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Zwangsgedanken & mentale Zwangshandlungen

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 11:26
von Jessi
Hey!

Eigentlich komme ich mittlerweile gut mit meiner Zwangsstörung zurecht und kann sie durch verschiedene Techniken in Schach halten, sodass ich nicht auf die Tricks hereinfalle.

Vor ein paar Wochen habe ich aber leider einen kleinen Rückfall erlebt und stecke nun an einer Stelle wieder etwas fest: mentale Zwangshandlungen.

Grundsätzlich weiß ich, dass es der Zwang ist und ich mich nicht davon verunsichern lassen muss, die Gedanken ziehen lassen kann und mehr Aufmerksamkeit auf die äußere Welt legen soll anstatt in meinem Inneren festzustecken.
Nachdem sich die akute Phase des Rückfalls mit extremer Panik wieder gelegt hat, bemerke ich jetzt, dass die Ängste weniger werden, die Gedanken ebenfalls weniger aufdringlich werden und tendiere dann automatisch dazu aktiv in gedankliche Zwangshandlungen zu gehen um durch die emotionale Beweisführung die Rückversicherung zu erlangen, die ich vermeintlich brauche.

Irgendwie läuft dieses Vorgehen bewusst ab aber irgendwie auch automatisch, was den Kreislauf wieder antreibt.

Hat jemand von euch noch weitere Tipps oder ein bisschen Motivation für mich?
Es geht ausschließlich um Zwangsgedanken und mentale Zwangshandlungen, ich führe keine äußerlich sichtbaren Handlungen aus.

LG Jessi

Re: Zwangsgedanken & mentale Zwangshandlungen

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 14:01
von Roba Š.
Jessi hat geschrieben: Do 12. Sep 2024, 11:26 Hey!

Eigentlich komme ich mittlerweile gut mit meiner Zwangsstörung zurecht und kann sie durch verschiedene Techniken in Schach halten, sodass ich nicht auf die Tricks hereinfalle.

Vor ein paar Wochen habe ich aber leider einen kleinen Rückfall erlebt und stecke nun an einer Stelle wieder etwas fest: mentale Zwangshandlungen.

Grundsätzlich weiß ich, dass es der Zwang ist und ich mich nicht davon verunsichern lassen muss, die Gedanken ziehen lassen kann und mehr Aufmerksamkeit auf die äußere Welt legen soll anstatt in meinem Inneren festzustecken.
Nachdem sich die akute Phase des Rückfalls mit extremer Panik wieder gelegt hat, bemerke ich jetzt, dass die Ängste weniger werden, die Gedanken ebenfalls weniger aufdringlich werden und tendiere dann automatisch dazu aktiv in gedankliche Zwangshandlungen zu gehen um durch die emotionale Beweisführung die Rückversicherung zu erlangen, die ich vermeintlich brauche.

Irgendwie läuft dieses Vorgehen bewusst ab aber irgendwie auch automatisch, was den Kreislauf wieder antreibt.

Hat jemand von euch noch weitere Tipps oder ein bisschen Motivation für mich?
Es geht ausschließlich um Zwangsgedanken und mentale Zwangshandlungen, ich führe keine äußerlich sichtbaren Handlungen aus.

LG Jessi
Hallo👋🏼

Sollte es aufgrund eines Triggers zu Zwangsgedanken kommen (Bsp; "Beziehungsprobleme, Probleme in der Arbeit, Trauer, Unmut, Ärger Überforderung, usw..."), solltest du dich deinen Ängsten stellen und dich nicht in Isolation begeben.
"Wenn möglich, auf lange Sicht die Trigger beseitigen, wenn sie dir nicht gut tun".

Sollte es keinen ersichtlichen Grund haben, dann einfach immer wieder alle Zwangsgedanken zulassen und zu Ende denken.
Sie dürfen die Angst auch richtig fühlen, dass ist nicht schlimm, einfach den Gefühlen freien Lauf lassen und es akzeptieren ohne lange darüber nachzudenken und es später zu bewerten.

Bei einer einsetzenden Panikattacke hilft am Kehlkopf entlang/ Hals streicheln, auf den Bauch legen oder die
4/7/8 Atmung.
(Kleiner Tipp; "oft bewegen sich die Augen bei Overthinking viel zu schnell, deswegen such dir einen Punkt auf den du dich fixieren kannst und starre ihn an ohne die Augen zu bewegen, danach sollten sich die Gedanken beruhigen")

Und tu dir selber einen Gefallen und recherchier nicht nach was es sein könnte, dass ist das schlimmste was du in der Situation machen kannst, da du dan deine Angst weiter befeuerst und das noch mehr Zwangsgedanken auslöst.

LG und viel Erfolg, hoffe ich konnte dir weiterhelfen✌🏼

Re: Zwangsgedanken & mentale Zwangshandlungen

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 17:53
von Jessi
Hey!

Danke für deine Antwort. :)

In meinem Fall ist es schwierig die Gedanken zu Ende zu denken, denn genau dieses Verhalten ist in meine Zwangshandlungen involviert. Beim Denken überprüfe ich meine Reaktionen und steigere mich dadurch in die Zwänge hinein anstatt dass ich herauskomme.
Daher arbeite ich viel mit dem Gedankenstopp, was mir bisher immer gut geholfen hat.
Die mentalen Zwangshandlungen sind also irgendwie Zwangsgedanken und gleichzeitig Zwangshandlungen, da sie darauf abzielen die Ängste zu reduzieren. Ich weiß, dass ich das schaffen kann und auch wieder schaffen werde. Allerdings würde mir dahingehend ein wenig Input helfen, auf den Prozess der Genesung zu vertrauen und nicht wieder dem Zwang nachzugeben, der dann meint vll sei er ja kein Zwang. Klassischer Zwangsgedanke eben. :lol:
Mir fällt dieser Stopp zwischen den Zwangsgedanken und der Zwangshandlung als Grübeln ser schwer, sodass ich im richtigen Moment stoppen kann und da das Grübeln eben auch automatisch abläuft, dachte ich, dass eventuell jemand von euch noch Tipps hat. :)

Das mit der schnellen Bewegung der Augen habe ich auch schon des Öfteren gelesen, das werde ich definitiv mal ausprobieren. Wenn ich das richtig verstanden habe ist das aber dann eher eine Methode die Panik zu reduzieren?!

LG Jessi

Re: Zwangsgedanken & mentale Zwangshandlungen

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 19:19
von El_Loco
Noch ein Tipp meinerseits, der mir grad einfach spontan eingefallen ist und der mir oft hilft:

Eine innere starke Stimme in sich wahrnehmen. Laut, entschieden und bestimmend sagen "Stop!" oder "Es reicht! Übertreib nicht!"
Oder dergleichen.