Neben Angststörung nun auch Zwänge und Zwangsgedanken

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michael_m
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Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Neben Angststörung nun auch Zwänge und Zwangsgedanken

Beitrag von michael_m »

Bei mir ist es weniger, die Angst austherapiert zu sein. Bei mir kommt eher die Angst hoch, dass es nie besser werden würde. Was aber ja auch nicht weit davon entfernt ist. ;)

Also bei mir geht es eher in Richtung, dass ich dann keine Geduld/Hoffnung/Ausdauer mehr habe.
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Yorge
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was JETZT?

Beitrag von Yorge »

Ich verstehe, was du meinst. Ich kenne das weniger in Bezug auf die Zwänge, sondern eher von anderen fordernden Lebensbereichen. Ich habe so hoffnungslose Gedanken, wenn ich mir vorstelle, was ich irgendwann mal schaffen sollte und mir nicht vorstellen kann, dass mir das je mal möglich ist. Sich dem “Kommenden zuwenden“ ist schon ok - wenn mich das aber fast fertig macht, schaue ich, mich mehr auf das Jetzt zu besinnen und vielleicht auf einen nächsten kleineren Schritt. Das klingt etwas theoretisch und schon tausendmal gelesen, und sagt sich eben leichter als es zu tun (oder eigentlich ... als es nicht zu denken/fühlen) ..mir hilft es öfter mal, nicht die ganze Energie, die ich bräuchte, um bisschen weiter zu kommen, mit Nachdenken und Vorsorgen aufzubrauchen.
Das gute Leben .. ist eine Richtung, kein Ziel. [Carl Rogers]
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michael_m
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Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Neben Angststörung nun auch Zwänge und Zwangsgedanken

Beitrag von michael_m »

Ja Yorge, da hast du Recht.
Mein Therapeut hat mich noch darauf hingewiesen, dass ich auch gucken soll, was ich in dem Moment für mich brauche/wünsche.
Wenn ich mit anderen nicht direkt über Suizidgedanken (was bei mir nun übrigens schon seit einigen Tagen/wenigen Wochen wieder besser ist) sprechen kann, so soll ich den "Umweg" gehen und ihnen sagen, was ich von ihnen erwarte/erhoffe. Bspw. "Ich brauche jetzt mal ein bisschen Ablenkung." oder "Ich brauche mal jemanden, der mir eben gut zuredet."

Letztendlich drehen sich die Vorschläge also wieder einmal auch um die alt bekannte Achtsamkeit. :) Die hilft mir auch teilweise bei meinen Wasserhahn-Kontrollen, wenn ich "achtsam kontrolliere". Ich komme da dann weniger in die Zwangsschleife.
Insofern versuche ich mich nun mal wieder verstärkt der Achtsamkeit zu widmen. Aber klar, auch das braucht seine Übung.
Boehmi79
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Re: Neben Angststörung nun auch Zwänge und Zwangsgedanken

Beitrag von Boehmi79 »

Ich melde mich morgen in der Klinik an. Ich kann einfach nicht mehr. Zu den Zwängen kommt eine sehr starke Depression. Ich gehe auf dem Zahnfleisch.
Soll ich da wirklich mal alles erzählen? Auch die Zwangsgedanken mit der Gewalt gegen mich und andere erwähnen? Ich habe nach wie vor Angst das man mich wegsperrt. Ich muss bis April wieder auf den Beinen sein da ich ab da die Betreuung meiner Tochter übernehme da meine Frau dann wieder arbeiten geht. Klingt erstmal komisch. Ist aber bei uns so und es ist okay für uns.
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michael_m
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Re: Neben Angststörung nun auch Zwänge und Zwangsgedanken

Beitrag von michael_m »

Hallo Boehmi79,

du solltest alles erzählen, da du nur dadurch eine gute Hilfe bekommen kannst.

Dadurch, dass es Zwangsgedanken sind, besteht keine Eigen- und Fremdgefährung, insofern auch kein Grund für eine Zwangseinweisung.

Aber selbst wenn dem so wäre (was es ja eigentlich nicht ist), geht es primär darum, dass es dir wieder besser geht. Du solltest die anderen Sachen erst mal hinten anstellen.

Was hilft es, wenn du mit starker Depression und Zwängen zu kämpfen hast und dann noch zusätzlich deine Tochter betreuen sollst? Wichtig ist, dass es erst mal dir wieder besser geht!

Viele Grüße und alles Gute, Michael
Boehmi79
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Re: Neben Angststörung nun auch Zwänge und Zwangsgedanken

Beitrag von Boehmi79 »

Ja du hast recht.
Natürlich sind es nur Gedanken. Ich habe noch nie jemandem weh getan. Bin ich überhaupt nicht der Typ zu. Im Gegenteil. Ich selber wurde oft körperlich angegangen. Ich denke das es auch alles damit zusammenhängt.
Es wird Zeit alles auf den Tisch zu legen. Meine Psyche zeigt mir gerade ganz deutlich das das Fass voll ist.
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michael_m
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Re: Neben Angststörung nun auch Zwänge und Zwangsgedanken

Beitrag von michael_m »

Ja, wenn man Sachen nicht anspricht, kann einem auch schwer geholfen werden. Ich selber habe damals lange Zeit nie die Suizidgedanken beim Arzt/Therapeuten angesprochen. Auch aus Angst, ich könnte zwangseingewiesen werden. Die Psychiater und auch die Therapeuten haben aber alle sehr professionell reagiert.

Ja, aggressive Zwangsgedanken bekommen gerade die Leute, die es am wenigsten umsetzen würden. Das macht auch hier der Zwang aus - die Angst vor einem möglichen "Kontrollverlust". Ich selber kann da aber nur aus 2. Hand mitreden. So ähnlich haben es jedenfalls zwei Leute aus der Selbsthilfegruppe mal erzählt.
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