Ausprobieren eines Medikaments im Berufsalltag?

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ocdopus
Beiträge: 19
Registriert: So 12. Jan 2020, 20:31

Ausprobieren eines Medikaments im Berufsalltag?

Beitrag von ocdopus »

Hallo in die Runde,

vor einem Jahr war ich für 8 Wochen in einem stationären Aufenthalt aufgrund von Zwängen und Depressionen. Dort wurde mir das Medikament Escitalopram empfohlen. Weil ich vor Jahren schon einmal relativ schlechte Erfahrungen mit einem anderen SSRI (Paroxetin) gemacht habe, konnte ich mich seinerzeit aber nicht dazu durchringen, mit Escitalopram anzufangen. Mittlerweile bereue ich das manchmal, weil das dort eigentlich eine gute Gelegenheit gewesen wäre.
Weil es mir in letzter Zeit wieder ziemlich schlecht geht, überlege ich aber, Escitalopram doch auszuprobieren. Mein Problem: Ich bin berufstätig und hoffe, dies auch bleiben zu können (ist sehr wichtig für mich). Ich habe etwas Sorge, dass ich vor allem in der Anfangsphase durch das Medikament so stark beeinträchtigt sein könnte, dass ich meinen Arbeitsalltag nicht hinkriege. Ich hatte deswegen überlegt, evtl. etwas freizunehmen für den Start, frage mich aber, ob dafür einige Tage überhaupt ausreichen würden.
Wer hat hiermit vielleicht schon mal Erfahrungen gemacht? Falls es in diesem Zusammenhang relevant ist: Ich bin 48 Jahre alt und männlich.

Gruß, ocdopus
Sergio
Beiträge: 6
Registriert: Do 21. Okt 2021, 13:08

Re: Ausprobieren eines Medikaments im Berufsalltag?

Beitrag von Sergio »

Hallo,

ich war auch schon 2 mal für je 2 Monate stationär in Behandlung. Bei dem ersten Aufenthalt bekame ich Paroxetin und seit meinem zweiten Aufenthalt letzten Monat bekomme ich Escitalopram. Ich bin männlich und 35 Jahre alt. Letzte Woche habe ich wieder angefangen zu arbeiten. Es klappt ganz gut. Die einzige Blöde war bei mir nur das ich durch das Escitalopram Nachts sehr oft Wasser lassen musste. Ich glaube nicht das du dein Berufsalltag nicht mehr schaffen wirst wenn du jetzt mit Escitalopram anfängst. Du kannst dein Artzt ja fragen aber diese Medikamente sind eigentlich recht gut vertragbar.
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michael_m
Beiträge: 613
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Ausprobieren eines Medikaments im Berufsalltag?

Beitrag von michael_m »

Also die Nebenwirkungen sind meistens die ersten Tage ausgeprägter. Hier ist es nicht schlecht, wenn man sich ggf. auch für ein paar Tage krankschreiben lässt, wenn die Nebenwirkungen anfangs zu stark sind.
Man kann auch Freitagabend bzw. Samstagfrüh damit beginnen, dann hat man zumindest ein paar Tage Puffer zur Arbeit. Und dann ggf. eben montags eine Krankschreibung holen, wenn es mit den Nebenwirkungen nicht geht.

Mit der Zeit gehen die Nebenwirkungen normalerweise auch wieder größtenteils zurück. Damit sollte es dann bei der Arbeit eigentlich nicht mehr groß beeinträchtigen. Falls doch - ggf. Dosis oder Wirkstoff ändern. Oder wieder komplett absetzen, was ja nach wie vor eine Option bleiben würde.
Ich an deiner Stelle würde es zumindest probieren.
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