Altbekannte Trigger

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Jessi
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Registriert: Fr 22. Mai 2020, 19:55

Altbekannte Trigger

Beitrag von Jessi »

Hey und ein frohes neues Jahr an Alle!

Ich bin gerade wieder in einer triggernden Situation und wollte einfach mal wieder etwas davon hier loswerden und eventuell etwas Rat von jemandem bekommen.

Vorab: Ich komme immer besser mit meinen Zwängen zurecht und erkenne vorallem immer häufiger ungesunde Denkmuster oder Trigger innerhalb meines Alltags, auf die ich vor einem Jahr noch angesprungen wäre.
Das vergangene Jahr hat mich wirklich gestärkt und mir Mut gemacht, ich bin zuversichtlich, dass 2023 genauso weitergeht und auch euch hoffentlich viele Fortschritte widerfahren. :)

Zu meinem aktuellen Problem: Innerhalb meiner Familie gibt es leider ständig Streitereien und ich werde immer als Vermittler herangezogen, allerdings auf manipulative Art und Weise. Ich bin stolz darauf, dass ich die Manipulation heute aktiv durchschaut habe und mich nicht darauf eingelassen habe. Dennoch muss ich mir über Familienmitglieder die absurdesten Dinge anhören, die ich überhaupt nicht wissen möchte, allein schon da ich sie nicht selbst beurteilen kann. Zudem bin ich nicht Teil dieser Diskussionen und kann mich mittlerweile auch relativ gut davon abgrenzen, aber das stößt leider auf Unverständnis innerhalb meiner Familie. Beispielsweise wird der Beginn meiner Zwangserkrankung oder auch andere Dinge während der Kindheit als Druckmittel gegen mich verwendet um auszudrücken, dass ich ihnen etwas schuldig sei. Es werden absichtlich Äußerungen so formuliert, dass sie Angst bei mir auslösen oder mich unter Druck setzen, damit ich so reagiere wie das Familienmitglied es eben gerne hätte.
Zudem spielt Drogenmissbrauch eine weitreichende Rolle bei einigen Beteiligten und eine Therapie wäre mehr als sinnvoll.

Hinzu kommt, dass mein Vater narzisstische Züge aufweist. Ich weiß, damit muss man vorsichtig sein, da es nicht diagnostiziert wurde, doch ich bin der Meinung, dass sein Verhalten damit erklärt werden kann.
Ich weiß einfach nicht mehr wie ich mich noch weiter schützen soll, außer den Kontakt komplett abzubrechen, was mir aber irgendwo doch noch widerstrebt.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass mir der wesentlich geringere Kontakt sehr gut tut. Das hat nur leider zur Folge, dass ich vor Besuchen bei jedem Familienmitglied sehr nervös bin, egal ob es sich nun um die streitenden Parteien handelt oder nicht.

LG Jessi
downtherabbithole
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Re: Altbekannte Trigger

Beitrag von downtherabbithole »

Hallo Jessi,

vielleicht kannst du dich mental auf Besuche vorbereiten.
Mach dir klar, dass bei einem Besuch wieder triggernde Situationen aufkommen können, dass du deine Eltern nicht ändern kannst und das es so ist.
Überleg dir, was du sagen möchtest in Situationen die häufig vorkommen. Das könnte zB. so etwas sein wie: Ich bin nicht eurer Therapeut oder ich möchte mich dazu nicht äußern. Manipulative Taktiken kannst du hinterfragen mit: Wie meinst du das genau? Warum fragst du das? Ich habe das Gefühl du sagst das um ... Sollte dein Vater wirklich Narzisst sein, würde ich das vielleicht lieber lassen, dann wird vermutlich der Spieß umgedreht. Meine Mutter merkt gar nicht, dass sie manipulativ ist weil sie so emotional ist, aber da hinterfrage ich mittlerweile einfach vieles und sage ihr, dass ich das Gefühl habe das sie damit dieses und jenes Ziel verfolgt. Das funktioniert halbwegs gut, allerdings muss man sagen, dass meine Mutter eher sehr wohlwollend ist und sich auch schon für Sachen entschuldigt hat, also insgesamt etwas einsichtiger ist. Du könntest auch Sachen sagen wie: Das möchte ich nicht wissen. Oder: Darüber will ich nicht mit euch sprechen.
Meiner Erfahrung nach, ist es am schwierigsten wenn man dann anfängt sich zu erklären. Besser bei einem Satz belassen, ansonsten bietet man wieder zu viel Angriffsfläche.
Du kannst dir das auch aufschreiben,geht nicht darum sich da zuviele Gedanken zu machen oder ewig Zeit darauf zu verwenden, sondern einfach nur dich mental darauf vorzubereiten.

Das mit dem Narzissmus ist wirklich ein schwieriges Thema aber es gibt ja durchaus Menschen die Tendenzen zu etwas haben und sehr schwierig sind ohne dass es eine Diagnose wäre.

Nach allem was du bisher geschrieben hast, hört sich für mich deine Situation in der Familie auch einfach heftig an. Hast du schon mal was von Parentifizierung gehört? Da bin ich letztens drüber gestolpert.
Ich kann auch verstehen, dass du den Kontakt nicht abbrechen möchtest, ich finde auch das ist ein schrecklicher Schritt, der einen ja auch weiterhin selber noch belasten wird. Manchmal geht es aber vielleicht nicht anders.

LG
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SHG
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Re: Altbekannte Trigger

Beitrag von SHG »

Auch wenn ich ähnliche Situationen ebenfalls keineswegs immer als einfach empfinde, so hilft mir die Überzeugung, dass ich als Kind - in welchem Alter auch immer - keinerlei Schuld habe und nicht verantwortlich für das Wohlergehen anderer bin. Klar wünscht man alles Gute und, wenn man es gerne macht und gut schafft, mag man auch unterstützen. Aber verpflichtet bin ich bestimmt nicht. Ich muss auch nicht den Kontakt abbrechen. Wenn ich dabei sein will, dann soll mir das möglich sein - ohne Erwartungen an mich - wenn ich gerade einfach nur da sein will, dann muss das genügen. Ganz bestimmt. Wenn ihnen das nicht passt, ist das nicht mein Problem, sondern ihres. Sie werden es schon auch mal lernen - darum werd ich mich aber auch nicht mehr all zu sehr abmühen, ich versuche es ihnen vorzuleben, was es bedeutet, mich einfach gut sein zu lassen.
SelbstVERliebte Narzissten sind arm, weil sie ein Ideal und nicht sich, einfach so wie sie wirklich sind, lieben.

Bzgl. Auseinandersetzung mit Zwangsinhalten hast du mich auch zum Nachdenken angeregt - wsl. beschäftige ich mich auch unbeabsichtigt oft zu viel damit und es ist gut, wenn ich mir das bewusster mache. Andererseits neigt man bei Zwängen schon mal zum Übertreiben und ich meine ganz ausblenden muss man sie auch nicht. Vielleicht kann es sogar mal auch wieder ganz gut sein sich mit den Zwangsinhalten in Maßen zu beschäftigen, als eine Art gedankliche Konfrontation.. - macht das Sinn?
Jessi
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Re: Altbekannte Trigger

Beitrag von Jessi »

Hey,
Danke für eure schnellen Antworten :)

@downtherabbithole
Tatsächlich geht es nicht nur um Besuche. Während bzw vor Besuchen bin ich nervös, aus Angst was wieder Unvorhergesehenes passieren könnte. Allerdings sind diese Themen und Streitereien auch außerhalb der Besuche präsent. Beispielsweise während Telefonaten oder auch wenn man sich spontan beim Einkaufen trifft, in jeglicher erdenklichen Situation. Mittlerweile grenze ich mich auch sehr strikt davon ab, auch mit solchen Sätzen wie dass ich dafür nicht zuständig sei oder ich nicht weiter darüber reden werde. Dennoch wird das missachtet und mir weiterhin alles an den Kopf geworfen.

Bzgl des Narzissmus ist es mir bewusst, dass ich natürlich nicht öffentlich so darüber sprechen kann als sei es eine Tatsache aber mittlerweile sehe ich immer mehr Parallelen. Es entstehen häufig Konversationen die in Drohungen und Beleidigungen enden, sobald etwas nicht seiner eigenen Meinung entspricht. Meine Mutter hingegen sieht viele Dinge ein und ist in der Lage Empathie zu zeigen. Manchmal hilft es aber auch bei ihr nicht einen Spiegel vorzuhalten.
Aber auch andere Familienmitglieder wie Tanten/Onkel triggern mich, da irgendwie immer wieder alte Geschichten herausgeholt werden, welche Schnee von gestern sind und meistens dann auf die Vergangenheit meiner Eltern beruhen.

@SHG
Da hast du Recht. Das wollen die Älteren nur selten wahrhaben. Sie sind immer der Meinung als Kind/Jüngerer Mensch müsse man für sie sorgen und sei ihnen etwas schuldig. Glücklicherweise weiß ich mittlerweile wie absurd solche Vorstellungen sind und ich mich nicht darauf einlassen muss, dennoch steckt in mir noch ein wenig die Überzeugung, dass Familie eben Familie ist und damit einen besonderen Stellenwert hat. Andererseits ist auch mittlerweile eine Stimme immer lauter geworden, die mir sagt, dass auch Verwandte kein Recht über einen haben und genauso "aussortiert" werden dürfen wie andere Menschen auch, die einem nur schaden.

LG Jessi
downtherabbithole
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Re: Altbekannte Trigger

Beitrag von downtherabbithole »

Heute drüber gestolpert, zum Thema mit schwierigen Familienmitgliedern umgehen, was man im Kopf behalten sollte:

The three Cs rule

1. I didn't cause it (man ist nicht Schuld wenn andere entscheiden mit einem schlecht umzugehen in Form von Beleidigungen etc, und auch nicht am Unglück/Unzufriedenheit der eigenen Eltern)
2. I can't control it (man kann andere nicht kontrollieren)
3. I can't cure it (man kann anderen nicht helfen, wenn sie keine Hilfe wollen und wenn sie gar nicht sehen, dass sie welche brauchen und/oder sie von anderen auch gar nicht annehmen können)

Finde ich ähnlich hilfreich wie die anderen 3 Sätze:
Love it (radikale Akzeptanz wenn das für einen möglich ist)
change it (versuchen seinen Part zu ändern)
or leave it (wenn das alles nichts hilft, die Situation oder gar die ganzen Umstände verlassen)
downtherabbithole
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Re: Altbekannte Trigger

Beitrag von downtherabbithole »

Jessi hat geschrieben: Mo 2. Jan 2023, 22:51 @SHG
Da hast du Recht. Das wollen die Älteren nur selten wahrhaben. Sie sind immer der Meinung als Kind/Jüngerer Mensch müsse man für sie sorgen und sei ihnen etwas schuldig. Glücklicherweise weiß ich mittlerweile wie absurd solche Vorstellungen sind und ich mich nicht darauf einlassen muss, dennoch steckt in mir noch ein wenig die Überzeugung, dass Familie eben Familie ist und damit einen besonderen Stellenwert hat. Andererseits ist auch mittlerweile eine Stimme immer lauter geworden, die mir sagt, dass auch Verwandte kein Recht über einen haben und genauso "aussortiert" werden dürfen wie andere Menschen auch, die einem nur schaden.
Bei mir wurde früher immer gesagt Blut sei dicker als Wasser. Diese ganzen Vorstellungen sind in den Generationen einfach sehr tief verwurzelt. Aber:
Man sucht sich die Familie nicht aus in die man hineingeboren wird und leider ist es nun mal so, dass manche mehr Pech haben als andere. Und das ist ungerecht aber es gibt eben Ungerechtes im Leben, dass nicht änderbar ist.
Das zu akzeptieren und darüber auch zu trauern, gehört für mich quasi auch zum Prozess dazu, loslassen zu können in Form von: ich kann denen nicht helfen und ich muss schauen, dass es mir selber gut geht.

Meine Freunde wähle ich frei selber, mit Familie verbindet mich die Genetik. Bekommt man Kinder, oder ich merke es auch meiner Nichte gegenüber, scheint ja auch etwas eingebaut zu sein, beschützen zu wollen. Ist das gegenüber der restlichen Verwandschaft auch so gedacht, farge ich mich gerade? Aber genau da, wo Familie relevant ist, hat es bei unseren Eltern ja scheinbar gehapert und sie haben es nicht so gut hinbekommen, uns zu beschützen. Deswegen kann mich "Blut ist dicker als Wasser" mal.
Jessi
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Re: Altbekannte Trigger

Beitrag von Jessi »

Ja, genau solche Dinge wurden mir auch immer gesagt. Irgendwo sehe ich es auch so, ich habe natürlich zu meinen Eltern und anderen Verwandten eine andere Verbundenheit als zu Freunden, auch wenn sie mich teilweise schlecht behandeln. Allerdings sehe ich es auch so wie du. Freunde und ein soziales Umfeld kann ich mir aussuchen und sie können auch zur Familie werden und andersherum können Verwandte, ob Eltern, Geschwister oder anderweitig verwandt, einen so von sich stoßen, dass man sie nicht mehr im Leben haben möchte. Dann nützt auch die Familienangehörigkeit nichts.
Allerdings ist es irgendwie ja schwieriger bei der eigenen Familie einen Cut zu setzen als bei Anderen.

Zu der three c rule:
In meinem Fall bin ich etwas verunsichert. Meine Familie möchte, dass ich ihnen helfe. Sie bombardieren mich mit Dingen, die ich nicht hören möchte und nutzen mich um sich mal auszuheulen bzw auch aufzuregen über die jeweils anderen. Allerdings überschreiten sie dabei meine Grenzen und ich kann ihnen auch nicht helfen, denn die Ratschläge die ich ihnen gebe nehmen sie nicht an. Die Hilfe, die sie sich vorstellen ist immer konkret vorgegeben. Beispielsweise soll ich mich um Finanzen kümmern, die nicht meine sind oder ich soll Dokumente aufbewahren, dem anderen immer zuhören und am besten noch immer parat stehen. Mache ich diese Dinge nicht, dann kann ich mir Beleidigungen oder Vorwürfe anhören, da ich ja schließlich als Kind auch einiges an Arbeit verursacht habe oder auch meine Psyche unter der Situation früher schon gelitten hat.
Demnach fühle ich mich immer irgendwie verantwortlich doch zu helfen, allerdings nehmen sie mich auch stets in die Verantwortung, die ich nicht haben möchte und auch nicht haben sollte. Das weiß ich auch eigentlich, aber emotional kommt das manchmal noch durch.


LG Jessi
downtherabbithole
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Re: Altbekannte Trigger

Beitrag von downtherabbithole »

Hey Jessi,

ja ich glaube das Problem ist auch, dass viele Freundschaften einfach tiefer sein könnten. Denn ansonsten ist es nur der Partner, wenn man denn einen hat, der so bisschen Familie ersetzt. Leider führen nur wenige Menschen solche Freundschaften.
Ich finde übrigens den cut auch bei Freundschaften schwierig zu setzen, ist mir in letzter Zeit aufgefallen und ebenso bei Ex-Beziehungen. Denn auch da habe ich ein unglaublich schlechtes Gewissen und frage mich ob ich ein schlechter Mensch bin, obwohl mich andere schlecht behandeln, und ich habe auch festellen müssen, dass ich auch in den Bereichen teilweise in komische Beziehungen rutsche, die eben auch darauf beruhen mich klein zu machen und/oder mich als Therapeut zu nutzen oder aber mich als kranke Person zu nutzen (um sich selber damit aufzuwerten oder mir die Schuld in die Schuhe zu schieben).

Was du beschreibst, hört sich an, als seist du Eltern für deine Eltern. Das fällt unter den Begriff Parentifizierung, wenn die Rollen in irgendeiner stärkeren Art und Weise umgedreht werden. Bei mir war das auch so, ich war für meine Mutter der kleine Therapeut und stand bei Streits zwischen meinen Eltern, bzw. habe für meine Mutter gestritten. Emotionale Erpressung durch, Blut ist dicker als Wasser etc. kenne ich auch, bis zur Beleidigung kam es bei uns zum Glück nur selten. Da bei dir auch noch andere Breiche wie Finanzen betroffen sind, kann ich glaube ich nur erahnen wie stark der Druck dann auf dich sein muss. Ich wünsche dir du findest einen Weg für dich damit umgehen zu können auf Dauer und viel Geduld. Ich glaube wirklich man muss mehrfach auch diese Emotonen des schlechten Gewissens aushalten (wie bei einer Expo) damit es einem irgendwann einfacher fällt.
Jessi
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Re: Altbekannte Trigger

Beitrag von Jessi »

Hey :)
Ja, da hast du Recht. Ich wünschte auch häufiger solch richtig enge Freundschaften zu führen bzw führen zu können. Ich glaube nämlich, dass ich selbst auch ab einem gewissen Punkt eine Distanz wahre und nur meinen Freund so nah an mich heran lasse. Woran das liegt weiß ich nicht. Aber mir ist auch schon aufgefallen, dass viele Leute sich mittlerweile so fühlen.

Dass du solche Beziehungen praktisch anziehst, klingt auch nicht besonders erfreulich. Meistens sind es ja bestimmte unbewusste Handlungen, welche uns zu den immer selben Charakteren hingezogen fühlen lassen. Das zu erkennen durchbricht aber schon einiges.
Vom Verstand weiß man auch immer, dass es kontraproduktiv und eigentlich völlig absurd ist ein schlechtes Gewissen zu bekommen, doch emotional überfordert es einen trotzdem. Diesbezüglich frage ich mich häufig wieso die Emotionen nicht auf den Verstand hören können. :D auch der Gewöhnungseffekt setzt irgendwie sehr langsam ein, aber außer abzuwarten kann man wahrscheinlich nichts unternehmen.

Das Thema Parentifizierung habe ich auch schonmal bedacht. Es ist tatsächlich so, dass ich mich schon als kleines Kind vor meine Mutter gestellt habe. Irgendwann hat sich das Blatt gewendet und statt des Beschützens wollte ich Harmonie schaffen und beide Elternteile gleich glücklich machen. Daraus resultiert wahrscheinlich auch das schlechte Gewissen. Ich habe mittlerweile dauerhaft Grenzen gesetzt und sie auch zum Großteil durchgezogen. So wie du also bereits erwähnt hast, muss man scheinbar durch dieses schlechte Gewissen hindurch bevor es einfacher wird. Tatsächlich wird es einfacher und ich merke, dass es mir auch gut tut, doch wenn ich an meine Familie denke und sie mir unglücklich und enttäuscht vorstelle, eventuell sogar alleine und einsam, dann fühle ich mich doch wieder schuldig und verantwortlich. Vor allem sind meine Eltern nicht mehr so jung und auch der Rest meiner Familie ist leider ziemlich klein und alt. Ich möchte nicht irgendwann zurückblicken und mir denken, ich hätte ihnen die Zeit schöner gestalten können oder dass ich ihnen ein Gefühl der Einsamkeit gegeben habe.
Diesbezüglich versuche ich mir dann vor Augen zu halten, dass ich nicht verantwortlich bin und ich mich auch auf gewisse Weise behandeln lassen "muss", was nunmal auch Konsequenzen mit sich zieht, woran sie schließlich selbst beteiligt sind.

LG Jessi
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