Hallo Martin
Martin hat geschrieben: ↑Fr 7. Feb 2020, 10:57
Es nimmt einfach überhand mit der wie Marie so schön sagt "Störungs-Beseitigung". Es ist zu viel....sie macht sich nur darüber Gedanken, ob auch wirklich alles entfernt wurde. Gestern bekam ich noch eine Sprachnachricht, dass ich noch meine Jacke mit Desinfektion Absprühen soll, da sie an eine Störungssache vor 2 Tagen ran gekommen ist. Tut mir Leid also bei aller Liebe aber sowas kann ich nicht als neue Herausforderung unterstützen. Es sei denn du hast einen Tipp wie auf sowas angemessen reagieren sollte?
Ich habe auch den Eindruck, dass ihr Zwang eure ganze gemeinsame Zeit ausfüllt. Wo ist da noch der Sinn ? Was bringt das noch ?
Und mal ehrlich: die einzig "angemessene" Reaktion ist doch, das Desinfektionsspray dort zu lassen wo es ist - im Schrank. Oder vielleicht auch es gleich in der Tonne zu entsorgen. Aber sicher nicht die Jacke (also deine) damit einzusprühen. Wegen irgendwelcher eingebildeter "Störungen".
Martin hat geschrieben: ↑Do 6. Feb 2020, 11:41
Abschließend noch eine Frage die mich besonders interessiert: Kann eine solche Störung die sie momentan hat einfach so Entstehen? Sie behauptet ja, dass ich dafür verantwortlich bin, weil sie ja damals so verliebt in mich war und ich ja lieber mit anderen Kontakt aufgebaut habe anstatt das wir beide eine Beziehung eingegangen wären. Sie hatte ja dann meine Nachrichten gelesen und das hat bei ihr etwas ausgelöst und somit die Störungen auch gekommen sind. Das klingt für mich wie eine Ausrede und sie will aber das ich das so akzeptiere.
Ich kann es mir nicht wirklich vorstellen andererseits steckt man ja nicht in so eine Psyche des Menschen drin.
Um eines mal ganz klar zu sagen: NEIN, du bist NICHT verantwortlich. Das ist
totaler Blödsinn ! Du warst eben nicht an ihr als Partnerin interessiert. Das passiert jeden Tag millionenfach. Das ist einfach das ganz normale Leben. Punkt.
Allerdings: solche Störungen haben einen Zweck. Und in ihrem Fall habe ich inzwischen auch eine Ahnung, was das sein könnte:
Sie bindet dich damit an sich !
Sie setzt ihre Störung dazu ein, dass du möglichst viel Zeit mit ihr verbringst. Das ist ziemlich krank und natürlich völlig dysfunktional. Aber in gewisser Weise erreicht sie damit ja ihren "Zweck". Du bist häufig bei ihr. Verbringst viel Zeit mit ihr (auch wenn das bedeutet, 10 Stunden lang regungslos im Gang zu stehen - wobei ich dazu geneigt bin zu fragen:
Junge, wie bescheuert bist du eigentlich ?) und du schläfst immer wieder mit ihr zusammen in einem viel zu kleinen Bett. Na super ! Und in all der Zeit kannst du natürlich auch keine neue Frau kennen lernen. Irgendwie schon "clever", solche Zwänge, oder ?
Ich denke aber auch, dass du zu der Situation - so wie sie ist - auch gut dazu beiträgst. Denn was ich bei dir immer wieder vermisse ist eine klare "Linie". Ich meine, du sagst auf der einen Seite, du willst nicht mehr von ihr als eine Freundschaft. Gleichzeitig weisst du aber, dass sie mehr will. Und dennnoch schläfst du immer wieder zusammen mit ihr in einem viel zu kleinen Bett ??? Was soll das ? Bist du dir auch nur vage im klaren darüber, was für Botschaften du mit deinem Verhalten aussendest ? Ich meine, das ist doch kein "normales" Verhalten für eine reine Freundschaft.
Wenn du also tatsächlich nur eine reine Freundschaft möchtest, ist eigentlich klar, welche Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten sind:
* Auf das Übernachten bei ihr solltest du künftig ganz verzichten. Und falls doch einmal (am besten nur am WE), dann auf jeden Fall nicht mehr im selben Bett. Dann schlafe auf der Couch oder auf dem Boden !
* Das zweite ist, du solltest dich aus ihren Zwängen zurückziehen. Wenn sie tagelang putzen und desinfizieren will - dann soll sie das tun. Aber ich an deiner Stelle würde da nicht mehr mitmachen. Und schon gar nicht meine Kleider waschen oder desinfizieren wegen irgendwelcher eingebildeter Störungen. Es geht hier nur um dich ! Was sie macht ist ihre Entscheidung.
Du kannst damit bedenkenlos aufhören. Denn du hast ja bereits verstanden, dass du ihr langfristig damit ohnehin nicht hilfst.
* Ich würde sie vielleicht auch nicht mehr in ihrer Wohnung treffen. Zumindest auf absehbare Zeit. Macht etwas außerhalb. Ne Wanderung. Einen Spziergang. Geht in ein Cafe oder in ein Restaurant.
Und wenn ihr das dann nicht mehr möglich ist wegen ihrer Zwänge, hast du schon eine schöne Gelgenheit, ihr zu sagen:
"Siehst du, wir können noch nicht einmal mehr gemütlich und entspannt in ein Cafe. Du erzählst mir nun seit fast einem Jahr, du würdest das wieder alleine hinbekommen. Aber das funktioniert nicht. Ich bin absolut der Meinung, dass es Zeit ist, dass du fachliche Hilfe in Anspruch nimmst. Das hat so keinen Wert mehr !"
* Bringe sie danach ggf. noch bis zu ihrer Wohnungstür - dann aber gehe !
* Solltest du doch mal bei ihr sein - zB weil ihr etwas zusammen spielen wollt - und du sollst mal wieder die Socken ausziehen - dann wäre das vorerst in Ordnung. Du bist immerhin in ihrer Wohnung. Wovon ich dir aber wirklich abraten möchte: Ich würde nicht mehr stundenlang bei ihr reinigen oder regungslos im Gang stehen. Sobald du merkst, dass es sich in diese Richtung entwickelt - brich das ab und gehe !
Martin hat geschrieben: ↑Do 6. Feb 2020, 11:41
Sie wollte teilweise das ich früher von Arbeit nach Hause gehe um ihre Störungssachen zu Entfernen
* Das sollte natürlich auch komplett der Vergangenheit angehören. Wenn sie diese Bitte künftig an dich herantragen sollte, dann verweise sie an den psychatrischen Notdienst oder das Krankenhaus !
Martin hat geschrieben: ↑Fr 7. Feb 2020, 10:57
Das Problem hier ist ja, dass wenn ich es nicht mache, es zur Katastrophe kommt bei ihr.
* Das ist NICHT dein Problem. Das ist allein ihres ! Und wie dir der Notdienst ja schon gesagt hat: das braucht sie vieleicht auch erst noch, damit sie dazu bereit wird, sich endlich richtige Hilfe zu suchen.
Und wenn sie es dann dennoch nicht tut - so ist es ihre Entscheidung. Das ist dann eben so. Das mag jetzt vielleicht hart klingen - aber das ist dann auch für dich nicht zu ändern !
* Und sollte sie mal wieder drohen, sich was anzutun: Dann mache sie darauf aufmerksam, dass du nun gehst - aber gleichzeitig die Polizei bzw. den psychiatrischen Notdienst informierst, damit diese Leute sich um sie kümmern können. Im Zweifel würde ich ehrer mal frühzeitig den psychiatrischen Notdienst informieren. Denn sollte sie erst mal die Erfahrung gemacht haben, dass du trotzdem nicht bleibst und statt dessen ein paar Minuten später der Notdienst vor ihrer Türe steht - es ist gut möglich, dass sie dann ganz schnell das "Interesse am Sterben" (und am damit drohen) verliert.
Du merkst, "gehen" ist ein zentraler Baustein.
Es kommt nicht darauf an, ob sie einsichtig ist. Ob sie sich überzeugen lässt. Oder nicht. Das ist alleine deine Haltung. Und diese setzt du um durch dein Verhalten. Punkt. Keine Disskussionen.
Es ist auch nicht nötig, den Kontakt völlig abzubrechen. Die Polizei zu rufen wäre völlig überzogen (außer sie würde tatsächlich mal in deinem Haus randalieren). Und sie einfach zu "ignorieren" wäre nach vier Jahren zum einen nicht fair und in der aktuellen Situation auch ein ziemlich schlechter Stil.