genau die gleichen Lebensstationen hinter/ vor sich ( Abi, Bufdi, Studium/ Therapie/ Umzug/ Ängste/ Zwänge). Ich weiß auch gar nicht, wo ich anfangen soll mit Aufzählen.
Ich will euch nur schreiben, dass ich euch hundertprozentig verstehen kann, auch wenn das vielleicht keine Hilfe ist. Ich fühl mich genauso hilflos. Es tut gut, wenn man sich mit jemandem austauschen kann.
Bitte schreibt mir wieder. Das tut mir auch gut.
Viele Grüße von Pfauenauge
Re: Ängste und Zwangsstörungen bei erwachsener Tochter
Hallo AndAnn,
ja das klingt nicht schoen, aber leider gibt es sowas oft. Klingt in dem Fall vom Typ her eher nach "magisches Denken". Es ist gut, dass ihr so schnell dran seid, qualifizierte Hilfe zu finden. Schau auch mal bei ACT und kognitiven Verzerrungen / though-action-fusion. Da geht es um dieses Thema zu lernen, wie man solche Gedanken enkoppeln kann.
Und es ist auch gut, dass Eure Tochter es selbst einsieht dass sie die Hilfe braucht. Man kann natuerlich nie vorher sagen, wem was hilft. Aber ich denke intensive Therapie via spezialisierter Klinik und - falls es fuer sie in Frage kommt - Medikamente, haben gute Chancen, das ganze zu verbessern. Es sind die "offensichtlichen" Mittel die einem zur Verfügung stehen und ich persoenlich würde (und habe) sie genutzt. Aber das kann man von aussen nicht wirklich beurteilen.
Leider ist das mit dem Semester so, aber Zwänge sind oft hartnäckig und da kann es das schon Wert sein. Hätte jemand eine schwere depressive Episode oder psychotische Schübe, bliebe einem auch nichts anderes übrig als sich diese Zeit zu nehmen. Oder wenn sich jemand schwer verletzt und operiert werden muss. Also wieso soll das bei Zwängen anders sein?
Wünsche viel Kraft und gute Verbesserungen.
Gruss
ja das klingt nicht schoen, aber leider gibt es sowas oft. Klingt in dem Fall vom Typ her eher nach "magisches Denken". Es ist gut, dass ihr so schnell dran seid, qualifizierte Hilfe zu finden. Schau auch mal bei ACT und kognitiven Verzerrungen / though-action-fusion. Da geht es um dieses Thema zu lernen, wie man solche Gedanken enkoppeln kann.
Und es ist auch gut, dass Eure Tochter es selbst einsieht dass sie die Hilfe braucht. Man kann natuerlich nie vorher sagen, wem was hilft. Aber ich denke intensive Therapie via spezialisierter Klinik und - falls es fuer sie in Frage kommt - Medikamente, haben gute Chancen, das ganze zu verbessern. Es sind die "offensichtlichen" Mittel die einem zur Verfügung stehen und ich persoenlich würde (und habe) sie genutzt. Aber das kann man von aussen nicht wirklich beurteilen.
Leider ist das mit dem Semester so, aber Zwänge sind oft hartnäckig und da kann es das schon Wert sein. Hätte jemand eine schwere depressive Episode oder psychotische Schübe, bliebe einem auch nichts anderes übrig als sich diese Zeit zu nehmen. Oder wenn sich jemand schwer verletzt und operiert werden muss. Also wieso soll das bei Zwängen anders sein?
Wünsche viel Kraft und gute Verbesserungen.
Gruss
Re: Ängste und Zwangsstörungen bei erwachsener Tochter
Hallo Pfauenauge,Pfauenauge hat geschrieben: Di 30. Sep 2025, 07:42 Hallo AndAnn,
Danke dafür, dass ihr den Beitrag geschrieben habt.
Man könnte meinen, ihr schreibt von unserer Tochter. Es gibt so viele Parallen zwischen uns. Sie hat genau die gleichen Lebensstationen hinter/ vor sich ( Abi, Bufdi, Studium/ Therapie/ Umzug/ Ängste/ Zwänge). Ich weiß auch gar nicht, wo ich anfangen soll mit Aufzählen.
Ich will euch nur schreiben, dass ich euch hundertprozentig verstehen kann, auch wenn das vielleicht keine Hilfe ist. Ich fühl mich genauso hilflos. Es tut gut, wenn man sich mit jemandem austauschen kann.
Bitte schreibt mir wieder. Das tut mir auch gut.
Viele Grüße von Pfauenauge
es hilft mir sehr, deine Worte zu lesen und zu merken, man ist nicht alleine. Vielen Dank!
Der nächste Schritt bei unserer Tochter ist nun, dass sie sich einen Termin bei einem Neurologen/Psychiater organisiert hat wegen Beginn einer medikamentösen Behandlung, ihre Therapeutin rät ihr auch dazu.
Ich selbst versuche, mich gut zu informieren, damit wir das alles besser verstehen und wissen, wie wir uns am besten verhalten.
Es gibt eine Selbsthilfegruppe für Angehörige zwangserkrankter Kinder, dort habe ich mich angemeldet und plane, an verschiedenen Zoom-Meetings teilzunehmen.
Vielleicht wäre das auch etwas für dich.
Wir bleiben gerne in Kontakt.
Viele Grüße
AndAnn
Re: Ängste und Zwangsstörungen bei erwachsener Tochter
Vielen Dank, das sind so wahre Worte!TeeCoffee hat geschrieben: Fr 3. Okt 2025, 14:05 Hallo AndAnn,
ja das klingt nicht schoen, aber leider gibt es sowas oft. Klingt in dem Fall vom Typ her eher nach "magisches Denken". Es ist gut, dass ihr so schnell dran seid, qualifizierte Hilfe zu finden. Schau auch mal bei ACT und kognitiven Verzerrungen / though-action-fusion. Da geht es um dieses Thema zu lernen, wie man solche Gedanken enkoppeln kann.
Und es ist auch gut, dass Eure Tochter es selbst einsieht dass sie die Hilfe braucht. Man kann natuerlich nie vorher sagen, wem was hilft. Aber ich denke intensive Therapie via spezialisierter Klinik und - falls es fuer sie in Frage kommt - Medikamente, haben gute Chancen, das ganze zu verbessern. Es sind die "offensichtlichen" Mittel die einem zur Verfügung stehen und ich persoenlich würde (und habe) sie genutzt. Aber das kann man von aussen nicht wirklich beurteilen.
Leider ist das mit dem Semester so, aber Zwänge sind oft hartnäckig und da kann es das schon Wert sein. Hätte jemand eine schwere depressive Episode oder psychotische Schübe, bliebe einem auch nichts anderes übrig als sich diese Zeit zu nehmen. Oder wenn sich jemand schwer verletzt und operiert werden muss. Also wieso soll das bei Zwängen anders sein?
Wünsche viel Kraft und gute Verbesserungen.
Gruss
Liebe Grüße, AndAnn
-
Heinz_Hilbig
- Beiträge: 117
- Registriert: Di 14. Jan 2025, 11:47
Re: Ängste und Zwangsstörungen bei erwachsener Tochter
Wann entkoppelst du deine Gedanken ?TeeCoffee hat geschrieben: Fr 3. Okt 2025, 14:05 Schau auch mal bei ACT und kognitiven Verzerrungen / though-action-fusion. Da geht es um dieses Thema zu lernen, wie man solche Gedanken enkoppeln kann.