Re: [Coronavirus]
Verfasst: Di 19. Jan 2021, 15:51
Hallo zusammen,
ich bin gerade das erste Mal auf dieses Forum gestoßen. Ich hab die Seite bis jetzt nur zur Therapeutensuche genutzt.
Kurz zu mir. Ich bin 21 Jahre alt, habe bei einer Bank eine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht und studiere nun an einer FH BWL im 2. Semester, während ich nebenbei noch als Werksstudentin bei der Bank arbeite.
Ich habe seit 2012/13 (genau kann ich das nicht mehr sagen) Waschzwänge, die sich aber im Laufe der Zeit auch in andere Zwänge verändert/ ausgeweitet habe. Ich nenne mal einige Beispiele: Nachdem meine Oma an Krebs gestorben ist, hatte ich immer wieder die Gedanken, dass ich es ja gut finden würden, dass sie tot ist und habe mich selber so verurteilt, dass ich nicht richtig trauern konnte, weil ich das Gefühl hatte es steht mir nicht zu, wenn ich solche Gedanken habe. Dann hatte ich Angst etwas aus einem Geschäft zu klauen und bin nur noch mit Händen in den Taschen in Geschäfte gegangen und wenn ich mich einen Augenblick nicht darauf konzentriert habe, hatte ich innerlich ganz große Angst, dass ich was geklaut habe, usw. Im Jahr 2019 sind Bekannte von mir bei einem Autounfall ums Leben gekommen und da wiederholte sich das Prozedere von nach dem Tod meiner Oma. Ich habe wieder gedacht, ich bin froh dass die tot sind und hab mich dafür selber gehasst. Parallel lief die ganze Zeit noch der Waschzwang ab, der sich darin geäußert hat, dass ich immer wieder meine Hände gewaschen habe und teilweise stundenlang geduscht habe, aus Angst nicht sauber genug zu sein. Später hat sich der Waschzwang hauptsächlich auf Urin konzentriert.
Letztes Jahr war vor allem die Angst, dass ich schlecht über meine Freunde reden könnte oder Geheimnisse erzähle oder ähnliches, sodass ich angefangen habe, ganze Gespräche auf meinem Handy aufzuschreiben und so weiter. Das war eines der stärksten und längsten Zwänge. Ich hab schon Panik bekommen, wenn ich angefangen habe über meine Freunde zu reden.
Ich war mittlerweile bei drei verschiedenen ambulanten Therapeuten. Die letzte Therapie habe ich heute abgebrochen, weil ich keinerlei Veränderung merke. Anfang 2020 war ich teilstationär was tatsächlich auch viel gebracht hat, aber dann kam Corona.
Mittlerweile bin ich ausgezogen, weil das Verhältnis zu Hause immer angespannter wurde und ich meine Mutter auch immer als Absicherung brauchte bzw brauche dass ich nichts schlimmes mache usw. Es ist echt schwierig alleine klar zu kommen, die Uni und so läuft alles nebenbei und ich stehe in fast allen Fächern 1, weil ich das irgendwie als Pflicht sehe, dass gut zu schaffen, aber ich hab gefühlt überhaupt keine Kraft mehr und laufe auf dem letzten Zahn.
Nun zu meinem aktuellen Zwang. Ich hab zu Beginn des Lockdowns als Corona gerade angefangen hat, teilweise wenn ich wütend war Leute angehustet und hab auch gedacht, dass sie ruhig sterbe können und so weiter. Ich hatte aber danach irgendwie kein schlechte Gewissen und während ich in der Klinik war kam das ganze irgendwie nochmal in einem ganz anderen Zusammenhang, dass ich Angst hatte Leute anzustecken, dann aber auf der anderen Seite angehustet habe und mich dann im Umkehrschluss gefühlt habe wie eine Mörderin. Dann hab ich nach der Klinik immer wieder darüber nachgegrübelt, hatte Panikattacken und hab mich fertig gemacht, dass ich jemanden umgebracht haben könnte. Weil ich bin der Meinung, dass die ersten Male nichts mit meinem Zwang zu tun haben, sondern dass ich einfach unfassbar sauer war und wirklich böse Absichten hatte. Ich kann mich nicht mehr im Spiegel angucken, weil ich mich so hasse.
Ich weiss nicht, wie ich daraus kommen soll.
Vielleicht hat einer von euch eine Idee.
Liebe Grüße
ich bin gerade das erste Mal auf dieses Forum gestoßen. Ich hab die Seite bis jetzt nur zur Therapeutensuche genutzt.
Kurz zu mir. Ich bin 21 Jahre alt, habe bei einer Bank eine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht und studiere nun an einer FH BWL im 2. Semester, während ich nebenbei noch als Werksstudentin bei der Bank arbeite.
Ich habe seit 2012/13 (genau kann ich das nicht mehr sagen) Waschzwänge, die sich aber im Laufe der Zeit auch in andere Zwänge verändert/ ausgeweitet habe. Ich nenne mal einige Beispiele: Nachdem meine Oma an Krebs gestorben ist, hatte ich immer wieder die Gedanken, dass ich es ja gut finden würden, dass sie tot ist und habe mich selber so verurteilt, dass ich nicht richtig trauern konnte, weil ich das Gefühl hatte es steht mir nicht zu, wenn ich solche Gedanken habe. Dann hatte ich Angst etwas aus einem Geschäft zu klauen und bin nur noch mit Händen in den Taschen in Geschäfte gegangen und wenn ich mich einen Augenblick nicht darauf konzentriert habe, hatte ich innerlich ganz große Angst, dass ich was geklaut habe, usw. Im Jahr 2019 sind Bekannte von mir bei einem Autounfall ums Leben gekommen und da wiederholte sich das Prozedere von nach dem Tod meiner Oma. Ich habe wieder gedacht, ich bin froh dass die tot sind und hab mich dafür selber gehasst. Parallel lief die ganze Zeit noch der Waschzwang ab, der sich darin geäußert hat, dass ich immer wieder meine Hände gewaschen habe und teilweise stundenlang geduscht habe, aus Angst nicht sauber genug zu sein. Später hat sich der Waschzwang hauptsächlich auf Urin konzentriert.
Letztes Jahr war vor allem die Angst, dass ich schlecht über meine Freunde reden könnte oder Geheimnisse erzähle oder ähnliches, sodass ich angefangen habe, ganze Gespräche auf meinem Handy aufzuschreiben und so weiter. Das war eines der stärksten und längsten Zwänge. Ich hab schon Panik bekommen, wenn ich angefangen habe über meine Freunde zu reden.
Ich war mittlerweile bei drei verschiedenen ambulanten Therapeuten. Die letzte Therapie habe ich heute abgebrochen, weil ich keinerlei Veränderung merke. Anfang 2020 war ich teilstationär was tatsächlich auch viel gebracht hat, aber dann kam Corona.
Mittlerweile bin ich ausgezogen, weil das Verhältnis zu Hause immer angespannter wurde und ich meine Mutter auch immer als Absicherung brauchte bzw brauche dass ich nichts schlimmes mache usw. Es ist echt schwierig alleine klar zu kommen, die Uni und so läuft alles nebenbei und ich stehe in fast allen Fächern 1, weil ich das irgendwie als Pflicht sehe, dass gut zu schaffen, aber ich hab gefühlt überhaupt keine Kraft mehr und laufe auf dem letzten Zahn.
Nun zu meinem aktuellen Zwang. Ich hab zu Beginn des Lockdowns als Corona gerade angefangen hat, teilweise wenn ich wütend war Leute angehustet und hab auch gedacht, dass sie ruhig sterbe können und so weiter. Ich hatte aber danach irgendwie kein schlechte Gewissen und während ich in der Klinik war kam das ganze irgendwie nochmal in einem ganz anderen Zusammenhang, dass ich Angst hatte Leute anzustecken, dann aber auf der anderen Seite angehustet habe und mich dann im Umkehrschluss gefühlt habe wie eine Mörderin. Dann hab ich nach der Klinik immer wieder darüber nachgegrübelt, hatte Panikattacken und hab mich fertig gemacht, dass ich jemanden umgebracht haben könnte. Weil ich bin der Meinung, dass die ersten Male nichts mit meinem Zwang zu tun haben, sondern dass ich einfach unfassbar sauer war und wirklich böse Absichten hatte. Ich kann mich nicht mehr im Spiegel angucken, weil ich mich so hasse.
Ich weiss nicht, wie ich daraus kommen soll.
Vielleicht hat einer von euch eine Idee.
Liebe Grüße