Ordnungs- und Kontrollzwang

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michael_m
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Re: Ordnungs- und Kontrollzwang

Beitrag von michael_m »

Bei mir sind es vorwiegend Kontrollzwänge.

Ich mach das am Ende der Kontrollrunden.
Während der einzelnen Kontrollen schaff ich das auch nicht.

Es klappt aber auch leider nicht immer, dass ich dann die nächste Kontrollrunde sein lasse. Aber ein bisschen senkt sich doch zumindest bei mir der Stress-/Angstpegel.
Silvia
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Re: Ordnungs- und Kontrollzwang

Beitrag von Silvia »

Zwischen den einzelnen Kontrollrunden bleibt bei mir oftmals nur die Zeit, um einmal kurz durchzuatmen.

Es sind oft Tage dabei, wo ich gefühlt nichts anderes mache.
Nichts kann existieren ohne Ordnung,
nichts entstehen ohne Chaos.
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Yorge
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Mittelwege

Beitrag von Yorge »

In deinem letzten Antwort-Posting an mich steckt eh schon einiges Lebendiges

Wenn du aus deinem “aber“ ein “UND“ machen könntest bin ich voll zufrieden.
Das gute Leben .. ist eine Richtung, kein Ziel. [Carl Rogers]
Silvia
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Re: Mittelwege

Beitrag von Silvia »

Yorge hat geschrieben: Mi 15. Aug 2018, 21:42 In deinem letzten Antwort-Posting an mich steckt eh schon einiges Lebendiges

Wenn du aus deinem “aber“ ein “UND“ machen könntest bin ich voll zufrieden.
...... ich denk doch gar nicht dran ! :D
Wieso sollte ich das tun?
Nichts kann existieren ohne Ordnung,
nichts entstehen ohne Chaos.
Fritzi

Re: Ordnungs- und Kontrollzwang

Beitrag von Fritzi »

Hallo Silvia,

also um es mal ganz knapp auszudrücken: es gibt einen Weg :-)

Wenn Du jetzt in einer stationären Therapie wärst, müsstest Du eine Berfürchtungskette erstellen. Hast Du das schon einmal gemacht? Ich finde das immer schon ganz interessant. Und dann käme natürlich die Konfrontation und das Aushalten der Angst.
Man stellt sich das immer so schwer vor, aber ich war jedesmal überrascht, wie es dann doch ging und das die Angst wirklich nachlässt und dann irgendwann gar nicht mehr kommt...
Als kleines Beispiel. Ich konnte seit meiner Jugend nicht "normal" ins Bett gehen. Immer in einer bestimmten Reihenfolge und Anzahl, ohne Überkreuzungen, schlechte Gedanken, etc. Meist habe ich mir um 00:00 den Wecker gestellt um den neuen Tag "richtig" zu beginnen. Heute, 20 Jahre später kann ich normal ins Bett gehen. Ohne Angst. Und das erst seit 4 Monaten. Manchmal denke ich dran etwas anders machen zu müssen, aber die meisten Tage denke ich noch nicht mal mehr daran mich anders als normal ins Bett zu legen.

Ich drücke dir die Daumen. Trau dich, es gibt einen Weg und Du glaubst gar nicht wie schön das Leben auf einmal sein kann. Auch mit normalen Problemen, wie zB ich hab vergessen meinen Strafzettel zu bezahlen :lol:

LG Fritzi
Silvia
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Re: Ordnungs- und Kontrollzwang

Beitrag von Silvia »

Hallo Fritzi,

nein, eine Befürchtungskette habe ich noch nie erstellt.
Wie kann ich mir das vorstellen? Kannst Du mir das mal genauer erläutern?


In meiner Therapie sprechen wir immer und immer wieder meine Ängste und Befürchtungen an, die eintreten könnten,....

Mit der Konfrontation und dem Aushalten, dem ganz bewußten aushalten der Angst, habe ich schon meine Erfahrung gemacht.
Und ja, ich gebe Dir recht, es scheint erstmal unmöglich zu sein. Aber dann ist die Angst plötzlich weg, nur noch das Gefühl von Unruhe war bei mir zu spüren, aber auch die war irgendwann verschwunden.
Hinterher war ich aufgewühlt, aber zugleich stolz, etwas geschafft zu haben.

Und den Dank dafür, sehe ich jetzt jeden Tag bei den Kindern in ihren Zimmern.
Sie können jetzt endlich wieder unbeschwert und frei sein, zumindest in ihrem kleinen Reich.

Liebe Grüße,
Silvia
Nichts kann existieren ohne Ordnung,
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michael_m
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Re: Ordnungs- und Kontrollzwang

Beitrag von michael_m »

Silvia hat geschrieben: Mi 15. Aug 2018, 20:44 Zwischen den einzelnen Kontrollrunden bleibt bei mir oftmals nur die Zeit, um einmal kurz durchzuatmen.
Ein Anfang ist es übrigens schon, die Zeit zwischen den Kontrollrunden bewusst auszudehnen.
Also nicht sofort die nächste Runde starten.
Man kann dann versuchen, Schritt für Schritt immer längere Pausen dazwischen zu machen bzw. irgendwann hoffentlich komplett den nächsten Kontrollgang auslassen.
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Yorge
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Re: Mittelwege

Beitrag von Yorge »

Silvia hat geschrieben: Do 16. Aug 2018, 05:37
...... ich denk doch gar nicht dran ! :D
Wieso sollte ich das tun?
Weil sich das nicht ausschließen muss.
Du kannst gut auf dich achten UND daran arbeiten wieder genussvoller zu leben. Es dir gut gehen lassen UND dafür sorgen, dass es deinen Lieben gut geht (wenn es um die Kinder geht bedingt sich das meiner Ansicht nach sogar gegenseitig)..

Allerdings, bei dem, was ich von dir zuletzt so gelesen habe, habe ich den Eindruck, dass ich dir da nichts Neues erzähle. Du bist da eh ziemlich gut unterwegs, oder?

Ich mag es, wie du die Welt um dich beschreibst - weil du sie liebst. Und tief in dir drinnen bist du auch mit dir selbst in Frieden - zumindest empfinde ich das so.
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Silvia
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Re: Ordnungs- und Kontrollzwang

Beitrag von Silvia »

Ein Anfang ist es übrigens schon, die Zeit zwischen den Kontrollrunden bewusst auszudehnen.
Also nicht sofort die nächste Runde starten.
Man kann dann versuchen, Schritt für Schritt immer längere Pausen dazwischen zu machen bzw. irgendwann hoffentlich komplett den nächsten Kontrollgang auslassen.
[/quote]



Ja, dass habe ich auch schon versucht, wobei mir das sehr sehr schwer fällt,
vor allem dann, wenn man sowieso schon gestresst und dem Zwang total verfallen ist.

Einen kompletten Kontrollgang auslassen schaffe ich hin und wieder. Auch ganz bewusst.
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Silvia
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Re: Mittelwege

Beitrag von Silvia »

Yorge hat geschrieben: Fr 17. Aug 2018, 20:43
Silvia hat geschrieben: Do 16. Aug 2018, 05:37
...... ich denk doch gar nicht dran ! :D
Wieso sollte ich das tun?
Weil sich das nicht ausschließen muss.
Du kannst gut auf dich achten UND daran arbeiten wieder genussvoller zu leben. Es dir gut gehen lassen UND dafür sorgen, dass es deinen Lieben gut geht (wenn es um die Kinder geht bedingt sich das meiner Ansicht nach sogar gegenseitig)..

Allerdings, bei dem, was ich von dir zuletzt so gelesen habe, habe ich den Eindruck, dass ich dir da nichts Neues erzähle. Du bist da eh ziemlich gut unterwegs, oder?

Ich mag es, wie du die Welt um dich beschreibst - weil du sie liebst. Und tief in dir drinnen bist du auch mit dir selbst in Frieden - zumindest empfinde ich das so.


Hallo Yorge,

ja, dass muss sich nicht ausschließen, dass stimmt !

Ich glaube, ich bin einfach zu ungeduldig und möchte immer mehr, als im Moment möglich ist.
Diesbezüglich musste mich meine Therapeutin auch schon des öfteren hinweisen und wachrütteln.

Ganz ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie gut ich mit allem voran komme. Selbsteinschätzung ist nicht unbedingt meine Stärke.
Ich sehe mich immer nur mit all dem, was ich nicht schaffe, und das andere wird gerne mal vergessen.
Deswegen habe ich jetzt auch in den letzten Tagen mal eine Zusammenfassung geschrieben,
über Dinge die mir im letzten Jahr, seit Beginn meiner Therapie wieder möglich sind.
Sich das alles mal bewusst vor Augen führen, das hilft!
Ebenso "Tagebuch" führen.... und sich das nach etwas längerer Zeit, mit etwas Abstand, noch einmal anzusehen.

Ich liebe die Welt ?!
Hm, ich weiß es nicht.....
Es gab Zeiten, da war es schlimmer. Da hatte ich den Kopf schon in den Sand gesteckt und quasi aufgegeben.

..... ich weiß nur, dass ich ganz und gar nicht mit mir im reinen bin und meinen Frieden erst noch finden muss.
Aber auch daran, wird mit meiner lieben Ärztin schon gearbeitet.

L.G.
Silvia
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