Meine Jugendliche Tochter ist Zwangserkrankt und wir wissen nicht weiter
Meine Jugendliche Tochter ist Zwangserkrankt und wir wissen nicht weiter
Hallo zusammen
ich möchte mich kurz vorstellen.
Ich bin Vater einer zwangserkrankten Tochter (14 Jahre) und wir (meine Frau und ich) leiden seit einem Jahr unter den exzessiven Zwangshandlungen unseres Kindes.
Nun habe ich dieses Forum gefunden und bin darüber sehr glücklich. Vielen Dank an die Forenbetreiber für ihre Mühe und Herzblut, dass hier einfließt. Als Mit-Foren Betreiber eines völlig anderen Forums weiß ich wie viel Zeit und Mühe dies kostet.
Ich erhoffe mir einen guten Austausch mit Menschen die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und vielleicht die ein oder andere Hilfestellung. Auch der Austausch tut mir gut, mit dem Wissen: Ich bin nicht alleine.
Kurz zu unserem Fall. Unsere Tochter quält sich schon länger mit Zwangsgedanken und den daraus resultierenden Handlungen. Es waren zuerst vor ca. 3-4 Jahren sehr ungewöhnliche Handlungen mit denen es begann, aber nicht in einer Art die ihr Leben beeinträchtige (ist die Tür richtig zu, der Wasserhahn, ...). Kleinere Handlungen bei denen man sich nichts denkt, die aber schon seltsam sind.
Der richtige "Ausbruch" erfolgte allerdings vor genau einem Jahr. Seitdem leidet sie unter massivem Ekel gefolgt von Zwangshandlungen die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen (am Tag ca. 4-5 Stunden würde ich sagen).
Mittlerweile kommt sie auch kaum mehr aus dem Zimmer. Letztes Jahr konnte sie glücklicherweise, mit gemeinsamer Anstrengung, das Klassenziel erreichen.
Sie ist seit Januar in Therapie. Die Therapeutin haben wir dann einmal gewechselt, weil die erste scheinbar nicht viel Erfahrung bei diesem Krankheitsbild hatte. Dennoch waren wir dankbar, dass sie unsere Tochter kurzfristig aufgenommen hat. Zudem nimmt unsere Tochter 200mg Sertralin (von Klinik Psychiater verschrieben - ohne stationären Aufenthalt)
Nun komme ich zu meinem aktuellen Anliegen.
Aktuell fällt der Schulbesuch immer schwerer. Sie zieht sich eigentlich fast komplett in ihr Zimmer zurück. Sie möchte nicht, dass es ihre Klassenkameraden und nur die engsten Verwandten wissen. Freunde hat sie eigentlich keine, zumindest keine Richtigen. Sie isoliert sich zunehmend.
Wir sehen leider kein Licht am Horizont, denn die Lage wird von Tag zu Tag schlechter.
Ich selber bin sehr stark in die Zwangshandlungen mit einbezogen (meine Frau weniger) und komme da auch schwer raus.
Wir versuchen das zwar an und ab in kleinen Schritten die wir vorher ansprechen, was aber meist im Chaos endet.
Bin mittlerweile deswegen selber in psychatrischer Behandlung.
Rechtlich befinden wir uns m.E. leider im Niemandsland.
Uns wird geraten es "vor die Wand fahren zu lassen" und dass unsere Tochter "darüber stolpern" muß.
Das verstehe ich auch, nur will ich unserem Kind sein Leben nicht verbauen. Ich habe Angst davor, dass sie keinen Schulabschluss bekommt, keine Lehrstelle antreten kann und dann in ein noch tieferes Loch fällt.
Ich würde sie sehr gerne in eine Klinik geben (Schön Klink) aber sie will nicht. Gerichtlich gegen sie vorgehen finde ich nicht richtig, denn auch bei einer Zwangstherapie muß sie ja mitmachen wollen und da sehe ich eine große Gefahr, geschweige denn das ich nicht weiß ob ein Richter sie zu einem Besuch zwingt.
Das meinte ich mit Niemandsland. Sie hat eigentlich keinen Schutz in dem Sinne, dass man ihr etwas erleichtert. Sie muß "funktionieren" und kann es leider nicht. Für mich ist es schlimm dabei zusehen zu müssen ohne wirklich etwas tun zu können. Es ist eine Ohnmacht die mich selber nervlich an meine Grenzen führt.
Habt ihr einen Rat?
Vielen Dank fürs Zuhören.
ich möchte mich kurz vorstellen.
Ich bin Vater einer zwangserkrankten Tochter (14 Jahre) und wir (meine Frau und ich) leiden seit einem Jahr unter den exzessiven Zwangshandlungen unseres Kindes.
Nun habe ich dieses Forum gefunden und bin darüber sehr glücklich. Vielen Dank an die Forenbetreiber für ihre Mühe und Herzblut, dass hier einfließt. Als Mit-Foren Betreiber eines völlig anderen Forums weiß ich wie viel Zeit und Mühe dies kostet.
Ich erhoffe mir einen guten Austausch mit Menschen die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und vielleicht die ein oder andere Hilfestellung. Auch der Austausch tut mir gut, mit dem Wissen: Ich bin nicht alleine.
Kurz zu unserem Fall. Unsere Tochter quält sich schon länger mit Zwangsgedanken und den daraus resultierenden Handlungen. Es waren zuerst vor ca. 3-4 Jahren sehr ungewöhnliche Handlungen mit denen es begann, aber nicht in einer Art die ihr Leben beeinträchtige (ist die Tür richtig zu, der Wasserhahn, ...). Kleinere Handlungen bei denen man sich nichts denkt, die aber schon seltsam sind.
Der richtige "Ausbruch" erfolgte allerdings vor genau einem Jahr. Seitdem leidet sie unter massivem Ekel gefolgt von Zwangshandlungen die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen (am Tag ca. 4-5 Stunden würde ich sagen).
Mittlerweile kommt sie auch kaum mehr aus dem Zimmer. Letztes Jahr konnte sie glücklicherweise, mit gemeinsamer Anstrengung, das Klassenziel erreichen.
Sie ist seit Januar in Therapie. Die Therapeutin haben wir dann einmal gewechselt, weil die erste scheinbar nicht viel Erfahrung bei diesem Krankheitsbild hatte. Dennoch waren wir dankbar, dass sie unsere Tochter kurzfristig aufgenommen hat. Zudem nimmt unsere Tochter 200mg Sertralin (von Klinik Psychiater verschrieben - ohne stationären Aufenthalt)
Nun komme ich zu meinem aktuellen Anliegen.
Aktuell fällt der Schulbesuch immer schwerer. Sie zieht sich eigentlich fast komplett in ihr Zimmer zurück. Sie möchte nicht, dass es ihre Klassenkameraden und nur die engsten Verwandten wissen. Freunde hat sie eigentlich keine, zumindest keine Richtigen. Sie isoliert sich zunehmend.
Wir sehen leider kein Licht am Horizont, denn die Lage wird von Tag zu Tag schlechter.
Ich selber bin sehr stark in die Zwangshandlungen mit einbezogen (meine Frau weniger) und komme da auch schwer raus.
Wir versuchen das zwar an und ab in kleinen Schritten die wir vorher ansprechen, was aber meist im Chaos endet.
Bin mittlerweile deswegen selber in psychatrischer Behandlung.
Rechtlich befinden wir uns m.E. leider im Niemandsland.
Uns wird geraten es "vor die Wand fahren zu lassen" und dass unsere Tochter "darüber stolpern" muß.
Das verstehe ich auch, nur will ich unserem Kind sein Leben nicht verbauen. Ich habe Angst davor, dass sie keinen Schulabschluss bekommt, keine Lehrstelle antreten kann und dann in ein noch tieferes Loch fällt.
Ich würde sie sehr gerne in eine Klinik geben (Schön Klink) aber sie will nicht. Gerichtlich gegen sie vorgehen finde ich nicht richtig, denn auch bei einer Zwangstherapie muß sie ja mitmachen wollen und da sehe ich eine große Gefahr, geschweige denn das ich nicht weiß ob ein Richter sie zu einem Besuch zwingt.
Das meinte ich mit Niemandsland. Sie hat eigentlich keinen Schutz in dem Sinne, dass man ihr etwas erleichtert. Sie muß "funktionieren" und kann es leider nicht. Für mich ist es schlimm dabei zusehen zu müssen ohne wirklich etwas tun zu können. Es ist eine Ohnmacht die mich selber nervlich an meine Grenzen führt.
Habt ihr einen Rat?
Vielen Dank fürs Zuhören.
Re: Meine Jugendliche Tochter ist Zwangserkrankt und wir wissen nicht weiter
Hallo
folgendes ist nur meine persönliche Meinung aus meiner eigenen Erfahrung. Inwieweit sie bei euch zutrifft müsst ihr für euch überlegen
Das aller wichtigste für mich war es Therapeut/innen zu haben, die sich wirklich mit dem Thema auskennen. Das hat mein ganzes Leben verändert.
Das hab ich leider erst mit 40 Jahren rausgefunden obwohl ich seit ich ein Kind war mit Zwängen gekämpft hatte. Also sucht euch gute Qualifizierte Therapeuten mit dem Schwerpunkt Zwangserkrankung. Ich weiß dass es schwer ist Plätze zu finden, aber es lohnt sich da dran zu bleiben.
Bei Zwängen kann es sehr schwierig werden wenn ein Therapeut unerfahren ist. Häufig sind Expositionen der Way to go.Ich hab schon unerfahrene Therapeuten erlebt die einfach nur Gesprächs und Analyse Therapie gemacht haben die nett, angenehm waren aber einfach nicht geholfen haben.
Ich persönlich würde im Moment die Schule sogar zweitrangig sehen und es am wichtigsten finden, dass es ihr besser gehen wird. Einen Schulabschluss kann man auch nachmachen und wenn man erstmal über den Berg ist, hat man da viel mehr Energie zu. Auch hier geht es glaube ich drum konstruktive Akzeptanz der Unsicherheit vorzuleben.
Sie hat ja selbst mit viel Ängsten zu kämpfen, ich glaube es wird für sie schwieriger wenn ihr die Ängste auch noch eintragt. Ich dass das als Elternteil schwierig ist.
Wenn sie zulange in der Schule fehlt kann es meines Wissens nach in der tat mal zu einer Zwangseinweisung kommen, da gibt es aber genauere Richtlinien, die ich nicht kenne. Da würde ich euch empfehlen offen mit Ärzten die sich auskennen zu reden. Eine Einweisung ist zwar manchmal schmerzhaft, kann aber helfen. Man hat da mehr Raum sich auf sich selbst zu konzentrieren.
Und wenn man es noch steuern kann, am besten in einer Klinik die spezialisiert ist
Was ich dir auch empfehlen kann, sind Selbsthilfegruppen, pot. für deine Tochter oder eine Angehörigen Gruppe für dich.
Du schreibst du dass du selbst in Behandlung bist, auch wegen Zwängen?
Ich könnte mir auch vorstellen dass manche Psychologen Beratungsgespräche für Eltern anbieten.
Hoffe meine Gedanken helfen dir weiter
folgendes ist nur meine persönliche Meinung aus meiner eigenen Erfahrung. Inwieweit sie bei euch zutrifft müsst ihr für euch überlegen

Das aller wichtigste für mich war es Therapeut/innen zu haben, die sich wirklich mit dem Thema auskennen. Das hat mein ganzes Leben verändert.
Das hab ich leider erst mit 40 Jahren rausgefunden obwohl ich seit ich ein Kind war mit Zwängen gekämpft hatte. Also sucht euch gute Qualifizierte Therapeuten mit dem Schwerpunkt Zwangserkrankung. Ich weiß dass es schwer ist Plätze zu finden, aber es lohnt sich da dran zu bleiben.
Bei Zwängen kann es sehr schwierig werden wenn ein Therapeut unerfahren ist. Häufig sind Expositionen der Way to go.Ich hab schon unerfahrene Therapeuten erlebt die einfach nur Gesprächs und Analyse Therapie gemacht haben die nett, angenehm waren aber einfach nicht geholfen haben.
Ich persönlich würde im Moment die Schule sogar zweitrangig sehen und es am wichtigsten finden, dass es ihr besser gehen wird. Einen Schulabschluss kann man auch nachmachen und wenn man erstmal über den Berg ist, hat man da viel mehr Energie zu. Auch hier geht es glaube ich drum konstruktive Akzeptanz der Unsicherheit vorzuleben.
Sie hat ja selbst mit viel Ängsten zu kämpfen, ich glaube es wird für sie schwieriger wenn ihr die Ängste auch noch eintragt. Ich dass das als Elternteil schwierig ist.
Wenn sie zulange in der Schule fehlt kann es meines Wissens nach in der tat mal zu einer Zwangseinweisung kommen, da gibt es aber genauere Richtlinien, die ich nicht kenne. Da würde ich euch empfehlen offen mit Ärzten die sich auskennen zu reden. Eine Einweisung ist zwar manchmal schmerzhaft, kann aber helfen. Man hat da mehr Raum sich auf sich selbst zu konzentrieren.
Und wenn man es noch steuern kann, am besten in einer Klinik die spezialisiert ist
Was ich dir auch empfehlen kann, sind Selbsthilfegruppen, pot. für deine Tochter oder eine Angehörigen Gruppe für dich.
Du schreibst du dass du selbst in Behandlung bist, auch wegen Zwängen?
Ich könnte mir auch vorstellen dass manche Psychologen Beratungsgespräche für Eltern anbieten.
Hoffe meine Gedanken helfen dir weiter
Re: Meine Jugendliche Tochter ist Zwangserkrankt und wir wissen nicht weiter
Hallo Termicas
vielen Dank für Deine Antwort. So ein Austausch tut mir sehr gut und hilft mir sehr.
Unsere Therapeutin (die 2.) halte ich für fähig in dem Bereich. Hat auch schon eine Expositionsübung mit ihr gemacht. Wir haben auch alle 1-2 Monate einen Elterntermin in dem sie uns sagt wo sie steht und fragt wie es läuft. Sie meinte einmal und das hat sich bei mir eingeprägt bzgl. der Behandlung: "Das ist ein Marathon, kein Sprint".
Sie sagt auch sehr offen, dass es eigentlich ein Fall für die Klinik wäre. Da unsere Tochter sich aber vehement weigert und wahrscheinlich dann auch nicht richtig mitmachen wird, macht sie mit ihr die Langzeittherapie. Allerdings mit Notbremse, also wenn es gar nicht mehr geht, dann Klinik.
Bzgl. Schule und dann zwangseinweisen. Das hatten wir versucht. Sind sogar schon in der Aufnahme der Klinik gewesen und wurden da ins offene Messer geschickt. Erst hieß es Ja, wir können sie behalten und dann als wir unserer Tochter sagten sie soll bitte da bleiben hieß es es ginge nicht gegen ihren Willen (nur bei Selbst- oder Fremdgefährdung). Konsequenz war eine kleiner Vertrauensbruch zu uns, der nur deswegen klein war, weil ich die Situation antizipiert hatte und noch retten konnte. Ansonsten wüßte ich nicht wie das ausgegangen wäre.
Darf ich fragen was du mit dem Satz
Das mit den Selbsthilfegruppen ist ein guter Ratschlag. Unsere Tochter würden wir wahrscheinlich nicht dazu bringen aber wir selbst wären für sowas dankbar. Weißt Du wo man solche findet, speziell für Zwänge? Habe hier nur die Online gefunden. Darf man da einfach teilnehmen?
Meine Frau war schon mal bei einer Selbsthilfegruppe (für Angehörigen deren Kinder nicht nur unter Zwängen leider),aber die half uns nicht weil dort keine Erfahrungen über das spezielle Thema Zwänge ausgetauscht wurden und ehrlicherweise eine Weltuntergangsstimmung herrschte, was sie noch mehr runter zog.
Der Psychologin unsere Tochter ist es sehr wichtig, dass sie zur Schule geht, denn das ist wirklich noch die einzige Konstante die wir haben. Wir haben es z.B. noch nicht mal mehr geschafft (2mal) in den Urlaub zu fahren. Sogar an einen Ort den unsere Tochter ausgesucht hat.
Auf einem Teil der Kosten sind wir sitzen geblieben weil wir es nicht so kurz vorher absagen konnten.
Vielen Dank nochmal für den Austausch
vielen Dank für Deine Antwort. So ein Austausch tut mir sehr gut und hilft mir sehr.
Unsere Therapeutin (die 2.) halte ich für fähig in dem Bereich. Hat auch schon eine Expositionsübung mit ihr gemacht. Wir haben auch alle 1-2 Monate einen Elterntermin in dem sie uns sagt wo sie steht und fragt wie es läuft. Sie meinte einmal und das hat sich bei mir eingeprägt bzgl. der Behandlung: "Das ist ein Marathon, kein Sprint".
Sie sagt auch sehr offen, dass es eigentlich ein Fall für die Klinik wäre. Da unsere Tochter sich aber vehement weigert und wahrscheinlich dann auch nicht richtig mitmachen wird, macht sie mit ihr die Langzeittherapie. Allerdings mit Notbremse, also wenn es gar nicht mehr geht, dann Klinik.
Bzgl. Schule und dann zwangseinweisen. Das hatten wir versucht. Sind sogar schon in der Aufnahme der Klinik gewesen und wurden da ins offene Messer geschickt. Erst hieß es Ja, wir können sie behalten und dann als wir unserer Tochter sagten sie soll bitte da bleiben hieß es es ginge nicht gegen ihren Willen (nur bei Selbst- oder Fremdgefährdung). Konsequenz war eine kleiner Vertrauensbruch zu uns, der nur deswegen klein war, weil ich die Situation antizipiert hatte und noch retten konnte. Ansonsten wüßte ich nicht wie das ausgegangen wäre.
Darf ich fragen was du mit dem Satz
meinst?Auch hier geht es glaube ich drum konstruktive Akzeptanz der Unsicherheit vorzuleben
Das mit den Selbsthilfegruppen ist ein guter Ratschlag. Unsere Tochter würden wir wahrscheinlich nicht dazu bringen aber wir selbst wären für sowas dankbar. Weißt Du wo man solche findet, speziell für Zwänge? Habe hier nur die Online gefunden. Darf man da einfach teilnehmen?
Meine Frau war schon mal bei einer Selbsthilfegruppe (für Angehörigen deren Kinder nicht nur unter Zwängen leider),aber die half uns nicht weil dort keine Erfahrungen über das spezielle Thema Zwänge ausgetauscht wurden und ehrlicherweise eine Weltuntergangsstimmung herrschte, was sie noch mehr runter zog.
Nein, ich selber und keiner in unserem Familienumkreis hat so was. Ich bin in Behandlung weil ich nicht weiß wie ich aus der Spirale rauskomme. Habe dadurch, dass ich ansehen muß, dass mein Kind von Tag zu Tag abbaut eine leichte Depression bekommen.Du schreibst du dass du selbst in Behandlung bist, auch wegen Zwängen?
Der Psychologin unsere Tochter ist es sehr wichtig, dass sie zur Schule geht, denn das ist wirklich noch die einzige Konstante die wir haben. Wir haben es z.B. noch nicht mal mehr geschafft (2mal) in den Urlaub zu fahren. Sogar an einen Ort den unsere Tochter ausgesucht hat.
Auf einem Teil der Kosten sind wir sitzen geblieben weil wir es nicht so kurz vorher absagen konnten.
Vielen Dank nochmal für den Austausch
Re: Meine Jugendliche Tochter ist Zwangserkrankt und wir wissen nicht weiter
Hi, ich denke auch Klinik waere das beste. Zwaenge sind so derartig hartnäckig, ich kann mir schwer vorstellen, wie man da rein ambulant rauskommt, wenn es sehr ausgepraegt ist.
Ich verstehe auch den Wunsch das gegen den Willen der Tochter zu machen. Allerings muss man auch sagen, dass wirklich gute, auf Zwaenge spezialisierte Kliniken normalerweise nur offene Stationen haben --- und vermutlich ist das eher, was sie braeuchte. Vielleicht kann man es mit laengerem Erklären versuchen, sie doch zu ueberzeugen? Dass viele Psychotherapiekliniken nicht weisse Kittel, Stethoskop und all sowas bedeuten, sondern viel Gespräch und Alltagsübungen? Vielleicht auch indem man erklärt, was es fuer Zukunkt und Beruf bedeuten würde? Aber ob ein Kind da zugägnlich ist, weiss ich auch nicht. Und naürlich muss sie bereit sein, mit dem Therapeuten die angstauslösenden Situationen aufzusuchen, sonst bringt es nichts.
Ich wünsche Euch alles Gute!
Ich verstehe auch den Wunsch das gegen den Willen der Tochter zu machen. Allerings muss man auch sagen, dass wirklich gute, auf Zwaenge spezialisierte Kliniken normalerweise nur offene Stationen haben --- und vermutlich ist das eher, was sie braeuchte. Vielleicht kann man es mit laengerem Erklären versuchen, sie doch zu ueberzeugen? Dass viele Psychotherapiekliniken nicht weisse Kittel, Stethoskop und all sowas bedeuten, sondern viel Gespräch und Alltagsübungen? Vielleicht auch indem man erklärt, was es fuer Zukunkt und Beruf bedeuten würde? Aber ob ein Kind da zugägnlich ist, weiss ich auch nicht. Und naürlich muss sie bereit sein, mit dem Therapeuten die angstauslösenden Situationen aufzusuchen, sonst bringt es nichts.
Ich wünsche Euch alles Gute!
Re: Meine Jugendliche Tochter ist Zwangserkrankt und wir wissen nicht weiter
Manche kliniken haben auch einen Tag der offenen Tür und bieten Führungen an
Es gibt auch Tageskliniken bei denen man zu hause schlafen kann. Ob das bei eurer Situation passt kann ich natürlich nicht einschätzen aber es gibt sie zumindest
Es gibt auch Tageskliniken bei denen man zu hause schlafen kann. Ob das bei eurer Situation passt kann ich natürlich nicht einschätzen aber es gibt sie zumindest
Re: Meine Jugendliche Tochter ist Zwangserkrankt und wir wissen nicht weiter
Vielen Dank für Eure Antworten.
Bzgl. Klinik habe ich mir dieses m.E. sehr wertvolle Video angesehen
https://www.youtube.com/watch?v=pyp8ccmiRuw
Das ist wirklich sehr hilfreich. Vielen herzlichen Dank dafür!
Denke der Kern ist das was Prof. Dr. Voderholzer sagt. Es muß eine Bereitschaft zum Ändern und vorher ein Erkennen der Notwendigkeit bestehen.
Leider sind wir da nicht und ich möchte dies erst zumindest teilweise erreichen. Das wird definitiv ein harter Weg.
Wir waren auch schon in einer Klinik in der Nähe (denke aber nicht, dass ich diese dann wählen würde) und unsere Tochter meinte ob das die Klinik gewesen wäre? Sie war positiv verwundert wie es innen aussah auch wenn sie nicht rein möchte.
Tagesklinik wurde uns vom Oberarzt abgeraten und ich denke auch nicht, dass wir damit weiter kommen. Was ich natürlich auch nicht möchte ist, dass sie eine Klinik aufsucht und ihr am Ende nicht passend geholfen wird, so dass nach der Entlassung die Frage aufkommt "Für was war ich da?"
Deswegen kommt für mich nur eine Spezialklinik in Frage. Bin auch dazu bereit mich für die Zeit des Aufenthalts in der Nähe einzumieten um greifbar zu sein und die Scheu zu nehmen, dass man alleine in einer fremden Stadt ist.
Mein Fazit ist:
Klinik ja/definitiv. Nur müssen wir es hinbekommen, dass Bereitschaft und Erkenntnis besteht, damit der Aufenthalt auch erfolgreich ist.
Wird sich wahrscheinlich nur über Zeit lösen, wenn unsere Tochter reifer wird. Ich werde weiter kämpfen.
Bzgl. Klinik habe ich mir dieses m.E. sehr wertvolle Video angesehen
https://www.youtube.com/watch?v=pyp8ccmiRuw
Das ist wirklich sehr hilfreich. Vielen herzlichen Dank dafür!
Denke der Kern ist das was Prof. Dr. Voderholzer sagt. Es muß eine Bereitschaft zum Ändern und vorher ein Erkennen der Notwendigkeit bestehen.
Leider sind wir da nicht und ich möchte dies erst zumindest teilweise erreichen. Das wird definitiv ein harter Weg.
Wir waren auch schon in einer Klinik in der Nähe (denke aber nicht, dass ich diese dann wählen würde) und unsere Tochter meinte ob das die Klinik gewesen wäre? Sie war positiv verwundert wie es innen aussah auch wenn sie nicht rein möchte.
Tagesklinik wurde uns vom Oberarzt abgeraten und ich denke auch nicht, dass wir damit weiter kommen. Was ich natürlich auch nicht möchte ist, dass sie eine Klinik aufsucht und ihr am Ende nicht passend geholfen wird, so dass nach der Entlassung die Frage aufkommt "Für was war ich da?"
Deswegen kommt für mich nur eine Spezialklinik in Frage. Bin auch dazu bereit mich für die Zeit des Aufenthalts in der Nähe einzumieten um greifbar zu sein und die Scheu zu nehmen, dass man alleine in einer fremden Stadt ist.
Mein Fazit ist:
Klinik ja/definitiv. Nur müssen wir es hinbekommen, dass Bereitschaft und Erkenntnis besteht, damit der Aufenthalt auch erfolgreich ist.
Wird sich wahrscheinlich nur über Zeit lösen, wenn unsere Tochter reifer wird. Ich werde weiter kämpfen.
Re: Meine Jugendliche Tochter ist Zwangserkrankt und wir wissen nicht weiter
Hey!
Steht deine Tochter einer Klinik insgesamt skeptisch gegenüber oder hat sie Angst davor?
Ich stelle mir die Fragen nur, da es so klingt als sei ihr Leidensdruck sehr groß.
Wenn sie versteht, dass ihr dort geholfen werden kann ist die Bereitschaft eventuell eher gegeben.
Schließlich will sie vermutlich diese Zwänge mindestens genauso gerne loswerden wie du und deine Frau.
Die Überlegung, dass du mit in eine andere Stadt gehen würdest finde ich gut. Falls ihr eine gute Beziehung zueinander habt und sie sich damit sicherer fühlt, wäre das bestimmt eine gute Unterstützung.
LG Jessi
Steht deine Tochter einer Klinik insgesamt skeptisch gegenüber oder hat sie Angst davor?
Ich stelle mir die Fragen nur, da es so klingt als sei ihr Leidensdruck sehr groß.
Wenn sie versteht, dass ihr dort geholfen werden kann ist die Bereitschaft eventuell eher gegeben.
Schließlich will sie vermutlich diese Zwänge mindestens genauso gerne loswerden wie du und deine Frau.
Die Überlegung, dass du mit in eine andere Stadt gehen würdest finde ich gut. Falls ihr eine gute Beziehung zueinander habt und sie sich damit sicherer fühlt, wäre das bestimmt eine gute Unterstützung.
LG Jessi
Re: Meine Jugendliche Tochter ist Zwangserkrankt und wir wissen nicht weiter
Hallo JoJo,
kurz gesagt: Eure Geschichte könnte unsere sein. Wir kämpfen seit dreieinhalb Jahren, und erst jetzt (mit 18) kommt so langsam etwas wie eine Krankheitseinsicht..
Für einen weiteren Austausch wendet Euch gerne per PN an mich. Ich möchte aus Rücksicht auf mein Kind hier im Forum keine Details nennen.
Schulverweigerung kann aber in der Tat dazu führen, dass man als Eltern unter Druck gesetzt wird, eine Zwangseinweisung zu veranlassen. Das Problem ist, dass man das Kind dann nur in die zuständige KJP schicken kann und - so sagen es die Erfahrungen nicht weniger Eltern - die wenigsten KJPs ein wirkliches Konzept geschweige denn eine Spezialstation für die Behandlung von ZS haben. Mit entsprechendem "Erfolg", nämlich keinem was die Therapie der Zwänge betrifft. Im schlimmsten Fall geht der Schuss auch nach hinten los (Vertrauensbruch, Traumatisierung, Zunahme der Symptomatik - leider kenne ich auch solche Berichte).
Und die Kliniken, die spezialisiert und gut sind, nehmen eben nur "Freiwillige" auf. Den Beitrag von H. Voderholzer kenne ich auch und spreche ihm die weitaus größere Expertise zu als denen aus dem professionellen Bereich, die meinen "man muss dem Zwang halt mit Zwang begegnen". (Ausnahme ist natürlich echte Fremd- oder Eigengefährdung.)
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich würde niemals Eltern, die ihr Kind zwangseinweisen lassen verurteilen. Niemand macht sich so eine Entscheidung leicht. Man kann nur immer das tun, was einem in dem Moment noch am "wenigsten falsch" erscheint (richtig wird es sich wohl kaum anfühlen). Und es kann auch eine Chance sein.
Es gibt eine Online-Selbsthilfegruppe von Eltern mit KiJu mit Zwangsstörungen, wo Ihr auf sehr viel Erfahrungswissen treffen könnt und nicht nur Weltuntergangsstimmung herrscht
. Es kommen auch Experten zu Wort, beim nächsten Treffen gibt es einen Vortrag von Dr. Hildegard Goletz:
https://zwangseltern-freiburg.de/zwangs ... e-treffen/
Termine werden auch auf der Seite der DGZ veröffentlich.
Liebe Grüße und viel Kraft.
kurz gesagt: Eure Geschichte könnte unsere sein. Wir kämpfen seit dreieinhalb Jahren, und erst jetzt (mit 18) kommt so langsam etwas wie eine Krankheitseinsicht..
Für einen weiteren Austausch wendet Euch gerne per PN an mich. Ich möchte aus Rücksicht auf mein Kind hier im Forum keine Details nennen.
Schulverweigerung kann aber in der Tat dazu führen, dass man als Eltern unter Druck gesetzt wird, eine Zwangseinweisung zu veranlassen. Das Problem ist, dass man das Kind dann nur in die zuständige KJP schicken kann und - so sagen es die Erfahrungen nicht weniger Eltern - die wenigsten KJPs ein wirkliches Konzept geschweige denn eine Spezialstation für die Behandlung von ZS haben. Mit entsprechendem "Erfolg", nämlich keinem was die Therapie der Zwänge betrifft. Im schlimmsten Fall geht der Schuss auch nach hinten los (Vertrauensbruch, Traumatisierung, Zunahme der Symptomatik - leider kenne ich auch solche Berichte).
Und die Kliniken, die spezialisiert und gut sind, nehmen eben nur "Freiwillige" auf. Den Beitrag von H. Voderholzer kenne ich auch und spreche ihm die weitaus größere Expertise zu als denen aus dem professionellen Bereich, die meinen "man muss dem Zwang halt mit Zwang begegnen". (Ausnahme ist natürlich echte Fremd- oder Eigengefährdung.)
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich würde niemals Eltern, die ihr Kind zwangseinweisen lassen verurteilen. Niemand macht sich so eine Entscheidung leicht. Man kann nur immer das tun, was einem in dem Moment noch am "wenigsten falsch" erscheint (richtig wird es sich wohl kaum anfühlen). Und es kann auch eine Chance sein.
Es gibt eine Online-Selbsthilfegruppe von Eltern mit KiJu mit Zwangsstörungen, wo Ihr auf sehr viel Erfahrungswissen treffen könnt und nicht nur Weltuntergangsstimmung herrscht

https://zwangseltern-freiburg.de/zwangs ... e-treffen/
Termine werden auch auf der Seite der DGZ veröffentlich.
Liebe Grüße und viel Kraft.
Niemand rettet uns, außer wir selbst.
Niemand kann und niemand darf das.
Wir müssen selbst den Weg gehen.
(Buddha)
Niemand kann und niemand darf das.
Wir müssen selbst den Weg gehen.
(Buddha)
Re: Meine Jugendliche Tochter ist Zwangserkrankt und wir wissen nicht weiter
Vielen Dank für Eure Antworten!
Ich denke - wie jeder Mensch - hat sie Angst davor. Es ist auch ein sehr großer Schritt für eine Jugendliche.
Wir haben jetzt eine Selbsthilfegruppe dank der Internetseite und Hilfe der Gesellschaft für Zwangserkrankte gefunden.
Denke ein Elternteil wird da mal hingehen.
Viele Grüße
JoJo
Ich denke - wie jeder Mensch - hat sie Angst davor. Es ist auch ein sehr großer Schritt für eine Jugendliche.
Wir haben jetzt eine Selbsthilfegruppe dank der Internetseite und Hilfe der Gesellschaft für Zwangserkrankte gefunden.
Denke ein Elternteil wird da mal hingehen.
Viele Grüße
JoJo
Re: Meine Jugendliche Tochter ist Zwangserkrankt und wir wissen nicht weiter
Hallo Jojo,
freut mich, dass ihr euch jetzt mit anderen austauschen könnt.
Seit gut 1 1/2 Jahren gibt es auch eine Online Selbsthilfegruppe für Kinder und Jugendliche im Alter von 10-18 Jahren.
Geleitet wird die Gruppe von Inga, ehemals Lehrerin, Betroffene und mir, ehemals Erzieherin, Betroffene und jetzt Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V.
Das nächste Treffen dieser Gruppe findet am Fr. 10. Januar 2025 von 15-16 Uhr statt.
Wir wollen uns dann besonders Strategien widmen, zeigen, zusammen üben, die jede/r gegen den Zwang anwenden kann.
Vielleicht hat Deine Tochter ja Lust, mit dazu zu kommen.
Den Link veröffentliche ich dann hier im Forum unter -Ankündigungen- !
Ansonsten biete ich auch Onlinegruppen für Angehörige an.
Das nächste Treffen ist am Di. 7. 1.2025 von 19-20:30 Uhr.
Die Anmeldung zur Teilnahme erfolgt dann über zwang@t-online.de
Liebe Grüße,
Antonia.
freut mich, dass ihr euch jetzt mit anderen austauschen könnt.
Seit gut 1 1/2 Jahren gibt es auch eine Online Selbsthilfegruppe für Kinder und Jugendliche im Alter von 10-18 Jahren.
Geleitet wird die Gruppe von Inga, ehemals Lehrerin, Betroffene und mir, ehemals Erzieherin, Betroffene und jetzt Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V.
Das nächste Treffen dieser Gruppe findet am Fr. 10. Januar 2025 von 15-16 Uhr statt.
Wir wollen uns dann besonders Strategien widmen, zeigen, zusammen üben, die jede/r gegen den Zwang anwenden kann.
Vielleicht hat Deine Tochter ja Lust, mit dazu zu kommen.
Den Link veröffentliche ich dann hier im Forum unter -Ankündigungen- !
Ansonsten biete ich auch Onlinegruppen für Angehörige an.
Das nächste Treffen ist am Di. 7. 1.2025 von 19-20:30 Uhr.
Die Anmeldung zur Teilnahme erfolgt dann über zwang@t-online.de
Liebe Grüße,
Antonia.
Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich haben wollen. 
