Gefangen im Teufelskreis - Kontaminationsängste
Verfasst: So 3. Nov 2019, 05:50
Hallo Zusammen,
An alle Kontaminationsangstbetroffene unter Euch;
Kennt Ihr das auch, dass Ihr immer wieder eingenommen werdet von dem allumfassenden, beklemmenden, einengenden Gefühl, dass alles kontaminiert ist im Alltag, im Haushalt, und Ihr das Gefühl habt, Ihr müsst immerzu aufpassen, dass sich Dinge nicht berühren (um „Sauberkeitszonen“ einzuhalten)?
Ich habe das nicht immer gleich stark, zur Zeit jedoch sehr ausgeprägt, was mich in meinem Alltag sehr einschränkt ☹.
Ich brauche dadurch für einfache alltägliche Verrichtungen sehr viel Zeit, weil ich dazwischen immer wieder Hände waschen, Gegenstände desinfizieren oder „normale“ Handlungen vermeiden muss.
Das ist unglaublich anstrengend & zermürbend .
Z.B. kochen vermeide ich so oft es geht…. Ich habe das Glück (oder den Fluch?- da vermeidungsfördernd) dass ich in einem begleiteten Wohnen lebe & bei uns im Haus von Montag bis Freitag ein Mittagstisch angeboten wird. Da kann ich zu einem günstigen Preis sehr gut essen, was ich so oft es geht auch tue.
Das hat aber eben zur Folge, dass ich Zuhause kaum mehr koche, da mich das Kochen sehr viel Zeit kostet. Es ist mir unglaublich starken Ängsten besetzt- Angst, mich mit Essen, Lebensmitteln zu kontaminieren, beschmutzen.
Diese vielen Ängste vor Verunreinigung, Kontamination, etc. haben sich über viele Jahre so in mir „eingebrannt“, verselbständigt, dass ich das Gefühl habe, ich werde es nie schaffen, diese Ängste zu überwinden.
Bzw. Kann ich gar nicht glauben, dass ich die Ängste überwinden & zu einem normalen Verhalten im Leben (zurück-)finden kann.
Das wiederum löst das mittlerweile wie chronisch gewordene Grundgefühl in mir aus, dass ich total lebensunfähig bin, was mich wiederum zutiefst frustriert & deprimiert. -Ein Teufelskreis.
Von diesem Post erhoffe ich mir von Mitbetroffenen Verständnis und das Wissen, dass ich damit nicht alleine bin
Weil in meinem direkten Umfeld, -auch wenn es da durch das begleitete Wohnen viele Menschen mit psychischen Krankheiten gibt, niemanden kenne mit den, ähnlichen Ängsten & Problemen.
Mit meinem Mann ist es eine ständige Herausforderung bis Überforderung, zusammen Zusein- zusammen Zuleben, da er sich ja "normal" verhält.
Und dieses "Normal" mir eben sehr bedrohlich erscheint.
Ist das möglich, dass das Normale Verhalten der meisten Menschen uns Zwänglern einmal nicht mehr so bedrohlich vorkommt?
Liebe Grüsse, Mia
An alle Kontaminationsangstbetroffene unter Euch;
Kennt Ihr das auch, dass Ihr immer wieder eingenommen werdet von dem allumfassenden, beklemmenden, einengenden Gefühl, dass alles kontaminiert ist im Alltag, im Haushalt, und Ihr das Gefühl habt, Ihr müsst immerzu aufpassen, dass sich Dinge nicht berühren (um „Sauberkeitszonen“ einzuhalten)?
Ich habe das nicht immer gleich stark, zur Zeit jedoch sehr ausgeprägt, was mich in meinem Alltag sehr einschränkt ☹.
Ich brauche dadurch für einfache alltägliche Verrichtungen sehr viel Zeit, weil ich dazwischen immer wieder Hände waschen, Gegenstände desinfizieren oder „normale“ Handlungen vermeiden muss.
Das ist unglaublich anstrengend & zermürbend .
Z.B. kochen vermeide ich so oft es geht…. Ich habe das Glück (oder den Fluch?- da vermeidungsfördernd) dass ich in einem begleiteten Wohnen lebe & bei uns im Haus von Montag bis Freitag ein Mittagstisch angeboten wird. Da kann ich zu einem günstigen Preis sehr gut essen, was ich so oft es geht auch tue.
Das hat aber eben zur Folge, dass ich Zuhause kaum mehr koche, da mich das Kochen sehr viel Zeit kostet. Es ist mir unglaublich starken Ängsten besetzt- Angst, mich mit Essen, Lebensmitteln zu kontaminieren, beschmutzen.
Diese vielen Ängste vor Verunreinigung, Kontamination, etc. haben sich über viele Jahre so in mir „eingebrannt“, verselbständigt, dass ich das Gefühl habe, ich werde es nie schaffen, diese Ängste zu überwinden.
Bzw. Kann ich gar nicht glauben, dass ich die Ängste überwinden & zu einem normalen Verhalten im Leben (zurück-)finden kann.
Das wiederum löst das mittlerweile wie chronisch gewordene Grundgefühl in mir aus, dass ich total lebensunfähig bin, was mich wiederum zutiefst frustriert & deprimiert. -Ein Teufelskreis.
Von diesem Post erhoffe ich mir von Mitbetroffenen Verständnis und das Wissen, dass ich damit nicht alleine bin
Weil in meinem direkten Umfeld, -auch wenn es da durch das begleitete Wohnen viele Menschen mit psychischen Krankheiten gibt, niemanden kenne mit den, ähnlichen Ängsten & Problemen.
Mit meinem Mann ist es eine ständige Herausforderung bis Überforderung, zusammen Zusein- zusammen Zuleben, da er sich ja "normal" verhält.
Und dieses "Normal" mir eben sehr bedrohlich erscheint.
Ist das möglich, dass das Normale Verhalten der meisten Menschen uns Zwänglern einmal nicht mehr so bedrohlich vorkommt?
Liebe Grüsse, Mia