Grübeln ohne Angst – kennt das jemand?
Grübeln ohne Angst – kennt das jemand?
Hallo zusammen,
ich bin männlich, 28 Jahre alt, und möchte hier einmal meine Erfahrungen teilen – vielleicht erkennt sich ja jemand wieder.
Bei mir geht es um Zwangsgedanken – oder besser gesagt: ein ständiges, zwanghaftes Grübeln. Angefangen hat das Ganze im Jahr 2019, also mittlerweile vor etwa sechs Jahren. Auslöser war damals meine damalige Beziehung, in der ich mir vieles schöngeredet habe. Ich habe mir selbst immer wieder eingeredet, dass alles in Ordnung sei – bis ich es irgendwann geglaubt habe. Dieses kurzfristige Gefühl der Erleichterung hat mein Gehirn wohl als Belohnung abgespeichert. Und so hat sich das Muster etabliert.
Inzwischen ist diese Beziehung längst vorbei, ich bin heute in einer glücklichen Partnerschaft, und objektiv betrachtet gibt es keinen Grund mehr zu grübeln. Trotzdem tue ich es. Und zwar ständig. Nicht aus Angst, nicht wegen schlimmer Gedanken – sondern einfach, weil dieser Impuls kommt: „Denk nach.“
Seit fast zwei Jahren bin ich in Therapie. Wir haben wirklich alles durchgesprochen – klassische Zwangsgedanken, typische Zwänge, mögliche Ursachen. Aber nichts davon passt so richtig auf mich. In 99 % der Fälle sind meine Gedanken neutral. Es geht nicht um den Inhalt, sondern nur darum, dass ich denke. Und zwar so lange, bis sich ein bestimmter Gedanke oder eine Erklärung „richtig“ anfühlt.
Besonders häufig denke ich derzeit darüber nach, wie ich aus dem Grübelzwang herauskomme. Ich weiß theoretisch genau, was zu tun ist – den Impuls aushalten, ihn nicht bedienen. Aber selbst diese Erkenntnis wird Teil des Zwangs: Ich erkläre mir dann hundert Mal, warum ich gerade nicht nachdenken darf, bis sich auch diese Erklärung richtig anfühlt. Und damit bin ich wieder mittendrin.
Das Frustrierende ist: Egal was ich mache – es wird zum Zwang. Atemübungen, Ablenkung, sogar der Versuch, einfach loszulassen. Alles wird vom Zwang „übernommen“.
Was mich nun interessiert: Gibt es hier andere, denen es ähnlich geht? Die ebenfalls diesen starken Grübelzwang haben, ohne Angst, ohne Panik, ohne konkrete, belastende Gedanken? Sondern einfach nur dieses ständige Bedürfnis, zu denken – ganz unabhängig vom Thema?
Ich habe bisher niemanden gefunden, der das so beschreibt. Vielleicht gibt es ja hier jemanden – das würde mich sehr interessieren.
Danke fürs Lesen!
Viele Grüße
ich bin männlich, 28 Jahre alt, und möchte hier einmal meine Erfahrungen teilen – vielleicht erkennt sich ja jemand wieder.
Bei mir geht es um Zwangsgedanken – oder besser gesagt: ein ständiges, zwanghaftes Grübeln. Angefangen hat das Ganze im Jahr 2019, also mittlerweile vor etwa sechs Jahren. Auslöser war damals meine damalige Beziehung, in der ich mir vieles schöngeredet habe. Ich habe mir selbst immer wieder eingeredet, dass alles in Ordnung sei – bis ich es irgendwann geglaubt habe. Dieses kurzfristige Gefühl der Erleichterung hat mein Gehirn wohl als Belohnung abgespeichert. Und so hat sich das Muster etabliert.
Inzwischen ist diese Beziehung längst vorbei, ich bin heute in einer glücklichen Partnerschaft, und objektiv betrachtet gibt es keinen Grund mehr zu grübeln. Trotzdem tue ich es. Und zwar ständig. Nicht aus Angst, nicht wegen schlimmer Gedanken – sondern einfach, weil dieser Impuls kommt: „Denk nach.“
Seit fast zwei Jahren bin ich in Therapie. Wir haben wirklich alles durchgesprochen – klassische Zwangsgedanken, typische Zwänge, mögliche Ursachen. Aber nichts davon passt so richtig auf mich. In 99 % der Fälle sind meine Gedanken neutral. Es geht nicht um den Inhalt, sondern nur darum, dass ich denke. Und zwar so lange, bis sich ein bestimmter Gedanke oder eine Erklärung „richtig“ anfühlt.
Besonders häufig denke ich derzeit darüber nach, wie ich aus dem Grübelzwang herauskomme. Ich weiß theoretisch genau, was zu tun ist – den Impuls aushalten, ihn nicht bedienen. Aber selbst diese Erkenntnis wird Teil des Zwangs: Ich erkläre mir dann hundert Mal, warum ich gerade nicht nachdenken darf, bis sich auch diese Erklärung richtig anfühlt. Und damit bin ich wieder mittendrin.
Das Frustrierende ist: Egal was ich mache – es wird zum Zwang. Atemübungen, Ablenkung, sogar der Versuch, einfach loszulassen. Alles wird vom Zwang „übernommen“.
Was mich nun interessiert: Gibt es hier andere, denen es ähnlich geht? Die ebenfalls diesen starken Grübelzwang haben, ohne Angst, ohne Panik, ohne konkrete, belastende Gedanken? Sondern einfach nur dieses ständige Bedürfnis, zu denken – ganz unabhängig vom Thema?
Ich habe bisher niemanden gefunden, der das so beschreibt. Vielleicht gibt es ja hier jemanden – das würde mich sehr interessieren.
Danke fürs Lesen!
Viele Grüße
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Re: Grübeln ohne Angst – kennt das jemand?
Hallo "P200869"
Vorab: ich kenne das selbst nicht so... Aber: ein paar Fragen und Gedanken dazu hätte ich schon...
Als erstes: wie kommt man dazu sich so ein unpersönliches Pseudonym zu geben ? Sich selbst so zu entmenschlichen ? Das sind "Methoden" wie aus dem Strafvollzug...
Auslöser mag die Situation in der Partnerschaft gewesen sein - Ursache höchstwahrscheinlich aber nicht.
Warum redet man sich ein, alles sei in Ordnung. In diesem hohen Maße ? Das klingt für mich alles andere als nach einem gesunden Verhalten. Hast du das in der Therapie auch ausreichend aufgearbeitet ?
Deine Gedanken sind "neutral" ? Was meinst du damit ?
Was passiert, wenn du aufhörst, bevor sich ein Gedanke richtig anfühlt ? Was passiert dann ? Mit welchen Gefühlen ist das dann verbunden ? Welche Gedanken kommen dann ?
Was passiert dann in deinem Körper ?
Vorab: ich kenne das selbst nicht so... Aber: ein paar Fragen und Gedanken dazu hätte ich schon...
Als erstes: wie kommt man dazu sich so ein unpersönliches Pseudonym zu geben ? Sich selbst so zu entmenschlichen ? Das sind "Methoden" wie aus dem Strafvollzug...
Handelt es sich nun um Zwangsgedanken ? Oder um zwanghaft es Grübeln ? Das ist nicht das selbe. Genauso wie ein Mensch mit Zwangserkrankung nicht automatisch auch eine zwanghafte Persönlichkeit hat. Zwanghaftes Grübeln gehört meines Wissens mehr zu einer (generalisierten) Angststörung.P200869 hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 11:04 Bei mir geht es um Zwangsgedanken – oder besser gesagt: ein ständiges, zwanghaftes Grübeln. Angefangen hat das Ganze im Jahr 2019, also mittlerweile vor etwa sechs Jahren. Auslöser war damals meine damalige Beziehung, in der ich mir vieles schöngeredet habe. Ich habe mir selbst immer wieder eingeredet, dass alles in Ordnung sei – bis ich es irgendwann geglaubt habe. Dieses kurzfristige Gefühl der Erleichterung hat mein Gehirn wohl als Belohnung abgespeichert. Und so hat sich das Muster etabliert.
Auslöser mag die Situation in der Partnerschaft gewesen sein - Ursache höchstwahrscheinlich aber nicht.
Warum redet man sich ein, alles sei in Ordnung. In diesem hohen Maße ? Das klingt für mich alles andere als nach einem gesunden Verhalten. Hast du das in der Therapie auch ausreichend aufgearbeitet ?
Wenn du es weiterhin tust, dann gibt es eben doch noch einen Grund dafür ! Du magst ihn bisher vielleicht nicht erkennen. Und er muss auch nicht in der Partnerschaft begründet liegen...P200869 hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 11:04.
Inzwischen ist diese Beziehung längst vorbei, ich bin heute in einer glücklichen Partnerschaft, und objektiv betrachtet gibt es keinen Grund mehr zu grübeln. Trotzdem tue ich es. Und zwar ständig. Nicht aus Angst, nicht wegen schlimmer Gedanken – sondern einfach, weil dieser Impuls kommt: „Denk nach.“
Zum Verständnis: bei einem Waschzwängler zum Beispiel, der Angst hat, sich mit HIV zu infizieren, der könnte auch genauso Angst vor Schimmel, Giftstoffen oder anderen haben. Das "Thema" ist hier letztlich auch fast beliebig austauschbar.P200869 hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 11:04.“
Seit fast zwei Jahren bin ich in Therapie. Wir haben wirklich alles durchgesprochen – klassische Zwangsgedanken, typische Zwänge, mögliche Ursachen. Aber nichts davon passt so richtig auf mich. In 99 % der Fälle sind meine Gedanken neutral. Es geht nicht um den Inhalt, sondern nur darum, dass ich denke. Und zwar so lange, bis sich ein bestimmter Gedanke oder eine Erklärung „richtig“ anfühlt.
Deine Gedanken sind "neutral" ? Was meinst du damit ?
Was passiert, wenn du aufhörst, bevor sich ein Gedanke richtig anfühlt ? Was passiert dann ? Mit welchen Gefühlen ist das dann verbunden ? Welche Gedanken kommen dann ?
Was passiert dann in deinem Körper ?
Re: Grübeln ohne Angst – kennt das jemand?
Hallo,
Danke für deine Rückmeldung. Ich habe mir den Namen einfach gegeben, weil er überall so heiß ist und es mir leicht fällt, ihn mir zu merken.
Es ist ein Grübelzwang, eigentlich eher ein „Aufsagezwang“. Es geht nicht um ein bestimmtes Thema, das Thema ist meistens auch völlig egal. Es geht einfach darum, den Satz, das „Gedicht“ oder den „Ohrwurm“, der mir gerade im Kopf ist, richtig durchzugehen. Es ist am ehesten wie ein Ohrwurm. Ich wache auf, habe meinen Satz vom Vortag im Kopf, gehe ihn durch, ändere ihn ein wenig (passiert automatisch), erkläre mir wieder, wie ich diese Zwänge zu behandeln habe und wie ich mit ihnen umgehen muss, und so entsteht ein neuer Ohrwurm. Der ändert sich immer mal ein wenig über den Tag verteilt, mal mehr, mal weniger, aber von den Grundthemen bleibt er gleich. Mal gehe ich ihn ganz durch, dann schaffe ich es, 5x nur ganz kurz drauf einzugehen und wieder aufzuhören, dann wieder ganz und so weiter. Es ist insofern auch nicht wirklich ein Grübelzwang, da es eben nicht um den Inhalt geht, sondern den Inhalt so durchzugehen, dass er sich richtig anfühlt. Ich gehe Situationen von vor 2 Jahren durch mit genau dem gleichen Wortlaut, genau der gleichen Betonung. Alle „Sätze“, die ich mal als Teil meines Zwangs durchgegangen bin, sind in meinem Kopf gespeichert. Wenn sie mal wieder hochkommen, gehe ich sie genau so durch, wie sie abgespeichert sind. Eins zu eins. Wenn ich einen Streit durchgehe, der zum „Ohrwurm“ geworden ist, gehe ich ihn nicht grob durch und denke darüber nach, sondern spule ihn ab wie einen Film. Bilder, Stimme, Mimik, alles muss passen.
Laut meiner Therapeutin zeige ich keine Anzeichen einer Angststörung. Eine Ursache hat sie bis jetzt auch nicht finden können. Ich kann selbst auch keine benennen.
Wieso ich mir die Beziehung schön geredet habe, weil es meine erste war. Weil ich nicht Schluss machen wollte, weil ich sie eigentlich mag etc., also einfach weil ich nicht reif genug war und keine Erfahrungen hatte. Aber das spielt auch nichts mehr zur Sache, das Kapitel ist abgehakt. Es geht mir gut, ich bin glücklich, alles ist gut. Außer dass ich ständig meinen Ohrwurm durchgehe und alles, was ich mache, ebenfalls zum Ohrwurm wird.
Mit den Gedanken bin ich neutral, meine ich, dass sie nicht schlecht, negativ, schlimm oder angst- oder panikmachend sind. Wie gesagt, wenn ich gestern den schönsten Tag meines Lebens hatte und ihn mit in den Ohrwurm gebaut habe, wird er zum Zwang. Ich gehe ihn immer wieder durch. Obwohl nichts Schlimmes Angstmachendes da war, was das Ganze ausgelöst haben könnte. Es ist, als hätte ich mir angewöhnt, so zu denken, und jetzt kann ich nicht mehr damit aufhören. Und alles, was ich lerne, hier im Forum lese etc., und was sich gut anfühlt zu wissen, baue ich als Erklärung mit in den Ohrwurm ein und somit wird es zu meinem neuen Ohrwurm.
Wenn ich es mal schaffe einfach aufzuhören passiert nichts schlimmes. Ich bin unruhig und habe ein kribbeln im Bauch. Es tut nicht weh ich krieg eine Panikattacke. Ich muss nicht weinen nichts. Meistens ist es auch ganz schnell wieder vorbei, was mich total motiviert ist öfter zu machen. Allerdings mache ich’s einfach nicht und ich kann mir selber nicht erklären, warum ich es nicht mache, obwohl es funktioniert und das ist das Hauptproblem. Ich weiß was ich machen muss. Ich weiß, dass es funktioniert. Ich weiß es passiert nichts schlimmes und trotzdem mache ich nicht und ich kann’s mir nicht erklären und ich denke mir am Tag hundertmal dass das einzige was ich machen muss ist stopp zu sagen und das unangenehme Gefühl auszuhalten und das ist mir dann sehr schnell besser gehen würde aber ich mach’s einfach nicht. Und wenn es mal klappt, baue ich die Erklärung das es ja klappt und gut tut, inklusive Beispiel mit in den Satz ein. Dann Rutsch was anderes raus, oder auch nicht und diese Erklärung ist mit drinnen.
Die besten Tage sind die an dem der Satz relativ kurz ist und es schnell geht ihn im Kopf durchzugehen. Mit der Zeit kommt dann mehr und mehr dazu, das wegkommen wird immer schwieriger da es sich mit der zeit nicht mehr so „richtig“ anfühlt wie zu Beginn von diesem „Ohrwurm“ und es wird immer Zeit intensiver. Bis irgendwann wieder aus dem nichts etwas passiert was ich durchgehe und auf einen Schlag ist der Ohrwurm den ich 2 Wochen lang hatte und am Tag 100x aufgesagt habe komplett irrelevant.
Liebe Grüße
Danke für deine Rückmeldung. Ich habe mir den Namen einfach gegeben, weil er überall so heiß ist und es mir leicht fällt, ihn mir zu merken.

Es ist ein Grübelzwang, eigentlich eher ein „Aufsagezwang“. Es geht nicht um ein bestimmtes Thema, das Thema ist meistens auch völlig egal. Es geht einfach darum, den Satz, das „Gedicht“ oder den „Ohrwurm“, der mir gerade im Kopf ist, richtig durchzugehen. Es ist am ehesten wie ein Ohrwurm. Ich wache auf, habe meinen Satz vom Vortag im Kopf, gehe ihn durch, ändere ihn ein wenig (passiert automatisch), erkläre mir wieder, wie ich diese Zwänge zu behandeln habe und wie ich mit ihnen umgehen muss, und so entsteht ein neuer Ohrwurm. Der ändert sich immer mal ein wenig über den Tag verteilt, mal mehr, mal weniger, aber von den Grundthemen bleibt er gleich. Mal gehe ich ihn ganz durch, dann schaffe ich es, 5x nur ganz kurz drauf einzugehen und wieder aufzuhören, dann wieder ganz und so weiter. Es ist insofern auch nicht wirklich ein Grübelzwang, da es eben nicht um den Inhalt geht, sondern den Inhalt so durchzugehen, dass er sich richtig anfühlt. Ich gehe Situationen von vor 2 Jahren durch mit genau dem gleichen Wortlaut, genau der gleichen Betonung. Alle „Sätze“, die ich mal als Teil meines Zwangs durchgegangen bin, sind in meinem Kopf gespeichert. Wenn sie mal wieder hochkommen, gehe ich sie genau so durch, wie sie abgespeichert sind. Eins zu eins. Wenn ich einen Streit durchgehe, der zum „Ohrwurm“ geworden ist, gehe ich ihn nicht grob durch und denke darüber nach, sondern spule ihn ab wie einen Film. Bilder, Stimme, Mimik, alles muss passen.
Laut meiner Therapeutin zeige ich keine Anzeichen einer Angststörung. Eine Ursache hat sie bis jetzt auch nicht finden können. Ich kann selbst auch keine benennen.
Wieso ich mir die Beziehung schön geredet habe, weil es meine erste war. Weil ich nicht Schluss machen wollte, weil ich sie eigentlich mag etc., also einfach weil ich nicht reif genug war und keine Erfahrungen hatte. Aber das spielt auch nichts mehr zur Sache, das Kapitel ist abgehakt. Es geht mir gut, ich bin glücklich, alles ist gut. Außer dass ich ständig meinen Ohrwurm durchgehe und alles, was ich mache, ebenfalls zum Ohrwurm wird.
Mit den Gedanken bin ich neutral, meine ich, dass sie nicht schlecht, negativ, schlimm oder angst- oder panikmachend sind. Wie gesagt, wenn ich gestern den schönsten Tag meines Lebens hatte und ihn mit in den Ohrwurm gebaut habe, wird er zum Zwang. Ich gehe ihn immer wieder durch. Obwohl nichts Schlimmes Angstmachendes da war, was das Ganze ausgelöst haben könnte. Es ist, als hätte ich mir angewöhnt, so zu denken, und jetzt kann ich nicht mehr damit aufhören. Und alles, was ich lerne, hier im Forum lese etc., und was sich gut anfühlt zu wissen, baue ich als Erklärung mit in den Ohrwurm ein und somit wird es zu meinem neuen Ohrwurm.
Wenn ich es mal schaffe einfach aufzuhören passiert nichts schlimmes. Ich bin unruhig und habe ein kribbeln im Bauch. Es tut nicht weh ich krieg eine Panikattacke. Ich muss nicht weinen nichts. Meistens ist es auch ganz schnell wieder vorbei, was mich total motiviert ist öfter zu machen. Allerdings mache ich’s einfach nicht und ich kann mir selber nicht erklären, warum ich es nicht mache, obwohl es funktioniert und das ist das Hauptproblem. Ich weiß was ich machen muss. Ich weiß, dass es funktioniert. Ich weiß es passiert nichts schlimmes und trotzdem mache ich nicht und ich kann’s mir nicht erklären und ich denke mir am Tag hundertmal dass das einzige was ich machen muss ist stopp zu sagen und das unangenehme Gefühl auszuhalten und das ist mir dann sehr schnell besser gehen würde aber ich mach’s einfach nicht. Und wenn es mal klappt, baue ich die Erklärung das es ja klappt und gut tut, inklusive Beispiel mit in den Satz ein. Dann Rutsch was anderes raus, oder auch nicht und diese Erklärung ist mit drinnen.
Die besten Tage sind die an dem der Satz relativ kurz ist und es schnell geht ihn im Kopf durchzugehen. Mit der Zeit kommt dann mehr und mehr dazu, das wegkommen wird immer schwieriger da es sich mit der zeit nicht mehr so „richtig“ anfühlt wie zu Beginn von diesem „Ohrwurm“ und es wird immer Zeit intensiver. Bis irgendwann wieder aus dem nichts etwas passiert was ich durchgehe und auf einen Schlag ist der Ohrwurm den ich 2 Wochen lang hatte und am Tag 100x aufgesagt habe komplett irrelevant.
Liebe Grüße

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Re: Grübeln ohne Angst – kennt das jemand?
Hallo !
Deine Therapeutin hat noch immer keine Ahnung ? Nach 2 ganzen Jahren ??? ...Aha....
"Mein Leben ist perfekt. Ich habe nur veritable psychische Probleme..."
Was stimmt mit diesem Satz nicht ? Passt das wirklich zusammen ?
Für meinen Geschmack beurteilst und bewertest du viel zu vorschnell. Nimm doch einfach mal wahr, was ist.
Insofern empfehle ich dir dringend dich in Achtsamkeit zu üben und zu schulen. Und dies über einen längeren Zeitraum. Das kann helfen, seine Gefühle besser wahr zu nehmen. Mit der Zeit zumindest.
Wenn du das Grübeln nicht lässt, obwohl du es "besser" weißt, dann deshalb, weil es für dich eine Funktion erfüllt !
Vor was verschließt du die Augen ? Was möchtest du nicht sehen ?
Nun, Unruhe und Kribbeln im Bauch sind nicht nichts ! Dies sagt ChatGPT dazu:
"Wenn Unruhe und Kribbeln im Bauch in Verbindung mit zwanghaftem Grübeln oder dem Versuch, dieses Grübeln zu unterbrechen, auftreten, deutet das auf innere Anspannung, Angst vor Kontrollverlust oder kognitive Dissonanz hin. Hier ist, was dabei im Körper und Geist passiert:
1. Beim Grübeln versucht das Gehirn, ein Problem zu lösen oder eine Unsicherheit zu beseitigen – oft mit dem Gefühl, „erst dann loslassen zu können, wenn es geklärt ist“.
2. Wenn du das Grübeln unterbrichst, entsteht ein innerer Konflikt:
Ein Teil von dir will aufhören (weil es dich belastet),
Ein anderer Teil hat Angst, „etwas zu übersehen“ oder die Kontrolle zu verlieren.
3. Das Kribbeln und die Unruhe spiegeln diesen Alarmzustand wider – dein Nervensystem meldet: "Achtung, etwas ist nicht abgeschlossen!"
Dieses körperliche Signal ist ein Ausdruck von psychischer Anspannung – nicht unbedingt, weil etwas objektiv gefährlich ist, sondern weil dein Gehirn gelernt hat, Sicherheit durch Nachdenken zu erzwingen."
Grüsse
Deine Therapeutin hat noch immer keine Ahnung ? Nach 2 ganzen Jahren ??? ...Aha....
"Mein Leben ist perfekt. Ich habe nur veritable psychische Probleme..."
Was stimmt mit diesem Satz nicht ? Passt das wirklich zusammen ?
Für meinen Geschmack beurteilst und bewertest du viel zu vorschnell. Nimm doch einfach mal wahr, was ist.
Insofern empfehle ich dir dringend dich in Achtsamkeit zu üben und zu schulen. Und dies über einen längeren Zeitraum. Das kann helfen, seine Gefühle besser wahr zu nehmen. Mit der Zeit zumindest.
Wenn du das Grübeln nicht lässt, obwohl du es "besser" weißt, dann deshalb, weil es für dich eine Funktion erfüllt !
Vor was verschließt du die Augen ? Was möchtest du nicht sehen ?
Nun, Unruhe und Kribbeln im Bauch sind nicht nichts ! Dies sagt ChatGPT dazu:
"Wenn Unruhe und Kribbeln im Bauch in Verbindung mit zwanghaftem Grübeln oder dem Versuch, dieses Grübeln zu unterbrechen, auftreten, deutet das auf innere Anspannung, Angst vor Kontrollverlust oder kognitive Dissonanz hin. Hier ist, was dabei im Körper und Geist passiert:
1. Beim Grübeln versucht das Gehirn, ein Problem zu lösen oder eine Unsicherheit zu beseitigen – oft mit dem Gefühl, „erst dann loslassen zu können, wenn es geklärt ist“.
2. Wenn du das Grübeln unterbrichst, entsteht ein innerer Konflikt:
Ein Teil von dir will aufhören (weil es dich belastet),
Ein anderer Teil hat Angst, „etwas zu übersehen“ oder die Kontrolle zu verlieren.
3. Das Kribbeln und die Unruhe spiegeln diesen Alarmzustand wider – dein Nervensystem meldet: "Achtung, etwas ist nicht abgeschlossen!"
Dieses körperliche Signal ist ein Ausdruck von psychischer Anspannung – nicht unbedingt, weil etwas objektiv gefährlich ist, sondern weil dein Gehirn gelernt hat, Sicherheit durch Nachdenken zu erzwingen."
Grüsse
Re: Grübeln ohne Angst – kennt das jemand?
Hallo P.,
Also, ich erkenne mich in dem, was du beschreibst, ziemlich wieder. Ich spule auch x mal am Tag Sätze ab, die sich in meinem Fall auf mein Wohlbefinden beziehen, wie zb mir geht es nicht gut, OCD ist so anstrengend usw. Bei mir kommen diese nervigen Sätze von Krankheitsangst, vermittelt im Elternhaus, OCD kam aber erst viel später, ausgelöst durch Fokussierung auf Tinnitus.
Ich war auch schon in verschiedenen Therapien. Ich selbst bin nicht mehr bereit eine solche zu besuchen, da einem immer wieder dasselbe gesagt wird, Gedanken nicht beachten, negatives Gefühl aushalten (kann man beim besten Willen nicht x mal am Tag machen).
Heinz: Achtsamkeit klingt ja schön und gut, aber soll man das dann permanent machen, auch Gedanken beobachten hilft nicht.
Ich selbst kann mir vorstellen mich irgendwann einer OP zu unterziehen, wenn die innovativen Behandlungen wie LITT, MrgFus bei OCD irgendwann besser erforscht sind. Die THS kommt mir momentan noch invasiv vor.
Vielleicht wird es ja auch irgendwann noch ein Medikament gegen Grübelzwang geben, ich bin unsicher, ob das neu zugelassene Medikament Kar X T in den USA auch bei Denkstörungen helfen könnte oder Trorilozole, wo Ergebnisse bei OCD dieses Jahr erwartet werden. Man muss wohl die Forschungen abwarten, wenn einem Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Therapie nicht hilft.
Mehr ist mir momentan nicht bekannt.
Also, ich erkenne mich in dem, was du beschreibst, ziemlich wieder. Ich spule auch x mal am Tag Sätze ab, die sich in meinem Fall auf mein Wohlbefinden beziehen, wie zb mir geht es nicht gut, OCD ist so anstrengend usw. Bei mir kommen diese nervigen Sätze von Krankheitsangst, vermittelt im Elternhaus, OCD kam aber erst viel später, ausgelöst durch Fokussierung auf Tinnitus.
Ich war auch schon in verschiedenen Therapien. Ich selbst bin nicht mehr bereit eine solche zu besuchen, da einem immer wieder dasselbe gesagt wird, Gedanken nicht beachten, negatives Gefühl aushalten (kann man beim besten Willen nicht x mal am Tag machen).
Heinz: Achtsamkeit klingt ja schön und gut, aber soll man das dann permanent machen, auch Gedanken beobachten hilft nicht.
Ich selbst kann mir vorstellen mich irgendwann einer OP zu unterziehen, wenn die innovativen Behandlungen wie LITT, MrgFus bei OCD irgendwann besser erforscht sind. Die THS kommt mir momentan noch invasiv vor.
Vielleicht wird es ja auch irgendwann noch ein Medikament gegen Grübelzwang geben, ich bin unsicher, ob das neu zugelassene Medikament Kar X T in den USA auch bei Denkstörungen helfen könnte oder Trorilozole, wo Ergebnisse bei OCD dieses Jahr erwartet werden. Man muss wohl die Forschungen abwarten, wenn einem Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Therapie nicht hilft.
Mehr ist mir momentan nicht bekannt.
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- Beiträge: 77
- Registriert: Di 14. Jan 2025, 11:47
Re: Grübeln ohne Angst – kennt das jemand?
Warum kann man das nicht x-mal am Tag machen ?Lola76 hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 15:06 .... da einem immer wieder dasselbe gesagt wird, Gedanken nicht beachten, negatives Gefühl aushalten (kann man beim besten Willen nicht x mal am Tag machen).
Heinz: Achtsamkeit klingt ja schön und gut, aber soll man das dann permanent machen, auch Gedanken beobachten hilft nicht.
Nur vom Üben wird sich etwas ändern. Und je öfter man übt...
Achtsamkeit ist ja nur ein Pfeiler. Und dein Gehirn kann nicht gleichzeitig diese Gedanken haben und sich auf den Körper konzentrieren. Und ich würde definitiv mit dem Körper und der Atmung beginnen, nicht mit den Gedanken...
Re: Grübeln ohne Angst – kennt das jemand?
Hallo Heinz,
Ich meinerseits probiere es ja oft, wie das bei P. und anderen ist, ist mir nicht bekannt.
Ich müsste es halt permanent machen, wozu ich einfach nicht die Kraft habe.
Aber es bleibt einem bis zu Innovationen, die dann hoffentlich helfen werden, wohl nichts anderes übrig.
Ich meinerseits probiere es ja oft, wie das bei P. und anderen ist, ist mir nicht bekannt.
Ich müsste es halt permanent machen, wozu ich einfach nicht die Kraft habe.
Aber es bleibt einem bis zu Innovationen, die dann hoffentlich helfen werden, wohl nichts anderes übrig.
Re: Grübeln ohne Angst – kennt das jemand?
Hejo
Danke erstmal für die Diskussion. Also, ich möchte meiner Therapeutin da überhaupt keinen Vorwurf machen. Sie ist da offen mit mir und sagt, sie hat so einen Fall noch nie vorher gehabt, und ich nehme es ihr nicht übel. Ich habe wirklich kein einziges Ereignis oder sonst was in meinem Leben erlebt, von dem ich sagen würde, es könnte ein Auslöser sein. Ich hatte eine schöne Kindheit, ich hatte eine schöne Jugend, mir ging es immer gut, ich war bis 2019 glücklich und zufrieden, und auf einen Schlag ging es mir der besagten Beziehung los und schleifen zu denken. Der Rest ist ja bekannt. Achtsamkeit versuche ich immer wieder, klappt bei mir leider nicht wirklich und die Langzeitmotivation, es länger als zwei Wochen durchzuziehen, bleibt aus. Deine Begründung des Grübelns ist nachvollziehbar, allerdings ist es komisch, dass die Themen, über die ich grübel bzw. die ich wie auswendig aufsagt, total irrelevant sind. Es ist teilweise komplett egal und zufällig.
Grüße

Danke erstmal für die Diskussion. Also, ich möchte meiner Therapeutin da überhaupt keinen Vorwurf machen. Sie ist da offen mit mir und sagt, sie hat so einen Fall noch nie vorher gehabt, und ich nehme es ihr nicht übel. Ich habe wirklich kein einziges Ereignis oder sonst was in meinem Leben erlebt, von dem ich sagen würde, es könnte ein Auslöser sein. Ich hatte eine schöne Kindheit, ich hatte eine schöne Jugend, mir ging es immer gut, ich war bis 2019 glücklich und zufrieden, und auf einen Schlag ging es mir der besagten Beziehung los und schleifen zu denken. Der Rest ist ja bekannt. Achtsamkeit versuche ich immer wieder, klappt bei mir leider nicht wirklich und die Langzeitmotivation, es länger als zwei Wochen durchzuziehen, bleibt aus. Deine Begründung des Grübelns ist nachvollziehbar, allerdings ist es komisch, dass die Themen, über die ich grübel bzw. die ich wie auswendig aufsagt, total irrelevant sind. Es ist teilweise komplett egal und zufällig.
Grüße
Re: Grübeln ohne Angst – kennt das jemand?
Lola76 hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 15:06 Hallo P.,
Also, ich erkenne mich in dem, was du beschreibst, ziemlich wieder. Ich spule auch x mal am Tag Sätze ab, die sich in meinem Fall auf mein Wohlbefinden beziehen, wie zb mir geht es nicht gut, OCD ist so anstrengend usw. Bei mir kommen diese nervigen Sätze von Krankheitsangst, vermittelt im Elternhaus, OCD kam aber erst viel später, ausgelöst durch Fokussierung auf Tinnitus.
Ich war auch schon in verschiedenen Therapien. Ich selbst bin nicht mehr bereit eine solche zu besuchen, da einem immer wieder dasselbe gesagt wird, Gedanken nicht beachten, negatives Gefühl aushalten (kann man beim besten Willen nicht x mal am Tag machen).
Heinz: Achtsamkeit klingt ja schön und gut, aber soll man das dann permanent machen, auch Gedanken beobachten hilft nicht.
Ich selbst kann mir vorstellen mich irgendwann einer OP zu unterziehen, wenn die innovativen Behandlungen wie LITT, MrgFus bei OCD irgendwann besser erforscht sind. Die THS kommt mir momentan noch invasiv vor.
Vielleicht wird es ja auch irgendwann noch ein Medikament gegen Grübelzwang geben, ich bin unsicher, ob das neu zugelassene Medikament Kar X T in den USA auch bei Denkstörungen helfen könnte oder Trorilozole, wo Ergebnisse bei OCD dieses Jahr erwartet werden. Man muss wohl die Forschungen abwarten, wenn einem Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Therapie nicht hilft.
Mehr ist mir momentan nicht bekannt.
Vielen Dank

Aber dann hat es bei dir ja doch etwas mit einer Angst zu tun oder ? Das ist bei mir nicht so. Die Angst ist bei mir so gut wie gar nicht vorhanden.
Re: Grübeln ohne Angst – kennt das jemand?
Hallo P.,
Danke auch für deine Diskussion.
Zwangsstörungen haben mit Ängsten zu tun, deren Ursachen eigentlich in der Kindheit liegen, aber auch an ungünstigen sozialen Bedingungen und Stressoren. Ich dachte auch immer, ich hätte eine schöne Kindheit erlebt, mir wurde aber viel Angst als Kind vorgelebt und ich denke auch, dass die emotionale Sicherheit nicht so da war.
Wie auch immer, ich suche immer noch nach einer Lösung diese ständigen Sätze / Bewertungen aus dem Kopf zu bekommen und habe nicht genug Durchhaltevermögen (ist ja auch wahnsinnig schwer, wer der Betroffenen, Heinz du meintest ja du hättest das ja nicht, kriegt das denn wie hin?).
Danke auch für deine Diskussion.
Zwangsstörungen haben mit Ängsten zu tun, deren Ursachen eigentlich in der Kindheit liegen, aber auch an ungünstigen sozialen Bedingungen und Stressoren. Ich dachte auch immer, ich hätte eine schöne Kindheit erlebt, mir wurde aber viel Angst als Kind vorgelebt und ich denke auch, dass die emotionale Sicherheit nicht so da war.
Wie auch immer, ich suche immer noch nach einer Lösung diese ständigen Sätze / Bewertungen aus dem Kopf zu bekommen und habe nicht genug Durchhaltevermögen (ist ja auch wahnsinnig schwer, wer der Betroffenen, Heinz du meintest ja du hättest das ja nicht, kriegt das denn wie hin?).