Zwangsgedanken in die Vergangenheit

[Silvia]

Ich hatte auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen, es aber dann aus „Zwangsgründen“ nicht gemacht.
Ich glaube, wenn man unter Zwänglern ist, verliert man ganz schnell die Charme und kann sich, wie auch in einer Therapiestunde öffnen.
Ich denke, es wäre mit Sicherheit neben der eigentlichen Therapie, ein ganz guter Baustein zum erfolgreichen Kampf gegen den Zwang.

[Lara]

In einem Forum ist es mir dann viel lieber.
Könnte vor anderen Menschen da nicht so locker drüber reden.

[Silvia]

... das kann ich auch verstehen!
Mir persönlich hat es viel gebracht, mich zu öffnen und zu meinen Zwängen zu stehen.
Meinen Freunden, meiner Familie gegenüber. In meiner Therapie, aber auch hier im Forum.
Die Selbsthilfegruppe wäre ein weiterer guter Schritt, für mich persönlich.
Aber das muss nun mal jeder für sich selbst entscheiden.

[Lara]

Heute früh gehts mir einfach mal wieder nur schlecht!
Immer diese Unsicherheit!!!
Ich verstehe es nicht. Ich hatte jetzt Zeiten wie ihr hier lesen könnt, wo ich mich besser fühlte!
Und nun wieder dieses Gefühl“und wenn doch???“
Woher kommt diese Angst nur?
Wieso ist sie an manchen Tagen stärker und an manchen schwächer?
Warum kann ich an manchem Tag gaaaanz klar sehen dass es einfach nur „Hirngespinnste“ sind...
Und an Tagen wie heute dauernt denke: was ist, wenn vor Wochen doch dies oder jenes war?

Bin heute einfach nur traurig! Vor allem aber ängstlich

[Silvia]

Heute früh gehts mir einfach mal wieder nur schlecht!
Immer diese Unsicherheit!!!
Ich verstehe es nicht. Ich hatte jetzt Zeiten wie ihr hier lesen könnt, wo ich mich besser fühlte!
Und nun wieder dieses Gefühl“und wenn doch???“
Woher kommt diese Angst nur?
Wieso ist sie an manchen Tagen stärker und an manchen schwächer?
Warum kann ich an manchem Tag gaaaanz klar sehen dass es einfach nur „Hirngespinnste“ sind...
Und an Tagen wie heute dauernt denke: was ist, wenn vor Wochen doch dies oder jenes war?

Bin heute einfach nur traurig! Vor allem aber ängstlich

Ich kenne das nur zu gut.
An manchen Tagen scheint, bis auf meinen Zwangshandlungen, alles in Ordnung zu sein.
An anderen Tagen krieche ich morgens aus dem Bett, voller Unruhe und Ängste.
Meine Therapeutin meinte hierzu, dass das von vielen Faktoren abhängt.
Viele von uns sind Wetterfühlig, das Unterbewusstsein ver-/ bearbeitet viele Dinge die passiert sind, oder aber auch Dinge die noch anstehen.
Viele Sachen schlummern in uns, die nicht verarbeitet werden konnten, mit denen wir vielleicht nicht abschließend können und diese liefern dann oftmals einen Nährboden für einen Zwang.
(Ich spreche aus eigener Erfahrung)

[Lara]

Habe eine Art „stratigie“ entwickelt die ich schon mal hier erwähnt habe!
Ich sage mir so:“ es kann doch nicht sein, dass ich mich an irgendwas nicht erinnern kann?
Ich beruhige mich damit, dass ich mir folgendes sage:
Wenn ich etwas gemacht hätte, woran ich mich nicht erinnern kann, dann würde ich mich zumindest „irgendwie“ erinnern!
Quasi an die Zeit „während ein Gedanke kam etwas zu tun... dann an die Zeit „während ich irgendwas schlimmes mache oder sage....
Oder ich müsste mich an das Ende einer Handlung erinnern!
Das beruhigt mich enorm.

Ich sage mir dann so“ irgendwann müsste man doch quasi „wir wach“ werden in welcher Situation auch immer??
Versteht ihr was ich meine???
Ich würde mich doch das „davor“ Empfinden erinnern müssen...
Oder an das „während dessen“ etwas geschieht, Empfinden erinnern müssen....
Und an die Zeit danach....

Dazu kommt, dass ich mir diese Frage auch jetzt bei jeder Befürchtung stelle!
Und mir dann sage“ Lara!! Du müsstest Dich erinnern.
Du würdest bestimmt nicht etwas tun, und danach friedlich im Alltag weiter machen, als wäre nix gewesen!?
Damit meine ich schlimme Dinge, wie zb jemanden währhend eines Telefonats zu beleidigen ohne es mitzubekommen, oder sich zu erinnern...
Irgendwo würde man sich bestimmt erinnern!!!
Entweder an den Moment wo einem det Gedanke kam
Oder wo man vllt etwas schlimmes gesagt hat
Oder nach det Situation, wo man vllt denken und realisieren würde was man gerade verzapft hat!
Ich teile mir das quasi in drei Teile...

Die Zeit vor der befürchteten Aktion
Die Zeit während der Aktion
Die Zeit nach derAktion

Irgendwo MÜSSTE man doch quasi merken: was mach ich denn da?

Das beruhigt mich zumindest

[Lara]

Ist es „normal“ dass so ein Zwangsgedanke so krasse Angst mit sich bringt?? Ist es normal dass man immer mal wieder denkt „ und wenn doch was an der Sache dran ist“?
Sind diese Ängste wirklich normal??
Kennt jemand so schreckliche Ängste??

[michael_m]

Hallo Lara,

ja, leider kenn auch ich das. Dem Zwang reicht es, wenn etwas theoretisch passieren könnte und sei die Wahrscheinlichkeit noch so gering.
Der Zwang möchte 100%ige Sicherheit und die gibt es im richtigen Leben nicht.

Bei mir ist es die letzten Wochen besser geworden. Ich schaff es manchmal den Zwang als Gefühl zu akzeptieren und anschließend die Kontrollen abzubrechen. Die Angst steigt dann zwar in mir hoch, aber ich kann es falsches Gefühl akzeptieren.
Und ich kann mir oft inzwischen auch sagen: "Das hättest du merken müssen, das wäre dir doch aufgefallen." (z. B. glühende Herdplatte)

Grüße, Michael

[Lara]

Ich denke auch immer „das hätte ich merken müssen“
Aber dann gibt es wieder so Situationen wie heute früh, denen man so keine Aufmerksamkeit beimisst.
Habe die Heizung im Hotel wo ich war angemacht.
Irgendwann als ich sie ausmachen wollte war sie schon aus!
Mir war irgendwie bewusst dass ich sie ausgemacht hatte, konnte aber irgendwie nicht mehr sagen wann?
Vllt, weil man sich so Alltags Handlungen nicht konkret einprägt?
Denke dann immer... wenn ich sowas vergesse... vllt hab ich all die andern Sachen auch vergessen???
Dann denke ich mir aber wiederum, dass mir „schlimme Dinge“ bestimmt einfallen würden.
Heute habe ich zb ein Telefonat nachgespielt am Handy.
Mein AufnahmeGerät eingeschaltet, paar Sätze gesprochen...
Und dann irgendwann böse Wörter und Sätze !!!
Mir wurde bewusst... dass ich das doch merke!!!!!
Und dass es sich gaaanz anders zu der Zwangsunsicherheit anfühlt.

Vor Wochen gabs noch eine belastende Situation:

Ein wichtiges Anschreiben für ein Amt!
Habe den Brief 10 mal gelesen, aus Angst, ich könnte unwissend etwas schlimmes in das Anschreiben geschrieben haben.
Dann filmte ich „wie verrückt ist das“ wie ich den Brief in den Umschlag legte, und filmte dann in der Post bis ich den Brief abgegeben hatte als Einwurf Einschreiben.
Ich hatte das Handy so in meiner Tasche platziert, dass mein Gesicht gefilmt wurde... um sicher zu gehn, dass ich den Brief nicht „unwissend“ wieder öffne und Schimpfwörter reinschreibe!
Dann geschah folgendes: ich gab ihn ab, und als er weg war machte ich Kamera aus.
Wieder passierte es (zuvor schon mal passiert) dass die Kamera in den ersten „Sekunden“ abbrach!!
Ihr könnt euch vorstellen was kommt!!???? Ich also in die Post zurück, nachdem ich ne halbe Stunde gegrübelt habe, ob ich wirklich nichts böses reingeschrieben habe, und habe den Brief nochmal verlangt!
Ich sagte denen dass ich nicht sicher sei ob meine Unterschrift unter einem wichtigen Schreiben wäre.
Da ich am Schalter bleiben musste, musste ich mir diesmal vertrauen, überflog den Brief, um festzustellen dass doch alles in Ordnung ist!!!!
Woher kommt sowas nur
Die halbe Stunde „Angst“ war sehr sehr schlimm, und ich war fast beinahe überzeugt etwas schlimmes könnte darin stehn.
Wieso vertraue ich mir nicht?

[Lara]

Dann habe ich diesen Test den ich mit dem AufnahmeGerät am Handy gemacht hatte auch mal per whatsapp getestet.
Ich habe jemanden aus meiner Liste aufgerufen, und im Chatfenster „ohne es abzuschicken natürlich“ nur das Wort „A“ getippt...
Da auch wieder festgestellt, dass man sich doch an solch spektakuläre Ereignisse erinnern müsste!!?????