zwaenge-forum.de

Wie geht ihr mit Grübelzwang um? Immer wenn ich ein Gedanken habe muss ğch manchmal Stundenlang drüber nachdenken, ob es denn ein Zwangsgedanke war oder echt ist. Ich werde die Geübellei nicht los je mehr ich grübel desto unruhiger werde ich.
Manchmal komme ich zu dem Entschluss, dass es ein Zwangsgedanke war aber nach paar Minuten zweifel ich wieder dran.

Hey!
Das gleiche Problem habe ich auch. Das ist auch eine große Hürde auf dem Weg zur Besserung.
Mir hilft es mich "einfach" abzulenken. Am besten sind sinnvolle Tätigkeiten, irgendetwas verpflichtendes, was die volle Aufmerksamkeit bedarf.

LG Jessi

Warum etwas Verpflichtendes? - Es kann auch was sein, was man ganz freiwillig macht, einfach weil man gerade Lust dazu hat - ganz ohne Zwang! Viel Spaß dabei!

Ich kann mich auf garnichts konzentrieren ich habe das Gefühl das mein Kopf platzt und ich nicht mehr atmen kann

Du scheinst ziemlich verzweifelt zu sein und es scheint so, als ob ich dir hier im Forum nicht wirklich weiterhelfen kann. Falls ich dich noch mehr verunsichert habe und das dazu führt, dass es dir auch langfristig nicht gut tut, tut mir das leid. Ich wünsche dir, dass du die Unterstützung erfährst, die du brauchst - in Echt. Ich werde jetzt mit dem Schreiben (zumindest f. heute habe ich das geplant) auch wieder etwas pausieren, da ich mich auf anderes konzentrieren möchte. Falls dir noch was am Herzen liegt oder du was geklärt haben möchtest, würde ich schon noch mal reinschauen und dir antworten .. ansonsten alles Gute dir. Und achte bitte gut auf dich, was auch bedeuten kann die nötige Hilfe in Anspruch zu nehmen!

Alles gut, meine verzweiflung hat nichts mit deiner Antwort zu tun. Ich suche mir schon seit längerem Hilfe aber leider dauert das sooooo lange bis man einen Therapieplatz bekommt:/

Nett, dass du mir das noch mitgeteilt hast.
Ja, unglaublich wieviel Geduld von einem abverlangt wird. Gutes Durchhalten und gutes Gelingen derweilen mit anderen Unterstützungsmöglichkeiten.

Mich hat der Austausch heute hier wieder ein Stückchen weiter gebracht beim Begreifen der Zwänge. Danke fürs Beitragen!

Natürlich kann man auch etwas vollkommen freiwilliges in Angriff nehmen, etwas worauf man Lust hat.
Mein Vorschlag bezog sich lediglich auf meine persönlichen Erfahrungen, da ich das Problem ebenfalls kenne, man kann sich auf nichts konzentrieren und hat keinerlei Motivation oder Spaß an etwas. Man freut sich eben nicht und hat demnach auch selten Lust auf irgendwelche Tätigkeiten. Daher hat es mir geholfen Dinge zu erledigen, die mehr oder weniger verpflichtend sind und ein Ziel hatten, und wenn es nur die alltägliche Arbeitszeit ist (je nach Berufstätigkeit).
Aber um seiner Seele etwas gutes zu tun wären Dinge, die einem Spaß machen, natürlich ebenfalls sinnvoll.

LG Jessi

Und ich gebe dir auch recht. Mir fällt es auch schon mal leichter, etwas zu machen, was erledigt gehört oder was man für sinn/wertvoll hält. Und es darf, da dürften wir uns ja einig sein, auch mal einfach was sein, wozu wir gerade Lust haben. Vielleicht sollten wir das auch mal als gewisse Verpflichtung für unsere seelischen Gesundheit ansehen - dann muss vielleicht weniger der Zwang für uns “sorgen“.

Das Nachgrübeln darüber, ob ich nun einen Zwangsgedanken hatte oder die Situation Realität ist, kenne ich auch sehr gut. Hier kann evtl folgendes helfen:
Zwangsstörungen werden auch als Krankheit des Zweifelns bezeichnet. Daraus leite ich für mich ab, dass es ein Zwangsgedanke sein muss, sobald ich beginne, daran zu zweifeln. Nachdem ich so den Zwangsgedanken identifiziert habe, wende ich mich einer nützlichen und gesunden Tätigkeit zu.
Hier noch ein sehr hilfreiches Zitat dazu:
"Zwangsstörungen können ein Empfinden von Realität nachahmen, aber die Realität wird niemals ein Empfinden von Zwangsstörungen nachahmen. Diese Tatsache führt uns zu einem äußerst wichtigen Grundsatz: Wenn das Empfinden aufkommt, es könnte eine Zwangsstörung sein, dann ist es eine Zwangsstörung! Denn wenn es die Realität wäre, dann käme noch nicht einmal das Empfinden auf, es könnte eine Zwangsstörung sein."
(Schwartz, Jeffrey M., "Zwangshandlungen und wie man sich davon befreit")