Waschzwang des Partners

Sunshine
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Waschzwang des Partners

Beitrag von Sunshine »

Hallo ihr Lieben ,

Ich hoffe, dass ich hier Hilfe bzw Ratschläge bekommen kann und das jemand ähnliches durchmacht hat oder durchmachen musste.

Allgemein zur Situation: mein Freund hat einen Waschzwang. Das heißt er muss sich auch teilweise nach Kleinigkeiten immer die Hände waschen. Er duscht auch mindestens zweimal am Tag morgens und abends. Sein Bett darf keiner Anfassen. Sonst muss er die Bettwäsche komplett wechseln . Die Hände wäscht er sich nach allem, ob das der Mülleimer ist oder wenn unsere kleine Tochter in angesabbert hat. Alles wird natürlich immer mit Seife gewaschen. Auch Desinfektionsmittel ist immer im Einsatz. Seine Hände sind mittlerweile schon so kaputt dass er jeden Tag mindestens drei bis viermal Handcreme benutzt . Wie ihr euch vorstellen könnt muss ich einige Rituale natürlich auch mitmachen. Wenn ich vom Einkaufen, dann darf ich nichts anfassen muss schnurstracks ins Badezimmer und mir die Hände waschen. Unsere Tochter soll ich am besten gar nicht mitnehmen damit sie nicht in den Einkaufswagen gesetzt werden muss. Mittlerweile ist es wirklich sehr ermüdend und die hat auch an meinen Nerven. Wir streiten uns diesbezüglich tagtäglich weil ich auch einige Sachen einfach nicht nachvollziehen kann. Das ist für mich nicht normal und ich erkläre es ihm auch. Er sagt selber dass er weiß dass einige Sachen unsinnig sind aber er ist nicht abstellen kann Punkt die größte Angst die ich habe ist dass unsere Tochter irgendwann mal die Sachen versteht und sogar von ihm übernimmt . Weil Sie sich dann auch ekelt oder Angst vor Bakterien bekommt. Das möchte ich auf keinen Fall und möchte ihr auf keinen Fall ein Leben mit zwängen bieten. Ich kann durchaus nachvollziehen wenn viele schreiben dass man den Partner verlässt weil man einfach nicht mehr kann. Allerdings möchte ich auch unsere 14 Jahre nicht einfach wegschmeißen wobei wir sogar jetzt eine gemeinsame Tochter haben . ich erhoffe mir einfach Ratschläge oder Erfahrungsberichte vor allem mit kleinen Kindern bei zwangserkrankten . Dadurch dass ich mittlerweile seine Zwänge nicht mehr unterstütze brauchen wir professionelle Hilfe. Ich bin auch auf der Suche nach einem Therapeuten und möchte auch mit ihm gemeinsam dahin damit er sich nicht allein mit diesen Zwang fühlt . das haben wir auch bereits so gemeinsam besprochen und entschieden. Ich muss auch dazu sagen dass es ein wenig genetische bedingt ist weil auch seine Mutter Ekel vor einigen Sachen hat Punkt aber sie hat es nicht so schlimm wie er. ich bin auch froh solch ein Forum gefunden zu haben und hoffe auf Hilfe. Denn so wie es jetzt ist kann und wird es bei uns nicht weitergehen.

Herzlichste Grüße
Sunshine
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OCD-Marie
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Registriert: Di 17. Apr 2018, 19:44

Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von OCD-Marie »

Hallo Sunshine,

das mit den Ratschlägen ist ja so ne Sache... ;-) Und manches machst du ja schon "richtig".

Deine Sorge um deine Tochter ist sicher berechtigt. Und es geht ja nicht nur um später. Sie ist ja bereits jetzt beenträchtigt. Sie soll noch nicht einmal im Einkaufswagen mitfahren dürfen. Soll "eingesperrt" zu Hause bleiben... Wir wird das wohl erst werden, wenn sie später mal im Sandkasten / in der Natur spielen möchte ? (was wichtig wäre nicht nur für ihr Immunsystem). Oder in den Kindergarten ?

Es ist gut, dass auch du therapeutische Unterstützung hast / bekommst. Damit auch du jemand hast, der dich und deine Tochter in dieser schwierigen Zeit unterstützt. Und dir helfen kann bei der Entscheidungsfindung zu schwierigen Fragen in der Zukunft...

In einem Punkt muss ich dir allerdings widersprechen. In seiner Therapie hast du erst einmal nichts zu suchen ! Das ist seine Sache ! Ganz allein ! Deine Anwesenheit ist nur gefragt im Falle von sog. Angehörigengesprächen. Also im Ausnahmefall.
Aber ein professioneller Therapeut würde sich auch gar nicht darauf einlassen, dass du bei seiner Therapie ständig anwesend wärst...

Hat dein Freund schon Therapie gemacht ? Und falls "nein", warum hat er sich bisher noch nicht darum gekümmert ?

Liebe Grüsse
Marie
Sunshine
Beiträge: 39
Registriert: Di 9. Apr 2019, 13:40

Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Sunshine »

Hallo Marie,

Erst einmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort . allein schon dass jemand auf meine Anfrage reagiert und unterstützt finde ich sehr hilfreich. Mit dem Kindergarten oder Natur ist es mittlerweile so dass ich mit der kleinen meist allein rausgehe. Auch auf den Spielplätzen für bringe ich die Zeit mit ihr allein. Wenn wir gemeinsam spazieren gehen mit dem Kinderwagen oder auch zu Fuß dann ist es im Moment noch kein Problem . wenn es aber z.b. in den Tierpark geht und es an Tiere anfassen geht , dann bekommt er schon wieder Panik weil die Tiere ja irgendwelche Krankheiten haben könnten . So bin ich auch hier wieder gezwungen alleine mit ihr unterwegs zu sein. Ich muss auch dazu sagen dass das größte Problem ist wenn er das selber mitbekommt oder sieht. Im Kindergarten hätte er somit kein Problem damit da er es selber nicht vor Augen hat. Allerdings kann ich mir jetzt schon vorstellen dass sie nach dem Kindergarten besucht immer ihre Kleidung wechseln müsste und auch die Hände waschen müsste. Ich muss auch dazu sagen dass ich mittlerweile viel lieber mit ihr alleine etwas unternehme da ich nicht ständig unter Druck stehe und immer darauf achten muss was sie anfasst oder ob ich etwas angefasst habe was ihm wieder nicht passen könnte .

Zudem Therapie. Muss ich sagen dass er mich selber darum gebeten hat zumindest bei dem ersten Gespräch mitzukommen. Auch für mich ist es wichtig dabei zu sein um mir auch selber Infos einzuholen. Ich finde es auch für mich gut wenn in meiner Anwesenheit ihm gesagt wird dass es ein Zwang ist . Denn er ist der Meinung dass ein Therapeut nicht notwendig ist weil er damit selber fertig werden muss. Dies habe ich direkt verneint und daher mich auch selber auf die Suche nach einem Therapeuten gemacht . Wenn ihn untergebracht habe sozusagen dann wäre ich auch mir Hilfe suchen . Im Moment sieht es noch schwierig aus da sehr viele Therapeuten bereits voll sind . ich werde nicht aufgeben und weitersuchen. Er hat vorher bereits therapeutische Hilfe in Anspruch genommen allerdings in einer anderen Sache. Daher kennt er bereits sich mit Therapien aus und auch mit dem Ablauf . Könnte auch demnach einen Grund sein warum er bislang noch keine therapeutische Hilfe in Anspruch genommen hat .
Miranda_L

Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Miranda_L »

Hallo Sunshine,

eigentlich finde ich es sinnvoll, wenn du in die Therapie mit einbezogen wirst.
Es ist ja schließlich nicht sein Problem alleine. Eine psychische Erkrankung trägt immer auch das Umfeld mit.
Gerade wenn Kinder im Spiel sind, halte ich es für wichtig, dass auch der Partner zumindest teilweise mit einbezogen wird.
Es wäre ja trotzdem möglich, dass der Betroffene einen Großteil der Sitzungen alleine mit dem Therapeuten macht.
Ich denke aber, dass ihr so etwas am Besten ganz in Ruhe im ersten Termin mit dem Therapeuten regeln könnt.

Die Argumentation deines Partners, dass er alleine damit klar kommen muss, halte ich für etwas kurz gedacht.
Wenn ihr nur zwei Erwachsene wärt würde ich sagen: Alles gut, jeder darf sein eigenes Süppchen kochen und der andere Erwachsene ist alt genug um selbst zu entscheiden, ob er sich dem aussetzen kann (und will) oder nicht.
Eure Tochter hat aber weder die Reife, noch die Macht eine solche Entscheidung für sich zu treffen.

Zwänge, und auch andere psychische Krankheiten sind (so habe ich es verstanden) in dem Sinne erblich, dass eine Art Anfälligkeit vererbt wird.Trotz Anfälligkeit muss aber die Krankheit nicht ausbrechen.
Wenn einem Kind aber permanent der Zwang vorgelebt wird, und es dazu gezwungen wird, dieses Zwangsverhalten mitzuleben, wird es ungünstig.
Ich selbst bin ein Kind aus einer solchen Beziehung. Ein Elternteil war deutlich zwanghaft, das andere zeigte in ein paar Einzelsituationen Zwangsverhalten.
Ich habe nicht die Zwangsängste meiner Eltern übernommen, dafür aber schon in früher Kindheit andere Zwangshandlungen entwickelt.

Was ich meinen Eltern heute vorwerfe ist nicht, dass sie Zwänge hatten.
Jeder Mensch hat irgendwo einen Knacks und es gehört auch für Kinder dazu, zu lernen, mit so etwas umzugehen.
Ich werfe ihnen vor, dass sie nicht an sich gearbeitet haben, keine Therapie angefangen haben und auch mich keinem Therapeuten vorgestellt haben, als mein Verhalten anfing, komisch zu werden.
Durch die Zwangsängste haben sich meine Eltern auch immer weiter von anderen Menschen entfernt.
So blieben mir auch nur wenige erwachsene Vorbilder ohne Zwänge.

Wenn ich darf, würd ich euch gerne raten, dem Kind so viele erwachsene Bezugspersonen ohne Zwang wie möglich 'zur Verfügung zu stellen' und zu versuchen, auch wenn es sehr schwer fällt, die Zähne zusammenzubeissen und dem Kind seine dreckigen Hände zu lassen.

Legt euch ein paar vernünftige Regeln fürs Händewaschen zurecht. Es ist sinnvoll, sich vor dem Essen die Hände zu waschen.
Nach Kindergarten oder Schule bzw. beim Reinkommen in die Wohnung kann es auch sinnvoll sein, vor allem dann, wenn mal wieder so ein fieser Magen- und Darm Virus im Umlauf ist.
Aber überprüft solche Regeln auf ihre reale Sinnhaftigkeit und zwingt das Kind nicht, sinnlose Regeln durchzuführen.

Gerade in einem Alter von unter 5 Jahren braucht das Immunsystem sehr viele Beispiele für Erreger, um dann später adäquat gegen diese vorgehen zu können. Bakterien sorgen auch dafür, dass wir Nahrungsmittel verdauen können, die unser Körper alleine nicht aufspalten kann.
Ausserdem sind viele Bakterien auch in dem Sinne gute für den Körper, dass sie Schutzfunktionen übernehmen und beispielsweise schädliche Bakterien abtöten oder Schadstoffe zersetzen.

Schon allein zum Wohle des Kindes sollte dien Partner eine Therapie anfangen.
Es gibt da verschiedene Ansätze, vor allem der tiefenpsychologische Ansatz und die Verhaltenstherapie.
Um erstmal einen Überblick über die Krankheit zu bekommen würde ich das Buch "Kobold im Kopf" von Lee Baer empfehlen. In ihm findet ihr auch viele Beispiele von Zwängen und Einblicke in die Verhaltenstherapie.

Information über die Krankheit ist immer gut und lässt einen auch nicht mehr so hilflos vor dem Problem stehen.

Ich wünsche euch alles Gute
Miranda
Sunshine
Beiträge: 39
Registriert: Di 9. Apr 2019, 13:40

Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Sunshine »

Hallo Miranda,

Vielen herzlichen Dank für deine Nachricht und die ausführliche und informative Darstellung. Ich finde besonders die Beispiele mit den Bakterien wirklich super toll und werde diese auch meinem Freund gleich erzählen wenn er von der Arbeit kommt. Denn er hat besonders viel Kopfkino wenn man das so sagen kann und diese Beispiele könnten ihm helfen viel besser mit der Bakterienwelt umzugehen. Und nicht immer nur das Negative zu sehen .
Darf ich fragen welche Zwänge deine Eltern dir mitgegeben haben? Es ist auch mal wirklich interessant das Ganze aus einer anderen Sicht bzw Seite zu hören . Ich versuche auch immer mehr über diese Krankheit zu erfahren und Berichte darüber zu lesen . denn vorher war es für mich einfach nur unsinnig warum man einige Sachen macht bzw Rituale entwickelt hat die so für den Betroffenen selbst auch keinen Sinn haben .
Er ist auf jeden Fall von einer Therapie nicht abgeneigt und steht dem offen gegenüber da er ja sowas schon mal mitgemacht hat. Unser Umfeld ist Gott sei Dank relativ zwangsfrei . Eigentlich ist nur er derjenige der ziemlich übertreibt . Aber er ist beeinträchtigt ja auch irgendwo unsere Partnerschaft und es ist immer Streit. Nummer 1 .

Gruß
Sunshine
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OCD-Marie
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Registriert: Di 17. Apr 2018, 19:44

Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von OCD-Marie »

Hallo Miranda,

das:
Miranda_L hat geschrieben: Do 11. Apr 2019, 09:12 Was ich meinen Eltern heute vorwerfe ist nicht, dass sie Zwänge hatten.
Jeder Mensch hat irgendwo einen Knacks und es gehört auch für Kinder dazu, zu lernen, mit so etwas umzugehen.
Ich werfe ihnen vor, dass sie nicht an sich gearbeitet haben, [...]
habe ich mir auch schon öfter gedacht.

Aber vielleicht ist das ja auch schon zu viel an Erwartung. Letztlich haben sie ja selbst darunter gelitten. Und vor einigen Jahren war es noch nicht so leicht, sich selbst zu informieren. Und ich glaube, das tun auch heute oft nur die, die es früher "gelernt" haben. Sich selbt zu informieren. Sich Wissen anzueigenen. Das ist nicht selbstverständlich. Auch heute noch nicht.

Dann die Scham: was ? ICH ? Psychisch krank ??? NEIN !!! Das kann nicht sein !!! (Das darf nicht sein !) Mit mir ist alles in Ordnung !
Vorurteile sind ja bis heute weit verbreitet...

Für dich (oder auch mich) ist es selbstverständlich, an solchen "Problemen" zu arbeiten. Aber das gilt nicht für alle. Wie viele haben schon 10 oder 15 Jahre Zwänge - aber gerade mal ein Buch dazu gelesen ? Wenn überhaupt ? Aus den unterschiedlichsten Gründen. "Das ist Schicksal." "So bin ich eben !" "Es ist sinnvoll was ich tue !"... Und im Zweifel - wenn es zwischenmenschlich hakt - ja dann sind die anderen eben das Problem... :-) Diese Haltungen sind weit verbreitet. Auch unter Nicht-Zwänglern.

Ohne unsere Eltern gäbe es uns gar nicht. Trotz allem. Und das Leben ist nun mal nicht "gerecht". Aber stell dir mal vor, wir hätten Zwänge und würden irgendwo auf der Welt in einem bettelarmen Land leben. Unter einer Plane schlafen und nicht in einem festen Haus. Regelmässig hungern. Keine sozialen Sicherungssysteme. Schlechte medizinische Versorgung. Und kaum eine Perspektive, je diesem Elend entfliehen zu können...
Stell dir mal vor, du hättest Eltern, die es noch nicht einmal geschafft haben, die grundlegendsten Bedürfnisse zu befriedigen. Ganz und gar nicht schön. Aber für zig Millionen Mitmenschen brutale Realität...

Ich kann dich schon verstehen. Wir hatten - zumindest in machen Lebensbereichen - nicht gerade den besten Start ins Leben. Wir konnten manches nicht lernen - und anderes "falsch". Aber hast du dich auch schon einmal intensiver mit der Kindheit deiner Eltern beschäftigt ? Wie es ihnen erging ? Aus welchem Umfeld sie stammen ? Du wirst vermutlich feststellen, dass auch sie diese Chancen nicht hatten. So gesehen könnte man auch sagen, deine Eltern sind nicht die "Schuldigen". Es waren deren Eltern. Oder schon die Eltern deren Eltern. Oder "das Band" zieht sich noch viel länger in die Vergangenheit...

Solange du deinen Eltern die Verantwortung gibst, gibst du ihnen die Schuld. Das erzeugt Ärger und Wut. Allerdings in dir - nicht in deinen Eltern. Am Ende schadest du dir damit also erst einmal selbst. Und bindest dich an deine Vergangenheit - die du ja eigentlich hinter dir lassen möchtest...
Letztlich hilft nur akzeptieren und verzeihen. Die Verantwortung wieder ganz zu dir selbst zu holen. Um Frieden zu finden mit diesem ungerechten Start... der ja - bei genauer Betrachtung - dann doch nicht ganz so schlecht war... :-)
Sunshine
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Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Sunshine »

Hallo OCD-Marie,

Ja ich finde in dem was du schreibst auch einiges richtig und wichtig. Aber so eine ähnliche Situation haben wir auch zu Hause. Und die Mutter sagt ihrem Sohn ganz klar dass sie ihm den Start in die Zwänge sozusagen gegeben hat. Dieser Waschzwang der bei ihm nun entstanden ist ist natürlich auch deutlich größer als der der Mutter. Aber sie hat ihm das von Anfang an so gezeigt und vorgelebt und er hat es einfach weiterentwickelt. Die Kinder ahmen ihre Eltern nach und haben ja selber gar keine Wahl . insofern finde ich das Miranda durchaus die Verantwortung schon den Eltern dafür geben kann. viele Eltern haben auch früher gar keine Zeit gehabt darauf zu achten was sie tun oder wie sie es tun. Früher hatte man Haushalt oder auch Nutztiere zu betreuen und teilweise auch noch Vollzeit arbeiten zu gehen. Vielleicht liegt es auch einfach daran dass es eine ganz andere Generation war. Ich weiß es nicht. Aber ich finde das Eltern schon aufpassen müssen was sie tun und wie sie es tun und besonders bei solchen Sachen wie Zwänge. Man kann sich ja auch als Elternteil mit anderen ein wenig vergleichen und schauen wie die anderen manche Dinge machen. Dann könnte man ja Differenzen ableiten und überlegen ob das was man macht sinnvoll ist. Denn vor allem ja zwängler behaupten dass sie wüssten wie unsinnig manche Sachen sind es aber dann denn noch nicht lassen können. Warum dann nicht sich für die Kinder "bessern"?
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OCD-Marie
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Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von OCD-Marie »

Hallo Sunshine,

natürlich kann man den Eltern die Verantwortung geben. Oder besser gesagt: die Schuld. Und natürlich hast du recht, dass auch Eltern an sich selbst arbeiten können. Auch im Intersesse ihres Kindes. Und vielleicht müssten sie sogar mehr aufpassen.
Der Puntk ist doch: was bringt dir das ? Die Realität ist (und wird noch lange lange bleiben) eine andere.
Der Ärger, die Wut, ja vielleicht sogar der Hass - all das findet letztlich aber in dir selbst statt. Nicht in denen, denen du die Verantwortung zuschiebst. Genau betrachtet macht das wenig Sinn. Denn man schadet sich damit selbst. Und vor allem auch: wem du die Schuld, die Verantwortung gibst, dem gibst du die Macht.
Spätestens als Erwachsene sind wir aber selbst für uns verantwortlich. Und wir sollten bemüht sein, die Macht über unser Leben nicht freiwillig abzugeben...
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Yorge
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Beitrag von Yorge »

Diese Gefühle müssen, in gewissem Ausmaß, nicht unbedingt schaden - sondern sich bewusst darauf einzulassen, kann einen auch weiterbringen. So wie auch Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen, diese langfristig stärken und wahrhaftiger machen können.
Das gute Leben .. ist eine Richtung, kein Ziel. [Carl Rogers]
Sunshine
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Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Sunshine »

Hallo Yorge ,

Ich verstehe was du damit sagen möchtest und da hast du natürlich in einer gewissen Art und Weise recht. Was nützt es in der Vergangenheit zu leben statt das reale und jetzige Leben?
Meine Antwort war eigentlich auch auf die reale und jetzige Situation bezogen. Vor allem aber auf die die selber Kinder haben und einen Zwang. Denn früher war es vielleicht anders und man war nicht aufgeklärt aber heutzutage ist es bei weitem nicht mehr so und heute noch den Kindern dann so etwas vorleben bzw die Zwänge nicht behandeln lassen und die Kinder die eigenen Zwänge mit leben lassen ist und bleibt falsch . Und diese Verantwortung liegt wahrhaftig bei den Eltern .
Dass man jetzt im Nachhinein die Eltern dafür verantwortlich macht oder Ihnen die Schuld dafür gibt ist natürlich in dem Sinne auch zu spät. Denn man hat den Zwang ja dann auch schon Punkt aber was ich sagen wollte ist halt eben dieses vorleben . Denn da vor können sich die Kinder leider selber nicht schützen und dies ist die Pflicht der Eltern. Natürlich unter der Voraussetzung dass der Zwang erkannt wurde.
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