Waschzwang

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Swingbing123
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Registriert: Di 17. Dez 2024, 09:09

Waschzwang

Beitrag von Swingbing123 »

Hallo zusammen,

Ich bin ein Angehöriger und mein Bruder der Betroffene der seine eigene Familie mit seinem Waschzwang zerstört.

Ich erzähle einfach mal wie alles zustande gekommen ist. Man weiß gar nicht wo man anfangen soll...

Er hatte erstmal Panikattacken man durfte nicht über den Tod reden das ging so 2 Jahre und jetzt seit knapp 2 Jahren hat er einen Waschzwang.
Als hätte die Panikattacke nicht schon genug die Familie belastet (er hat eine Tochter und Sohn) macht der Waschzwang die jetzige Situation nur noch schlimmer für die Familie. Es tut sehr weh, dabei zusehen zu müssen und nicht helfen zu können.

Wie gesagt hat er Waschzwang vor 2 Jahren angefangen, ich selber als Bruder habe es erst dann gemerkt als mein Bruder und meine Schwägerin sich komplett zurückgezogen haben aus Familientreffen. Da war meine Neugier zu groß und hab nachgefragt. Da hab ich es nur erfahren. Die ganzen Waschrituale habe ich dann mit der Zeit auch mitbekommen. Die schlimmste Zeit war für mich die Zeit als wir gemeinsam mit meinem Bruder im Urlaub waren. Ich hab solche Streitereien selten in meinem Leben gesehen. Die ganze Familie leidet und vor allem tun mir meine Nichte und Neffe leid.

Immer ist seine Frau an allem Schuld. Man muss immer schwören z.B. dass das Handtuch sauber ist. Obwohl es auch sauber ist und frisch gewaschen aus der Wäsche kommt stellt er dies sogar infrage. Jetzt könnt ihr euch den Rest denken, wie die Waschrituale waren, teilweise stundenlang und immer musste meine Schwägerin bei den Ritualen dabei sein und alles kontrollieren und bestätigen.

Hat er sich gebessert? Hat er, aber die Geduld und die Kraft seitens meiner Schwägerin ist nicht mehr vorhanden was auch verständlich ist. Schließlich kümmert Sie sich ja um alles. Mit gebessert meine ich das er selbstständiger in seinen Zwängen ist und nicht immer meine Schwägerin dabei sein muss. Sie muss nur noch sowas wie z.B. vor dem Toilettengang die Toilette sauber machen. Vorher war das ja so wie oben beschrieben das sie bei z.B. Händewaschen dabei stand und halbe Stunde zugesehen hat wie er Hände wäscht und ob er es richtig macht. Solche Sachen passieren aber nicht mehr ständig. Das bekommt er auch selber hin. Trotzdem ist der Zwang vorhanden.

Er will sich ja auch nicht therapieren lassen, was das größte Problem darstellt. Und ich meine das man eine Zwangseinweisung auch nicht einfach so mal durchführen kann.

Er macht sich damit seine Familie seine Zukunft kaputt, seine eigene Familie und schließlich uns als Bruder, Mutter und Vater.

Ich würde mir wünschen das ich mit einem Betroffenen reden kann, der eventuell sich dann mit meinem Bruder in kontakt kommt, denn wenn er sich nicht therapieren lassen will, denke ich mir vielleicht hilft es ihm wenn ein Betroffener mal mit ihm redet. Via Video, telefonie oder ein Treffen.

Ich bin so verzweifelt das ich alles in Betracht ziehe zu helfen und zu unterstützen.


Und bitte entschuldigt mich, wenn ich durcheinander geschrieben habe...
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