Re: Magisches Denken im Alltag
Verfasst: So 3. Mär 2019, 13:37
Es ist nicht nur ein Klischee, dass gerade Programmierer und ähnliche Berufsgruppen zwanghaftes Verhalten aufweisen. Das hat für den Job nicht nur etwas Negatives.Yorge hat geschrieben: ↑Sa 2. Mär 2019, 20:32 Mir ist aufgefallen, dass bei dem was du gerne machen möchtest (Programmieren, Grafiken erstellen), dass es da einerseits um Techniken geht, die sicherlich ganz exakt stimmen müssen - klar, weil sonst wird ja das Programm nicht laufen - andererseits bräuchte es dazu auch Kreativität, die du dir im Moment scheinbar nur sehr beschränkt erlaubst, ansonsten kommt ja auch nichts besonderes zum Vorschein.
Ich lehne mich mal weit aus dem Fehster und behaupte einfach, dass die meisten Zwangskranken während ihres Lebens Bekanntschaft mit vielen Arten von Zwangsverhalten gemacht haben. Oft sogar in einer Art und Weise, die sie selbst nie als Zwangsverhalten erkannt haben.
Dazu gehört beispielsweise auch, gewisse Ansprüche an sich zu setzen und dafür sorgen zu wollen, dass das Programm das man schreibt bestimmten Vorgaben entspricht. Dass Coding-Conventions 100%ig eingehalten werden und dass Dinge, die man in der Ausbildung als "Unsaubere Programmierung" kennengelernt hat unbedingt vermieden werden sollen, selbst dann, wenn man dadurch erstmal viel schneller zu einem Ergebnis kommen würde.
Da all diese "Quick and Dirty" Lösungen aber die Eigenheit haben, einem früher oder später sehr schmerzhaft auf die Füße zu fallen, hat der Zwängler den Vorteil, in dieses Problem später weniger zu laufen.
Verbreitet unter Programmierern ist auch der Wunsch "a beautyful piece of code" zu schreiben anstatt einfach nur eine Aufgabe zu erledigen.
tzak, ich weiss nicht genau ob du den Begriff "Flow" kennst.
Das bedeutet, dass man nach einer gewissen Zeit des konzentrierten Arbeitens oder auch Spielens in einen Zustand kommt, der einer Meditation gleichkommt. Es geht alles leichter von der Hand, man ist in einem Modus, in dem nur noch die Aufgabe und man selber präsent sind und alles drum herum ausgeblendet wird. Das Erlebnis des Arbeitens wird als extrem positiv und entspannend empfunden.
Zu den Dingen, die in diesem Zustand ausgeblendet werden, gehören auch Zwangsgedanken.
Vielleicht ist es für dich hilfreich, öfter in diesen Zustand zu kommen und dadurch die eigene Kreativität wieder viel positiver zu erleben.
Gerade im kreativen Bereich und im Bereich Programmierung gibt es regelrechte "Flow Junkies".
Um in den Flow zu kommen ist es vor allem wichtig, für eine längere Zeit ungestört zu sein. Also auch kein Telefon oder andere Arten der Kommunikation zwischendurch.
Liebe Grüße
Miranda