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Penetrante Zwangsgedanken

Verfasst: Fr 6. Mär 2020, 17:34
von Philipp2-82
Hallo zusammen.

Ich hab ein großes problem. Eigentlich bin ich seid 20 Jahren zwangskrank. Es geht um Zwangsgedanken.
Vor ca. 10 Jahren habe ich aufgehört meinen Zwängen Folge zu leisten. Seitdem ist es aber so,
dass mir Zwänge reinschiessen und die sind dann da, und gehen nicht weg. Sie bleiben penetrant da.
Ich muss also dauernd an sie denken. Und das ist sehr belastend. Würdet ihr mir bitte helfen?

Re: Penetrante Zwangsgedanken

Verfasst: Fr 6. Mär 2020, 19:45
von jens
als ich vor vielen jahren hier angefangen hatte zu schreiben , kannte ich auch noch nicht das thema zwangsgedanken . aber so ca vor drei jahren , hat es auch bei mir damit angefangen . zg´s sind es ei eigentlich gar nicht so , aber ich muss immer an bestimmte zahlen oder personen denken , wenn ich irgendwas mache . das ist völlig unsinnig ! ber mittlerweile isses nun schon so bei mir das mir nur noch zahlen und namen durch den kopf gehen . ändern kann man das ganz schwer ! und gerade wenn man versucht an etwas nicht zu denken bzw zu denken , dann funktioniert das erst gerade nicht ! was sagen immer die therapeuten : versuche mal nicht an einen pinken elefanten zu denken , dann denkt man gerade an diesen pinken elefanten

Re: Penetrante Zwangsgedanken

Verfasst: So 8. Mär 2020, 08:51
von Philipp2-82
Hi Jens.

Ok. Und was soll man dann dagegen machen? Es ist, um mal den Vergleich einer Person mit Waschzwang
heranzuziehen: Diese Person hört auf sich die Hände zu waschen. Aber der Zwang und der Druck das
zu machen bleiben. Und diese Person fragt sich jetzt: Wie kriege ich den Zwang und den Druck auch noch weg!?
Ich habe keinen Waschzwang. Aber im Prinzip dasselbe.

Gestern hatte ich wieder so was:

1. Ich hab Mittagsschlaf gemacht, bin aufgewacht, und dann ging mir der Ratschlag eines Kumpels durch den Kopf, wie man
Gedankenkreisen schon im Anfang unterbindet. Ich hab mich zunächst dran gehalten, dachte "Selbstmitleid und
sich selber runterziehen und alles war ja alles Blödsinn", und hab dranb gedacht wieviele Jahre ich da ver-
schwendet hatte.

2. Dann verfiel ich wieder in die alte Gedankenspur und dann warf seinen Rat wieder über den Haufen.
Dann dachte ich als nächstes: "Oh das hätte ich nicht machen sollen! Wieder eine Chance vertan.".

3. Und dann kam ein Zwang mit der Forderung: "Versuche ganz genau rauszufinden was du während die eben
aufgezählten Punkte 1 bis 2 gedacht hast und warum du bei 2 so entschieden hast.".

Ich identifizierte dann den Zwang als Zwang. Und wusste: Ich darf seiner Forderung nicht nachkommen,
nicht "neutralisieren" wie man im Fachjargon sagt. Soweit so gut. Aber der Zwang mit seiner Forderung bleibt.
Er fordert und lastet auf einem. Und dann hab ich versucht meinen Fokus auf was anderes zu lenken,
hab versucht mich mit inneren Bildern und dem Rauschen des Baches draussen abzulenken. In der Hoffnung,
dass der Zwang dann nebensächlich -und damit weniger quälend- wird. Gelang mir aber leider nicht so wirklich.
Es ist als ob er immer wieder meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Habs ca 60 Minuten lang gemacht.
Dann bin ich eingepennt. Heute früh gings weiter mit dem Zwang. Ist das mit der Ablenkung eine Übungssache?
Und was könnte sonst noch helfen?

Gruß

Re: Penetrante Zwangsgedanken

Verfasst: Mo 9. Mär 2020, 00:26
von jens
mh , ich bin eigentlich kein mensch , der sich mit solchen dingen befassen tut . also ich meine damit , was dir dein freund gesagt hat . sowas ähnliches hört man auch sehr oft in der therapie . aber ich weiß genau - sowas bringt bei mir sowieso nichts . außerdem hab ich sehr mit zahlen zu tuen und damit , mit der uhrzeit - ich hab nur ein begrenztes zeitlimit . also wenn ich dann noch irgendwelche überlegungen anstelle , würde ich alles niemals schaffen . also versuche ich an etwas zu denken , was mich ablenkt zb ein bild was ich gerade gesehen hab zb im tv . mal funktioniert es nicht , mal funktioniert es . und wie gesagt - ich muss alles in einer bestimmten zeit schaffen , was ich gerade mache . schaffe ich es nicht - dann ist wiederholung angesagt ! und das kotzt mich absolut an und kostet nerven . aber natürlich will der zwang immer mehr und redet einen noch was im nachhinein ein .
aber ich habe schon sehr oft festgestellt , das es immer ein zenit gibt bei mir , mit den zwang . er will dann so viel das ich es nicht mehr schaffen kann . und meistens an diesen punkt , sehe ich das dann alles gelassener ; selbst wenn der gedanken in mir nicht der richtige ist, sage ich mir : ach komm , scheiß , ist doch sowieso alles falsch , was ich mache , mein zwang hat doch immer was zu meckern ! und dann merke ich in mir selber , das diese zwangsanspannung von selber nachlässt . also - lange rede kurzer sinn , ich mach alles nach mein gefühl und bin ganz fest der hoffnung , das irgendwann das das wieder aufhört . und meistens isses dann auch so . aber dann kommt meistens wieder eine andere sache bei mir , was sich mein zwang ausdenkt . aber , was hilft es ? es ist eben ein ständiger kampf . hauptsache , man verliert nicht seinen mut

Re: Penetrante Zwangsgedanken

Verfasst: Di 10. Mär 2020, 19:02
von Hermann1
Hallo zusammen,

die Schilderung dieser oder auch anderer Zwangsgedanken ist für "Zwängler" geradezu klassisch. Es geht im Grunde genommen immer wieder um dasselbe: Eine Gedankenschleife ohne eigentliches Ende. Du wirst mit deinen Gedanken zu keinem logischen Ende kommen. Aber das fatale daran, du kannst diese einschießenden Gedanken nicht abwehren - sie sind eben einfach da ! Ich bin mittlerweile zu dem Schluß gekommen, daß eine Eigenregie
nicht funktioniert, weil hier in unseren Köpfen die Biochemie nicht stimmt. Ein Schilddrüsenkranker muß zur Regulierung seiner fehlgesteuerten Hormone ein Medi einnehmen, so auch der Diabetiker etc.. Also sollte auch der Hirnstoffwechsel entsprechend eingestellt sein und hierbei helfen zur Zeit speziell die sog. SSRI. Medikamente hin oder her, Nebenwirkungen hin oder her - wenn´s helfen soll, dann kommt man um diese Medis kaum herum.