Angst vor Radioaktivität

[Miranda_L]

Hallo ... jetzt doch nochmal was von mir.

Hier kann ich vielleicht tatsächlich noch etwas beitragen:

Radiowelle, die Beschreibung von dem Verhalten deiner Frau erinnert mich an etwas, das ich selbst erlebt habe.
Seit die Zwänge bei mir angefangen haben, habe ich mich selbst darür verantwortlch gemacht. Es war immer meine eigene Unfähigkeit, mein Fehlverhalten, und mein eigenes "Nicht-Richtig-Sein", was dazu führte, dass ich von diesen Gedanken nicht loskam.
Erst als ich sehr viele Jahre später tatsächlich eine Therapie anfing, kam mir nach und nach ins Bewusstsein, dass es vor allem Lebensumstände und Ereignisse in meiner Vergangenheit waren, die diese Störung ausgelöst und konserviert haben.
Als mir klar wurde, dass ich mich Jahre lang schuldig gefühlt habe, obwohl eigentlich andere (im Gegensatz zu mir damals) erwachsene Leute durch ihr Fehlverhalten, die eigene Bequemlichkeit und schließlich unterlassene Hilfeleistung einen Großteil zu meinem jetzigen Problem beigetragen haben, wurde ich sehr wütend, frustriert und war entsetzlich enttäuscht.
Das hat sich mit der Zeit wieder etwas abgebaut, und ich schätze, das wird es auch weiter tun, aber ich bin mir sicher, dass ich diese Wut für meinen Heilungsprozess gebraucht habe, und scheinbar immer noch ein wenig brauche.

Ich weiss nicht was dein vergangenes Fehlverhalten war, aber es ist möglich, dass deine Frau erst jetzt begriffen hat, dass es ein Teil des Auslösers für ihre Störung gewesen sein könnte. Vielleicht hat sie sich zu der Zeit hilflos gefühlt und hat keinen Ausweg aus ihrer Situation gesehen.
Dieses Gefühl, in einer Situation zu stecken, die einem nicht gut tut, und keinen gangbaren Ausweg zu finden, halte ich für sehr typisch für Situationen, in denen sich Zwangskranke entweder befinden, oder zumindest früher mal befunden haben.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Fehlverhalten der eine große Auslöser war. So funktionieren Zwänge in der Regel nicht. Aber es könnte ein kleiner Teil einer großen Masse an kleinen und größeren Auslösern gewesen sein, die über Jahre dazu geführt haben. Vielleicht ist es aber unpraktischerweise der einzige Auslöser, den sie im Moment greifen kann.

Einen Tipp, wie du dich Verhalten sollst, kann ich dir leider nicht geben, und ob ich mit dieser Vermutung Recht habe, kann ich natürlich auch nicht beurteilen. Aber vielleicht gibt dieser Text dir einen weiteren Denkansatz, um die Sache besser verstehen zu können.

Alles Gute
Miranda

[Radiowelle]

Hallo,
ja mir scheint es auch so, als das es die immer wiederkehrende unbewusste Suche nach einem Auslöser ist. Ihre Kindheit war nicht einfach insbesondere im Verhältnis zum Vater.