"Wie geht es Ihnen so?" - Strukturlose ambulanten Therapie - wer kennt das?

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SHG
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Alles Gute

Beitrag von SHG »

Sorry, dass ich nochmal zwischenfunke.
Verstand, Vorsicht, Gründlichkeit, Systematik - das ist es ja wohl nicht, woran es uns beim Zwängeln meist mangelt.

Ja, und wsl. wäre es hilfreich, mehr das Gute zu beachten - so, wie ich es hier gerade auch zu wenig mache - da möcht‘ ich wieder mehr daran arbeiten.
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Tim
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Re: "Wie geht es Ihnen so?" - Strukturlose ambulanten Therapie - wer kennt das?

Beitrag von Tim »

Hallo

Ich teile die Ansichten von Xanadu und Downtherabbithole teilweise.

Möchte doch gerne eine kleine Bresche für die Therapeuten schlagen.
Ausdrücklich nur die Therapeuten. Nicht die Kliniken.

Die T. haben oft zu viele Patienten. Was meine Erfahrung war. Dazu kommt der nach wie vor
geringe Wissen Stand über Zwänge. Das was ich bisher mit bekommen habe ist das man in der kognitiven
VT immer darauf setzt die Zwänge durch Konfrontation abzuschwächen. Da gibt es einfach kein Plan B.

Dann wird von den Krankenkassen eben nicht mehr bezahlt als das was dort gemacht wird. Also den gesetzlichen.
Ich habe neulich erst auf der Seite hier gelesen dass man ein neues Konzept gefunden hat.
Nämlich 3 x 3. An Drei Tagen 3 Stunden intensiv mit dem Patienten Expos machen.
DAS würde mir sicher viel mehr helfen.

In der Klinik Bad Bramstedt hatte ich 1 begleitete Expo. Naja was will man da erwarten.
1 begleitete Expo? Danach alles auf Eigenverantwortung.

Aber das ist eben so.
Die haben einfach nicht mehr Kapazitäten.
Was ich unfair finde ist das man dann gesagt bekommt man kann das doch alleine machen. Kein Problem.

Doch es ist ein Problem.

Wie hier schon einige geschrieben haben hat man oft keinen Mut sich darüber "zu beschweren".
So bleibt eben nicht viel übrig.

Wenn man allerdings 3 x 3 Therapiesitzungen machen würde. Wäre die T. Zeit eben nach 3 Wochen vorbei.
Die Bereitschaft was neues zu wagen hängt stark vom Therapeut ab.
Ich hatte da bei meinem ersten Besuch Glück.

Das A und O für mich war sich mental so vorzubereiten dass man es schafft die inneren Barrieren zu überschreiten.

Wie schon gesagt wurde ist das schwer das richtige Feingefühl zu haben was für den Patienten jetzt zu viel Druck oder zu wenig ist.
So sehe ich das.

Eben so wurde geschrieben das die Therapie immer nur Hilfe zur Selbsthilfe ist. Stimmt!
Wäre eben schön wenn man mehr Hilfe bekäme. Für mich vor allem in Form von Einzel.

Eine Klinik nur für Zwängler wäre toll.

Warum gibts noch keine Lobby für uns Zwangskranke? Weil es kaum/keine Aufklärung gibt.
Da bin ich wieder bei dem Punkt. Seine Krankheit der Umwelt bewusst machen.
Die Krankheiten die du erwähnst sind in der Gesellschaft akzeptiert. So wie ein Schnupfen.
Doch wenn man sagt man hat Zwänge. Da gucken viele nur und wissen nichts darüber.

Und noch ein Punkte sollte man berücksichtigen. Die Formen der Zwänge sind doch teilweise sehr verschieden. Und die Schwere spielt eine große Rolle.
Ich denke für leichte bis mittelschwere Zwänge haben die Kliniken durchaus ein großes Potential.
Ich habe selber einige Leute gesehen die sehr viel von dem Besuch hatten.
Denen wirklich geholfen wurde.
Was aber schwere Fälle anbelangt. Da ist meiner Meinung noch zu wenig Erfahrung da.

Eine individuelle Therapie wäre da das beste. Doch wer kann sich schon einen eigenen Therapeuten
leisten? Ich hätte gerne einen Therapeuten der mir Nachts um 1 hilft wenn ich mal wieder irgendwo fest stecke. Oder wenigstens jeden Tag ein mal da wäre. Doch ist das realistisch? :|

Fakt ist das wir alle das Potential haben uns zu ändern. So zu werden wie wir früher waren.

@SHG
Ich glaube nicht das du damit jemand störst ;)

Beste Grüße
Tim
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SHG
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Unbeantwortetes

Beitrag von SHG »

Schade, denn ich möchte gerne das eingefahrene schädliche Denken soweit stören, damit sich was zum Guten ändern kann.
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