Zwangserkrankung von Vater und Sohn

vimi
Beiträge: 24
Registriert: Mi 8. Apr 2020, 22:02

Zwangserkrankung von Vater und Sohn

Beitrag von vimi »

Mein Sohn (15) leidet unter Zangsgedanken. Ich selbst hatte das auch viele Jahre meines Lebens, bin zur Zeit nach langer Verhaltenstherapie mit Unterstützung von SSRI zwangsfrei. Jetzt muss ich damit klarkommen, dass mein Sohn auch diese Störung hat.
Ich würde mich freuen, andere Eltern mit ähnlicher Situation kennen zu lernen - natürlich auch solche, die selbst keine Zwänge gehabt haben. Ich würde gerne diese Situation zusammen im Austausch mit anderen in der gleichen Lage durchleben. Vielleicht können wir etwas von einander lernen.
Grü0e vimi.
vimi
Beiträge: 24
Registriert: Mi 8. Apr 2020, 22:02

Re: Zwangserkrankung von Vater und Sohn

Beitrag von vimi »

Was mich zur Zeit am meisten beschäftigt : Medikamente bei Zwängen bei Jugendlichen. Habe ganz ganz viel dazu gelesen, aber doch noch ein paar offene Fragen.

Wo bekomme ich eine seriöse Info über den Einsatz von SSRI bei Jugendlichen mit Zwängen ?

Kennt jemand Jugendliche mit Zwängen, die nach Einnahme von SSRI auch wieder dauerhaft von den SSRI weggekommen sind ?

Liebe Grüße
vimi
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michael_m
Beiträge: 613
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Zwangserkrankung von Vater und Sohn

Beitrag von michael_m »

Hallo vimi,

herzlich willkommen hier im Forum! :)

Ich bin selbst Betroffener, daher kann ich dir leider nur bedingt antworten.
Aber zumindest auf diese Frage habe ich eine Antwort:
vimi hat geschrieben: Fr 10. Apr 2020, 13:02 Wo bekomme ich eine seriöse Info über den Einsatz von SSRI bei Jugendlichen mit Zwängen ?
Die Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e. V. hat eine Telefonnummer, wo man seriöse Informationen zu der Erkankung bekommt.
http://www.zwaenge.de/ hat geschrieben:Sie erreichen uns montags bis freitags in der Zeit von 10:00 bis 12:00 Uhr unter (040) 689 13 700.

Die Angehörigen hier im Forum sind leider relativ still.
:arrow: Aber vielleicht traut sich ja doch mal einer der Angehörigen und schreibt hier eine Antwort :?: :!:

Viele Grüße, Michael
vimi
Beiträge: 24
Registriert: Mi 8. Apr 2020, 22:02

Re: Zwangserkrankung von Vater und Sohn

Beitrag von vimi »

Hallo Michael,
danke Dir für die prompte Antwort.
Ja, fände ich auch gut, in Kontakt mit betroffenen Eltern zu kommen.
Nur ran liebe Eltern von jugendlichen Zwänglern, ich beisse auf keinen Fall.

vimi
vimi
Beiträge: 24
Registriert: Mi 8. Apr 2020, 22:02

Re: Zwangserkrankung von Vater und Sohn

Beitrag von vimi »

Liebe Eltern von "zwängelnden" Jugendlichen oder von ehemals solchen,

gibt es unter euch auch welche, bei denen die Zwänge eurer Kinder wieder verschwunden sind und dass am Ende letztlich auch ohne Einnahme von SSRI ?
Ich möchte verstehen, welches Risiko einer dauerhaften SSRI-Einnahme ich meinem Sohn zumute, wenn wir ihm mit der Einnahme von SSRI helfen.
Ich selbst nehme auch welche, hatte in meinem Leben diese auch schom zweimal wieder abgesetzt, worauf dann Monate später Zwänge zurückkamen. Da hatte ich allerdings - von heute aus gesehen - zu wenig mit meiner VT persönlich angefangen. Heute fühle ich schon mehrere Jahre gesund und auch belastbar, obwohl ich meine Zwänge schon noch manchmal hochpoppen sehe. Um nicht meinen Job zu riskieren, nehme ich persönlich die SSRI erst mal weiter ein.
Jetzt stehe ich an der Stelle, nicht einschätzen zu können, wieweit bei frühzeitiger VT-Behandlung meines Sohnes (15), dessen Zwänge ich mal eher noch in die Bezirksliga einordnen würde, die dauerhafte Genesung auch mit nur zeitlich beschränkter SSRI-Entnahme klappen kann. Ich fühle mich selbst da nicht genügend als Muster, um mir das aus meiner eigenen Geschichte beantworten zu können. Bitte um Feedback.
vimi
vimi
Beiträge: 24
Registriert: Mi 8. Apr 2020, 22:02

Re: Zwangserkrankung von Vater und Sohn

Beitrag von vimi »

Oder kann es sein, dass ich mit solchen "positiven" Fragen in diesem Forum falsch bin, weil dann die Eltern ja keien Problem mit zwängelnden Kindern haben ? vimi
Gebirnt
Beiträge: 6
Registriert: So 29. Mär 2020, 20:14

Re: Zwangserkrankung von Vater und Sohn

Beitrag von Gebirnt »

Wenn die Zwänge noch im Anfangsstadium sind und es große Bedenken hinsichtlich SSRIs gibt, sollte man zunächst mit reiner Verhaltenstherapie versuchen.
Mutter123
Beiträge: 17
Registriert: Sa 19. Okt 2019, 18:58

Re: Zwangserkrankung von Vater und Sohn

Beitrag von Mutter123 »

Hallo,

ich hatte das Thema als betroffene Mutter unter der Rubrik „Kinder und Jugendliche“ schon einmal angesprochen.

Dort wurden hilfreiche Links geteilt.

Ich meine auch, dass die Einnahme von Medikamenten von der Stärke der Zwänge abhängt. Wenn das Kind durch die Verhaltenstherapie gar nicht erreichbar ist, weil es so in den Zwängen gefangen ist, können Medikamente hilfreich sein. Zunächst würde ich eine /en auf Zwänge spezialisierte/en Therapeutin/en suchen und schauen, ob allein die VT dem Kind hilft.

Herzliche Grüße
vimi
Beiträge: 24
Registriert: Mi 8. Apr 2020, 22:02

Re: Zwangserkrankung von Vater und Sohn

Beitrag von vimi »

Hallo Mutter123

danke für deine Hinweise. Hast du mal irgendwo ganz direkt Infos bekommen von Eltern, deren Kinder kognitive VT und SSRI angewendet haben und dann erfolgreich und nachhaltig wieder aus den Zwängen und den SSRI ausgestiegen sind ?

Mir kommt die Sache mit den SSRI etwas "politisiert" vor - so nach dem Motto und jetzt sehr übertrieben geschrieben: Psychiater verschreiben immer SSRI und erhalten Provision von der Pharmaindustrie, Verhaltenstherapeuten dagegen stehen immer auf der anderen Seite.

Ich bezweifle überhaupt nicht die Wirkung der Kombi SSRI+VT, nur fehlt mir die Info über die Situation "danach". Meine eigene Erfahrung zeigt mir hier, dass ausserklinisch praktisch zwischen Psychiater und Verhaltenstherapeut die Kommunikation i.a. nicht besteht. Dies ist ein Problem der deutschen Handhabung nachklinischer Behandlung bei Zwänglern. Gut ist so, muss ich mit klarkommen.

Deswegen meine Suche wie o.a. .

Grüße vimi
Mutter123
Beiträge: 17
Registriert: Sa 19. Okt 2019, 18:58

Re: Zwangserkrankung von Vater und Sohn

Beitrag von Mutter123 »

Bei meiner Tochter hat die VT nachhaltig geholfen, so dass die Einnahme von Medikamenten nicht erforderlich war/ist. Ich kann dir daher keine konkreten Erfahrungswerte nennen.
Was sagt denn die/der Therapeut/in? Gibt es Kontakt zwischen Therapeutin und Psychiater?
Ist ein Klinikaufenthalt erforderlich ?
HG
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