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Paroxetin hatte ich auch eine gewisse Zeit lang, hab da aber auch irgendwann mal umgestellt.Zwangzwerg hat geschrieben: ↑Mo 18. Feb 2019, 16:35 Beim Paroxetin hat mein damaliger Behandler zu einer sog. "Zacken-Therapie" beim Ausschleichen geraten, d.h. anstatt von 20 mg auf 10 mg zu gehen, habe ich an einem Tag 20 mg, am nächsten Tag 0 mg, und dann immer 20 - 0 - 20 - 0 - etc. genommen und dann abgesetzt. Das Sertralin habe ich nun ebenfalls versucht so zu reduzieren und am Ende bei einer Minimaldosis an den anderen Tagen Laif 900 Balance genommen, ein Johanniskrautpräparat, dass zumindest ganz gut geholfen hat, das Ausschleichen irgendwie erträglich zu machen.
Heute habe ich meine letzte Fluoxetin genommen. Das mit der "Zacken-Therapie" hab ich noch nicht gehört. Ist aber interessant zu hören.
Mein Psychiater meinte nämlich, ich sollte trotz der niedrigen Dosis von 10 mg das Fluoxetin 3 Wochen lang mit 5 mg ausschleichen. Ich hab ihm dann gesagt, dass die Tabletten keine Kerben zum Teilen haben. Er meinte daraufhin, dass ich die mit einem Tablettenteiler spalten solle. Es geht da nicht so genau ... ähm ja ...
Ich hab ihm dann erklärt, dass das bei mir den Zwang anspricht, da erfahrungsgemäß nie zwei gleiche Teile rauskommen - oft sogar 3 Teile oder mehr. Er meinte dann, ich könne notfalls auch eben 10 - 0 - 10 - 0 etc. machen, allerdings wäre es zum Ausschleichen nicht so optimal, weil der Medikamentenspiegel dann nicht gleichmäßig im Blut ist. Teilen wäre insofern die bevorzugte Variante. Jeder Arzt hat da wohl seine eigenen Erfahrungen und Ansichten ...
Letztendlich habe ich sie doch geteilt. U. a. auch, weil mein Therapeut begeistert von der Gelegenheit war. Das wäre doch gleich eine super Konfrontationsübung.
Beim Johanniskrautpräparat musst du mit der Medizin aufpassen. Das könnte ggf. Wechselwirkungen verursachen, daher sollte das mit dem Arzt abgesprochen sein.
Ansonsten wird auch in der Psychiatrie, wo meine Mutter arbeitet, zum Teil Johanniskraut verwendet. Laut meiner Mutter werden Effekte erzielt, allerdings benötigt es in der Regel mehrere Monate bis es anschlägt.
Anafranil war mein Einstiegswirkstoff bzgl. der Zwänge. Die Dauer bis es wirkt ist ähnlich wie bei SSRIs bzw. wie bei eigentlich allen Psychopharmaka. Die Dauermedikamentation wirkt soweit ich weiß nie sofort, es dauert immer einige Wochen bis die gewünschten Effekte erzielt werden. Die Nebenwirkungen kommen leider dafür meist ziemlich schnell, vergehen aber zum Teil mit der Zeit.Zwangzwerg hat geschrieben: ↑Mo 18. Feb 2019, 16:35 Mein Arzt ist ein großer Fan von Anafranil. Sowohl bei Anafranil als auch bei Quetiapin sind die Packungsbeilagen jetzt nicht so, dass ich vor Freude in die Luft springen würde, aber das sind sie ja meistens nicht. Hat irgendjemand Erfahrung mit diesen Medikamenten und wie lange dauert es, bis sie wirken? Ist es so wie bei den SSRI, dass sie erst zeitverzögert einsetzen, oder wirken trizyklische Antidepressiva sofort? Und wie ist es bei Quetiapin, wie lange dauert es da?
Sofort wirksame Medikamente haben oft das Problem bzgl. der Abhängigkeit - als "Klassiker" sei hier Lorazepam (Tavor) genannt. Ich habe Lorazepam als "Notfallmedikament". Es ist aber nichts, was man länger als 1 - 2 Wochen am Stück nehmen sollte. Bei mir beschränkte es sich auf eine Tablette alle paar Monate - bzw. seit über einem Jahr keine mehr.
Grüße, Michael