Tiefenpsychologie bei Zwängen

downtherabbithole
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Tiefenpsychologie bei Zwängen

Beitrag von downtherabbithole »

Hallo,

gibt es hier irgendjemand, der in tiefenpsychologischer Behandlung ist und den Eindruck hat, dass ihm das mit den Zwängen weiterhilft?

Es ist so, dass ich nur noch 10 Stunden Verhaltenstherapie übrig habe. Da meine letzte Therapeutin schwanger war habe ich mir mit den 10 Reststunden eine neue gesucht, allerdings sagt sie, sie kann keine weiteren Stunden bei der Krankenkasse für mich beantragen (weil ich mit den 10 schon bei 80 bin) und dann hat sie mir aufgrund der Verstrickung meiner Zwänge mit meinen Eltern eine tiefenpschologische Behandlung empfohlen. Sie ist jetzt schon die zweite Therapeutin die mir das empfiehlt.

Vor etwa zehn Jahren hatte ich das gleiche Problem, dass ich erst mal für Verhaltenstherapie gesperrt war, wusste nur nicht, dass ich eine andere Therapieform hätte machen können und habe deswegen gar nichts gemacht, bzw. versucht mir selber zu helfen. Dadurch ist alles einfach schlimmer geworden. Das möchte ich jetzt natürlich nicht wiederholen.

Mein Gefühl ist, dass ich dringend noch Unterstützung bei den Expositionen brauche und wäre gerne bei der Methode geblieben. Da ich in Vergangenheit schon Schematherapie gemacht habe bin ich skeptisch, ob mir Tiefenpsychologie jetzt wirklich weiter hilft, ich möchte aber auch nicht ganz ohne therapeutische Unterstützung dastehen.

Ihh würde mich über euren Input & Meinungen freuen :) .
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SHG
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Re: Tiefenpsychologie bei Zwängen

Beitrag von SHG »

Wie ich schon öfters geschrieben habe, finde ich schon, dass es Sinn macht auch mit anderen Therapie-Ansätzen zu arbeiten insbesondere, wenn man die VT immer wieder braucht und es einem schwer fällt, auch zunehmend selbständiger und eigenverantwortlicher Expos zu machen. Dann mal etwas mehr zu ergründen welche innere oder zwischenmenschliche Dynamik dahinter steckt könnte nachhaltiger sein. Obsessiv kann man alles betreiben, auch das Analysieren und Nachforschen - muss man aber nicht. Ich kann humanistischen Ansätzen auch einiges abgewinnen. Wenn du dich mal selber mit Tiefenpsychologie/Analyse beschäftigen magst gäbe es über Zwänge das Buch „Der gehemmte Rebell“ oder etwas allgemeiner ein Klassiker „Grundformen der Angst“ von Riemann - vielleicht mal um zu schauen, ob du damit was anfangen kannst. Natürlich muss dabei bei Weitem nicht alles auf einen so zutreffen.
Ich finde, du schreibst recht reflektiert und für mich nachvollziehbar hier in deinen Beiträgen. Auch das mit dem Durchmischen der Lebensteilbereiche kann ich gut verstehen- wobei das in gewissem Ausmaß auch Sinn haben kann (wie ja b Zwängen oft so).
Ich habe und möchte auch weiterhin lernen die verschiedenen Therapie/Hilfs-Ansätze zu durchmischen um mich, wenn es mir nicht so gut geht, flexibel von dem einen oder anderen zu bedienen.
Ich will dir natürlich nichts einreden, weil du bestimmt selber die beste Entscheidung für dich triffst und über Erfahrung mit einer langen Analyse kann ich auch nicht berichten- aber was spricht eigentlich dagegen, es zu versuchen.
Zuletzt geändert von SHG am Mo 14. Aug 2023, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.
TeeCoffee
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Re: Tiefenpsychologie bei Zwängen

Beitrag von TeeCoffee »

Hi downtherabbithole,

ich möchte kurz meine Meinung dazu sagen, die ich schon mal an anderer Stelle geschrieben habe:
Ich verstehe voll, dass es sehr schlecht ist, wenn man dir jetzt mit der am besten untersuchten Methode der Exposition den Hahn zudreht, zumal Zwänge oft eben einfach chronisch sind und sich nicht an Kassenkontingente halten. Hattest du den Eindruck dir halfen die Expos und du hattest damit Erfolge? Falls ja, würde ich, wenn es in deinem finanziellen Rahmen liegt, selbst weiter zahlen.
Wenn es eine andere Methode sein muss, würde ich auf Dinge zurückgreifen, die mehr Hinweise/Beweise für Wirksamkeit bei Zwängen zeigen, insbesondere werden ACT und metakognitive Therapie immer wieder erwähnt. Und wenn ich ACT richtig verstehe, führt es letztlich auch auf Expos hin, aber arbeitet wohl an den Werten und der Distanz und besser damit klar zu kommen und sich zur Expo aufraffen zu können.
Es mag tiefenpsychologische Phänomene geben, die bei einigen Zwangspatienten eine starke Rolle spielen (z.B. spricht dieser Experte darueber:
https://www.youtube.com/watch?v=Yel0SaDPEh4 )
Allerdings verstehe ich es so, dass das dann mit eingebaut wird in eine Gesamttherapie, aber es letztlich auch immer wieder auf Expos als Herzstück herausläuft.
Ich denke man kann auch klar sagen, dass primär t iefenpsychologische Therapien bei Zwängen nicht sinnvoll oder sogar schädlich sein können. Sie wird von Experten der Internationalen OCD Foundation als wirkungslos und potentiell schädlich gelistet:
https://iocdf.org/expert-opinions/ineff ... -disorder/

Ich denke dass Psychoanalyse per se im Freud Sinne eine Pseudowissenschaft ist, die keinerlei Kriterien für überprüfbare Erkenntnisse erfüllt, siehe auch hier:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/men ... 14462.html

Gruss
ChristianOCD
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Re: Tiefenpsychologie bei Zwängen

Beitrag von ChristianOCD »

Hallo, ergänzend: Die S3-Leitlinie zur Behandlung von Zwangsstörungen gibt eine Übersicht über wissenschaftlich fundierte Behandlungsformen.
Alternativ, wenn die Krankenkasse ambulant erst einmal nicht mehr übernehmen will, ist eine GUTE stationäre Verhaltenstherapie in einer nachweislich auf Zwangsstörungen spezialisierte Klinik immer möglich (ggf. mit Wartezeit).
TeeCoffee
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Re: Tiefenpsychologie bei Zwängen

Beitrag von TeeCoffee »

PS: downtherabbithole, wie lief für dich die Schematherapie?
Ich hatte eine Therapeutin, die es einfach gemacht hat obwohl es keinerlei Indikation bei Zwängen gibt. Habe mich halt drauf eingelassen, weil ich nicht gleich alles abblocken wollte. Aber für mich war es:
- viel zu kompliziert....am Ende gab es so viele Modi und Schemata dass ich da kaum durchblicken konnte
- ich die Stuhlsitzungen halt wie eine Inszenierung erlebt habe, aber danach absolut nichts damit anzufangen wusste, das ich nun für meine Schwierigkeiten hätte mitnehmen können oder irgend eine Veränderung.
Am Ende war es grosse Zeitverschwendung und obwohl ich mehrmals rückgemeldet hatte dass ich keine Erfolge sehe, hat sie einfach weitergemacht -- und nach all den Sitzungen gesagt sie sehe nicht dass es helfe und einfach meine Therapie beendet. Das war die schlechteste Therapieperson die ich jemals hette....
Gruss
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michael_m
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Re: Tiefenpsychologie bei Zwängen

Beitrag von michael_m »

downtherabbithole hat geschrieben: So 13. Aug 2023, 12:21 Es ist so, dass ich nur noch 10 Stunden Verhaltenstherapie übrig habe. Da meine letzte Therapeutin schwanger war habe ich mir mit den 10 Reststunden eine neue gesucht, allerdings sagt sie, sie kann keine weiteren Stunden bei der Krankenkasse für mich beantragen (weil ich mit den 10 schon bei 80 bin) und dann hat sie mir aufgrund der Verstrickung meiner Zwänge mit meinen Eltern eine tiefenpschologische Behandlung empfohlen. Sie ist jetzt schon die zweite Therapeutin die mir das empfiehlt.
Meines Wissens ist es so, dass zwischen zwei Therapien der gleichen Therapierichtung min. 2 Jahre dazwischenliegen sollen. Diese Zeitspanne ist aber nicht fix. Es ist nur so, dass dann beim Antrag besser begründet werden muss, warum "schon wieder" eine VT notwendig ist. Leider wissen das wohl einige Therapeuten nicht bzw. scheuen den zusätzlichen Aufwand. - Aber vielleicht ist mein Wissensstand falsch und ich tu den Therapeuten auch unrecht. ;)

Mir wurde vom Psychiater schon öfters eine analytische Therapie empfohlen. War da in der Vergangenheit schon bei einigen Tiefenpsychologen/Analysten in Erstgesprächen bzw. probatorischen Sitzungen. Tu mich aber da schon sehr schwer mit den beiden Therapierichtungen...

In unserer SHG gabs aber auch welche, die haben mit der Tiefenpsychologischen Therapie gute Erfahrung gemacht. Allerdings, wenn ich das so richtig im Kopf habe, weniger in der Art, dass sie dadurch weniger Zwangshandlungen hatten.
ChristianOCD
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Re: Tiefenpsychologie bei Zwängen

Beitrag von ChristianOCD »

In der Verhaltenstherapie fand ich die Formulierung "was ist ihr Auftrag?" sehr hilfreich.
Ich habe bis auf Psychoanalyse vermutlich fast alles durch. Und ich kann sagen, sehr viel davon hat mir geholfen. Geholfen wobei? Ich fasse das mal zusammen unter: bin klarer in meinen Werten, Zielen, Selbstbewusstsein, in Beziehungen kompetenter mit meinen Bedürfnissen und denen meiner Freunde/Partner usw. Also in allgemeiner Kompetenz hat mir das alles geholfen.
Nur, was das mein Auftrag an die Therapeuten? Ich habe eine Zwangsstörung und die macht mir das Leben schwer. Mein Auftrag war, mir dabei zu helfen, bestenfalls keine Zwänge mehr ausführen zu müssen oder das managen zu können. Dieser Auftrag wurde häufig nicht gezielt angegangen. Und ich glaubte zu diesen Zeiten noch daran, wenn ich alles durchleuchtet und bearbeitet habe, löst sich der Zwang auf. Das war bei mir nicht so. Und die Wissenschaft und die daraus abgeleitete S3-Leitlinie spricht eine deutliche Empfehlung aus. Verhaltenstherapie.
TeeCoffee
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Re: Tiefenpsychologie bei Zwängen

Beitrag von TeeCoffee »

Hi ChristianOCD,
habe versucht es in der Vorstellungsrunde zu finden, aber konnte Deine Geschichte (welche Zwänge, welche grösseren Versuche, Verlauf der Zwänge) nicht finden. Würde mich einfach so interessieren....falls du das teilen magst.
ChristianOCD
Beiträge: 35
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Re: Tiefenpsychologie bei Zwängen

Beitrag von ChristianOCD »

Hi TeeCoffee,

ich hab Anfang 2000 angefangen im noch alten Forum zu schreiben und hatte dann die Vorstellungsrunde hier einfach übersprungen 😁

Ich beantworte deine Frage gerne, allerdings in kurzer Fassung, sonst wird es ein Roman.

Mit den Zwängen ging es ungefähr mit 7 oder 8 Jahren los. Das waren die 70er Jahre. Erste Therapie war eine Gesprächstherapie in den 90ern. Da auch zum ersten Mal die Diagnose Zwangserkrankung. Klinikaufenthalte tiefenpsychologisch fundiert mit 12 Schritte Programm. Psychiatrie vor Ort, dann in der jüngeren Zeit Uniklinik Lübeck. Ambulant überwiegend Verhaltenstherapie, dort Schematherapie, bisschen Expo, viel geredet.
Seit Lübeck in Metakognitiver Therapie und seit dem geht die Kurve zur Besserung nach oben. Sehr langsam aber sichtbar. Nach den vielen Jahren auch für mich nachvollziehbar, dass es seine Zeit braucht.
Inhaltlich habe ich fast alles durch, was es an Zwängen gibt. Kontrollzwänge, religiöse Zwänge, Waschzwang, Zwänge bezogen auf Angst vor Kontaminationen, alle möglichen Zwänge mit Befürchtungen vor katastrophalen Inhalten, Symmetrie Zwänge. Deshalb sage ich für mich auch, es ist egal welchen Zwang man hat, es ist austauschbar.
downtherabbithole
Beiträge: 205
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Re: Tiefenpsychologie bei Zwängen

Beitrag von downtherabbithole »

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten!

@SHG
Ich will dir natürlich nichts einreden, weil du bestimmt selber die beste Entscheidung für dich triffst und über Erfahrung mit einer langen Analyse kann ich auch nicht berichten- aber was spricht eigentlich dagegen, es zu versuchen.
Ich glaube mein Zwang :lol: Ich habe ja Angst vor dem false memory effect und dass der dann in der Therapie aufrtitt.
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@TeeCoffee
Hattest du den Eindruck dir halfen die Expos und du hattest damit Erfolge? Falls ja, würde ich, wenn es in deinem finanziellen Rahmen liegt, selbst weiter zahlen.
Ja hatte ich, insbesondere in der Klinik, aber jetzt bin ich eben an einem Punkt an dem ich mir alleine total schwer tue, wie ich im anderen Thema zum Thema Zwangssysteme geschrieben habe. Ich könnte mir 1 bis höchsten 2 mal im Monat Therapie leisten. Im Notfall würde ich das wohl auch machen, aber ich habe in Vergangenheit schon selbst Therapie gezahlt und ich finde das sollte einfach nicht die Regel sein.
ACT gehört zur Verhaltenstherapie, oder? Ich versuche tatsächlich selber damit zu arbeiten und es hilft mir sehr für die Motivation bei den Expos.

@TeeCoffee
PS: downtherabbithole, wie lief für dich die Schematherapie?
Die Schematherapie hat mir für einige Probleme im Leben geholfen, die Therapeutin hatte von Anfang an gesagt, dass sie mir bei den Zwängen nicht richtig helfen kann, weil ich dafür eine Verhaltenstherapie machen muss. Ich war dort über eine angefangene Paartherapie gelandet, hat sich alles so ergeben. Ich habe immer wieder versucht einen Verhaltenstherapeuten zu finden, und war quasi als Notlösung privat zur Schematherapie gegangen (ab und zu, nicht wöchentlich). Meiner Meinung nach hätte die Therapeutin mich im Laufe der Zeit eindringlicher darauf aufmerksam machen sollen, mal nach einer Lösung für die Zwänge zu suchen. Aber andererseits war sie auch nicht verkehrt, weil ich hatte meinen Zwangsgedanken schon mit ihr besprochen und sie hat mir keine Rückversicherung gegeben und das richtige gesagt. Sie hat also nichts gemacht, für das sie die Kompetenz nicht hatte.
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@ChristianOCD
Hallo, ergänzend: Die S3-Leitlinie zur Behandlung von Zwangsstörungen gibt eine Übersicht über wissenschaftlich fundierte Behandlungsformen.
Alternativ, wenn die Krankenkasse ambulant erst einmal nicht mehr übernehmen will, ist eine GUTE stationäre Verhaltenstherapie in einer nachweislich auf Zwangsstörungen spezialisierte Klinik immer möglich (ggf. mit Wartezeit)
Tatsächlich war ich vor ein paar Monaten in einer Klinik und das hat mir geholfen. Wenn die Krankenkassen keine ambulante Therapie mehr zahlen will, bleibt mir auch wohl kaum was anderes übrig, als mich wieder in einer Klinik anzumelden, wenn ich alleine nicht besser vorwärts komme. Mein Alltag ist einfach zu krass eingeschränkt.

@ChristianOCD
In der Verhaltenstherapie fand ich die Formulierung "was ist ihr Auftrag?" sehr hilfreich.
Ich habe bis auf Psychoanalyse vermutlich fast alles durch. Und ich kann sagen, sehr viel davon hat mir geholfen. Geholfen wobei? Ich fasse das mal zusammen unter: bin klarer in meinen Werten, Zielen, Selbstbewusstsein, in Beziehungen kompetenter mit meinen Bedürfnissen und denen meiner Freunde/Partner usw. Also in allgemeiner Kompetenz hat mir das alles geholfen.
Nur, was das mein Auftrag an die Therapeuten? Ich habe eine Zwangsstörung und die macht mir das Leben schwer. Mein Auftrag war, mir dabei zu helfen, bestenfalls keine Zwänge mehr ausführen zu müssen oder das managen zu können. Dieser Auftrag wurde häufig nicht gezielt angegangen. Und ich glaubte zu diesen Zeiten noch daran, wenn ich alles durchleuchtet und bearbeitet habe, löst sich der Zwang auf. Das war bei mir nicht so. Und die Wissenschaft und die daraus abgeleitete S3-Leitlinie spricht eine deutliche Empfehlung aus. Verhaltenstherapie.
Danke, das ist sehr hilfreich und das trifft es auf den Punkt. Die Fragen helfen mir, das in meinem Kopf noch mal klarer zu sortieren, Und das was du beschreibst ist auch mein Eindruck bisher. Es hilft mir zwar zB. besser zu verstehen warum ich die Zwänge habe, aber ich höre ja deswegen nicht nach 29 Jahren auf einmal mit den Handlungen auf. Mich würde wirklich interessieren, ob es Menschen gibt, bei denen das so ist.
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@ michael_m
Meines Wissens ist es so, dass zwischen zwei Therapien der gleichen Therapierichtung min. 2 Jahre dazwischenliegen sollen. Diese Zeitspanne ist aber nicht fix. Es ist nur so, dass dann beim Antrag besser begründet werden muss, warum "schon wieder" eine VT notwendig ist. Leider wissen das wohl einige Therapeuten nicht bzw. scheuen den zusätzlichen Aufwand. - Aber vielleicht ist mein Wissensstand falsch und ich tu den Therapeuten auch unrecht. ;)
Das dachte ich auch, hat sich jetzt aber herausgestellt, dass man für alle Therapieformen 2 Jahre gesperrt ist und ein Gutachten erstellt werden muss, wenn man mehr Stunden möchte. Das war mir, und der Therapeutin zu der ich in die Erstsitzungen gehe, neu. Ich dachte wenn ich die Therapieform wechsel bekomme ich problemlos neue Stunden.

Mir scheint es auch so, als wissen die Therapeuten viel der bürokratischen Sachen nicht, ich bekomme nämlich ständig andere Informationen. Dabei reicht eigentlich ein schneller Anruf bei der Krankenkasse. Das ist super verwirrend als Patient. Und nein, ich denke du tust den Therapeuten nicht unrecht, das ist auch mein Eindruck, und das wurde mir schon von drei Therapeuten und von der Krankenkasse so gesagt. Die bekommen kein Geld für das Gutachten und die Gutachten werden wohl überwiegend abgelehnt, da ist die Motivation natürlich gleich Null wenn einem andere neue Patienten die Bude einrennen.
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Aber tatsächlich habe ich ein Update, denn die Therapeutin bei der ich gerade Erstsitzungen mache, hat sich dazu bereit erklärt das Gutachten zu schreiben, aber weil das jetzt so hin und her (erst hat sie mir ja Tiefenpsychologie empfohlen) ging habe ich gerade mein Vertrauen verloren. Und Ich bin mir nicht ganz sicher ob sie Zwänge wirklich richtig versteht und richtig behandelt, mich hat da im Laufe der paar Sitzungen wahnsinnig viel verunsichert. Ein Dilemma, ich will mich schließlich nicht notgedrungen für jemand entscheiden, bei dem ich mich gar nicht wohl fühle, nur weil ich dank des Systems kaum eine andere Wahl habe.
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