extremer Grübelzwang über soziale Kommunikationen
Verfasst: So 21. Jul 2024, 14:39
Liebe Community,
ich leide seit einem Jahr urplötzlich an folgenden "Zwang". Ich gehe nach Konversationen/sozialen Zusammenkünften etc. die vorangegangenen Kommunikationen im Geiste durch und suche sie nach Stellen durch, an denen ich mich womöglich falsch ausgedrückt habe. Das geht oft soweit, dass ich beginne Smilieys, die ich in whatsApp-Nachrichten gesetzt habe, auf möglicherweise andere Interpretationsmöglichkeiten zu untersuchen. So wird ein freundlicher Lachsmiley in meinen Gedanken zu einem "Auslachsmiley uminterpretiert. Teils scanne ich meine Worte schon während der Konversation und verfalle in innerliche Panik. Ich komme dann immer zum Ergebnis, dass ich den Gesprächspartner brüskiert habe. Ich grüble dann an dieser Situation ununterbrochen fast den ganzen Tag ohne Unterbrechung. Dieser Grübelfall schwingt sich dann in meiner Vorstellung zu einer "lebensbedrohlichen Belastung" auf. Ich sehe dann auch die Gesichter der Betroffenen immer vor mir und dies löst ein extrem unangenehmes Gefühl im Magen aus, löst teils Ekel aufs, ich entwickle dann eine Art Hass auf den Anderen, stemple ihn zum Schuldigen meines Grübelzwanges, was mich noch mehr fertig macht.
Teils habe ich dann durch Rückversicherung (Anruf unter Vorwand beim entsprechenden Freund, um zu horchen, ob alles o.k. ist) versucht die Qual zu lindern. Leider führen diese Rückversicherungen zu noch stärkeren Zwangsgrübeln, nämlich darüber, ob der Freund sich im Rückversicherungsanruf verstellt haben könnte. Dieser, eben noch als lebensbedrohlich empfundener "Grübel-Fall" verschwindet dann seltsamerweise komplett, wenn ein neuer Fall eintritt, der den Platz des aktuellen Fall zu 100% einnimmt. Dennoch können auch die alten Fälle durch Herumgrübeln wieder auf die Tagesordnung kommen. Es wie ein Glücksrad, das ich gedanklich drehe und mir willkürlich Grübelfälle ( alte und neue) beschert.
Was mir auch Angst macht, dass ich wenn ich morgens aufstehe , manchmal sogar in den ersten Minuten an nichts denke und dann aktiv suche, was der Grübelgedanke von gestern war und dann wieder einsteige in den Wahnsinn des Vortages.
Ich habe gelesen, dass der Zwangsgedanke einschießt und man ihn nicht blocken soll und der darauf einsetzende Grübelzwang aber gestoppt werden soll. Auf der anderen Seite ist Exposition mit Reaktionsverhinderung der Goldstandard. Bzgl. Reaktionverhinderung bin ich auf einem guten Wege und vermeide sämtliche Rückversicherungen.
Meine Frage: Wie kann in meinem Fall beispielhaft eine Exposition aussehen? Für Antworten bin ich dankbar und auch ob es hier im Forum User gibt, die unter dem gleichen Grübelzwang (soziale Begegnungen) leiden:
Ich muss dazusagen, dass ich zuvor niemals auch nur ansatzweise diese Problem hatte. Ich haben in vielen whatsApp Gruppen mitgemischt und auch meine Meinungen klar und ohne Angst vertreten. Gegenwind hat mich nie aus der Ruhe gebracht und noch kämpferischer gemacht.
Bis plötzlich wie aus dem Nichts erstmals vor einem Jahr ein solcher Gedanke in mich einschoss und von mir Besitz ergriff. Jetzt stehe ich da wie ein Häuflein Elend, das Angst hat mit anderen Menschen zu kommunizieren.
LG hildebrandur
ich leide seit einem Jahr urplötzlich an folgenden "Zwang". Ich gehe nach Konversationen/sozialen Zusammenkünften etc. die vorangegangenen Kommunikationen im Geiste durch und suche sie nach Stellen durch, an denen ich mich womöglich falsch ausgedrückt habe. Das geht oft soweit, dass ich beginne Smilieys, die ich in whatsApp-Nachrichten gesetzt habe, auf möglicherweise andere Interpretationsmöglichkeiten zu untersuchen. So wird ein freundlicher Lachsmiley in meinen Gedanken zu einem "Auslachsmiley uminterpretiert. Teils scanne ich meine Worte schon während der Konversation und verfalle in innerliche Panik. Ich komme dann immer zum Ergebnis, dass ich den Gesprächspartner brüskiert habe. Ich grüble dann an dieser Situation ununterbrochen fast den ganzen Tag ohne Unterbrechung. Dieser Grübelfall schwingt sich dann in meiner Vorstellung zu einer "lebensbedrohlichen Belastung" auf. Ich sehe dann auch die Gesichter der Betroffenen immer vor mir und dies löst ein extrem unangenehmes Gefühl im Magen aus, löst teils Ekel aufs, ich entwickle dann eine Art Hass auf den Anderen, stemple ihn zum Schuldigen meines Grübelzwanges, was mich noch mehr fertig macht.
Teils habe ich dann durch Rückversicherung (Anruf unter Vorwand beim entsprechenden Freund, um zu horchen, ob alles o.k. ist) versucht die Qual zu lindern. Leider führen diese Rückversicherungen zu noch stärkeren Zwangsgrübeln, nämlich darüber, ob der Freund sich im Rückversicherungsanruf verstellt haben könnte. Dieser, eben noch als lebensbedrohlich empfundener "Grübel-Fall" verschwindet dann seltsamerweise komplett, wenn ein neuer Fall eintritt, der den Platz des aktuellen Fall zu 100% einnimmt. Dennoch können auch die alten Fälle durch Herumgrübeln wieder auf die Tagesordnung kommen. Es wie ein Glücksrad, das ich gedanklich drehe und mir willkürlich Grübelfälle ( alte und neue) beschert.
Was mir auch Angst macht, dass ich wenn ich morgens aufstehe , manchmal sogar in den ersten Minuten an nichts denke und dann aktiv suche, was der Grübelgedanke von gestern war und dann wieder einsteige in den Wahnsinn des Vortages.
Ich habe gelesen, dass der Zwangsgedanke einschießt und man ihn nicht blocken soll und der darauf einsetzende Grübelzwang aber gestoppt werden soll. Auf der anderen Seite ist Exposition mit Reaktionsverhinderung der Goldstandard. Bzgl. Reaktionverhinderung bin ich auf einem guten Wege und vermeide sämtliche Rückversicherungen.
Meine Frage: Wie kann in meinem Fall beispielhaft eine Exposition aussehen? Für Antworten bin ich dankbar und auch ob es hier im Forum User gibt, die unter dem gleichen Grübelzwang (soziale Begegnungen) leiden:
Ich muss dazusagen, dass ich zuvor niemals auch nur ansatzweise diese Problem hatte. Ich haben in vielen whatsApp Gruppen mitgemischt und auch meine Meinungen klar und ohne Angst vertreten. Gegenwind hat mich nie aus der Ruhe gebracht und noch kämpferischer gemacht.
Bis plötzlich wie aus dem Nichts erstmals vor einem Jahr ein solcher Gedanke in mich einschoss und von mir Besitz ergriff. Jetzt stehe ich da wie ein Häuflein Elend, das Angst hat mit anderen Menschen zu kommunizieren.
LG hildebrandur