Berufswelt für zwangserkrankten Sohn

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simone0905

Berufswelt für zwangserkrankten Sohn

Beitrag von simone0905 »

Halo liebe Mitglieder,

unser Sohn leidet an Kontrollzwängen. Auch bei Knöpfen oder jegliche Dinge zum Einstellen wie am PC, Handy usw entwickelt er Zänge. Unter Stress und Druck kommen noch wiederholungen dazu.
Er wird nun 18. Das letzte Berufschulpflichtjahr wurde er krankgeschrieben da er nicht aus dem Haus zu bekommen ist.Tabletten lehnt er ab. Therapie, naja bringt nicht soviel. Mal ist besser und manche Tage katastrophe :(
Wie sieht es mit dem Berufsleben aus?
Er selber kann sich nicht vorstellen irgendwo mit diesen Zwängen zu arbeiten, vor allem 8 std.
Hat wer Tipps, erfahrungen oder etwas.
Welchen Weg sollen wir gehen.
Wo gibts Hilfe?
LG :(
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OCD-Marie
Beiträge: 262
Registriert: Di 17. Apr 2018, 19:44

Re: Berufswelt für zwangserkrankten Sohn

Beitrag von OCD-Marie »

Hallo !

Mir ist klar, die Antwort wird jetzt etwas hart sein. Aber du schilderst auf der einen Seite, dass euer Sohn noch nicht mal mehr zur Schule geht (weil er nicht aus dem Haus zu bekommen ist) und fragst auf der anderen Seite tatsächlich, wie es mit dem Berufsleben aussieht ?

Wie wird das wohl aussehen ? Was soll er denn arbeiten, wenn er noch nicht mal das Haus verlässt ? Und ohne Ausbildung ?
Ich denke, euer Sohn hat da derzeit eine recht realistische Einschätzung auf seine Möglichkeiten. Im Zweifel läuft das dann auf Berufsunfähigkeits-Rente hinaus...

Und welchen Weg ihr gehen solltet ergibt sich daraus eigentlich von selbst:

Therapie, Therapie, Therapie !

Es ist nicht so wichtig, ob er nun in den nächsten 2-3 Jahren ne Ausbildung machen kann oder vielleicht erst in 10 Jahren. Aber ich denke, es wäre wichtig, dass er überhaupt erst einmal wieder in die Lage kommt, eine Ausbildung in Angriff zu nehmen. Und da bleibt eben nur Therapie.

Da er durch seine Zwänge mehr oder weniger total eingeschränkt ist, wäre es wohl das Beste, er ginge erst einmal in eine psychosomatische Klinik. Und zwar eine, die auch auf Zwänge spezialisiert ist. Mit 18 wird er in jeder Klinik aufgenommen werden. Empfohlen werden immer wieder die Schön-Kliniken Bad Bramstedt, Bad Alrolsen und Roseneck sowie die Klinik Windach am Ammersee. Ferner auch die Uni-Kliniken Lübeck und Freiburg.
Ich persönlich kann Windach empfehlen. Die haben dort auch ein Konzept speziell für junge Menschen.

Für die Monate nach der Klinik bräuchte er auf jeden Fall einen ambulanten Therapieplatz bei euch in der Nähe. Möglichst ein Therapeut, der sich auch mit Zwängen wirklich auskennt. Das sind leider nicht sehr viele. Eine Liste könnt ihr bei der DGZ erfragen. Einfach mal dort anrufen.

LG
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