Aggressive Zwangsgedanken gegen Mitmenschen
Verfasst: Do 2. Jul 2020, 16:52
Guten Tag alle zusammen,
ich nehme jetzt mal meinen ganzen Mut zusammen und schreibe hier, was mich fast verrückt macht (vielleicht bin ich es auch schon).
Ich bin jetzt Mitte fünfzig und hatte mit 18 die ersten Zwangsgedanken. Damals hatte ich gerade den Führerschein gemacht und musste ständig daran denken, dass ich auf der Autobahn bei hoher Geschwindigkeit das Lenkrad komplett verreisse. Also um es zu verdeutlichen; ich wollte das Lenkrad verreissen, irgendwie nur um mal zu erleben, was dann wohl passiert. Ich musste schwer an mich halten und mich irgendwie ablenken, sonst hätte ich es getan. Dieser Gedanke kam in den letzten Jahrzehnten immer mal wieder, meist auf unseren längeren Urlaubsfahrten. Es ist wirklich selten, manchmal jahrelang nicht.
Als ich junge Mutter war, kam ebenfalls ein schrecklicher Zwangsgedanke: Mein Mann wickelte unser Baby auf einem Fußboden, weil es keinen Tisch, keine Ablage etc. gab und ich stand dabei und hatte plötzlich den Gedanken, meinem Kind auf den Kopf zu treten. Wie kann so etwas sein? Wie kann man solche schrecklichen Gedanken überhaupt haben? Wo kommen die her? Ich liebe mein Kind über alles und könnte ihm nie wehtun. Wenn es sich selbst mal wehgetan hat, habe ich immer mitgelitten. Das bin doch nicht ich, die so etwas denkt? Bin ich ein Monstrum? Ich musste jedenfalls in diesem Moment vom Ort des Geschehens weggehen, weil ich wirklich Angst hatte, es tatsächlich zu tun. Dieser Gedanke kam nie wieder, wohl auch weil es nie wieder eine solche Situation gab (wickeln auf dem Boden).
In den letzten 20 Jahren richten sich die Zwangsgedanken gegen mich selbst und meinen Mann. Wann immer ich Kartoffeln oder Eier koche, habe ich das Bedürnis, mir den Topf mit dem kochendheißen Wasser über den Kopf zu gießen. Alternativ denke ich darüber nach, kochendes Wasser oder siedendes Öl nachts über meinen schlafenden Mann zu gießen. Diese Gedanken machen mich manchmal wahnsinnig, sind aber auch selten.
Weshalb ich mich jetzt hier an die Gruppe wende: Ich bin seit Kurzem Großmutter und liebe meinen Enkel abgöttisch. Trotzdem habe ich ihm in Gedanken schon mehrfach Schlimmes angetan, wobei wieder kochendes Wasser im Spiel ist. Alternativ habe ich ihn vom vierten Stock im Treppenhaus hinuntergeworfen. Seit einigen Tagen besteht der Zwangsgedanke nur noch aus einem einzigen Satz: "Ich werde dieses Kind töten".
Ich drehe langsam durch. Ich traue mich nicht, das Baby auf den Arm zu nehmen, habe Angst, ich werfe es irgendwo hinunter oder stelle wer weiß was mit ihm an. Vielleicht sollte ich vorsorglich selbst von einer Brücke springen...
Ich habe Einiges zu Zwangsgedanken gelesen, u.a. das Buch "Freiwerden von Zwangsgedanken" an Armbühl. Geholfen hat es nicht wirklich. Zwar hilft das Bild, die Gedanken wie LKWs auf einer Autobahn an sich vorbeiziehen zu lassen, leider kommen sie immer und immer wieder und dann hilft es nicht mehr.
Ich weiß nicht mehr weiter. Vielleicht hat hier jemand einen Tipp für mich?
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit bis hierher.
Liebe Grüße, Moni (die ziemlich verzweifelt ist).
ich nehme jetzt mal meinen ganzen Mut zusammen und schreibe hier, was mich fast verrückt macht (vielleicht bin ich es auch schon).
Ich bin jetzt Mitte fünfzig und hatte mit 18 die ersten Zwangsgedanken. Damals hatte ich gerade den Führerschein gemacht und musste ständig daran denken, dass ich auf der Autobahn bei hoher Geschwindigkeit das Lenkrad komplett verreisse. Also um es zu verdeutlichen; ich wollte das Lenkrad verreissen, irgendwie nur um mal zu erleben, was dann wohl passiert. Ich musste schwer an mich halten und mich irgendwie ablenken, sonst hätte ich es getan. Dieser Gedanke kam in den letzten Jahrzehnten immer mal wieder, meist auf unseren längeren Urlaubsfahrten. Es ist wirklich selten, manchmal jahrelang nicht.
Als ich junge Mutter war, kam ebenfalls ein schrecklicher Zwangsgedanke: Mein Mann wickelte unser Baby auf einem Fußboden, weil es keinen Tisch, keine Ablage etc. gab und ich stand dabei und hatte plötzlich den Gedanken, meinem Kind auf den Kopf zu treten. Wie kann so etwas sein? Wie kann man solche schrecklichen Gedanken überhaupt haben? Wo kommen die her? Ich liebe mein Kind über alles und könnte ihm nie wehtun. Wenn es sich selbst mal wehgetan hat, habe ich immer mitgelitten. Das bin doch nicht ich, die so etwas denkt? Bin ich ein Monstrum? Ich musste jedenfalls in diesem Moment vom Ort des Geschehens weggehen, weil ich wirklich Angst hatte, es tatsächlich zu tun. Dieser Gedanke kam nie wieder, wohl auch weil es nie wieder eine solche Situation gab (wickeln auf dem Boden).
In den letzten 20 Jahren richten sich die Zwangsgedanken gegen mich selbst und meinen Mann. Wann immer ich Kartoffeln oder Eier koche, habe ich das Bedürnis, mir den Topf mit dem kochendheißen Wasser über den Kopf zu gießen. Alternativ denke ich darüber nach, kochendes Wasser oder siedendes Öl nachts über meinen schlafenden Mann zu gießen. Diese Gedanken machen mich manchmal wahnsinnig, sind aber auch selten.
Weshalb ich mich jetzt hier an die Gruppe wende: Ich bin seit Kurzem Großmutter und liebe meinen Enkel abgöttisch. Trotzdem habe ich ihm in Gedanken schon mehrfach Schlimmes angetan, wobei wieder kochendes Wasser im Spiel ist. Alternativ habe ich ihn vom vierten Stock im Treppenhaus hinuntergeworfen. Seit einigen Tagen besteht der Zwangsgedanke nur noch aus einem einzigen Satz: "Ich werde dieses Kind töten".
Ich drehe langsam durch. Ich traue mich nicht, das Baby auf den Arm zu nehmen, habe Angst, ich werfe es irgendwo hinunter oder stelle wer weiß was mit ihm an. Vielleicht sollte ich vorsorglich selbst von einer Brücke springen...
Ich habe Einiges zu Zwangsgedanken gelesen, u.a. das Buch "Freiwerden von Zwangsgedanken" an Armbühl. Geholfen hat es nicht wirklich. Zwar hilft das Bild, die Gedanken wie LKWs auf einer Autobahn an sich vorbeiziehen zu lassen, leider kommen sie immer und immer wieder und dann hilft es nicht mehr.
Ich weiß nicht mehr weiter. Vielleicht hat hier jemand einen Tipp für mich?
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit bis hierher.
Liebe Grüße, Moni (die ziemlich verzweifelt ist).